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Verstärkereinrichtung. Die Erfindung bezieht sich auf eine Verstärkereinrichtung
mittels einer Elektronenröhre mit Rückkopplung zwischen Anode und Gitter. Man kennt
bereits Elektronenröhrenverstärker mit einer Elektronenröhre, die so labil eingestellt
ist, daß sie dauernd in Schwingungen versetzt wird, wenn das Gitter nur einen vorübergehenden
Impuls erhält. Mit derartigen Einrichtungen läßt sich eine große Verstärkung erreichen,
es ist jedoch von wesentlicher Bedeutung, daß die entstehenden Schwingungen sofort
wieder gelöscht werden. Mit der Erfindung wird der Zweck verfolgt, die entstehenden
Schwingungen mit jeder beliebigen Frequenz zu löschen. Zu diesem Zweck werden gemäß
der Erfindung die Schwingungen durch rein elektrische Mittel, d. h. ohne mechanisch
bewegte Teile, periodisch gelöscht. Dies hat die Wirkung, daß der effektive Widerstand
des Schwingungskreises periodisch vön einem negativen in einen positiven Wert geändert
wird. Die schnelle Löschung wird zweckmäßig durch eine zweite Elektronenröhre herbeigeführt,
deren Anodenkreis mit dem Gitterkreis der Hauptröhre gekoppelt ist und periodisch
aus diesem Gitterkreis Energie abführt, um die sich bildenden Schwingungen schnell
zu löschen. In anderen Worten ausgedrückt, kehrt also die zweite Elektronenröhre
die Wirkung der Rückkopplung der ersten Röhre periodisch um.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Vorrichtung
dargestellt. Zwischen dem Gitter- und Anodenkreis der Elektronenröhre 1, 2, 3 ist
eine Rückkopplung vorgesehen, d. h. durch die in dem Anodenkreis liegende Spule
4 wird Energie in den Gitterkreis durch die Spule 9 zurückgeleitet. Der Anodenkreis
enthält außer der Spule 4 eine Hochspannungsbatterie 6, einen Anzeiger 7, z. B.
eine Schreibvorrichtung oder einen Fernsprecher sowie ein Miniamperemeter 8, die
sämtlich durch einen Kondensator 5 überbrückt sind. Der Gitterkreis wird durch einen
veränderlichen Kondensator 34 abgestimmt, der parallel zur Spule g liegt. Der Gitterkreis
enthält ferner eine veränderliche Batterie io und einen Teil des Potentiometers
i i. Die Einstellung der Spannung der Batterie io dient zum Einstellen des Potentials
des Gitters 2, um die Elektronenröhre i, 2, 3 derart labil einstellen zu können,
daß sie sofort Schwingungen auszuführen sucht, sobald Zeichen ankommen. Die ankommenden
Zeichen werden einem Schwingungskreis mit der Spule 33 zugeführt. Dieser Schwingungskreis
kann auch eine Rahmenantenne sein. Die Spule 33 ist mit der Gitterspule 9 gekoppelt.
Infolgedessen drücken die ankommenden Zeichen dem Gitter 2 ein Potential auf und
suchen die Röhre 1, 2, 3 in Schwingungen zu versetzen.. 15 ist die Batterie, die
den Glühfaden 3 speist, und 36 ist ein Spannungsmesser, der zwischen der Batterie
io und dem Glühfaden 3 eingeschaltet ist.
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Die Röhre 1, 2, 3 wird gewöhnlich auf hohe Empfindlichkeit labil eingestellt.
Sobald jedoch ein Zeichen ankommt würde sie in Schwingungen geraten und von selbst
nicht wieder in den empfindlichen labilen Zustand zurückkehren. Um sie in dem empfindlichen
Zustand zu erhalten, müssen daher ihre Schwingungen periodisch gelöscht werden.
Zu diesem Zweck ist eine zweite Elektronenröhre 12, 13, 14 vorgesehen. Ihr Glühfaden
14 wird gleichfalls von der Batterie 15 über die Leitungen 16, 17 gespeist. Ihr
Gitter 13 ist mit dem Gitter 2 durch eine Leitung 18 ver-
Bunden,
die jedoch eine regelbare, durch einen Kondensator 2o überbrückte Batterie i9 enthält.
Der Anodenkreis der Röhre 12, -13, 14 enthält eine Kopplungsspule 22, eine
Spule 24 und ein Milliamperemeter 37. Die Spule 24 ist durch einen Kondensator 25
überbrückt. Die Spule 24 läßt einen Wechselstrom in dem Anodenkreis der Röhre 12,
13, 14 fließen, der durch dieStromquelle23 eines hochgespannten Wechselstromes erzeugt
wird. Diese Stromquelle ist bei der gezeichneten Ausführung eine Elektronenröhre
29, 30, 31 mit Rückkopplung zwischen ihrem Gitter- und Anodenkreis, die so eingestellt
ist, daß sie ungedämpfte Schwingungen erzeugt. Der Gitterkreis enthält eine Spule
26 und der Anodenkreis eine Spule 27, die mit der Spule 26 gekoppelt und zu der
ein Kondensator 28 parallel geschaltet ist sowie ferner die Gleichstromquelle 32.
Die erzeugten Schwingungen werden daher der Spule 24 mit dem Ergebnis aufgedrückt,
<iaß das Potential der Anode 12 der Röhre 12, 13, 14 sich periodisch von einem
negativen in einen positiven Wert ändert. Ist ihr Potential negativ, so verstärkt
die Energie aus der Spule 22 die Wirkung der Rückkopplung zwischen den Spulen 4
und g. Wird das Potential der Anode 12 positiv, so wirkt die Spule 22 der Rückkopplung
zwischen den Spulen 4 und 9 entgegen. Bei einem gewissen positiven Potential hat
die Spule 22 die Wirkung, daß sie die Rückkopplung zwischen den Spulen 4 und 9 ausgleicht.
Wird das Potential der Anode 12 stärker positiv, so überwiegt die Wirkung der Spule
22 die der Rückkopplung zwischen den Spulen 4 und 9. Statt daß Energie von der Spule
4 nach der Spule 9 und von da nach dem Gitterkreis strömt, wird alsdann Energie
von dem Gitterkreis durch die Spule 22 abgenommen oder abgeführt, und die Schwingungen
der Röhre 1, 2, 3 werden schnell gedämpft, was dazu führt, daß die Röhre 1, 2, 3
dauernd in einem, für die Verstärkung höchst empfindlichen Zustand erhalten wird.
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Die Stromquelle 23 kann praktisch jede beliebige Frequenz haben. Bestehen
die durch die Spule 33 empfangenen Zeichen aus Sprechlauten oder Funkenzeichen mit
hörbarer Frequenz und soll der Anzeiger 7 ein Fernsprecher sein, so muß die Frequenz
der Stromquelle 23 oberhalb der hörbaren Frequenz liegen, da sie sonst die Sprache
oder den Klang der Funken undeutlich machen würde. Die Frequenz kann jedoch hörbar
sein, wenn der Anzeiger 7 eine Schreibvorrichtung ist. Das gleiche gilt, wenn die
der Spule 33 aufgedrückten Zeichen aus modulierten, ungedämpften Wellen bestehen.
Bestehen jedoch die Zeichen aus nicht modulierten, ungedämpften Wellen, so kann
der Anzeiger 7 nur dann ein Fernsprecher sein, wenn die Frequenz des Löschens, die
von der Stromquelle 23 geliefert wird, hörbar ist. In manchen Fällen kann es vorteilhaft
sein, eine Frequenz der Stromquelle 23 unterhalb der hörbaren Frequenz zu benutzen,
wenn der Anzeiger 7 eine Schreibvorrichtung statt eines Fernsprechers ist.