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Empfänger für elektrische Zeichengebung.
Die Erfindung betrifft Empfänger für elektrische Zeichengebung mit Hilfe modulierter (beispielsweise unterbrochener) drahtlos oder über Leitungen einlangender elektrischer Wellen. Zwecks Erhöhung der Auswahlfähigkeit solcher Empfänger ist schon vorgeschlagen worden, Anordnungen zu verwenden, bei welchen Resonanzauswahlvorrichtungen mit einem mechanisch schwingenden Element und einer elektrischen Einrichtung kombiniert ist. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, als mechanisch schwingende Elemente für diesen Zweck Stimmgabeln zu verwenden, welche sich bekanntlich durch hohes Auswahlvermögen und geringe Dämpfung auszeichnen.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass die modulierten Trägerwellen im Empfangsapparat auf eine Stimmgabel als Filter wirken und durch die Schwingungen dieser Stimmgabel wieder elektrische Wellen erzeugt werden. Zweckmässig wird diese Stimmgabel nebst den zugehörigen elektrischen Einrichtungen in der Zwischen-oder Übertonfrequenzstufe des Empfängers angeordnet. Auch empfiehlt es sich, einen Korrektionskreis zur Korrektur der Frequenzverschiebungen der Zeichen vorzusehen, welche von der hohen Auswahlfähigkeit oder der geringen Dämpfung der Stimmgabel oder beiden Umständen herrühren.
Die Zeichnungen zeigen schematisch zwei beispielsweise Ausführungsformen von Empfängern, bei welchen elektrisch betätigte Stimmgabeln verwendet werden.
Fig. 1 ist ein Schema eines Empfängers, bei welchem eine Stimmgabel mit einer Resonanzfrequenz verwendet wird, die der Grundfrequenz der einlangenden und zu empfangenden Wellen gleich ist, Fig. 2 ist ein Schema eines supraheterodynen Empfängers, bei welchem eine elektrisch betriebene Stimmgabel als Zwischenfrequenzstufe verwendet wird.
Nach Fig. 1 wird die einlangende Energie einem abgestimmten Schwingungskreis 10 durch eine Eingangsspule 11 zugeführt, die beispielsweise mit einem Seriensystem gekoppelt sein kann. Der abgestimmte Schwingungskreis 10 ist mit der Eintrittsseite einer als Verstärker angeordneten Thermionenröhre 12 verbunden. In diesem Falle wird eine Stimmgabel als Koppelung zwischen der Thermionenröhre 12 und einer zweiten, als Detektor dienenden Thermionenröhre 13 verwendet. Der bei 14 schematisch angedeuteten Stimmgabel sind zwei Elektromagnetspulen 15, 16 zugeordnet. Die Spule 15 liegt in der Ausgangsleitung der Röhre 12 und wirkt auf eine Zinke der Stimmgabel, auf deren andere Zinke die durch den Kondensator 17 abgestimmte, mit der Eingangsleitung der Röhre 13 verbundene Spule 16 wirkt.
Die Röhre 13 ist mit der Eingangsleitung einer Verstärkerröhre 21 über eine Koppelung mit Drosselspule und Kapazität verbunden, welche eine Drosselspule 18, einen Koppelungskondensator 19 und einen Gittervorschaltwiderstand 20 umfasst. Die Ausgangsleitung der Verstärkerröhre führt zu den Klemmen 22.
Eine Batterie 23 od. dgl. liefert den Anodenstrom für die Röhren, und die nötige Arbeitsgitterspannung für die Röhren 13 und 21 wird von den Klemmen 24 bzw. 25 geliefert.
Die mechanisch schwingende Stimmgabel 14 ist so gewählt, dass sie eine Resonanzfrequenz gleich der Grundfrequenz der gesendeten und zu empfangenden Schwingungen besitzt, wobei vorausgesetzt ist, dass die gesendeten Schwingungen der Amplitude nach moduliert sind und die der Spule 15 zugeordnete Zinke durch die verstärkte Zeichenenergie in dieser Spule in Bewegung gesetzt wird. Die andere Zinke der Stimmgabel wird in entsprechender Weise in Bewegung gesetzt und erzeugt in der Spule 16 der Bewegung dieser Zinke entsprechende Ströme, die der als Detektor wirkenden Röhre 13 zugeführt werden.
Die Stimmgabel hat, wie schon bemerkt, ein sehr hohes Auswahlvermögen, und es wird im wesentlichen
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bloss die Energie von der Frequenz der Eigenschwingungsfrequenz der Stimmgabel darin zur Wirkung gelangen, und es werden bloss Ströme dieser Frequenz in der Spule 16 induziert. Wenngleich die Stimm- gabel ein sehr hohes Auswahlvermögen hat, zeigt sich doch, dass sie auf die durch Zeichenmodulation hervorgerufenen Amplitudenänderungen anspricht und diese auf die Spule 16 überträgt. Infolge der geringen Dämpfung oder des hohen Auswahlvermögens der Stimmgabel oder beider stellt sich jedoch bekanntlich eine Begünstigung der niedereren Modulationsfrequenzen gegenüber den höheren ein.
Es können deshalb Einrichtungen vorgesehen sein, um diese Frequenzverschiebungen zu korrigieren, und die die Drosselspule 18 und den Kondensator 19 umfassende Koppelung kann so gewählt werden, dass sie diese Korrektur besorgt.
Damit ein Empfänger, bei dem gemäss der Erfindung eine Stimmgabel verwendet wird, zum Emp- fang irgendeiner aus einer Anzahl von gesendeten Schwingungen von verschiedenen Grundfrequenzen benutzt werden könne, kann die Stimmgabel in der Zwischenstufe eines supraheterodynen Systems zur Anwendung gelangen. Ein solcher Empfänger ist in Fig. 2 dargestellt, in der ein als Thermionenröhre ausgebildeter Detektor 30 mit einer Rahmenantenne 31 und einem örtlichen Schwingungserreger ver- bunden ist. Die Detektorröhre 30 ist durch eine abgestimmte Anodenkoppelung 33 mit einem mit 34 bezeichneten Zwischenverstärker von vorbestimmter Frequenz gekoppelt. Dieser Verstärker umfasst die Thermionenröhre 35 und 36 mit Koppelung durch einen Transformator, dessen Sekundärwicklung durch einen Kondensator 38 abgestimmt ist.
Die Röhre 36 ist durch die Stimmgabel 14 nebst Spulen 15 und 16 mit einer Detektorröhre 39 gekoppelt. Eine Koppelung mit Drosselspule 43, Kondensator 44 und Widerstand 48 liegt zwischen der
Röhre 39 und der Verstärkerröhre 45, deren Anodenleitung die Ausgangsklemmen 46 aufweist.
Die Hochspannung für die Anoden der Röhren wird von der Klemme 49 zugeführt, und die erfor- derlichen Betriebsspannungen für die Steuerelektroden der verschiedenen Röhren werden von den
Klemmen 40, 41, 42 geliefert. Der negative Pol der Hochspannungsquelle und der positive Pol der Gitterspannungsquelle sind mit den Kathoden der Röhren verbunden.
Bei diesem Empfänger soll die Stimmgabel 14 die vorbestimmte Zwischenfrequenz haben, und da durch die Stimmgabel infolge ihres hohen Auswahlvermögens oder ihrer geringen Dämpfung oder beider Frequenzverschiebungen hervorgerufen werden können, so ist zu deren Hintanhaltung die Koppelung 43, 44 vorgesehen.
Es ist wünschenswert, die Spulen auf den beiden Seiten der Stimmgabel vollkommen gegeneinander abzuschliessen, um Nebenwirkungen völlig auszuschliessen, und zu dem Zweck kann ein Schirm 50 vorgesehen sein, wie durch die strichpunktierte Linie in Fig. 1 angedeutet ist. Als weiteres Mittel zur Verhütung von Nebenwirkungen kann man statt zweier Elektromagnetspulen 15 und 16 eine solche auf einer Seite der Stimmgabel und eine elektrostatische Vorrichtung auf der andern Seite der Stimmgabel verwenden. Ferner können gewünschtenfalls elektrostatische, den Zinken der Stimmgabel zugeordnete Vorrichtungen beide Spulen 15 und 16 ersetzen.
Man erkennt, dass, statt das mechanisch schwingende Element oder die Stimmgabel auf dieselbe Frequenz abzustimmen wie die ihr zugeführte Wellenenergie, sie auch auf einen aliquoten Teil der zugeführten Wellenenergie abgestimmt werden kann.
Infolge der sehr geringen Dämpfung oder des hohen Auswahlvermögens oder beider ist die perzentuelle Modulation der in der Spule 16 hervorgerufenen Oscillationen oder der gleichwertigen elektrostatischen Vorrichtung nur gering. Vorzugsweise werden Einrichtungen verwendet, um die Komponente der Amplitude der Trägerwelle in der folgenden Trägerwelle zu verringern.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1, Empfänger für elektrische Zeichengebung durch modulierte (beispielsweise unterbrochene) Trägerwellen, dadurch gekennzeichnet, dass die modulierten Trägerwelle im Empfangsapparat auf eine Stimmgabel als Filter wirken und durch die Schwingungen dieser Stimmgabel wieder elektrische Wellen erzeugt werden.