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Schmiervorrichtung für Achslager, Kurbellager u. dgl. Die Erfindung
betrifft eine Schmiervorrichtung für Achslager, Kurbellager u. dgl. mit einem in
der Schmierbüchse angeordneten, zu den Schmierstellen führenden rohrförmigen Organ,
in dem eine federbelastete, einstellbare, die Schmierung regelnde Ventilvorrichtung
angebracht ist und wobei auch noch ein Kanal für zusätzliche Schmierung vorgesehen
ist.
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Gemäß der Erfindung ist der Kanal für die zusätzliche Schmierung mit
der federbelasteten Ventilvorrichtung vereinigt, und zwar derart, daß der an seinem
zur Schmierstelle führenden Ende normal geschlossene Kanal durch Druck auf die Ventilvorrichtung
deni Federdruck entgegen geöffnet, während die durch die Ventilvorrichtung geregelte
Öffnung gleichzeitig geschlossen wird. In einer Ausführungsform ist der Kanal für
zusätzliche Schmierung als zentrale Bohrung einer Spindel ausgeführt, die das vorzugsweise
nadelförmige Ventil für die Regelung der Mündung des seitlich angeordneten Kanals
für die regelmäßige Schmierung trägt, wo'-ei die zentrale Bohrung am unten geschlossenen
Ende mit einer seitlichen Öffnung versehen ist, die durch einen Ventilsitz normal
geschlossen gehalten ist. Die Vorrichtung ist sowohl für ruhende, wie z. B. Achslager,
als auch für schwingende, wie z. B. Kurbellager, in gleicher Weise geeignet.
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Die mit der Vorrichtung nach der Erfindung erzielten Vorteile sind
in der Hauptsache darin zu erblicken, daß das Ventil für die normale Schmierung
in Abhängigkeit vom Ventil für die zusätzliche Schmierung gebracht ist, wodurch
erreicht wird, daß der für die Zuführung der zusätzlichen Schmierung erforderliche
Druck der Ölung gänzlich zustatten kommt, weil der normal offene, in die Schmierbüchse
führende Kanal für gewöhnliche Schmierung bei Betätigung (beim Öffnen) des Zusatzventils
geschlossen wird.
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In der beiliegenden Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform
der Vorrichtung für schwingende Lager in einem senkrechten Schnitt dargestellt.
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In der eigentlichen Schmierbüchse r ist für das Einführen des Schmiermittels
zu den Lagerflächen ein rohrförmiges Organ 2 in gewöhnlicher Weise angebracht. Dieses
Organ ist gemäß der Erfindung in seinem zentralen Kanal 3 in einem für den Zweck
geeigneten Abstande von der oberen Kante mit einem ringförmigen Ansatz oder Wulst
versehen, der auf der Unterseite einen Ventilsitz für ein Ventil 5 bildet, welches
mit einer nach oben gerichteten, rohrförmigen Spindel -6 versehen ist. Das Ventil
wird normal durch eine Feder 7 in dichtender, d. h. den zentralen Kanal 3 abschließender
Lage gehalten. Diese Feder ist zwischen der Oberseite des Wulstes q. und einer auf
der außen mit Gewinden versehenen
hohlen Spindel 6 aufgeschraubten
Mutter 8 eingesetzt. Die Mutter ist am Drehen verhindert, jedoch innerhalb gewisser
Grenzen im Innern des rohrförmigen Organs 2 achsial verschiebbar. An dieser Mutter,
ist ein Nadelventil 9 angebracht, das 1 estimmt ist, die Öffnung eines im oberen
Teile des rohrförmigen Organs 2 außerachsig angebrachten Kanals io zu regeln, der
in den zentralen Kanal 3 unter dem Ventil 5 einmündet. In der Wand der Spindel 6,
zweckmäßig unmittelbar oberhalb des Ventils 5, ist ein Loch i i (oder mehrere) vorgesehen,
und ein ähnliches Loch i ix (oder mehrere) ist in der Wand des unteren Teiles des
Ventils 5 angebracht, welcher Teil zu einem Behälter i2 ausgebildet ist und innen
mit einem Pfropfen i3 aus Wachs, Schwefel o. dg1. versehen ist. Um das rohrförmige
Organ 2 herum ist ein Sieb 1q. zwecks Ausschließung von Schmutzteilchen angebracht.
Bei gewöhnlichen Schmierbüchsen kommt ein Warmlaufen oft dadurch vor, daß . das
Schmierloch, die Schmiernadeln u. dgl. durch Schmutzteilchen unbrauchbar gemacht
werden, dagegen wird bei der hier möglich gemachten Vorrichtung des das rohrförmige
Organ 2 in der Schmierbüchse gänzlich umgeienden Siebes 14 ein Vollstopfen der Schmierkanäle
wirksam verhindert.
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Das in die Schmierbüchse schnell und bequem einzuführende Öl läuft
normal durch das Sieb 14 und den Kanal io zu dem das Schmieröl zu den Lagerflächen
leitenden Kanal 3, und diese normale Schmierung wird durch Drehen der Spindel
6 unter Zuhilfenahme eines zweckentsprechenden schmalen: oder spitzen Werkzeuges
geregelt, das durch die Auffüllöffnung im Schmierbüchsendeckef 15 bequem eingeführt
werden kann. Durch Drehen der Spindel 6 wird nämlich das von der Mutter 8 getragene
Ventil 9 den' Zuflußkanal w mehr oder weniger absperren. Vorzugsweise sollte die
-Spindel 6 mit Linksgewinde versehen sein, so 'daß die Schmierung bei Drehung der
Spindel nach links vermehrt und bei Drehung nach rechts vermindert wird. Zufolge
des Umstandes, daß die Mutter 8 durch ihre Führung in einem Schlitz 16 in dem rohrförmigen
Organe :2 am Drehen verhindert ist und durch das Vorhandensein der Feder 7 und infolge
der dadurch erzielten Reibung zwischen der Spindel 6 und dem rohrförmigen Organ
2 ist keine Kontermutter o. dgl. zur Sicherung der Mutter 8 in eingestellter Lage
erforderlich.
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Zwecks Nachprüfung oder bei Warmlaufen, wenn das Lager reichlich Öl
bedarf, wird die Tülle der Ölspritze oben in die hohle Spindel 6 eingeführt, die
der Wirkung der Feder 7 entgegen niedergedrückt wird, so daß Öl durch die hohle
Spindel 6 und das Loch i i unmittelbar in den Schmierkanal 3 gepreßt wird. Gleichzeitig
mit diesem Niederdrücken der Spindel 6 wird das Nadelventil 9 in die Mündung des
Kanals io eingeführt, die dadurch von etwaigen Schmutzteilchen lefreit wird.
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Der Pfropfen 13 ist dazu bestimmt, bei Warmlauf zu schmelzen und dabei
das Loch i ix freizulegen, so daß das Lager darauf auch noch 01 durch die
hohle Spindel 6 und genanntes Loch i ix erhält.
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Die vornehmsten Vorteile der Vorrichtung sind das Möglichmachen einer
schnellen, bequemen und zuverlässigen Regelung und Nachprüfung der Schmierung und
dieses mit nur kleinen Auffüllöchern in den Schmierbüchsendeckeln. Außerdem zeichnet
die Vorrichtung sich durch die vollständige Abwesenheit von zeitraubenden Sperrvorrichtungen
und seine für praktische Zwecke vollkommene Unempfindlichkeit für Abnutzung aus.