DE501313C - Schaltung zur Schwingungsunterdrueckung durch Neutralisierung unerwuenschter Kapazitaetskopplung - Google Patents
Schaltung zur Schwingungsunterdrueckung durch Neutralisierung unerwuenschter KapazitaetskopplungInfo
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Description
Die Erfindung bezweckt, in einfachster Weise unter Benutzung von Brückenschaltungen
einen von der Frequenz unabhängigen Ausgleich für die innere Kapazität von Vakuumröhren
zu schaffen.
Erfindungsgemäß werden zu diesem Zweck aus reinen Kapazitäten ausgeglichene vierarmige
Brücken gebildet, in denen die zu entkoppelnden Stromzweige konjugierte Arme
ό bilden. Die Brückenkapazitäten werden von natürlichen Kapazitäten, insbesondere von der
die unerwünschte Kopplung hervorrufenden Kapazität, von Kondensatoren oder von den
resultierenden Kapazitäten mehrerer Einzel-
'5 kapazitäten gebildet; insbesondere können sie ganz oder teilweise von der resultierenden
Kapazität einer anderen ausgeglichenen Brücke gebildet werden. Unter »ausgeglichen«
ist hier zu verstehen, daß nach dem bekannten Gesetz der Wheatstonschen Brücke die
Produkte aus den ineinander gegenüberliegenden Brückenzweigen liegenden Kapazitäten
einander gleich sind.
Man hat allerdings schon vorgeschlagen, durch reine Kapazitätsnetze eine Entkopplung
kapazitiv gekoppelter Stromkreise bei Vakuumröhren vorzunehmen, jedoch waren
diese Kapazitäten keine vierar,migen Brücken, sondern Netze aus fünf Kapazitäten, in
denen die zu entkoppelnden' Stromkreise keine konjugierten Arme im Sinne der Wheatstonschen
Brücke bilden konnten.
Die Grundlagen der Erfindung und die zur Ausführung erforderlichen Schaltungen sind
hierunter im einzelnen an Hand von Abbildüngen bevorzugter Ausführungsform beschrieben.
Abb. ι ist ein elementares Diagramm einer reinen Kapazitätsbrücke, die das grundlegende
Prinzip der Erfindung veranschaulicht.
Abb. 2 ist ein Schaltungsschema, das eine Anwendungsform der Erfindung auf ein
thermionisches Ventil zeigt.
Abb. 3 zeigt ein anderes Beispiel der Anwendung der Erfindung auf ein thermionisches
Ventil.
Albb. 4 zeigt die Erfindung in Anwendung auf eine Anordnung, bei der die Summe der
Spannungen zweier Kreise an zwei durch eine Kapazität verbundene Punkte gelegt wird.
Abb. 5 ist ein Schaltungsschema, das die in Abb. 2 dargestellten Prinzipien in ihrer
Anwendung auf einen Mehrstufen-Glühröhrenverstärker mit nicht abgestimmten Zwischentransformatoren
zeigt. '
Abb. 6 ist ein Schaltungsschema, das die in Abb. 2 dargestellten Prinzipien in ihrer
Anwendung auf einen Mehrstufen-Glühröh-
renverstärker mit abgestimmten Zw.ischentransformatoren
zeigt.
Abb. 7 ist ein elementares Schaltungsschema, das eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in ihrer Anwendung auf eine Schaltung von mehr als zwei
Kreisen zeigt.
Abb. 8 ist ein Schaltungsschema eines Radioempfängers, der einen zweistufigen Hochfrequenzverstärker
enthält, welcher die Prinzipien der Abb'. 7 in Anwendung auf einen
Verstärker der Art von Abb. 6 zeigt.
Abb. 9 zeigt eine praktische Ausführungsform eines Radioempfängers nach der Erfindung.
Abb. 10 zeigt das Schaltschema dieser Anordnung.
In den Abb. 1 bis 7 bedeuten die Bezugsbuchstaben A und B elektrische Stromkreise
beliebiger Art, also abgestimmte, nicht abgestimmte oder Resonanzkreise. Die Bezugsbuchstaben. C1, C2, C und C" badeuteni Kapazitäten,
die die vier Arme einer reinen Kapazitätsbrücke bilden und von beliebiger Art
sein können, wie z. B. Kondensatoren oder die natürlichen Eigenkaipazitäten zwischen Bestandteilen
von Stromkreisen oder zwischenden Elektroden von Ventilröhren. Wenn eine dieser
Kapazitäten in der Hauptsache eine natürliehe · Eigenkapazität ist, sind ihre Verbindungen
in punktierten Linien dargestellt, wie z. B. C in Abb. 2, 3, 4 und 10 und Ca in
Abb. 8. Während die in den Abbildungen mit punktierten Linien angeschlossenen Kapazitäten
notwendigerweise natürliche oder Eiigenkapaziitäten sein müssen, können doch
auch andere von den Brückenkapazitäten ebenfalls solche natürlichen oder Eigenkapazitäten
sein. Solange die umtem angegebene
Gleichung 1 erfüllt ist, findet auch der Ausgleich statt, gleichgültig, ob die Kapazitäten
aus Eigenkapazitäten oder aus Zusatzkapazitäten in der Form von Kondensatoren bestehen
oder aus beiden zusammengesetzt sind. Im letzteren Falle muß der Effektivwert der
Zusammengesetzen Kapazitäten in die Gleichung eingesetzt werden. Z. B. muß die Ka-
- pazität C1 der Abb. 2 so aufgefaßt werden,
daß sie die natürliche Gitter-Faden-Kapazitat des Audions 1 mit umfaßt, und in Abb. 3
muß die zwischen Anode und Faden des Audiions 3 geschaltete Brückenkap.aizität C1
so aufgefaßt werden, daß sie die zwischen der Anode und dem Faden wirksame Kapazität
mit umfaßt. Sie umfaßt also die natürliche Ano;den-Faden-Eapazitä,t des Audions und
die verteilte Kapazität der Spule 4 und der Batterie 12 außer der durch den Kondensator
C1 dargestellten Ziusatzkapazität.
Das Grumdschema im Abjb. 1 stellt eine reine
Kapazitätsbrücke dar aus vier Kapazitäten C, C", C11C2, die mit den beiden Kreisen A und B
verbunden sind. Die Größe der Kapazitäten wird so lange verändert, bis kein Teil der
zwischen den Klemmen eines Kreises auftretenden Spannung in die Klemmen des anderen
Kreises übertritt. AVenn eine genaue Abgleichung erreicht werden soll, darf zwischen
den beiden Kreisen keine induktive Kopplung oder Widerstandskopplung bestehen. Die zahlenmäßige Bedingung für eine
genaue Abgleichung oder eine Beseitigung der kapazitiven Kopplung zwischen· dien Kreisen A
■und B ist
C = C1IC2 (ι) "■
in dem Fundamentalkreis der Abb. 1 sowie in
denen der anderen Abbildungen und für die Zwecke dieser Beschreibung ist angenommen,
daß die vier Grundkapazitäten so eingestellt sind, daß sie die obige Gleichung befriedigen.
Induktive Kopplung oder Widerstandskopplung zwischen den Kreisen kann dann erforderlichenfalls
eingeführt werden; die kapazitive Kopplung bleibt aber ausgeglichen,
solange 1 erfüllt ist.
Abb. 2 zeigt die Anwendung dieses. Prinzips
auf einen einfachen Gluhka^admrobrenkreis.
Hier sowie in Abb. 3 können die Bezugsbuchstaben A und B als Eingangs- und Ausgangskreis
einer Verstärkerstufe mit Thermionenröhre ι mit Anode P, Gitter G und Faden F
angesehen werden. Da gewöhnlich der Eingangskreis mit dem Gitter und der Ausgangskreis
mit der Anode verbunden ist, erzeugt die natürliche Kapazität zwischen Gitter und
Platte kapazitive Kopplung zwischen Eingangs- und Ausigangskras. Durch Anordnung
der Kapazitätsbrücke in der dargestellten Weise wird die Kapazitätskopplung ausgeglichen
und aufgehoben. In dieser Schaltung sowie in den folgenden kann man die Kapazität C als diejenige ansehen, die die unerwünschte, zu beseitigende Kopplung hervorruft.
Der Gitterwiderstand oder Hoch-Ohm-Widerstands zwischen Gitter und Faden ist
zu dem üblichen Zweck, eine gleichbleibende Gittermittelspannung mit Bezug auf den
Faden zu erhalten, eingeführt. Solch ein
Widerstand ist ein einfaches Mittel, um das verlangte Gitterpotential zu erhalten, das je
nach den Erfordernissen der besonderen Röhren positiv oder negativ gegen den Faden
sein kann, und sich auf vielfache andere Weise, z. B. durch eine Impedanz oder eine
Gitterbatterie, herstellen läßt. Die größte Verstärkung wird erhalten, wenn das Kapazitätsverhältnis
C2JC1 erheblich größer als 1
ist, während bei einer Brücke im Ausgangskreis gemäß Abb. 3 das Verhältnis C2JC1 klein
sein soll.
Die Schaltung in Abb. 3 ist im allgemeinen
Die Schaltung in Abb. 3 ist im allgemeinen
der in Abb. 2 ähnlich, nur daß die Ausgleichsbrücke hinsichtlich Gitter und Platte umgekehrt liegt und »Ausgangsbrücke« heißen soll.
' Die »Ausgangsbrücke« zum Ausgleich und zur Neutralisierung unerwünschter Kopplung
zwischen Eingangs- und Aüsgangskreisen, besonders der Anoden-Gitter-Kapazitätskopplung, bei den gewöhnlichen Dreielektrodenröhr>en
schließt immer die Eigenkapazität
ίο zwischen Anode und Faden ein,. schließt aber"
die Kapazität zwischen Gitter undFaden nicht ein; wogegen die oben bei Abb. 2 beschriebene
Eingangsbrücke die Eigenkapazität zwischen Gitter und Faden der Röhre einschließt-und
:S die Anoden fad endkapazität der Röhre nicht einschließt.
In dieser Abb. 3 bedeutet das Bezugszeichen A den, mit dem Gitter G und dem
Faden F der Glühdrahtröhre 3 verbundenen Kreis. Die Kapazität-C stellt die natürliche
Eigenkapazität zwischen dem Gitter G und der Platte P vor. Der Ausgangskreis B ist
mit den Kapazitäten C1, C2, C'' verbunden,
die so eingestellt sind, daß die durch Gleichung ι ausgedrückte Ausgleichsbedingung
zwischen den Kreisen A und B hergestellt ist. Eine Drosselspule 4 von hoher Induktanz und
niedriger elektrostatischer Kapazität ist in den Plattenkreis zwischen Platte P und Anodenbatterie
12 eingeschaltet, um dem Gleichstrom einen Umweg um die Brückenkapazitäten
zu bieten, der zugleich eine hohe Impedanz für die in dem Anodenausgangskreis fließenden Radiofrequenzströme hat, und so
diese Ströme hindert, durch die Batterie 12 zu fließen. Der Bequemlichkeit wegen soll der
Kreis P, 4, 12, F »Anodenkreis« heißen, zum
Unterschied von dem Wechselstromausgangskreis »5«.
Die Schaltung in Abb. 4 zeigt die Grundanordnung der Abb. 1 in Anwendung auf den
Eingangskreis einer Glühdrahtröhre. In diesem Beispiel ist angenommen, daß die Kreise A und 23 zwei getrennte Spannungsquellen darstellen, die in Reihe zwischen zwei
Punkten geschaltet sind, welche durch eine Kapazität verbunden sind, in diesem Falle
durch die natürliche Eigenkapazität C, die die Kapazität zwischen dem Gitter G und dem
Faden F der Glühdrahtröhre 5 bedeutet. Wenn die zwei Kreisel und B elektrisch in Reihe
zwischen Gitter und Faden geschaltet sind, sind sie kapazitiv durch die Kapazität C' zwischen
Gitter und Faden gekoppelt. Diese kapazitive Kopplung wird durch den Einbau
C1 = C0+CaCcl(Ca +Cc)+ CbCdl(Cb
Durch die Zusatzbrücke Ca, Cb, Cc, Cd wird
die kapazitive Kopplung zwischen dem Kreise D und dem Hauptnetz A1 B, C, C", C0
und C2 aufgehoben, wenn
CcICd (3)
von Kapazitäten C", C1 und C2 in der dargestellten
Brückenschaltung ausgeglichen. Die Spannung an C stellt dann die Summe dar
aus CJ(C1-^-C) mal der Spannung au dem
Kreisel, und C"I(C"-\-Q) mal der Spannung
am Kreise B.
Das Schaltungsschema in Abb. 5 zeigt zwei Stufen eines Mehrstufenverstärkers
unter Anwendung der Anordnung nach Abb. 2 zum Ausgleich der kapazitiven Kopplung zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Transformatoren infolge der natürlichen Eigenkapazität
C zwischen Gitter G und Platte P einer Glühdrahtröhre 8. Die beiden Stufen sind
identisch, so daß hier nur eine betrachtet zu werden braucht. Stromschwankungen in dem
Eingangskreis, die in dem angegebenen Beispiel von dem Ausgangskreis einer vorhergehenden
Stufe, der die Primärwicklung des Transformators 10 enthält, herkommen mögen,
induzieren durch die Sekundärwicklung des Transformators 10 entsprechende Potentialschwankungen
in dem Gitterfadenkreis der Glühdrahtröhre 8. Dieser Kreis ist in allem wesentlichen identisch mit dem in Abb. 2 dargestellten;
Kapazitäten C1, C und C2 wirken
hier ähnlich wie die entsprechenden Kapazitäten in der früheren Abbildung.
Die Schaltung in Abb. 6 ist im wesentlichen der der Abb. 5 gleich, nur daß die nicht abgestimmten
Transformatoren 10 der Abb. 5 hier durch induktiv gekoppelte abgestimmte
Transformatoren ersetzt sind, die eine Primär- und Sekundärwicklung 13 bzw. 14 enthalten.
Die Sekundärwicklung 14 ist mittels eines regelbaren Kondensators 15 abgestimmt.
In Zusammenhang mit den Abb. 5 und 6 ist es wesentlich, zu. bemerken, daß der Ausgleich
der kapazitiven Kopplung vollständig unabhängig von dem induktiven Kopplungsgrad der Transformatoren 10 der Abb. 5 bzw.
13 und 14 der Abb. 6 ist.
Das in Abb. 7 dargestellte Schaltungsschema gleicht im wesentlichen dem der
Abb. i, unter Zufügung einer zusätzlichen vierarmigen Kapazitätsbrücke Ca, Cb, Cc, Cd,
die durch die Kapazität C0 mit dem einen Arm der Brücke in Abb. 1 gekoppelt ist.
Diese Anordnunig stellt also eine erweiterte Kapazitätsbrücke dar, die kapazitive Kopplung zwischen den Kreisen A1 B1 D ausgleicht.
Die Kapazität C1 der Abb. 1 wird hier von
einem System von Kapazitäten gebildet, das sich darstellen läßt als: U5
fCrf) = C0 + {Ca + C„).Ce /(C, +Cc). (2)
ist entsprechend der Gleichung (1) für die einfache Kapazitätsbrücke. Wenn die Gleichung
(3) erfüllt ist, arbeitet die Zusatzbrücke wie eine reine Kapazität parallel zu C0 in dem Cj-Arm des Hauptnetzes,
Die Bedingung für die Ausgleichung der kapazitiven Kopplung im Hauptnetz ist die
durch Gleichung (i) dargestellte, nämlich C\C" = C1IC2. Diese Anordnung nach Abb. 7
kann natürlich dadurch auf eine beliebige Anzahl von Kreisen ausgedehnt werden, daß man
Zusatzbrücken niederer Ordnung an irgendeinen kapazitiven Arm des Netzwerks anhängt,
z. B. an den C2-Arm oder Cc-Arm.
Abb. 8 zeigt das Schaltungsschema eines zweistufigen Radioempfängers mit abgestimmter
HochfrequenzverStärkung und einem Detektor
oder Gleichrichter. Diese Schaltung enthalt drei abgestimmte Transformatoren
mit je zwei induktiv gekoppelten Wicklungen 19, von denen die sekundäre jedes Transformators mit einem regelbaren Kondensator 20
abgestimmt ist. Die Ausgleichung der kapazitiven Kopplung wird hier durch Anwen-
dung der in Abb. 1 und 7 dargestellten Grundschaltung erhalten. Die zusammengesetzte
Brücke nach Abb. 7 gleicht die kapazitive Kopplung infolge der Eigenkapazität C in
der Glühkathodenröhre 16 sowie auch die infolge der zufälligen Eigenkapazität Ca aus.
Die einfache Brückenanordnung nach Abb. 1 wird angewandt, um die Kopplung infolge der
Eigenkapazität C in der Glühkathodenröhre 17 auszugleichen. Die zufällige Eigenkapazitat
C0 tritt auf zwischen ungeschirmten, leitenden, mit dem Gitter der Glühkathodenröhre
16 verbundenen Flächen und ungeschirmten, leitenden, mit dem Gitter der Glühkathodenröhre
18 verbundenen Flächen. Die mit den Hochfrequenzverstärkungsröhren 16 und 1.7
verbundenen Kreise sind im wesentlichen denen ähnlich, die in Abb.6 dargestellt sind.
Dieser Kreis enthält einen Glühkathodengleichrichter 18, der mit dem Ausgangskreis
des Hochfrequenzverstärkers 17 verbünden ist. In den Ausgangskreis der Gleichrichterröhre
sind Telephonempfänger 27 und die übliche Anodenbatterie 12 eingeschaltet. Der
Kondensator 2.3 ist so angeordnet, daß jede etwa mögliche Spannung infolge von Hochfrequenzströmen
in den Fäden der Glühkathodenröhren 16 und 17 vermieden wird.
Ebenso ist zum gleichen Zwecke ein Nebenschlußkondensator 24 an die gemeinsame
Anodenbatterie 12 und ihre Zuleitungen gelegt. Ein Nebenischltißkonidiensatori 26 ist unmittelbar
voii der Anode zum Fadenkreis des GlühkathodengMchrichters 18 gelegt., um alle
- · Hochfrequenzströme aufzunehmen, die etwa
in dem Anodenkreis dieser Glühröhre fließen und eine Spannung an den Telephonempfängern·
27 erzeugen könnten. Um die Verstärkung an die günstigste Stelle der Gitterspannungs/Gitterstromkurve
der Glühkathcdenröhre 17 zu verlegen, kann ein Gitterwiderstand
25 ' zwischen Gitterkreis und Faden dieses Ventils gelegt werden, wie dargestellt.
Die Abb. 9 zeigt die Schaltung eines Radioempfängers, bei dem die vorliegende Erfindung
mit Nutzen angewandt ist. Der dargestellte Empfänger ist ausgeführt worden und hat vollständig befriedigt. Der Empfänger
enthält zwei Stufen abgestimmte Hochfrequenzverstärkung, einen Gleichrichter oder
Detektor und eine Stufe Audio-Frequenzverstärkung. Das Schaltschema zu dem in Abb. 9
dargestellten Empfänger ist in Albb. 10 wiedergegeben. Die zwei Hochfrequenzverstärkungsstufen
sind im wesentlichen den beiden Hochfrequenzverstärkungsstufen ähnlich, die bei Abb. 8 beschrieben sind, und enthalten
Glühkathodenröhren 28 und 29, die mit der Antenne bzw. miteinander bzw. mit
dem Gleichrichterrohr durch den Transformator 32, 33 und 34 gekoppelt sind, welche mit
Kondensatoren 35, 36 und 37 abgestimmt sind. Der Ausgangskreis der Empfängerröhre
kann an die Telephonbuchse 48 angelegt sein, in die ein mit den Telephonempfängern verbundener
Telephonstöpsel eingesetzt werden kann. Wenn die Signale lauter ansprechen
sollen, kann der Telephonstöpsel in die Buchse 49 gesteckt werden, die in den Ausgangskreis
des Audio-Frequenzverstärkers 31 eingeschaltet ist, welcher mit dem Ausgangskreis des
Gleichrichters 30 durch den Audio^-Frequenztransformator
47 verbunden ist.
Dieinduktivgekoppe!teniTranisfoDmatO'ren32,
33 und 34 können eine Sekundär- oder Gitterspule aus fünfundfünfzig Windungen isolierten
Drahtes enthalten und eine Primär- oder Antennen- oder Anodenspule aus zwanzig
Windungen isolierten Drahtes, die auf einen isolierenden Zylinder von 6,3.mm Durchmesser
gewickelt sind. Die regelbaren Kondensatoren 35, 36 und 37, die für die Abstimmung
dieser Spulen geeignet sind, sollen eine größere Kapazität von ungefähr 500 Mikro-Mikrofarad
haben, damit der Empfänger ein Frequenzspektrum von 1 250 bis 550 Kiloperioden
decken kann. Ein Nebenschlußkondensator 40 von einem Mikrofarad ist an die
Fäden der Glühkathodenröhren 28 und 29 gelegt, um jede Spannungserzeugung durch no
Hochfrequenzströme in den Fäden unmöglich zu machen, und ein Nebenschlußkondensator
41 von gleicher Kapazität kann in der dargestellten Weise an die gemeinsame Anodenbatterie
angelegt werden, um eine Spannungsentstehung durch Hochfrequenzströme in der Batterie unmöglich zu machen. Der Heizstrom
für die 'parallel geschalteten Fäden der Röhren'28 und 29 wird durch den Widerstand 42
geregelt, und der Strom für die Fäden der Röhren 30 und 31 durch den Regler 43.
GLühkathodenröhrenverstärker nach der Er-
findung wie ζ. B. ein- oder mehrstufige Verstärker
nach Art der Abb. 5 und 6 sind manchmal besonders nützlich wegen ihrer Wirkung als Gleichrichterrelais. Wechselströme werden
dabei von der Röhre nur in der Richtung vom Gitter zur Anode, dagegen nicht in umgekehrter
Richtung durchgelassen und verstärkt. Bei Regenerativ- oder Rückkopplungs- und ebenso
in Überlagerungs- oder Schwebeempfängern, in denen Ortswechselströme in den Empfängern
erzeugt werden, verstärkt ein Verstärker mit dieser einseitigen Charakteristik, wenn
er nach dem angegebenen Verfahren ausgeglichen und zwischen Antenne und Schwingröhre
geschaltet ist, nicht nur das ankommende Signal, sondern verhindert zugleich, daß der Lokalstrom
von der Antenne ausgesandt wird und dadurch andere benachbarte Empfänger stört.
Es ist zu bemerken, daß in den Fällen der Abb. 2, 3, 5, 6, 8, 10 ein ausgesprochener
Vorteil darin liegt, das Verhältnis CjC1 so
klein zu machen, wie es ohne wesentliche Beeinflussung der angeschlossenen Kreise A
und B der Abb. 1 und 2, 10 der Abb. 5, 14, 15
der Abb. 6 usw. möglich ist. Beispielsweise ist in der Anordnung nach Abb. 9 und 10 "
dieses Verhältnis annähernd 1I11, was in diesem
Fall vollständig ausreichend ist.
Dieses Verhältnis ist wünschenswert, damit die von einer Wechselspannung an der Anode
ausgehende Wirkung die Gitterelektrode der betreffenden Röhre möglichst wenig beeinflußt.
Wenn eine gegebene Potentialdifferenz zwischen Anode und Faden den in Reihe geschalteten
Kapazitäten C und C1 zugeführt
wird, würde das Gitter auf demselben Potential liegen wie die Anode, wenn C unendlich
groß wäre; infolgedessen ist es erwünscht, daß C so klein wie möglich bleibt, damit eine
starke Potentialdifferenz an den Enden von C zwischen Anode und Gitter herrscht. Um-
- gekehrt nimmt mit wachsender Größe von C1
die Potentialdifferenz zwischen Gitter und Faden wegen des durch C1 fließenden Stromes
ab. Infolgedessen ist es wünschenswert, daß C so klein wie möglich und daß C1 so groß
wie möglich innerhalb der Grenzen ist, die durch den verlangten Abstimmbereich, durch
die Spannungscharakteristik der Röhre und durch die praktisch ausführbaren Werte der
Kapazitäten C" und C2 gegeben sind.
Auch im Zusammenhang mit Abb. 3 ergibt sich noch aus einem anderen Grunde die Notwendigkeit,
das Verhältnis C : C1 so klein wie möglich zu machen. Eine zwischen Gitter
und Faden oder in den Eingangskreis A geschaltete Spannung ruft nämlich in dem Ausgangskreis
B keine Spannung hervor, da diese Kreise die Diagonalen einer ausgeglichenen
Brücke bilden. Dagegen ruft die Eingangsspannung eine Spannung zwischen der Anode
und dem Faden in dem einen Arm C1 der Brücke hervor. Diese Wirkung ist gleichbedeutend
mit der Anordnung eines Nebenschlusses zum Eingangskreis zwischen Gitter und Faden, dessen Leitfähigkeit in
dem Verhältnis CjC1 zunimmt, den Gitterkreis
weniger wirksam macht und dadurch die Verstärkung herabsetzt.
Aus den oben angegebenen Gründen sollte der Wert der zwischen Anode und Faden der
Anordnung nach Abb. 3 oder zwischen Gitter und Faden der Anordnungen nach den anderen
Abbildungen zugesetzten Kapazität C1 groß sein im Verhältnis zur natürlichen Ano- 7^
dan-Gitter-Kapazität C. Da nun die Größe der Anode-Faiden-Eiigenkapazität und der Gitter-Faden-Eigenkapazität
in dian üblichen Vakuumröhren gewöhnlich mit der Größe der Gitter-Anoden-Kapazität derselben vergleichbar
ist, wird der Wert der Gesamtkapazität C1 zwischen Anode und Faden im
Falle der Abb. 3 oder zwischen Gitter und Faden im Falle der Abb. 1 ebenfalls erheblich
größer sein als der der natürlichen Gitter-Anoden-Kapazität.
Claims (7)
1. Schaltung zur Schwingungsunterdrückung
durch Neutralisierung unerwünschter Kapazitätskopplung zwischen den Elektroden samt den angeschlossenen
Stromkreisen einer Vakuumröhre mit Hilfe von Brückenschaltungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Brückenschaltung
lediglich aus vier Kapazitäten gebildet ist und die zu entkoppelnden Stromkreise
konjugierte Arme dieser Brücke bilden.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine
der Brückenkapazitäten oder ein Teil derselben von der resultierenden Kapazität einer zusätzlichen vierarmigen reinen
Kapazitätsbrücke gebildet wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 zum
Ausgleich der Gitter-Anoden-Kapazität (C) bei Dreielektrodenröhren, an deren Gitter eine Spule [A) liegt, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kondensator (C1) zwischen Gitter und Faden, ein Konden- no
sator (C) zwischen das nicht am Gitter liegende Ende der Spule (A) und die
Anode und ein Kondensator (C2) zwischen dasselbe Ende der Spule (^O und
den Faden geschaltet ist und CyC1 = C" jC%
gemacht ist, wobei dem Wert von C1 die natürliche Kapazität zwischen Gitter und
Faden zuzurechnen ist (Eingangsbrücke).
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß C2 wesentlich
größer gemacht ist als C1.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 zum
Ausgleich der Gitter-Anoden-Kapazität (C) bei Dreielektrodenröhren, an deren
Anode eine Spule (J3) liegt, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kondensator (C1) zwischen Anode und Faden, ein Kondensator
(C') zwischen das nicht an der Anode liegende Ende der Spule (B) und
das Gitter und ein Kondensator (C2) zwischen
dasselbe Ende der Spule (B) und den Faden geschaltet ist und CjC1
= CjC2 !gemacht ist, wobei idem Wert von
C1 die natürliche Kapazität zwischen Anode und Faden zuzurechnen ist (Ausgangsbrücke).
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß C2 wesentlich kleiner gemacht ist als C1.
7. Einrichtung nach Anspruch 3: bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß C1 wesentlich
größer als C gemacht ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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1924
- 1924-09-22 US US739080A patent/US1896500A/en not_active Expired - Lifetime
- 1924-11-17 GB GB27442/24A patent/GB240114A/en not_active Expired
-
1925
- 1925-07-23 FR FR602216D patent/FR602216A/fr not_active Expired
- 1925-07-28 DE DEH102886D patent/DE501313C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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GB240114A (en) | 1926-03-17 |
NL22035C (de) | |
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