DE436447C - Verfahren zur Darstellung von Silberkomplexverbindungen der Anthrachinonglucoside - Google Patents
Verfahren zur Darstellung von Silberkomplexverbindungen der AnthrachinonglucosideInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07H—SUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
- C07H15/00—Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
- C07H15/20—Carbocyclic rings
- C07H15/24—Condensed ring systems having three or more rings
- C07H15/244—Anthraquinone radicals, e.g. sennosides
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Description
- Verfahren zur Darstellung von Silberkomplexverbindungen der Anthrachinongiucoside. Den Gegenstand der vorliegenden -Erfindung bildet ein Verfahren zur Darstellung von Silberkomplexverbindungen der Anthrachinonglucoside. Die wasserlöslichen. festen Stoffe oder deren Lösungen, in denen die Anthrachinonglucoside Silber in komplexer Form gebunden enthalten, finden therapeutische Verwendung. Es lassen sich mit ihnen kombinierte Heilwirkungen erzielen. Gleichzeitig wird die anästhesierende und entzündungshemrnende Wirkung dieser Glucoside zur Abschwächung der Ätz- und Reizwirkung der metallischen Komponente ausgenutzt.
- Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß man die Anthrachinonglucoside mit einer Silberverbindung in wässerige Lösung von alkalischer Reaktion zusammentreten läßt, wobei die Wasserstoffionenkonzentration derart eingestellt wird, daß das Ausfallen eines Niederschlages vermieden ist. Man erhält in dieser Weise die gewünschte Komplexverbindung, anscheinend als einheitlichen Körper, in Form einer völlig klaren Lösung.
- Wird bei schwach alkalischer Reaktion gearbeitet, so zeigt die so entstehende Lösung keine sehr große Haltbarkeit, und es tritt selbst bei vorsichtigstem Eindampfen eine Veränderung der Komplexverbindung ein, indem als Trockenrückstand eine Substanz zurückbleibt, die in Wasser unlöslich geworden ist. Es kann also nur die Lösung selbst therapeutisch verwendet werden. Zu ihrer Gewinnung geht man zweckmäßig von einem trockenen Gemisch des Glucosids, der Silberverbindung und eines bei der Auflösung in Wasser die Abspaltung von Hydroxylionen hervorrufenden Zusatzes aus, aus welchem Gemisch die Lösung für den Gebrauch von einigen Tagen jeweils frisch hergestellt wird. Als Zusätze zur Her vorrufung der alkalischen Reaktion empfehlen sich vor allem die Carbonate, wie insbesondere das Natriumcarbonat, die im festen Zustand nicht hygroskopisch und indifferent sind, in wässeriger Lösung aber sehr stark hydrolisieren, so daß durch elektrolvtische Dissoziation des in der Lösung befindlichen Hydroxyds die Konzentration der Hydroxylionen steigt und die Wasserstoffionenkonzentration entsprechend zurückgeht.
- Bringt man das Glucosid mit der Silberverbindung in starker alkalischer wässeriger Lösung zusammen, z. B. unter Zusatz von freiem Alkali wie Ätznatron, so erhält man die Glucosid-Silberkomplexverbindung in wesentlich haltbarerer Lösung, die sich bei vorsichtiger Behandlung unverändert konzentrieren läßt. Dadurch, claß man diese Lösung bei niedriger Temperatur zur Trockne eindampft, gelingt es sogar, die entstandene Verbindung als festes Produkt zu erhalten, das vollkommen wasserlöslich geblieben ist.
- Anstatt gereinigte Aritlirachinonglucoside in die Reaktion einzubringen, kann man auch von ungereinigten Drogenauszügen, ja selbst von den fein gepulverten Drogen ausgehen, indem die Lösung von dem bei der geeigneten Wassersto£tionenkonzentration ungelöst gebliebenen Anteil bzw. von entstehenden Niederschlägen abfiltriert wird.
- Das Silber kann als Salz einer anorganischen oder organischen Säure, ferner auch in komplexer organischer Bindung, z. B. in Form der Silberverbindungen von Protein (Gelatine) oder dessen Abbauprodukten (Gelatose), verwendet werden.
- Von den Anthrachinonglucosiden kommen wegen ihrer hervorragend analgetischen Wirkung in erster Linie die aus Frangula, radfix rhei, Aloe, fol. sennae oder cascara sagrada gewonnenen Glucoside in Betracht.
- Die Glucosid-Silberkombinationen sind als Verbindungen anzusehen. Hierfür spricht einerseits der Umstand, daß ein Teil der biologischen Silberionenreaktion (Eiweißfällung, Ätzung, Entzündungserregung) beseitigt worden ist, wogegen ein anderer "Teil dieser Reaktionen (Desinfektionswirkung) unberührt geblieben ist. Andererseits ist eine bestimmte Menge von Glucosiden imstande, eine bestimmte Menge von Silber (äquivalente Menge) zu binden. Die "Verbindungen sind also durch einen konstanten Silber- und Glucosidgehalt gekennzeichnet. Selbstverständlich können bis" zu dein Sättigungsgrade zahlreiche Produkte mit steigendem Silbergehalt dargestellt werden, die dann nicht als Verbindungen, .sondern als Gemenge der Verbindungen reit einem Überschuß an Glucosiden aufzufassen sind. Beispiel i.
- 2 Teile Rheumglucosid werden fein gepulvert und mit 2 Teilen von trocken gepulvertem Silbergelatosat (Verbindung voh Geiatose finit Silbernitrat) und i Teil Soda innig gemischt. 5 g dieser Mischung werden in ioo ccm kalten oder warmen 'vVassers eingetragen. Die sich unter Auflösung vollziehende Zusammenlegung der Glucoside und der Metallkomponente vollzieht sich in längstens io Minuten. Die so erhaltene T.ösung ist nun gebrauchsfertig.
- Beispiel a.
- Zu einer Lösung von 0 Teilen Antlirachinonglucoside, dargestellt aus Aloe oder Rheum, in io Teilen Wasser läßt man nach Zusatz von o,i; Teilen Natriumhydroxyd eine Lösung von 5 Teilen Silbergelatosat oder i Teil Silbernitrat unter Rühren zulaufen. Wird diese Lösung bei niedriger Temperatur zur Trockne eingedampft, so hinterläßt sie die Komplexverbindung als scheinbar einheitlichen Körper in -ollkommen wasserlöslicher Form.
Claims (3)
- PATENT-ANsPRi1cHE: i. Verfahren zur Darstellung von Silberkomplexverbindungen der Anthrachinonglucoside, dadurch gekennzeichnet, daß man die Glucosidkomponente und die Silberkomponente, wie Silbernitrat oder Silbergelatosat, in wässeriger Lösung von alkalischer Reaktion aufeinander einwirken läßt, wobei man die Wasserstoffionenkonzentration dieser Lösung derart einstellt, daß das Ausfallen eines Niederschlages vermieden wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man ein trockenes Gemisch der Glucosidkomponente, Silberkomponente und eines die Abspaltung von Hydroxylionen in wässeriger Lösung bewirkenden Zusatzes, wie N atriumcarbonat, herstellt tuend die Lösung aus diesem Gemisch jeweils frisch bereitet.
- 3. Verfahren nach Anspruch i. dadurch gekennzeichnet, daß man die Glucosidkomponente und die Silberkomponente unter Zusatz von freiem Alkali, wie einer NaOH-Lösung, in wässeriger Lösung zusammentreten läßt. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung bei niedriger Temperatur zur Trockne bringt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT436447X | 1924-03-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE436447C true DE436447C (de) | 1926-11-02 |
Family
ID=3674172
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC34616D Expired DE436447C (de) | 1924-03-19 | 1924-03-22 | Verfahren zur Darstellung von Silberkomplexverbindungen der Anthrachinonglucoside |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE436447C (de) |
-
1924
- 1924-03-22 DE DEC34616D patent/DE436447C/de not_active Expired
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