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Vorrichtung zum Feststellen der Schwingen und Platinen an flachen
Kulierwirkmaschinen Beim Kulieren auf der -Rachen Kulienvirkmaschine wird durch
die Vorwärtshewegung der Platinen der Faden in Schleifern. :gielegt. Dabei besteht
die Gefahr, daß. der gespannte Faden die Platinen und die Schwingen wieder etwas
zurückschiebt. Um dies zu verhindern, werden. bekanntlich die Schwingen nach dem
Kulieren durch Federn in ihrer richtigen Lage festgehalten. Die Federn selbst. sind
zwischen Barren festgeklemmt, die durch Zwischenstücke auf der sog. Federstockwelle
befestigt _ sind. Die Bewegung der Federn erfolgt durch eine Drehung des Federstockes
um die Federstockwellien. `Sie wird über Gestänge und Hebel von Exzentern abgeleitet.
Der Nachteil einer solchen Einrichtung ist einmal der, daß. sie eine Unzahl von
Einzelteilen benötigt. So sind bei einer neuzeitlichen Maschine mit 28- Arbeitsstellen
und einer Feinheit von z. B. 6o gge bis zu 18 ooö Federn erforderlich, die
alle genau zusammengebaut werden müssen und der Abnutzung unterworfen sind, Die
erwähnten Hebel, Gestänge, Exzenter usw. verursachen neben ihren Kosten für Montage
und Herstellung auch solche für die dauernde Wartung. Da bei den neuzeitlichen Maschinen
der Raum schon außerordentlich stark beansprucht ist, so wirkt sich der für die
angegebenen Einrichtungen benötigte Platzbedarf sehr nachteilig aus. Überdies wird
dadurch die Maschine noch unübersichtlicher gemacht.
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Nach der Erfindung werden alle diese Nachteile dadurch vermieden,
daß, die Schwingen oder Platinen in der gewünschten Endlage magnetisch so lange
festgehalten werden, als es der Arbeitsvorgang erfordert. Da man dabei für jede
Arbeitsstelle mit einem Magneten auskommen kann, 'so fallen die vielen Einzelteile
von selbst weg, wodurch die Maschine nicht nur vereinfacht und verbilligt, sondern
auch in ihrer Betriebssicherheit gesteigert wird. Wird ein Elektrodenmagnet für
jede Arbeitsstelle vorgesehen, so können alle für die ganze Maschine erforderlichen
Magnete mit einem einzigen Schalter gesteuert werden.
Es' ist zwar
schon bekanntgeworden, auf verschiedene Teile ähnlicher Arbeitsmaschinen magnetische
Kräfte zur Einwirkung zu bringen; dabei erfolgt diese jedoch dauernd; während sie
bei der Erfindung nur zeitweiss und in den Endlagen vorhanden ist. Bei den, bekannten
Einrichtungen ist die magnetiscii'e Kraft als ein zusätzliches Mittel vorgesehen,
während bei der Erfindung dadurch ein seither übliches Bauteil bzw. eine ;große
Zahl davon sich erübrigt. Auch wird bei der Erfindung die Reibung innerhalb der
Maschine durch die magnetische Beeinflussung nicht vergrößert wie bei den bekannten
Einrichtungen, sondern im Gegenteil verkleinert.
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Für die Durchführung des Erfindungsgedankens besteht eine Fülle von
Möglichkeiten. Einige davon sind in den Abb. i bis 5 dargestellt.
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In Abb. i ist die Schwinge i auf dem Schwingenstab a drehbar gelagert.
In der gezeichneten Stellung befindet sich die Platine in ihrer vordersten Stellung.
Dabei hat sich die schmale Fläche 3 der Schwinge gegen die Pole des Elektromagneten
¢ gelegt und wird von diesem festgehalten, solange er erregt ist. Werden nun im
weiteren Verlauf des Arbeitsvorganges die Platinen wieder zurückgebracht, und zwar
in die Lage 5 auf die Schwinge bezogen, so wird vorher die Erregung des Elektromagneten
4. wieder abgeschaltet oder geschwächt. An welcher Stelle der Schwinge der Magnet
zur Einwirkung kommen soll, hängt auch von der übrigen Bartart der Maschine ab.
Bei entsprechender Ausbildung der Schwinge ist es beispielsweise auch möglich, ihm,
wie mit 7 dargestellt, an einem vorspringenden Teil 6 der Schwinge zur Einwirkung
zu bringen. Anstattdie Erregung des Magneten abzuschalten, besteht auch die Möglichkeit,
ihn selbst etwas von den Schwingen zu entfernen, z. B. durch eine kleine Bewegung
nach rechts aus der in Abb. i gezeichneten Stellung heraus.
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Eine andere Lösungsmöglichkeit zeigt die Abb. z. Dabei ist 6 - derselbe
Teil der Schwinge i wie in Abb. i. Er ist jedoch mit zwei Vorsprüngen 8 und 9 versehen,
welche in der kullerten Stellung der Platinen den Polen i o und i i des Elektromagneten
12 gegenüberstehen, wodurch die Schwinge in der gewünschten Lage gehalten wird.
Zwischen, 8 und i o sowie 9 und i i ist ein kleiner Luftspalt vorgesehen, so saß
im Gegensatz zu der Ausbildung nach Abb. i eine Berührung nicht stattfindet. Beim
Zurückbewegen der Schwinge, etwa in die Lage 5 der Abb. i, kommt dann der Pol 8
etwa in die Mitte zwischen i o und i i zu liegen.
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Um die gegenseitige magnetische Anziehungskraft zu vergrößern, ist
es zweckmäßig, diejenigen Stellen zu verstärken, welche den Polen gegenüberliegen.
Am einfachsten geschieht dies durch ein geeignetes Abbiegen der Schwingenteile an
diesen Stellen, wie in :4bb.3 im Schnitt dargestellt ist.
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Eine weitere Möglichkeit zeigt die Abb. 4. Der Magnet 13 hat hier
zwei nach unten gerichtete Pole 17 und 15 sowie zwei obere Pole 16 und 17. Soll
nun der Tei16 der Schwinge i von dem Magnet entfernt wer. den, so wird über die
oberen Pole 16 und 17 ein Arik er i 8 gebracht, so saß der Hauptteil des magnetischen
Flusses durch diesen geht und die Schwinge sich leicht entfernen läßt. Bevor ein
neues Arbeitsspiel beginnt, muß dann der Anker i 8 vorher nieder entfernt werden.
Diese Lösung ist dann von Vorteil, wenn man die elektrischen Schalter für die Magnete
vermeiden will oder wenn 'an Stelle der Elektromagnete Dauermagnete Verwendung finden.
Für die Steuerung der Anker sind dann mechanische Einrichtungen erforderlich, die
jedoch sehr einfach und in den Abmessungen klein gehalten werden können.
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Die Erfindung läßt sich auch bei solchen Maschinen anwenden, bei denen
ein unmittelbares Kulieren der Platinen stattfindet und sinngemäß Schwingen nicht
vorhanden sind. Auch dabei gibt es eine Reihe von Lösungsmöglichkeiten.
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Eine davon ist in Abb.5 dargestellt. An einer Platine 1; 9 ist ein
Teil 2o befestigt, der als Anker in der gezeichneten vordersten Stellung der Platine
19 auf den Magneten 2i auftrifft und von diesem dann festgehalten wird. Der Teil
2o kann anstatt nach unten auch nach oben angeordnet sein, wobei dann die Möglichkeit
besteht, den einstellbaren Magneten 21 gleichzeitig als Mühleisen zu verwenden.
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Aus wickeltechnischen Gründen, die Magnetspulen betreffend, kann es
zweckmäßig sein, an Stelle eines .einzigen über den ganzen Schwingen- oder Platinenkopf
reichenden Magneten mehrere nebeneinander anzuordnen.
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Eine weitere Möglichkeit besteht noch darin, die Schwingen oder Platinen
ganz oder teilweise selbst als Magnete auszubilden, womit dieselbe Wirkung wie bei
den beschriebenen Lösungen erzielt wird.
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Die Erfindung ist an die gezeichneten Beispiele nicht gebunden; sie
eignet sich auch für Maschinen mit ähnlichen Arbeitsbedingungen.