DE436271C

DE436271C - Anordnung zur selbsttaetigen Regelung von Kraftantrieben

Info

Publication number: DE436271C
Application number: DES66366D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Guenther Scharowsky
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Priority date: 1924-06-25
Filing date: 1924-06-25
Publication date: 1926-10-29

Description

DEUTSCHES REICH

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AUSGEGEBEN AM 29. OKTOBER 1926

REiCHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 60 GRUPPE

Firma Siemens-Schuckertwerke G. ra. b. H. in Berlin-Siernensstadt*).

Anordnung zur selbsttätigen Regelung von Kraftantrieben.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Juni 1924 ab.

Zur Aufrechterhaltung eines praktisch gleichmäßigen Laufes oder zum Zwecke der Anpassung der Drehzahl an den Betriebszustand einer Maschine wurden bisher Einrichtungen verwandt, die sekundäre Erscheinungen der ursprünglichen Betriebsbedingungen, z. B. Drehzahl, Leistungsverbrauch usw., zur Beeinflussung derjenigen Apparate heranzogen, die als Regler auf die Drehzahl de^ Antriebs wirken. Bei derartigen Einrich-

') Von dem Patenlsticher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Günther Scharojvsky in Berlin-Nikolassee.

tungen tritt bei jedem neuen Betriebszustand erst eine andere Drehzahl als die gewünschte auf, und diese Erscheinung, die sogenannte Regeldifferenz, verzögert die Anpassung an den neuen Betriebszustand. Man hat diesem Nachteil dadurch zu begegnen versucht, daß man die geregelten Organe eines Antriebs von der primären Betriebsbedingung, nämlich dem Drehmoment, abhängig macht. Man benutzte aber bei bisherigen Ausführungen zur Messung des Drehmomentes eine Stelle, die sich selbst mit der vollen Geschwindigkeit der Maschine dreht, nämlich die leistungsführende Welle. Zur Messung des Drehmomentes und zur Übertragung auf das Regelorgan waren daher bisher sehr verwickelte und teuere Konstruktionen nötig.

Die Erfindung ermöglicht eine Vereinfachung der konstruktiven Anordnung durch eine Einrichtung, die ein Reaktionsmoment der kraftverbrauchenden Maschine selbst mißt und auf das Regelorgan der krafterzeugenden Maschine zur Wirkung bringt. Die kraftverbrauchende Maschine kann zumeist leicht geeignet für eine solche Beeihflussungseinrichtung ausgebildet werden.

Die Abbildung zeigt eine Ausführungsform der Erfindung. 29 stellt eine Kraftmaschine, z. B. eine Wasserturbine, dar, die einen Generator 30 antreibt. Zur Messung des Reaktionsmomentes ist dieser Generator erfindungsgemäß mit drehbarem Ständer ausgeführt. Er beeinflußt über ein Zahnradgetriebe 31 und einen Kettentrieb 32 die Leitschaufelbewegung durch sein Reaktions- ! moment. Zur Herbeiführung des bei dem ■ jeweiligen Betriebszustand (Drehzahl und Belastung) erforderlichen Gleichgewichtes ist auf der Übertragungswelle von 3 τ zu 32 noch ein Segment 2S angeordnet, an dem ein Ausgleichsgewicht 27 hängt. Dieser Ausgleich zwischen Reaktionsmoment und Versfellkraft des Regelapparates der Kraftmaschine kann auch mit anderen bekannten Mitteln, wie z. B. durch eine Übertragung mit veränderlichem Übersetzungsverhältnis (Federn, Nocken u. dgl.), geschaffen werden. Durch Veränderung dieser Ausgleichsvorrichtung, z.B. durch Auswechseln- vonKurven, Hebeln ader Federn, kann man jede beliebige Veränderung der Drehzahl erreichen. Der Ausgleich ist nicht notwendig, wenn der Regelapnarat gerade so bemessen werden kann, daß die jeweilige Verstellkraft gleich dem gerade auftretenden Reaktionsmoment ist.

An Stelle der gezeichneten Anordnung kann das Reaktionsmoment des Verbrauchers auch noch durch irgendeinen betriebsmäßigen Vorgang desselben gemessen werden, sofern zwischen diesem Vorgang und dem Reaktionsmoment eine eindeutige Abhängigkeit besteht. So kann z. B. bei Sägewerken das Reaktionsmoment, das durch das zu stark vorgeschobene Werkstück hervorgerufen wird, zur Regelung der den Vorschub bewirkenden Maschine benutzt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Anordnung zur selbsttätigen Regelung von Kraftantrieben, dadurch gekennzeichnet, daß eine Meßvorrichtung für ein Reaktionsmoment der Arbeitsmaschine, das an einem nicht leistungsführenden Teile derselben, also am Reaktionsteil, auftritt, auf das Regelorgan der krafterzeugenden Maschine wirkt.

2. Anordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Verbraucher (30) mit einem beweglichen Reaktionsteil (Ständer von 30), der das Regelorgan des krafterzeugenden Teils (29) beeinflußt, wobei das bei dem jeweiligen Betriebszustand erforderliche Gleichgewicht gegebenenfalls durch zusätzliche Einrichtungen bekannter Art (27, 28) gewährleistet wird.