DE550440C - Enthaarungsmittel - Google Patents

Enthaarungsmittel

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Publication number
DE550440C
DE550440C DEH126667D DEH0126667D DE550440C DE 550440 C DE550440 C DE 550440C DE H126667 D DEH126667 D DE H126667D DE H0126667 D DEH0126667 D DE H0126667D DE 550440 C DE550440 C DE 550440C
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DE
Germany
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depilatory
swelling
skin
protein
salts
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Expired
Application number
DEH126667D
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English (en)
Inventor
Dr Richard Mueller
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HALWIT LAB GmbH
Original Assignee
HALWIT LAB GmbH
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Publication date
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Description

  • Enthaarungsmittel Die bisher benutzten Enthaarungsmittel aus Sulfiden haben den Nachteil, daß sie umständlich aufzutragen sind, sich auf die Haut wie eine Gipsmasse auflegen und dort leicht eintrocknen. Durch dieses Eintrocknen läßt einerseits die Enthaarungswirkung außerordentlich nach, so daß diese Massen ziemlich lange auf der Haut aufliegen müssen, andererseits ist das Entfernen dieser Massen schwierig und oft mit Hautschädigungen verbunden.
  • Erfindungsgemäß wird dieser Nachteil da.-durch behoben, daß ein wie gewöhnliche Rasierseife anwendbares, d. h. bei Wasserzusatz schäumendes Enthaarungsmittel aus Sulfiden zur Anwendung kommt.
  • Ein derartiger Enthaarungsschaum besitzt den Vorteil der leichten Auftragbarkeit und der Anschmiegsamkeit an alle Hautstellen, ist leicht wieder zu- entfernen und schädigt die Haut weniger.
  • Als Grundlage für schäumende Enthaarungsmittel dieser Art kommen die bekannten Alkali-und Erdalkalisulfide, und von diesen in erster Linie Strontiumsulfid in Betracht.
  • Von den bekannten Schaummitteln kann Seife für derartige Pasten deswegen nicht angewendet werden, weil sich beim Anrühren des Enthaarungsmittels durch den Umsatz der fettsauren Alkalisalze mit dem aus Strontiumsulfid entstehenden Sr(OH)2 die stark ätzenden Alkälilaugen und die nicht schäumenden Erdalkaliseifen bilden würden.
  • Als schaumbildende Mittel sollen daher Eiweißstoffe von großer Schaumkraft dienen. Es sind dies die sogenannten eigentlichen Eiweißstoffe (vgl. Julius Schmidt, Lehrbuch der organischen Chemie, q.. Auflage, 1929, S. 815ff.), z. B. Albumine und Nucleoalbumine, wie Kasein, deren lösliche salzartige Alkali- bzw. Erdalkäliverbindungen und hochmolekulare Abbauprodukte. Die genannten Eiweißkörper besitzen im Gegensatz zu andern Eiweißkörpern, wie den Albuminoiden (z. B. Kollagen, das mit Wasser nur bei längerem Kochen - s. Schmidt, a. a. O., S. 81g - als Gelatine in Lösung geht), die im vorliegenden Falle wichtige Eigenschaft, in Wasser von Zimmertemperatur verhältnismäßig leicht in Lösung zu gehen.
  • Diese leichte Löslichkeit in Wasser bei Zimmertemperatur ist die erste Bedingung für das rasche Entstehen eines guten haltbaren Schaumes.
  • Die genannten Eiweißstoffe besitzen nun neben starker Schaumfähigkeit noch dreiweitere, für ein Enthaarungsmittel sehr wertvolle Eigenschaften.
  • Als Zusatz zu dem Enthaarungsgemisch schützen sie im angerührten Zustande in Wasser durch Einhüllung der Substanz dieselbe vor dem Zugriff der Luft und, vermindern dadurch stark die Entwicklung des so lästig empfundenen Schwefelwässerstoffs@-- -----Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, zu diesem Zweck aus der Gruppe der Albuminoide die aus dem obenerwähnten Kollagen gewonnene Gelatine zu verwenden, -die -auch wasserlöslich ist. Jedoch macht diese vor der Lösung erst einen längeren Quellüngsvbrgang durch, was ihre Verwendung in einem Enthaarungspulver von vornherein ausschließt, da der Quellungsvorgang in diesem Falle länger dauern würde als die Wirkungszeit der Enthaarung. Außerdem'besitzt die Gelatine weder im quellenden noch im gelösten Zustände eine nennenswerte Schaumfähigkeit, so daß sie als Schaummittel nicht in Frage kommt.
  • Fernerhin erweisen sich die-genannten Eiweißstoffe als wirksamer Schutz gegen die lästige Ätz- und Reizwirkung derartiger .Enthaarungs -. mittel, da sie auf der warnen Haut -rasch :eine feine zusammenhängende Membran bilden, die den sonst eindringenden, die Haut reizenden Ionen das Durchwandern erschwert oder unmöglich macht und dadurch - .die Haut wirksamer als bisher vor Ätzungen schützt.. Beweis für die Entstehung dieser Membran ist das raschesichtbare Auftreten derselben beim Anrühren des Enthaarungsmitte- 1s mit Wasser in einer offenen Schale. Auch hierin unterscheiden sich die genannten Eiweißstoffe vorteilhaft von der erwähnten Gelatine; welche kein solches Häutchen zu bilden vermag - - -In der Patentschrift 34$ 4r3 ist zwar schon vorgeschlagen worden,, zur Verhinderung der Ätzung dem haarquellenden Sulfid Dextrin beizufügen. Dasselbe erweist sich jedoch &erade bei besten frischen- Strontiumsulfidsorten als geradezu hindernd für den Enthaarungsvorgang. Es wirkt anscheinend übeihaupt quellungshindernd; so daß nicht bloß die unerwünschte Quellüng bzw. Ätzung der- Haut, sondern auch die notwendige Quellung er Haare verhindert wird.
  • Die erwähnten Eiweißstoffe können jedoch in verhältnismäßig großen Mengen -. zugesetzt werden, ohne däß eine derartige inderung eintritt. Vielmehr wird die- Wirkung der Ent= haarungsmittel durch- diesen Zusatz noch -er-_höht. -Da Eiweißstoffe für sich allem in keiner. Weise haarquellend- wirken, so kann die beobachtete günstige Wirkung derselben im Enthaarungsgemisch nur so erklärt werden; däß sie- das enthaarende Mittel selbst, im vorliegenen, Fälle also das Strontiumsulfid, irgendwie .günstig be-.einfiussen. Strontiumsulfid zerfällt nun beire Anrühren mit Wässer in Sr (SIi)g und Sr (OH)g, von denen letzteres zu -einem großen Teil als: grießartiger Niederschlag ausfällt. .. Versuche ergaben nun, daß Sulfhyclrate, z. A Nä SH, für sich allein keinerlei Enthaarungswirkung zeigen, während Nag S, welches in Wasser in Na OH und Na SH zerfällt, eine sehr starke Enthaarungswirkung aufweist. - Dementsprechend kann auch im vorliegenden Falle .das Sr(SH)g für sich allein nicht haarquellend ,.wirken. Der -günstige Einfluß der erwähnten Eiweißkörper auf den Enthaatungsvorgang be-`ruht wahrscheinlich darauf, daß sie entsprechend ihren bekannten dispergierenden Eigenschaften als Schutzkolloide einen großen Teil des sonst ausfallenden Strontiumhydroxyds in kolloidaler wirksamer Form gebunden oder in Lösung halten-1, - - -Die -Irrkenntnis, daß der Vorgang bei der Enthaarung ein Quellungsvorgangist, führte im vorliegenden Falle- = - Auffindung verschiedener Stoffe, die diese Quellüngswirkung deutlich beschleunigen. Durch den Zusatz solcher Stoffe in,optimalen-Mengen zum Enthaarungsmittel wird- die -zür--Haarquellung erforderliche Zeit merklich verkürzt. Es sind dies insbesondere die löslichen Rhodansalze. Zwar steht dem Zusatz von Rhodansalzen zu Enthaarungspulvem _@ - ihre _@ starke hygroskopische Eigenschaft entgegen. Diese Eigenschaft wird jedoch praktisch so gut wie vollständig beseitigt, wenn man die Rhodansalze in das gelöste -Eiweiß einträgt und -diese- Lösung nach einem Zerstäubungsverfahren trocknet.
  • Nach den Angabenr der österreichischen Patentschrift 56 61o .entstehen - indessen aus Eiweiß und Rhodansalzlösung plastische,-zum größten Teil nicht wieder lösliche Massen. Dieselben entstehen jedoch nicht, -wenn man nicht von neutraler oder schwach alkalischer Eiweißlösung wie das österreichische Patent ausgeht, sondern wenn man -die =Eiweißlösung auf einer ])estimmten, wenn n auch nicht allzu starken Alkalinität hält. Die Herstellung einer solchen Eiweißlösung erfordert allerdings von vornherein eine größere Alkalimenge, als@sie für den vorliegenden Zweck angängig wäre. Diesen unerwünschten Überschuß beseitigt man durch Zusatz von Schwefelsäure oder Rhodanwasserstoffsäure bestimmter Verdünnungsgrade bis zur Erreichung --des gewünschten optimalen Alkaligehaltes. Im Falle des Zusatzes von .Schwefelsäure beseitigt span die unerwünschten S04 -Ionen durch nachträ@,glichen Bariumrhodänidzusatz, wodurch neben dem -entstehenden Rhodansalz fein- zum größten Teil kolloidal verteiltes Bariumsulfat _ gebildet wird, was die -Trocknung erleichtert und als -Beigabean und für sich nicht unerwünscht ist. Durch diese Verfahren bringt man_ die Lösung .gleichzeitig auf den gewünschten -hodangehalt. .
  • In gleichem Sinne wie die Rhodansalze, jedoch in abnehmendem" Wirkurigsgräde @@ind auch lösliche Jodide, Bromide und Nitrate geeignet. Die qquellungsbeschleunigende Wirkung dieser Zusätze ist verständlich, wenn man bedenkt, daß diese Reihe der SCN'-, J'-, Br'-, N03 -Ionen die Anfangsglieder der linken Seite der aus kolloidchemischen Forschungen bekannten Hofmeisterschen Anionenreihe darstellen, die in dieser Reihenfolge abnehmend als quellungsfördernd auf andere quellbare Stoffe bekannt sind.
  • Die durch den Zusatz der erwähnten Salze erzielbare Beschleunigung der Haarquellung hängt in gewissen Grenzen, wie zu erwarten, von der Menge dieser Zusätze ab. Die zur Haarquellung erforderliche Zeit kann bei Verwendung von Rhodansalzen bis unter die Hälfte herabgedrückt werden, bei Verwendung der anderen Salze jedoch nicht bis zur Hälfte.
  • Im praktischen Falle geht man jedoch wegen der Nebenwirkungen dieser Salze auf die Haut bei großen Mengen nicht über etwa io°/° der Substanzmenge hinaus. In diesem Falle ist die erzielte Beschleunigung etwas geringer, und die Quellung eines dicken Pferdehaares, um ein Beispiel anzuführen, die bei bestimmter Temperatur 1o Minuten erfordern möge, wird be Rhodansalzzusatz von etwa io°/° unter den sonst gleichen Umständen ill @6 bis 7 Minuten erreicht.
  • Die Zusammensetzung eines Enthaarungspulvers nach der Erfindung mögen die folgenden Beispiele erläutern. Beispiel i Enthaarungspulvei ohne Salzzusatz:
    46°/0 Strontiumsulfid.
    18°/° Kreide
    23°/o Stärke
    12% Eiweiß
    z0/0 Parfüm _
    100°/0
    Beispiel e Enthaarungspulver mit Zusatz von Rhodansalzen : _
    420/0 Strontiumsulfid
    170/0 Kreide
    2o0/0 Stärke
    1o0/0 Eiweiß
    1o°/° Rhodankali
    i0/0 Parfüm
    100°/0

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Enthaarungsmittel aus Erdalkalisulfiden, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Eiweißstoffen aus der Gruppe der eigentlichen Eiweißkörper, z. B. an Albuminen und Nucleoalbuminen, wie Kasein, deren löslichen salzartigen Verbindungen und hochmolekularen Abbauprodukten.
  2. 2. Enthaarungsmittel nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen weiteren Gehalt an löslichen Rhodaniden, Jodiden, Bromiden und Nitraten. .
DEH126667D 1931-04-29 1931-04-29 Enthaarungsmittel Expired DE550440C (de)

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DE550440C true DE550440C (de) 1932-09-12

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DE (1) DE550440C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4325079A1 (de) * 1993-07-22 1995-01-26 Yilmaz Karanfil Haarentfernungsmittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE4325079A1 (de) * 1993-07-22 1995-01-26 Yilmaz Karanfil Haarentfernungsmittel

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