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Buchhaltungsschreibkasse. Während bis heute in der Buchhaltung für
den Kassaverkehr ein oder mehrere Kassabücher geführt werden, wobei die Bargeldkasse
und die Schecks meist im Geldschrank aufbewahrt werden, durch übersehen einer Buchung
oft tagelang gesucht werden und der Kassierer ein unbedingt gewissenhafter und genauer
Mann sein muß, das Kassabuch bei jedem Eingang oder Ausgang erst aufgeschlagen werden
muß und vielfach sogar erst die Bargeldkasse und Schecks usw. jedesmal aus dem Geldschrank
geholt bzw. hin eingelegt werden, ist die vorliegende Buchhaltungskasse eine Vereinigung
:einer Schreibkasse mit den Kassabüchern. Eine Buchung kann nicht mehr übersehen
werden. Der Kassierer ist zum regelmäßigen Abschluß gezwungen, die Kasse ist stets
zur Hand und zur Buchung bereit, ebenso wie das Kassabuch zu führen, und können
sogar Bank-, Postscheck- und Barwertverkehr mittels der Buchhaltungskasse erledigt
werden, so daß der gesamte Kassaverkehr ein Ganzes bildet. Eine geschulte Kraft
ist nicht mehr nötig, da ohne Buchung nichts vereinnahmt oder verausgabt werden
kann.
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In der Zeichnung ist eine solche Buchhaltungskasse veranschaulicht,
und zwar zeigen: Abb. i einen Längsschnitt derselben, Abb. 2 eine Aufsicht der Innenkonstruktion,
:'%.bb.3 einen Querschnitt (Linie n-h irr Abb. i), Abb.4 bis 8 Einzelteile derselben.
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Die Buchhaltungskasse besteht in der Hauprsache aus einem Gehäuse
i (Abb. i bis 4) mit den Schubladen 2 und 3 (Abb. 1, 3, 8), welche beim Auslösen
durch die beiden Federn 4 (Abb. i) herausgeschoben werden und durch den Boden 5
(Abb. 1, 3 8) vom Mechanismus getrennt sind. Die Papierrolle 6 sowie die Vorschubrolle
7 sind in den Lagerböcken 8 (Abb. 2, 3) auswechselbar und drehbar gelagert. Die
Anpreßrolle y (Abb. i) drückt den Papierstreifen i o gegen die Vorschubrolle 7,
welche denselben unter die Schreibfeder i i (Abb. 1, 4), über die Unterlage 12,
unter die Glasplatte 13, zwischen die beiden Messer 14 und 15, im Hohlraum zwischen
Glasplatte 16 und Gleitboden 17 nach der Auswerfrolle 18 mit dem Sperrad i9 befördert.
Rolle i8 ist im Winkel 2o (Abb. 2) und in der Gleitbahn 21 drehbar gelagert. Die
Plattfeder 22 verhindert ungleichmäßige Abgabe des Papierstreifens io. An den beiden
Stirnseiten der Vorschubrolle 7 ist je ein Zahnrad 23 angebracht, dessen Zahnteilung
dem Zeilenabstand des Papierstreifens io entspricht. In diese Zahnräder greifen
die Klinken 24 ein, welche sich um die Stifte 25 in die Höhe schieben und das jeweilige
Zahnrad 23 mit der Vorschubwalze 7 um eine Zahnteilung (= i Zeilenabstand des Papierstreifens
i o) drehen. Die Tastenhebel 26 und 26' sind um die Stifte 27 drehbar und drücken
während ihres Anschlages in Richtung des einfiedrigen Pfeiles (Abb, i) die Klinken
24 hoch und die Winkelhebel 28, welche in den Stiften 29 lagern, herab, wodurch
die Schubladen 2 bzw. 3 ausgelöst werden. Die Plattfeder 3o (Abb. 1, 8) bringt die
Teile 26, 28 wieder in die alte Lage zurück. Der Tastenhebel 31 ist dem Hebel 26
gleich, jedoch ohne Schubladenauslösung und dreht sich also nur um den Stift 27,,
während die Klinke 24 lediglich'die Vorschubrolle 7 mittels des Zahnrades 2 ; um
eine Zahnteilung vorschiebt, also den Papierstreifen io um einen Zeilenabstand.
Die Schraubenfeder 32 (Abb.2) bringt den Tastenhebel 3-1 wieder in die alte Lage
zurück. Der Tastenhebel 33 ist ebenfalls um den Stift 27 drehbar gelagert und betätigt
nicht nur die Klinke 24, sondern durch seine Verlängerung auch den kleinen Hebel
34 (Abb. i@ 2, 7), welcher um den Stift 35 drehbar angeordnet ist und unmittelbar
mit dem Hebel 36
zusammenarbeitet. Bei der Aufwärtsbewegung .des Tastenhebels
33 wird Hebel 34 mit hochgenommen. Der Hebel 36 ist mit dein seitlich angebrachten
Stift 38 (Abb. 1" 2) versehen, welcher in dem Schlitz des Hebels 40 Beine Führung
hat. Die Feder 39 (Abb. i.) zieht die Hebel 36 und 4o zurück. Die Feder 51
bringt den Tastenhebel 33 in die alte Lage zurück. Das Zahnrad i9 an der Auswerfrolle
18 wird durch das Zahnsegment 41 (Abb.1, 2), welches um den Stift 42 mit dem Winkelhebel
43 (Abb. i) drehbar an dem Winket 44 (Abb. 2) angeordnet ist, angetrieben. Der Tastenhebel
45 ist gleich den übrigen Tastenhebeln um den Stift 27 drehbar gelagert. Der Stift
46 (Abb. 6) ist durch den Hebel 47 fest mit der Achse der Vorschubrolle 7 verbunden
und dreht sich infolgedessengemeinsam mit dieser. Nach jeder Umdrehung der Vorschubrolle
;
wird durch den Sperrhebel 48 (Abb.6), welcher um den Stift 49 drehbar ist, der Stift
46 in seiner Weiterbewegung gesperrt. Beim Niederdrücken des Tastenhebels 45 wird
der Sperrhebel 48 ausgelöst und durch den Stift 46 die Vorschubrolle 7 um drei Zahnteilungen
(= 3 Zeilenabstände des Papierstreifens io) vorgeschoben. Durch die Feder 5o (Abb.
2) wird der Tastenhebel 45 in die alte Lage zurückgebracht. Zuin Festhalten der
Vorschubrolle 7 ist unter dem Zahnrad 23 eine federnde Sperrolle 52 (Abb.7) angebracht,
die sieh nach jedem Schalten des Zahnrades 23 zwischen zwei Zähne klemmt und so
das Zahnrad festhält.
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Die Buchhaltungskasse arbeitet folgendermaßen: Auf der Papierrolle
6 ist ein langer Papierstreifen i o aufgewickelt, der im Druck fortlaufend paginierte
Kassabuchblätter aufweist. Eine Zahnteilung der Zahnräder 23 ist gleich einem Zeilenabstand
auf dem Papierstreifen io. Ist z. B. ein Kassabuchblatt 39 Zeilenabstände lang,
so haben die Zahnräder 23 39 Zähne, so d.aß also eine Umdrehung der Zahnräder 23
und damit der Vorschubrolle 7 ein ganzes Blatt abwickelt. Der Papierstreifen i o
wird so eingelegt, daß der den Kopfrand bildende Zeilenabstand unter der Glasplatte
13 liegt, somit die Kopflinie unter der Feder t i. Nun wird der Monat auf die Kopflinie
geschrieben, die Taste 31 (Abb. 5) gedrückt, wodurch die erste Eintragzeile unter
der Feder i i erscheint und somit die Kasse zum ersten Eintrag bereitsteht. Bei
der Einnahme .oder Ausgabe von Bargeld schreibt der Kassierer zuerst die entsprechende
Buchung und drückt dann die Taste 26 (Bartaste, vgl. Abb.B). Dadurch wird der Papierstreifen
io mittels der Vorschubrolle bzw. des Zahnrades z3 um eine Zeile vorgerückt, so
daß die eben -gemachte Eintragung unter der Glasplatte 13 und die nachfolgende Schreibzeile
unter der Feder i i steht. Zugleich löst sich aber durch den Hebel 28 die Schublade
2 aus, in welcher das Bargeld ist, und kann nun die eben gemachte Eintragung vollzogen
werden. Bei Eingang und Ausgang von bargeldlosen Zahlungen (wie Postschecküberweisungen,
Banküberweisungen usw.) drückt der Kassierer die Taste 31 (bargeldlos). Hier wiederholt
sich der Vorgang wie bei Taste 26, nur daß hier keine Schublade ausgelöst wird.
Bei Eingang oder Ausgang von Schecks, Wertpapieren, Coupons usw., soweit solche
durch die Kasse gehen, wird die Taste 26' (Schecktaste) gedrückt, und es wiederholt
sich derselbe Vorgang wie bei Taste 26, nur daß hier statt der Schublade 2 (Bargeldkasse)
die Schublade ,; (Scheckbehälter) ausgelöst wird. So wiederholen sich die Vorgänge
so oft und verschieden, wie es die Zahlungen erfordern. Das Blatt mit 39 Zeilen
ist also voll beschrieben, wenn 39 Schaltungen gemacht sind. Nun ist aber der Stift
46, welcher mittels des Hebels 47 fest mit der Vorschubrolle 7 verbunden ist, so
angeordnet, daß sich derselbe schon beim vorletzten Zeilenabstand in dem Sperrhebel
48 festläuft. Die Kasse ist gesperrt. Der Kassierer ist gezwungen, in die unter
der Feder i i stehende. vorletzte Schreibzeile die Additionssummen einzutragen,
drückt dann die Taste 45 (Saldotaste, vgl. Abb.6), wodurch der Sperrhebel 48 ausgelöst
und zugleich die Vorschubrolle 7 um drei Zeilenabstände vorgeschoben wird. Es ist
damit also die eben gemachte Addierung, der untere freie Blattrand des beschriebenen
Blattes und der obere freie Blattrand des neuen Blattes unter der Glasplatte 13
und 16, während die Kopfzeile des neuen Blattes unter der Feder i i steht. Es wird
nun wieder der Monat vorgetragen und danach die Taste 33 (vgl. Abb.7) gedrückt,,
wodurch die erste Vortragszeile zur laufenden Buchung bereitsteht. Die Taste 33
schiebt also die Vorschubrolle 7 um einen Zeilenabstand vorwärts; zugleich werden
aber auch die Messer der Abschneidevorrichtung 14 und 15 betätigt, die das beschriebene
Blatt zwischen dem unteren freien Rand des beschriebenen und dem oberen freien Rand
des neuen Blattes abtrennen, womit ein vom Papierstreifen i o unabhängiges Kassabuchblatt
vorliegt. Beim Rückgehen der Taste-33 wird die Auswerfvorrichtung, Teile i g, i
g, 41 bis 43, in Bewegung gesetzt, und das von der Auswerfrolle 18 erfaßte lose
Blatt erscheint vorn in der Gleitbahn 21, wo es herausgenommen und dem in loser
Blätterform geführten Kassabuch einverleibt wird.