Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Steuern eines mit dem Abtrieb eines
Antriebsaggregats, etwa einer Brennkraftmaschine, wirkverbunden und über eine
Abtriebswelle mit einem Automatikgetriebe in Antriebsverbindung stehenden Drehmo
menten-Übertragungssystems, das einen Strömungswandler und eine dazu parallele
Reibungskupplung, ein Meßwerterfassungssystem und eine zentrale Rechnereinheit besitzt,
wobei die Kraftbeaufschlagung der Reibungskupplung und damit das von dieser
übertragbare Drehmoment im Zusammenwirken mit der zentralen Rechnereinheit gezielt
veränderbar ist.
Ferner bezieht sich die Erfindung auf einen hydrodynamischen Strömungswandler für ein
Drehmomenten-Übertragungssystem mit einer Überbrückungskupplung, mit einem
Pumpenrad, einem Turbinenrad, einem Leitrad und einem zur Drehachse zentrischen,
drehfest mit dem Pumpenrad verbundenen sowie das Turbinenrad umschließenden
Wandlerdeckel, bei der ein zwischen dem Wandlerdeckel und dem Turbinenrad
angeordneter zentrischer Ringkolben radial außen als konische Kupplungsreibe ausgebildet
ist sowie radial innen eine auf einer drehfest mit dem Turbinenrad verbundenen
Gegendichtnabe aufgenommene Dichtnabe besitzt, mit einer Dämpfereinheit mit einem
drehfest mit einem Ringkolben verbundenen Dämpferantriebsteil.
Verfahren zum Steuern von Drehmomenten-Übertragungssystemen, bei denen durch
gezielte Einstellung des Differenzdruckes zwischen den Druckkammern einer zu einem
Wandler parallel angeordneten und diesen überbrückenden Reibungskupplung das von
letzterer zu übertragende Drehmoment eingestellt wird, sind bekannt.
So ist in der DE 31 30 871 A1 in Verbindung mit einem Drehmomenten-Über
tragungssystem der oben angegebenen Art ein Regelungsverfahren beschrieben, bei dem
die zwischen An- und Abtrieb auftretenden Schlupfwerte gemessen, mit vorgegebenen
Schlupfsollwerten verglichen und etwaig festgestellten Differenzen entgegengeregelt wird.
Letzteres geschieht in der Weise, daß die Differenz zwischen den Strömungs
mitteldruckbeaufschlagungen der beiden Druckkammern einer Reibungskupplung
verändert wird. Es handelt sich somit um ein auf der klassischen Schlupfregelung
basierendes Regelungsverfahren.
Aus der US 5 029 087 ist ebenfalls ein Regelungsverfahren für Wandler mit parallel
angeordneter Reibungskupplung vorbekannt, bei dem der Schlupf an der Kupplung
gemessen, mit vorgegebenen Sollschlupfwerten verglichen und in Abhängigkeit von
festgestellten Abweichungen der Differenzdruck zwischen den beiden Druckkammern der
Reibungskupplung verändert wird. Auch hier handelt es sich somit um eine typische
Schlupfregelung, bei der gemessenen Abweichungen von den vorgegebenen Schlupfwerten
entgegengeregelt wird.
Aus der US 4 577 737 ist ein Verfahren zum Beeinflussen eines Drehmomenten-
Übertragungssystems der oben angegebenen Art bekannt, bei dem die Drehmomenten-
Übertragung durch einen hydrodynamischen Wandler mittels eines Drehmomenten-Sensors
direkt gemessen und die Drehmomentenübertragung in Abhängigkeit vom Betriebszustand
der Antriebsmaschine festgelegt wird. Der Schluß der den Wandler überbrückenden
Reibungskupplung wird dabei so eingeregelt, daß die geforderte Drehmomenten-
Übertragung gewährleistet ist.
Bei diesem Steuerungsverfahren kann das vom Wandler übertragene Drehmoment, ähnlich
dem sich einstellenden Schlupf, naturgemäß erst dann gemessen und beeinflußt werden,
nachdem es sich eingestellt hat. Insoweit handelt es sich auch hier um ein der
Schlupfregelung verwandtes Regelungskonzept, obgleich hier mit dem vom Wandler zu
übertragenden Drehmoment gearbeitet wird.
Derartige Systeme zur gezielten Beeinflussung des von der Reibungskupplung eines
Drehmomentenübertragungssystems der vorstehend erörterten Art übertragenen
Drehmomentes haben sich in der Praxis als nicht oder zumindest nicht voll befriedigend
erwiesen.
So kann bei einer Schlupfregelung systemgemäß erst dann auf Schlupfänderungen reagiert
werden, wenn sie gemessen, also bereits vorhanden sind. Diese Tatsache birgt vor allem bei
dynamischen Prozessen verschiedene Nachteile, die in ihrer Bekämpfung gegenläufig sind.
So bewirkt eine Rücknahme des Drehmoments seitens der Antriebsmaschine eine
Verringerung des Schlupfes im Drehmomentenübertragungssystem. Um einen Zustand des
Haftens der Reibungskupplung und damit eine ungehinderte Übertragung der
Drehmomentenschwankungen von der Antriebsmaschine zum übrigen Antriebsstrang zu
vermeiden, muß eine Rücknahme des von der Reibungskupplung übertragenen
Drehmomentes erfolgen. Die Dynamik einer Regelung ist jedoch in praxi durch
systembedingte Verzögerungs- und Totzeiten begrenzt, so daß eine Mindestschlupfdrehzahl
notwendig ist, die erfahrungsgemäß nicht unter 50 U/min liegen kann.
Weiterhin existieren Fahrsituationen, in denen eine zeitoptimierte Reglerauslegung
hinderlich ist.
Bedingt durch die Verteilung der Drehmassen im Fahrzeug wird die Drehzahl am Eingang
des Gangschaltgetriebes und damit am Ausgang des Drehmomentenübertragungssystems
bei einer Ganghochschaltung erniedrigt, während die Drehzahl am Ausgang des
Gangschaltgetriebes relativ konstant bleibt. Verbunden mit der Erniedrigung der
Abtriebsdrehzahl des Drehmomentenübertragungssystems ist eine Erhöhung des Schlupfes,
wodurch wiederum, bedingt durch das Verhalten des hydrodynamischen Wandlers, ein
erhöhtes Drehmoment am Eingang des Drehmomentenübertragungssystems gefordert wird.
Dieses erhöhte Drehmoment wird zu diesem Zeitpunkt vom Antriebsaggregat jedoch nicht
bereitgestellt. Demgemäß wird das Antriebsaggregat abgebremst und es stellt sich
selbständig wieder ein Schlupf auf niederem Niveau ein, wenn die Beaufschlagung der
Reibungskupplung während der Ganghochschaltung konstant gehalten wird. Ein
zeitoptimal ausgelegter Regler jedoch wird versuchen, der Schlupferhöhung zu begegnen,
indem er die Kraftbeaufschlagung der Reibungskupplung erhöht, was am Schaltende zu
einem Haften der Reibungskupplung und damit zu einer Übertragung der
Drehmomentungleichförmigkeit des Antriebsaggregats auf den übrigen Triebstrang führt.
Schließlich ist aus der DE 37 12 223 C2 auch schon ein Steuerungsverfahren für ein
Drehmomentübertragungssystem der vorgenannten Art bekannt, bei dem in einem
vorbestimmten Fahrgeschwindigkeitsbereich die Kupplungseingriffskraft abhängig vom
Drosselklappenöffnungsgrad so gesteuert wird, daß sich ein Schlupf zwischen An- und
Abtrieb einstellen kann. Im Gegensatz zu der oben erörterten Schlupfregelung handelt es
sich hierbei um eine Steuerung, die vorausschauend in Abhängigkeit vom Drossel
klappenöffnungsgrad eine Kraftbeaufschlagung der Reibungskupplung einstellt, bei der sich
der Schlupf zwischen An- und Abtrieb des Drehmomentenübertragungssystems abhängig
von dieser Kraftbeaufschlagung einstellt.
Unbefriedigend bei dieser Steuerung ist jedoch, daß das von der Reibungskupplung
übertragene Drehmoment nicht allein von der Kupplungseinrückkraft, sondern auch vom
Reibwert des Reibbelages abhängig ist, der seinerseits bekanntlich in Abhängigkeit von der
Temperatur, der Schlupfdrehzahl, dem Verhalten des eingesetzten Öles und anderen
Einflüssen starken Schwankungen unterworfen ist. Das bedeutet, daß auch bei dieser
Steuerungsvariante eine Mindestschlupfdrehzahl eingehalten werden muß, um auch bei
Schwankungen im Systemverhalten eine zur Schwingungsisolation genügend große
Schlupfdrehzahl zu gewährleisten.
Alle bisher bekannten Systeme weisen den Nachteil auf, daß nur mit relativ großen
Mindestschlupfdrehzahlen von mehr als 50 U/min gearbeitet werden kann. Dies bringt
einerseits kaum Vorteile im Kraftstoffverbrauch gegenüber dem unüberbrückten Wandler
und läßt andererseits die an der Reibungskupplung auftretenden Verlustleistungen schwer
beherrschbar werden.
Demgemäß besteht eine Aufgabe der Erfindung unter anderem in der Schaffung eines
verbesserten Verfahrens zum Steuern eines Drehmomentenübertragungssystems, welches
das Einstellen von Schlupfdrehzahlen deutlich kleiner als 50 U/min in allen Fahrsituationen
eines Fahrzeugs mit Wandler und nachgeschaltetem Automatikgetriebe erlaubt.
Es sind auch schon Reibungskupplungen zum Überbrücken des hydrodynamischen
Strömungswandlers derartiger Drehmomentenübertragungssysteme allgemein bekannt.
Bei Überbrückungskupplungen mit ebenen Reibflächen ist der Reibradius von der
Druckbeaufschlagung abhängig und angesichts geringer Steifigkeit eine gleichmäßige
Pressungsverteilung über dem gesamten Reibbelag nicht gewährleistet. Dies führt bei
schlupfenden Kupplungen zur partiellen Überhitzung des Reibbelages und damit zur
Zerstörung desselben sowie des in diesem Bereich befindlichen Öles (Automatic
Transmission Fluid = ATF).
Außerdem ist das von der Reibungskupplung übertragbare Drehmoment direkt abhängig
vom Reibradius, was in Verbindung mit dem im Automatikgetriebe zur Verfügung
stehenden Öldruck einen minimalen radialen Bauraum erfordert.
Eine Wandlerüberbrückungskupplung der oben beschriebenen Art erfordert jedoch einen
größeren axialen Bauraum, der bei vielen Fahrzeuggetrieben nicht zur Verfügung steht, vor
allem, wenn bei der Kolbendämpfer-Einheit elastische Dämpfungsmittel auf großem
Radius angeordnet werden sollen. Diese mechanischen Dämpfungsmittel sind notwendig,
um auch in Bereichen sehr großer Schwingungsanregung seitens der Antriebsmaschine eine
optimale Schwingungsisolation auch bei kleinen Schlupfdrehzahlen zu gewährleisten.
Ausgehend von diesem Stande der Technik besteht eine weitere Aufgabe der Erfindung in
der Schaffung einer verbesserten Überbrückungskupplung der vorgenannten Art und
Zweckbestimmung.
Die der Erfindung hinsichtlich des Steuerungsverfahrens zugrundeliegende Aufgabe ist
dadurch gelöst, daß bei dem Steuerungsverfahren das von der Reibungskupplung zu
übertragende Drehmoment in Abhängigkeit vom Drehmoment des Antriebsaggregats
ermittelt sowie die zur Übertragung des vorbestimmten Kupplungsmomentes erforderliche
Kraftbeaufschlagung die Reibungskupplung berechnet und adaptiv eingestellt wird, wobei
sich ein minimaler Schlupf zwischen An- und Abtrieb des
Drehmomentenübertragungssystems in Abhängigkeit von der Größe des berechneten
Kupplungsmomentes selbständig einstellt und Abweichungen vom idealen Zustand durch
Korrekturen langfristig ausgeglichen werden.
Bei der Erfindung handelt es sich darum, daß eine Aufteilung des Eingangsmomentes in
einen vom Wandler zu übertragenden hydraulischen und einen von der Reibungskupplung
zu übertragenden mechanischen Anteil erfolgt. Für die stufenlose Steuerung wird die
Überbrückungskupplung mit veränderlicher Kraft beaufschlagt, die von einer intelligenten
Steuerung so gesteuert wird, daß sich für die jeweilige Fahrsituation eine optimale
Aufteilung von Wandlermoment und Lock-up-Moment ergibt.
Kennzeichnend für das Steuerungsverfahren nach der Erfindung ist, daß in allen
Betriebsbereichen mit schlupfender Reibungskupplung gefahren werden kann und die
Reibungskupplung nicht schlupfabhängig, sondern momentenabhängig angesteuert wird.
Der Schlupf stellt sich dann von selbst ein und zur Korrektur des Übertragungsmoments
wird eine langsame Schlupfregelung bzw. Adaption unterlagert. Bei Schaltvorgängen wird
die den Wandler überbrückende Reibungskupplung nicht geöffnet, sondern weiterhin
momentenabhängig angesteuert. Für die Momentensteuerung ist eine steigende
Reibkennlinie hilfreich, wobei der Reibwert zweckmäßigerweise mit ansteigendem Schlupf
zunehmen und der Haftreibwert kleiner als der Gleitreibwert sein sollte.
Zweckmäßigerweise kann im Rahmen einer Weiterbildung das von der Reibungskupplung
zu übertragende Drehmoment in Abhängigkeit vom Drehmoment des Antriebsaggregats
nach der Momentgleichung
MKupplung = kme × kkorr × (MAntriebsaggregat + Mkorr_MOT) + Mkorr_WÜ
mit
MKupplung - Moment an der Reibungskupplung
kme - Drehmomentaufteilungsfaktor (0 ≦ kme ≦ 1)
kkorr - Korrekturfaktor zum Ausgleich multiplikativ eingehender Fehler
Mkorr_MOT - Korrekturmoment zum Ausgleich additiv zum Motormoment
eingehender Fehler
Mkorr_WÜ - Korrekturmoment zum Ausgleich additiv zum Kupplungsmoment einge
hender Fehler
ermittelt werden, wobei sich ein minimaler Schlupf zwischen An- und Abtrieb des
Drehmomentenübertragungssystems in Abhängigkeit von der Größe des über den gesamten
Betriebsbereich des Antriebsstranges konstanten Momentenaufteilungsfaktors kme
selbständig einstellt und Abweichungen vom idealen Zustand durch den Korrekturfaktor
kkorr und die Korrekturmomente Mkorr_MOT und Mkorr_WÜ langfristig ausgeglichen werden.
Bei dieser Weiterbildung des erfindungsgemäßen Steuerungsverfahrens ergibt sich ein
Schlupfwert der den Wandler überbrückenden Reibungskupplung, der durch Vorgabe der
Faktoren kme und kkorr gering gehalten werden kann. In bestimmten Bereichen, etwa bei
niedriger Drehzahl und hoher Last (dort zeigen viele Brennkraftmaschinen eine
Drehmomentenschwäche) sind die Faktoren so zu wählen, daß das von der Reibungs
kupplung zu übertragende Moment möglichst so gering ist, daß sich eine höhere
Differenzdrehzahl einstellt. Vor allem im Zusammenwirken mit einem weichen Wandler
und einer großen Wandlung wird dann in den besonders wichtigen Betriebsbereichen eine
Erhöhung des Abtriebsmomentes erreicht, was ein höheres Moment des Antriebsaggregates
vortäuscht.
Das erfindungsgemäße Steuerungsverfahren zeichnet sich somit durch gute Schwin
gungsisolation bei kleinem Schlupf, bessere Reaktionen im Triebstrang bei Schaltvor
gängen und Lastwechselvorgängen sowie größere Beschleunigungsreserven aus, ermöglicht
aber auch kleinere und/oder flachere Drehmomentenwandler, was bei Kraftfahrzeugen mit
Frontantrieb und quer eingebauten Brennkraftmaschinen von Bedeutung ist. Schließlich
ergibt sich ein nicht zu unterschätzender Verbrauchsvorteil, da bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren der Wandler in allen Gängen von der Reibungskupplung überbrückt wird.
Bei dem Momentenaufteilungsfaktor kme der im Patentanspruch 2 angegebenen
Momentenbeziehung kann es sich um einen von der Abtriebsdrehzahl, von der Drehzahl
des Antriebsaggregats allein, sowohl von der Drehzahl als auch vom Drehmoment des
Antriebsaggregats oder auch um ein sowohl von der Abtriebsdrehzahl als auch vom
Drehmoment des Antriebsaggregat abhängigen Wert handelt. Auch für den Faktor kme ist
mithin die Drehzahl der Antriebsmaschine ein wichtiger Indikator, und zwar entweder für
sich allein oder in Verbindung mit dem vom Antriebsaggregat abgegebenen Drehmoment.
Für den Aufbau und die Funktion des Drehmoment-Übertragungssystems bzw. zur
Realisierung des Verfahrens ist es zweckmäßig, wenn die Reibungskupplung strömungs
druckmittelbetätigbar und so ausgeführt ist, daß sich zwischen Reibungskupplung und
Wandlerdeckel bzw. zwischen Reibungskupplung und dem übrigen Wandlergehäuse zwei
getrennte Druckkammern bilden und ein zwischen diesen Druckkammern bestehender
Differenzdruck das von der Reibungskupplung übertragene Drehmoment bestimmt.
Gemäß einer anderen sinnvollen Weiterbildung der Erfindung kann bei einem
Übertragungssystem mit einer Brennkraftmaschine als Antriebsaggregat dessen
Betriebszustand in Abhängigkeit von der Motordrehzahl und vom Drosselklappenwinkel,
in Abhängigkeit von der Motordrehzahl und vom Saugrohrunterdruck oder in Abhängigkeit
von der Motordrehzahl und Einspritzzeit bestimmt werden. Bei den vorstehend
angegebenen Alternativen dient als Indikator für den Betriebszustand immer die
Motordrehzahl in Verbindung mit einer weiteren Größe, wie dem Drosselklappenwinkel,
dem Saugrohrunterdruck oder der Einspritzzeit.
Aufgrund des dynamischen Verhaltens von Hydraulik- und mechanischen Systemen kann
es bei zu schneller Erhöhung des Betrages eines die Aufteilung des vom Drehmomenten
übertragungssystem zu übertragenden Drehmomentes zwischen Wandler und Reibungs
kupplung beeinflussenden Parameters zur Anregung von Schwingungen verschiedener
Frequenz durch einen zu großen Betrag des Ruckes oder ein Haften der Reibungskupplung
kommen.
Zur Vermeidung solcher Schwingungsanregungen sieht eine sinnvolle Weiterbildung der
Erfindung vor, daß das Einstellen eines vom bisherigen abweichenden neu berechneten
Betrages eines die Aufteilung des zu übertragenden Drehmomentes zwischen Wandler und
Reibungskupplung beeinflussenden Parameters, vorzugsweise des Differenzdruckes, nach
einer Funktion in Abhängigkeit der Zeit verzögert erfolgt.
Das Einstellen eines vom bisherigen abweichenden neu berechneten Betrages eines die
Aufteilung des zu übertragenden Drehmomentes zwischen Wandler und Reibungskupplung
beeinflussenden Parameters kann aber auch nach einer Funktion in Abhängigkeit der
Differenzdrehzahl zwischen An- und Abtrieb des Drehmomentenübertragungssystems
verzögert erfolgen.
Ebenso ist das Einstellen eines vom bisherigen abweichenden neu berechneten Betrages
eines die Aufteilung des zu übertragenden Drehmomentes zwischen Wandler und
Reibungskupplung beeinflussenden Parameters nach einer Funktion in Abhängigkeit des
Gradienten der Motordrehzahl verzögert möglich.
Beim Einsatz einer strömungsdruckmittelbetätigbaren Reibungskupplung kann, gemäß
einer nochmaligen Weiterbildung der Erfindung, der an der Reibungskupplung gewünschte
Differenzdruck mit Hilfe eines PI- oder PID-Reglers eingeregelt werden, wobei die
Regelstrecke von dem zur Erzielung eines bestimmten von der Reibungskupplung zu
übertragenden Drehmoments notwendigen Differenzdruckes an der Reibungskupplung zu
dem sich einstellenden Differenzdruck nicht eindeutig analytisch beschreibbar ist.
Es kann aber auch der gewünschte Differenzdruck dadurch an der Reibungskupplung
eingestellt werden, daß einer Kennlinie ein druckproportionales Signal, wie ein
Ventilstrom, entnommen und eingestellt wird, wobei der Ausgleich auftretender
Abweichungen zwischen Soll- und Ist-Druck mittels einer I-Rückführung erfolgt.
Alternativ dazu kann aber auch der gewünschte Differenzdruck an der Reibungskupplung
in der Weise eingestellt werden, daß ein dem gewünschten Differenzdruck proportionales
Signal, wie ein Strom- oder Tastverhältnis, berechnet und mit Hilfe eines PI-I- oder PID-
Reglers geregelt wird.
Eine andere wichtige Verfahrensvariante sieht vor, daß Abweichungen des tatsächlich von
der Reibungskupplung übertragenen Drehmomentes vom gewünschten Drehmoment
dadurch festgestellt werden, daß der sich einstellende Schlupf zwischen An- und Abtrieb
des Drehmomentenübertragungssystems gemessen und mit Sollwerten verglichen wird.
Derartige Abweichungen können aber auch, nach einer anderen Weiterbildung, dadurch
festgestellt werden, daß das vom Drehmomentenwandler übertragene Drehmoment aus
dessen Charakteristik berechnet und damit die wirkliche Drehmomentenaufteilung
zwischen Wandler und Reibungskupplung überprüft wird. Schließlich können auch
auftretende Abweichungen des von der Reibungskupplung tatsächlich übertragenen
Drehmomentes von dem gewünschten Drehmoment auf muliplikativ eingehende Fehler,
auf additiv zum Motormoment eingehende Fehler, auf additiv zum Kupplungsmoment
eingehende Fehler, auf multiplikativ und additiv zum Motordrehmoment eingehende
Fehler, auf muliplikativ und additiv zum Kupplungsmoment eingehende Fehler oder auf
multiplikativ und additiv sowohl zum Motormoment als auch zum Kupplungsmoment
eingehende Fehler zurückgeführt und solche Fehler mit einer Zeitkonstanten von mehreren
Sekunden kompensiert werden, um lediglich einen adaptiven Charakter der Steuerung zu
erreichen.
Eine abermalige Verfahrensvariante ist dadurch gekennzeichnet, daß bei der Signalisierung
eines Beschleunigungswunsches seitens des Fahrers, was sich vorzugsweise durch die
Änderungsgeschwindigkeit des Drosselklappenwinkels bemerkbar macht, der Schlupf im
Drehmomentenübertragungssystem mittels Reduzierung des kme-Faktors erhöht und
dadurch die vom Wandler angebotene Drehmomentenüberhöhung als zusätzliche
Drehmomentenreserve genutzt werden kann.
Schließlich wird, bei einer nochmaligen Verfahrensvariante, der Schlupf im Drehmo
mentenübertragungssystem in allen Gängen von der Reibungskupplung bestimmt, wodurch
der Wirkungsgrad der Leistungsübertragung durch den Wandler in den Hintergrund tritt
und eine Wandlerauslegung hinsichtlich einer hohen Stall-Speed-Drehzahl und eines
breiten Wandlerbereichs erlaubt. Damit kann die zur Verfügung stehende
Drehmomentenreserve bei gezielter Erhöhung des Schlupfs im Drehmomenten-
Übertragungssystem wesentlich vergrößert werden.
Die bezüglich der Schaffung eines verbesserten hydrodynamischen Drehmomentwandlers
mit einer Überbrückungskupplung für ein Drehmomenten-Übertragungssystem mit einer
Überbrückungskupplung, mit einem Pumpenrad, einem Turbinenrad, einem Leitrad und
einem zur Drehachse zentrischen, drehfest mit dem Pumpenrad verbundenen sowie das
Turbinenrad umschließenden Wandlerdeckel, bei der ein zwischen dem Wandlerdeckel und
dem Turbinenrad angeordneter zentrischer Ringkolben radial außen als konische
Kupplungsreibscheibe ausgebildet ist sowie radial innen eine auf einer drehfest mit dem
Turbinenrad verbundenen Gegendichtnabe aufgenommene Dichtnabe besitzt, mit einer
Dämpfereinheit mit einem drehfest mit einem Ringkolben verbundenen Dämpfer
antriebsteil und einem mit dem Turbinenrad drehfest verbundenen Dämpferabtriebs
teilgestellte Erfindungsaufgabe ist dadurch gelöst, daß die Kupplungsreibscheibe des
Ringkolbens und eine damit zusammenwirkende Gegenreibfläche des Wandlerdeckels als
Konen derart ausgebildet sind, daß der kleinere Durchmesser der Konen näher am
Turbinenrad angeordnet ist, und die Dämpfereinheit in einem radial außen liegenden
ringförmigen Raumbereich zwischen der konischen Kupplung und dem Turbinenrad
angeordnet ist, wobei das Dämpferabtriebsteil radial außen mit dem Turbinenrad verbunden
ist.
Erfindungsgemäß ist es zweckmäßig, wenn zumindest ein ringförmig ausgebildetes
Dämpferelement einer Dämpfereinheit in Umfangsrichtung zwischen einem drehfest mit
dem Ringkolben verbundenen Dämpferantriebsteil und einem mit dem Turbinenrad
drehfest verbundenen Dämpferabtriebsteil aufgenommen sowie zwischen dem radial
äußeren Bereich des Turbinenrades und der mit einer Reibfläche versehenen
Kupplungsreibscheibe des Ringkolbens angeordnet ist.
Dabei ist es außerdem zweckmäßig, wenn es sich bei dem Dämpferabtriebsteil um ein mit
dem Turbinenrad verschweißtes Ringteil mit in Richtung auf die Kupplungsreibscheibe des
Ringkolbens vorstehenden Mitnehmerfingern handelt.
Gemäß eines weiteren Ausführungsbeispieles der Erfindung ist es zweckmäßig, wenn das
Dämpferantriebsteil blattfederartig ausgebildet und mit dem Ringkolben drehfest
verbunden ist sowie auf der von der Reibfläche abgewandten Seite von der Kupplungsreibscheibe
vorstehende und die Dämpfer-Federelemente umgreifende Arme sowie an einem
Stirnende in Umfangsrichtung abstützende Mitnehmer besitzt.
Besonders zweckmäßig ist es gemäß des Erfindungsgedankens, wenn die Abtriebsnabe des
Turbinenrades als Blechformteil ausgebildet ist.
Erfindungsgemäß ist es zweckmäßig, wenn die Abtriebsnabe des Turbinenrades eine radial
außen angeordnete sich in axialer Richtung erstreckende Gegendichtnabe aufweist und eine
radial innen sich in axialer Richtung erstreckende Aufnahme mit Innenverzahnung
aufweist.
Auch ist es zweckmäßig, wenn sich die Gegendichtnabe in die entgegengesetzte axiale
Richtung erstreckt im Vergleich zu der Aufnahme.
Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Steuern eines
mit dem Abtrieb eines Antriebsaggregats, etwa einer Brennkraftmaschine,
wirkverbundenen und über eine Abtriebswelle mit einem Automatikgetriebe in
Antriebsverbindung stehenden Drehmomenten-Übertragungssystems, das einen
Strömungswandler und eine dazu parallel angeordnete, strömungsdruckmittelbetätigbare
Reibungskupplung mit zwei zwischen einem Turbinenrad des Wandlers und einem
Wandlerdeckel angeordneten und so gestalteten Druckkammern besitzt, daß ein zwischen
diesen Druckkammern bestehender Differenzdruck das von der Reibungskupplung
übertragbare Drehmoment bestimmt, das ferner mit einem Meßwerterfassungssystem, einer
zentralen Rechnereinheit und einem im Zusammenwirken mit der Rechnereinheit eine
gezielte Veränderung des Differenzdruckes zwischen den beiden Druckkammern und damit
des von der Reibungskupplung übertragbaren Drehmomentes vermittelnden
Hydrauliksystem ausgerüstet ist.
Verfahren zum Steuern von Drehmomenten-Übertragungssystemen, bei denen durch
gezielte Einstellung des Differenzdruckes zwischen den Druckkammern einer zu einem
Wandler parallel angeordneten und diesen überbrückenden Reibungskupplung das von
letzterer zu übertragende Drehmoment eingestellt wird, sind an sich bekannt.
So ist in der DE 31 30 871 A1 in Verbindung mit einem Drehmomenten-Über
tragungssystem der oben angegebenen Art ein Regelungsverfahren beschrieben, bei dem
die zwischen An- und Abtrieb auftretenden Schlupfwerte gemessen, mit vorgegebenen
Schlupfsollwerten verglichen und etwaig festgestellten Differenzen entgegengeregelt wird.
Letzteres geschieht in der Weise, daß die Differenz zwischen den Strömungs
mitteldruckbeaufschlagungen der beiden Druckkammern einer Reibungskupplung
verändert wird. Es handelt sich somit um ein auf der klassischen Schlupfregelung
basierendes Regelungsverfahren.
Aus der US 5 029 087 ist ebenfalls ein Regelungsverfahren für Wandler mit parallel
angeordneter Reibungskupplung vorbekannt, bei dem der Schlupf an der Kupplung
gemessen, mit vorgegebenen Sollschlupfwerten verglichen und in Abhängigkeit von
festgestellten Abweichungen der Differenzdruck zwischen den beiden Druckkammern der
Reibungskupplung verändert wird. Auch hier handelt es sich somit um eine typische
Schlupfregelung, bei der gemessenen Abweichungen von den vorgegebenen Schlupfwerten
entgegengeregelt wird.
Schließlich ist auch aus der US 4 577 737 ein Verfahren zur Beeinflussung eines
Drehmomenten-Übertragungssystems der oben angegebenen Art bekannt, bei dem die
Drehmomenten-Übertragung durch einen hydrodynamischen Wandler mittels eines
Drehmomenten-Sensors direkt gemessen und die Drehmomentenübertragung in
Abhängigkeit vom Betriebszustand der Antriebsmaschine festgelegt wird. Der Schluß der
den Wandler überbrückenden Reibungskupplung wird dabei so eingeregelt, daß die
geforderte Drehmomenten-Übertragung gewährleistet sein soll.
Bei diesem Steuerungsverfahren kann das vom Wandler übertragene Drehmoment, ähnlich
dem sich einstellenden Schlupf, naturgemäß erst dann gemessen und beeinflußt werden,
nachdem es sich eingestellt hat. Insoweit handelt es sich auch hier um ein der
Schlupfregelung verwandtes Regelungskonzept, obgleich hier mit dem vom Wandler zu
übertragenden Drehmoment gearbeitet wird.
Derartige Schlupfregelungen, bei denen die Differenz zwischen der Abtriebsdrehzahl einer
Antriebsmaschine und der Eingangsdrehzahl eines dem Drehmomenten-Über
tragungssystem nachgeordneten Getriebes oder ein dieser Drehzahldifferenz entsprechender
Wert gemessen, mit Sollwerten verglichen und einer möglichen Abweichung der Ist- von
den Sollwerten entgegengeregelt wird, haben sich als nicht voll befriedigend erwiesen.
So ändert sich bei Schaltvorgängen die Drehzahldifferenz infolge Momentenänderungen.
Die Drehzahlregelung erfolgt dabei so spät, daß es abtriebsseitig bzw. im Getriebemoment
zu unerwünschten Überschwingungen kommen kann. Ferner kommt es beim Schalten am
Ende eines Schaltvorganges zum Haften der den Wandler überbrückenden
Reibungskupplung. Demgemäß muß die Reibungskupplung bei Schaltvorgängen geöffnet
werden. Die Schlupfregelung versucht bei Schaltvorgängen die Drehzahldifferenz zwischen
der Abtriebsdrehzahl der Antriebsmaschine und der Eingangsdrehzahl des Getriebes auf
dem Sollwert zu halten, arbeitet also gegen das dem Drehmomenten-Übertragungssystem
nachgeordnete Getriebe.
Demgemäß besteht eine Aufgabe der Erfindung in der Schaffung eines verbesserten
Verfahrens zum Steuern eines Drehmomenten-Übertragungssystems das einen Wandler,
eine diesen überbrückende Reibungskupplung und ein nachgeschaltetes Automatikgetriebe,
sowie in der Schaffung zumindest im Zusammenhang mit anderen Erfindungsgedanken der
vorliegenden Anmeldung in besonders vorteilhafter Weise anwendbarer verbesserter
mechanischer Komponenten, wie eines verbesserten Wandlers und einer verbesserten
Reibungskupplung.
Die der Erfindung hinsichtlich des Steuerungsverfahrens zugrundeliegende Aufgabe ist
dadurch gelöst, daß bei dem Steuerungsverfahren nach dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1 das von der Reibungskupplung zu übertragende Drehmoment in Abhängigkeit
vom Betriebszustand des Antriebsaggregats nach der Drehmomentengleichung
MKupplung = ke × kkorr × MAntriebsaggregat
mit
ke = kme als Momentenaufteilungsfaktor und
kkorr als Korrekturfaktor
ermittelt sowie die zur Übertragung des vorherbestimmten Kupplungsmomentes
erforderliche Kraftbeaufschlagung der Reibungskupplung berechnet und eingestellt wird,
wobei sich der Schlupf zwischen An- und Abtrieb des Drehmomentenübertragungssystems
in Abhängigkeit von der Größe des Momentenaufteilungsfaktors ke selbständig einstellt und
der Korrekturfaktor kkorr Abweichungen jedes speziellen Antriebsstranges vom idealen
Zustand ausgleicht.
Ein weiterer erfinderischer Grundgedanke bezieht sich auf ein Verfahren zum Steuern eines
mit dem Abtrieb eines Antriebsaggregats, etwa einer Brennkraftmaschine,
wirkverbundenen und über eine Abtriebswelle mit einem Automatikgetriebe in
Antriebsverbindung stehenden Drehmomenten-Übertragungssystems, das einen
Strömungswandler und eine dazu parallel angeordnete Reibungskupplung, ein
Meßwerterfassungssystem und eine zentrale Rechnereinheit besitzt, wobei die
Kraftbeaufschlagung der Reibungskupplung und damit das von selbiger übertragene
Drehmoment in Zusammenarbeit mit der zentralen Rechnereinheit gezielt veränderbar ist,
wobei das von der Reibungskupplung zu übertragende Drehmoment in Abhängigkeit vom
Betriebszustand des Antriebsaggregats nach der Momentgleichung
MKupplung = ke × kkorr × MAntriebsaggregat
mit
ke = Kme als Momentenaufteilungsfaktor und
kkorr als Korrekturfaktor
ermittelt sowie die zur Übertragung des vorbestimmten Kupplungsmomentes erforderliche
Kraftbeaufschlagung der Reibungskupplung berechnet und eingestellt wird, wobei sich der
Schlupf zwischen An- und Abtrieb des Drehmomentenübertragungssystems in
Abhängigkeit von der Größe des über den gesamten Betriebsbereich des Antriebsstranges
konstanten Momentenaufteilungsfaktors ke selbständig einstellt und der Korrekturfaktor
kkorr Abweichungen jedes speziellen Antriebsstranges vom idealen Zustand ausgleicht.
Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zum Steuern eines mit dem Abtrieb eines
Antriebsaggregats, etwa einer Brennkraftmaschine, wirkverbunden und über eine
Abtriebswelle mit einem Automatikgetriebe in Antriebsverbindung stehenden Drehmo
menten-Übertragungssystems, das einen Strömungswandler und eine dazu parallel
angeordnete Reibungskupplung, ein Meßwerterfassungssystem und eine zentrale
Rechnereinheit besitzt, wobei die Kraftbeaufschlagung der Reibungskupplung und damit
das von selbiger übertragene Drehmoment in Zusammenarbeit mit der zentralen
Rechnereinheit gezielt veränderbar ist, wobei das von der Reibungskupplung zu
übertragende Drehmoment in Abhängigkeit vom Betriebszustand des Antriebsaggregats
nach der Momentengleichung
MKupplung = ke × kkorr × MAntriebsaggregat
mit
ke = kme als Momentenaufteilungsfaktor und
kkorr als Korrekturfaktor
ermittelt, sowie die zur Übertragung des vorbestimmten Kupplungsmomentes erforderliche
Kraftbeaufschlagung der Reibungskupplung berechnet und eingestellt wird, wobei sich der
Schlupf zwischen An- und Abtrieb des Drehmomentenübertragungssystems in
Abhängigkeit von der Größe des motorkennfeldunabhängigen Momentenaufteilungsfaktors
ke selbständig einstellt und der Korrekturfaktor kkorr Abweichungen jedes speziellen
Antriebsstranges vom idealen Zustand ausgleicht.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe kann auch gelöst werden durch ein Verfahren
zum Steuern eines mit dem Abtrieb eines Antriebsaggregats, etwa einer
Brennkraftmaschine, wirkverbundenen und über eine Abtriebswelle mit einem
Automatikgetriebe in Antriebsverbindung stehenden Drehmomenten-Übertragungssystems,
das einen Strömungswandler und eine dazu parallel angeordnete Reibungskupplung, ein
Meßwerterfassungssystem und eine zentrale Rechnereinheit besitzt, wobei die
Kraftbeaufschlagung der Reibungskupplung und damit das von selbiger übertragene
Drehmoment in Zusammenarbeit mit der zentralen Rechnereinheit gezielt veränderbar ist,
wobei das von der Reibungskupplung zu übertragende Drehmoment in Abhängigkeit vom
Betriebszustand des Antriebsaggregats nach der Momentengleichung
MKupplung = ke × kkorr × MAntriebsaggregat
mit
ke = kme als Momentenaufteilungsfaktor und
kkorr als Korrekturfaktor
ermittelt, sowie die zur Übertragung des vorbestimmten Kupplungsmomentes erforderliche
Kraftbeaufschlagung der Reibungskupplung berechnet und eingestellt wird, wobei sich der
Schlupf zwischen An- und Abtrieb des Drehmomentenübertragungssystems in
Abhängigkeit von der Größe des von der Drehzahl des Antriebsaggregats allein abhängigen
Momentenaufteilungsfaktors ke selbständig einstellt und der Korrekturfaktor kkorr
Abweichungen jedes speziellen Antriebsstranges vom idealen Zustand ausgleicht.
Eine weitere Lösungsmöglichkeit der Aufgabe besteht in einem Verfahren zum Steuern
eines mit dem Abtrieb eines Antriebsaggregats, etwa einer Brennkraftmaschine,
wirkverbundenen und über eine Abtriebswelle mit einem Automatikgetriebe in
Antriebsverbindung stehenden Drehmomenten-Übertragungssystems, das einen
Strömungswandler und eine dazu parallel angeordnete Reibungskupplung, ein
Meßwerterfassungssystem und eine zentrale Rechnereinheit, wobei die Kraftbeauf
schlagung der Reibungskupplung und damit das von selbiger übertragene Drehmoment in
Zusammenarbeit mit der zentralen Rechnereinheit gezielt veränderbar ist, wobei das von
der Reibungskupplung zu übertragende Drehmoment in Abhängigkeit vom Betriebszustand
des Antriebsaggregats nach der Momentengleichung
MKupplung = ke × kkorr × MAntriebsaggregat
mit
ke = Kme als Momentenaufteilungsfaktor und
kkorr als Korrekturfaktor
ermittelt, sowie die zur Übertragung des vorbestimmten Kupplungsmomentes erforderliche
Kraftbeaufschlagung der Reibungskupplung berechnet und eingestellt wird, wobei sich der
Schlupf zwischen An- und Abtrieb des Drehmomentenübertragungssystems in
Abhängigkeit von der Größe des sowohl von der Drehzahl als auch vom Drehmoment des
Antriebsaggregats abhängigen Momentenaufteilungsfaktors ke selbständig einstellt und der
Korrekturfaktor kkorr Abweichungen jedes speziellen Antriebsstranges vom idealen Zustand
ausgleicht.
Bei der Erfindung handelt es sich darum, daß eine Aufteilung des Eingangsmomentes in
einen vom Wandler zu übertragenden hydraulischen und einen von der Reibungskupplung
zu übertragenden mechanischen Anteil erfolgt. Für die stufenlose Regelung wird die
Überbrückungskupplung mit veränderlicher Kraft beaufschlagt, die von einer intelligenten
Steuerung so gesteuert wird, daß sich für die jeweilige Fahrsituation eine optimale
Aufteilung von Wandlermoment und Lock-up-Moment ergibt.
Für den Aufbau und die Funktion des Drehmoment-Übertragungssystems bzw. zur
Realisierung des Verfahrens kann es zweckmäßig sein, wenn die Reibungskupplung
strömungsdruckmittelbetätigbar und so ausgeführt ist, daß sich zwischen Reibungs
kupplung und Wandlerdeckel bzw. zwischen Reibungskupplung und dem übrigen
Wandlergehäuse zwei getrennte Druckkammern bilden und daß ein zwischen diesen
Druckkammern bestehender Differenzdruck das von der Reibungskupplung übertragene
Drehmoment bestimmt.
Kennzeichnend für das Steuerungsverfahren nach der Erfindung ist somit, daß in allen
Betriebsbereichen mit schlupfender Reibungskupplung gefahren werden kann und die
Reibungskupplung nicht schlupfabhängig, sondern momentenabhängig angesteuert wird.
Der Schlupf stellt sich dann von selbst ein und zur Korrektur des Übertragungsmoments
wird eine langsame Schlupfregelung unterlagert. Bei Schaltvorgängen wird die den
Wandler überbrückende Reibungskupplung nicht geöffnet, sondern weiterhin momenten
abhängig angesteuert. Für die Momentensteuerung ist eine steigende Reibkennlinie
hilfreich, wobei der Reibwert zweckmäßigerweise mit ansteigendem Schlupf zunehmen
und der Haftreibwert kleiner als der Gleitreibwert sein sollte.
Bei dem erfindungsgemäßen Steuerungsverfahren ergibt sich ein Schlupfwert der den
Wandler überbrückenden Reibungskupplung, der durch Vorgabe der Faktoren ke und kkorr
gering gehalten werden kann. In bestimmten Bereichen, etwa bei niedriger Drehzahl und
hoher Last (dort zeigen viele Brennkraftmaschinen eine Drehmomentenschwäche) ist der
Faktor so zu wählen, daß das von der Reibungskupplung zu übertragende Moment so
gering ist, daß sich eine höhere Differenzdrehzahl einstellt. Vor allem im Zusammenwirken
mit einem weichen Wandler und einer großen Wandlung wird dann in den besonders
wichtigen Betriebsbereichen eine Erhöhung des Abtriebsmomentes erreicht, was ein
höheres Moment des Antriebsaggregates vortäuscht.
Das erfindungsgemäße Steuerungsverfahren zeichnet sich somit durch gute Schwin
gungsisolation bei kleinem Schlupf, bessere Reaktionen im Triebstrang bei Schaltvor
gängen und Lastwechselvorgängen sowie größere Beschleunigungsreserven aus, ermöglicht
aber auch kleinere und/oder flachere Drehmomentenwandler, was bei Kraftfahrzeugen mit
Frontantrieb und quer eingebauten Brennkraftmaschinen von Bedeutung ist. Schließlich
ergibt sich ein nicht zu unterschätzender Verbrauchsvorteil, da bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren der Wandler in allen Gängen von der Reibungskupplung überbrückt wird.
Gemäß einer sinnvollen Weiterbildung der Erfindung kann bei einem Übertragungssystem
mit einer Brennkraftmaschine als Antriebsaggregat dessen Betriebszustand in Abhängigkeit
von der Motordrehzahl und vom Drosselklappenwinkel, in Abhängigkeit von der Motor
drehzahl und vom Saugrohrunterdruck oder in Abhängigkeit von der Motordrehzahl und
Einspritzzeit bestimmt wird. Bei den vorstehend angegebenen Alternativen dient als
Indikator für den Betriebszustand immer die Motordrehzahl in Verbindung mit einer
weiteren Größe, wie dem Drosselklappenwinkel, dem Saugrohrunterdruck oder der Ein
spritzzeit.
Eine andere sinnvolle Weiterbildung sieht vor, daß der Faktor ke der im Patentanspruch 1
angegebenen Momentenbeziehung ein über den gesamten Betriebsbereich des
Antriebsstranges konstanter, von der Drehzahl des Antriebsaggregats allein oder sowohl
von der Drehzahl als auch vom Moment des Antriebsaggregats abhängiger Wert ist. Auch
für den Faktor ke ist mithin die Drehzahl der Antriebsmaschine ein wichtiger Indikator, und
zwar entweder für sich allein oder in Verbindung mit dem vom Antriebsaggregat
abgegebenen Drehmoment.
Gemäß einer anderen Ausgestaltung kann das erfindungsgemäße Steuerungsverfahren auch
dadurch gekennzeichnet sein, daß ein in der zentralen Rechnereinheit in Abhängigkeit von
einer Drehmomentenänderung im Antriebsstrang ermitteltes, von der Reibungskupplung zu
übertragendes Drehmoment, das vom momentanen Drehmoment abweicht, eingestellt wird
durch das Vorausbestimmen des nach einem Abtastintervall zu einem Zeitpunkt tn+1
gewünschten Wertes eines beliebigen, das von der Reibungskupplung übertragene
Drehmoment bestimmenden Parameters X nach einer Funktion, die unerwünschte
Ereignisse, wie z. B. das Haften der Reibungskupplung, ausschließt, durch das Berechnen
des für das Erreichen des gewünschten Wertes des Parameters X nach einem Zeitintervall
Δt erforderlichen Gradienten ΔX, durch das Einstellen des errechneten Gradienten ΔX
mittels des Hydrauliksystems und das Wiederholen der vorstehenden Schrittfolge bis zum
Erreichen eines Sollwertes XSoll.
Insbesondere kann das Verfahren gemäß dieser Ausgestaltung durch eine Proportionali
tätsregelung gekennzeichnet sein, bei der als Parameter der Differenzdruck ΔP zwischen
den Druckkammern der Kupplung vorausbestimmt wird nach der Beziehung
ΔPn+1 = (1 - β) × ΔPSoll + β × ΔPn
mit
β = f(TV, t).
Alternativ dazu kann auch ein in der zentralen Rechnereinheit in Abhängigkeit von einer
Drehmomentenänderung im Antriebsstrang ermittelter neuer Wert des von der
Reibungskupplung übertragenen Drehmomentes eingestellt werden durch das Berechnen
des Gradienten ΔX eines beliebigen, das von der Reibungskupplung übertragene
Drehmoment bestimmenden Parameters X nach einer Funktion, die unerwünschte
Ereignisse, wie z. B. das kurzzeitige Haften der Reibungskupplung, ausschließt, durch das
Einstellen des gewünschten Gradienten ΔX mittels des Hydrauliksystems und durch
Wiederholen der Schrittfolge bis zum Erreichen des geforderten Sollwertes XSoll. Bei dieser
alternativen Ausgestaltung kann der Gradient der Druckdifferenz ΔP zwischen den
Druckkammern der Kupplung als Parameter berechnet werden nach der Beziehung
ΔΔP= C1 × (ΔPSoll - ΔPn)
Dabei bedeutet:
ΔΔP = C1 × (ΔPSoll - ΔPIst)
(siehe auch Fig. 10).
ΔΔP . . . Änderung des Differenzdruckes ΔP im nächsten Zeitintervall
ΔPSoll . . . Solldruckdifferenz
DPn . . . Istdruckdifferenz zum Zeitpunkt tn
C1 . . . Proportionalitäts- oder Verstärkungsfaktor mit 0 ≦ C1 ≦ 1
Der Verstärkungsfaktor C1 bestimmt, wie schnell eine Abweichung zwischen ΔPSoll und
ΔPn ausgeglichen wird.
Grenzwerte: C1 = 0, C1 = 1.
Bei C1 = 0 würde kein Ausgleich erfolgen, da der Druckzuwachs ΔΔP im nächsten
Rechenintervall gleich Null wäre.
C1 = 1 kommt einem Sollwertsprung gleich, da die gesamte Abweichung zwischen Soll-
und Startwert (ΔPSoll, ΔPStart in Fig. 10) in einem Zeitintervall vollzogen werden müßte.
Diese beiden Grenzwerte haben also nur theoretischen Wert. Wichtig ist der Bereich 0 < C1
< 1. Dieser beeinflußt, wie schnell eine Abweichung zwischen Soll- und Istwert erfolgt. Je
kleiner C1, desto länger dauert der Ausgleich.
Der Vorteil dieser Art des Ausgleiches einer Abweichung zwischen Soll- und Istwert liegt
darin, daß bei einer großen Abweichung zwischen Soll- und Istwert eine große Stellgröße,
das heißt ein großer Wert für ΔΔP errechnet wird. Nähert man sich mit dem Istwert dem
Sollwert an, wird der Wert für ΔΔP immer kleiner und man erreicht ein "weiches"
Einlaufen des Soll- auf den Istwert. Man kann dadurch Schwingungsanregungen
entgegenwirken.
Ebenfalls im Rahmen des erfindungsgemäßen Steuerungsverfahrens kann bei Betriebs
fällen, bei denen eine Reduzierung des Eingangsdrehmomentes am Drehmomenten-
Übertragungssystem zu erwarten ist, wie etwa bei Gangrückschaltungen oder beim
Zuschalten von Zusatzaggregaten, einem möglichen kurzzeitigen Haften der Reibungs
kupplung durch das Herabsetzen des von der Reibungskupplung übertragenen
Drehmomentes in der Form entgegengewirkt werden, daß entweder der Drehmomenten
aufteilungsfaktor ke oder der Korrekturfaktor kkorr um einen vorbestimmten Wert
vermindert und nach einer Funktion zeitabhängig wieder auf einen für die Schwin
gungsisolation und die Kraftstoffökonomie optimalen Wert angehoben wird.
Eine nochmals andere Verfahrensvariante sieht vor, daß der Korrekturfaktor kkorr
Abweichungen jedes speziellen Antriebsstranges vom idealen Zustand ausgleicht, indem
vorzugsweise in einem festgelegten, quasi stationären Betriebsbereich der sich einstellende
Schlupf gemessen und mit Sollschlupfwerten, die eine optimale Schwingungsisolation bei
höchstmöglicher Kraftstoffökonomie garantieren, verglichen und der Faktor kkorr bei einer
Abweichung zwischen Soll- und Istschlupfwerten abgeglichen wird.
Eine abermalige Verfahrensvariante ist dadurch gekennzeichnet, daß bei der Signalisierung
eines Beschleunigungswunsches seitens des Fahrers, was sich vorzugsweise durch die
Änderungsgeschwindigkeit des Drosselklappenwinkels bemerkbar macht, durch
Herabsetzen eines der Faktoren ke oder kkorr der Schlupf im Drehmomenten-Über
tragungssystem erhöht und dadurch die vom Wandler angebotene Drehmomentenerhöhung
als zusätzliche Drehmomentenreserve genutzt werden kann.
Schließlich wird, bei einer abermaligen Verfahrensvariante, der Schlupf im Drehmo
menten-Übertragungssystem vorzugsweise in allen Gängen von der Reibungskupplung
bestimmt, wodurch der Wirkungsgrad der Leistungsübertragung durch den Wandler in den
Hintergrund tritt und eine Wandlerauslegung hinsichtlich eines möglichst breiten
Wandlungsbereiches gestattet, womit die zur Verfügung stehende Drehmomentenreserve
bei gezielter Erhöhung des Schlupfs im Drehmomenten-Übertragungssystem wesentlich
vergrößert werden kann.
Ein weiterer grundlegender Gedanke der Erfindung bezieht sich auf ein Drehmomenten-
Übertragungssystem für den Triebstrang eines mit einem Gangwechselgetriebe
ausgerüsteten Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs mit Brennkraftmaschinen
antrieb, mit einem Strömungswandler, der mit einem Antriebsaggregat des Fahrzeugs in
Antriebsverbindung steht und über eine Abtriebswelle mit einem nachgeschalteten
Automatikgetriebe wirkverbunden ist, mit einer zum hydrodynamischen Wandler parallel
angeordneten Reibungskupplung, die strömungsdruckmittelbetätigbar ist und je eine
zwischen einem Turbinenrad des Wandlers und einem mit einer Reibscheibe wirkver
bundenen Ringkolben einerseits sowie zwischen letzterem und einem Wandlerdeckel
andererseits angeordnete Druckkammer besitzt, die so gestaltet sind, daß ein zwischen
diesen Druckkammern bestehender Differenzdruck das von der Reibungskupplung
übertragbare Drehmoment bestimmt, mit einem Meßwerterfassungssystem, einer zentralen
Rechnereinheit und mit einem im Zusammenwirken mit der Rechnereinheit eine gezielte
Veränderung des Differenzdrucks zwischen den beiden Druckkammern und damit des von
der Reibungskupplung übertragbaren Drehmoments vermittelnden Hydrauliksystem.
Drehmomenten-Übertragungssysteme, bei denen durch gezielte Einstellung des
Differenzdruckes zwischen den Druckkammern einer zu einem Wandler parallel
angeordneten und diesen überbrückenden Reibungskupplung das von letzterer zu
übertragende Drehmoment eingestellt wird, sind bekannt.
So ist in der bereits genannten DE 31 30 871 A1 ein Drehmomenten-Übertragungssystem
der oben angegebenen Art beschrieben, bei dem die zwischen An- und Abtrieb auftretenden
Schlupfwerte gemessen, mit vorgegebenen Schlupfsollwerten verglichen und etwaig
festgestellten Differenzen entgegengeregelt wird. Dies geschieht in der Weise, daß die
Differenz zwischen den Strömungsmitteldruckbeaufschlagungen der beiden Druck
kammern einer parallel zu einem hydrodynamischen Wandler angeordneten Reibungs
kupplung verändert wird.
Aus der ebenfalls bereits genannten US 5,029,087 ist ebenfalls ein Drehmomenten-
Übertragungssystem mit einem Wandler und einer dazu parallel angeordneten
Reibungskupplung vorbekannt, bei dem der Schlupf an der Kupplung gemessen, mit
vorgegebenen Sollschlupfwerten verglichen und in Abhängigkeit von festgestellten
Abweichungen der Differenzdruck zwischen den beiden Druckkammern der Reibungs
kupplung verändert wird.
Schließlich ist auch aus der US 4,577,737 ein Drehmomenten-Übertragungssystem der
oben angegebenen Art bekannt, bei dem die Drehmomenten-Übertragung durch einen
hydrodynamischen Wandler mittels eines Drehmomenten-Sensors direkt gemessen und die
Drehmomenten-Übertragung in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Antriebsmaschine
festgelegt wird. Der Schluß der den Wandler überbrückenden Reibungskupplung wird
dabei so eingeregelt, daß die geforderte Drehmomenten-Übertragung gewährleistet ist.
Kennzeichnend für die Drehmomenten-Übertragungssysteme nach dem Stand der Technik
ist, daß die parallel zum Strömungswandler angeordnete Reibungskupplung, die in den
unteren Gängen vollständig offen ist, in den oberen Gängen zugeschaltet wird. Um einen
guten Gesamtwirkungsgrad zu erreichen und die anfallende Wärme zu begrenzen, sind die
Wandler "hart" ausgelegt. Angesichts dieser "harten" Wandlerauslegung fällt die
Momentenüberhöhung mit zunehmender Drehzahl stark ab mit der Folge, daß im mittleren
Drehzahlbereich nur noch eine sehr begrenzte und im oberen Drehzahlbereich überhaupt
keine Momentenüberhöhung mehr stattfindet.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher in der Schaffung eines dahingehend
verbesserten Drehmomenten-Übertragungssystems, daß im Interesse von
Beschleunigungsreserven im mittleren und auch im höheren Drehzahlbereich noch eine
wirksame Momentenüberhöhung erreicht wird und daß der Treibstoffverbrauch gesenkt
werden kann.
Gelöst ist diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß bei dem Drehmomenten-
Übertragungssystem nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 die Reibungskupplung in
allen Fahrgängen gesteuert wird und daß der Strömungswandler gegenüber konventionellen
Wandlern eine höhere Wandlung aufweist, die vorzugsweise größer als 2,5 ist. Besonders
zweckmäßig kann es sein, wenn die Drehmomentwandlung zwischen Turbinenrad und
Pumpenrad in der Größenordnung von 2,5 bis 3,5 liegt.
Bei einer vorgegebenen Brennkraftmaschine ist es besonders zweckmäßig, wenn der im
Zusammenhang mit der Erfindung verwendete Drehmomentwandler einen kleineren
Kapazitätsfaktor besitzt als die bisher für diese Brennkraftmaschine verwendeten
Drehmomentwandler. Das bedeutet also, daß bei einem durch die Brennkraftmaschine
vorgegebenen Drehmomentverlauf die Festbremsdrehzahl des Drehmomentwandlers
gemäß der Erfindung höher liegt als bei einem konventionellen Wandler. Unter
Festbremsdrehzahl ist die Drehzahl zu verstehen, bei der der Verlauf des vom Turbinenrad
aufgenommenen Drehmoments sich mit der Drehmomentkennlinie der Brennkraftmaschine
schneidet. Um diese Drehzahl zu ermitteln wird das Turbinenrad blockiert und das
Pumpenrad durch die Brennkraftmaschine angetrieben. Bei den bisherigen Auslegungen
von Drehmomentwandlern liegt die Festbremsdrehzahl in der Größenordnung von 1800 bis
3000 Umdrehungen pro Minute. Durch die erfindungsgemäße Auslegung kann diese
Festbremsdrehzahl auch in den Bereich oberhalb 3000 Umdrehungen pro Minute verlagert
werden. Je kleiner der Kapazitätsfaktor wird, um so weicher wird der Wandler. Dies
bedeutet auch, daß der Verlauf des Turbinen- bzw. Pumpenmoments über der Turbinen-
bzw. Pumpendrehzahl gegenüber den bisher eingesetzten Wandlern flacher ist.
Bei der Erfindung ist der Wandler somit "weich" ausgelegt und kann auch ein wesentlich
breiteres Sekundärkennfeld aufweisen.
Dadurch stehen größere Beschleunigungsreserven zur Verfügung, die vor allem bei
Überholvorgängen oder in Beschleunigungsphasen genutzt werden können und außerdem
vielfach ein Zurückschalten in einen kleineren Gang unnötig machen.
Der zusätzlich nutzbare Bereich des Sekundärkennfeldes des erfindungsgemäß ausgelegten
Wandlers wird überwiegend nur bei instationären Zuständen angefahren. Die in dieser Zeit
anfallende Wärmemenge ist nicht höher als bei konventionellen Systemen und daher
unkritisch. Gleichwohl hat sich gemäß einer Weiterbildung der Erfindung als sinnvoll
erwiesen, wenn bei dem Drehmomenten-Übertragungssystem mittels der Rechnereinheit
die im Fahrbetrieb anfallende Wärme hochgerechnet und die so erstellte Ist-Wärmebilanz
mit der konstruktionsbedingt zulässigen Wärmemenge verglichen wird. Die Öltemperatur
wird außerdem gemessen, damit bei der Berechnung vom aktuellen Temperaturniveau
ausgegangen werden kann.
Durch diese Maßnahme wird ein unverhältnismäßig hoher Wärmeanfall rechtzeitig erkannt
und damit die Voraussetzung für eine Reduzierung der Wärmemenge geschaffen. Wird die
Wärmebelastung des gesamten Systems zu groß, wird der Schlupf reduziert. Wird die
Belastung der Reibfläche zu groß, so wird der Schlupf abhängig vom Fahrerwunsch
verändert: Will der Fahrer beschleunigen und kann noch Wandlung angeboten werden, so
wird das Lock-up-Moment reduziert und damit der Schlupf vergrößert. Andernfalls wird
das Lock-up-Moment vergrößert und damit der Schlupf reduziert.
Eine andere wichtige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß eine zwischen der Turbine
des Wandlers und der Reibscheibe der Lock-up-Kupplung wirksame Dämpfereinheit
vorzugsweise auf den Teillastbereich ausgelegt ist, in dem eine vollständige
Wandlerüberbrückung in Betracht kommt. Dies ermöglicht eine wesentlich bessere
Dämpfung von Drehschwingungen als bei konventionellen Dämpfern, die auf Vollast
ausgelegt sind. Im übrigen Bereich wird die Isolation hochfrequenter Schwingungen über
den Schlupf gewährleistet.
Diese Maßnahme ermöglicht eine besonders kompakte Wandlerausbildung, bei welcher der
Wirkungsgrad angesichts der oben erläuterten Lock-up-Steuerung nur noch von sekundärer
Bedeutung ist.
Weitere erfinderische Maßnahmen ergeben sich aus den Unteransprüchen der
Figurenbeschreibung und den Zeichnungen.
Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung bezieht sich, wie bereits erwähnt, auf eine Über
brückungskupplung für einen hydrodynamischen Strömungswandler mit einem Pumpenrad,
einem Turbinenrad, einem Leitrad und einem zur Drehachse zentrischen, drehfest mit dem
Pumpenrad verbundenen sowie das Turbinenrad umschließenden Wandlerdeckel, wobei
gemäß einem weiteren selbständigen oder in Kombination mit wenigstens einem weiteren,
der vorliegenden Anmeldung zugrundeliegenden Merkmal verwendbaren
Erfindungsmerkmal der zwischen dem Wandlerdeckel und dem Turbinenrad angeordnete
zentrische Ringkolben radial außen mit einer konischen Kupplungsreibfläche versehen ist.
Dabei kann der Ringkolben radial innen eine auf einer drehfest mit dem Turbinenrad
verbundenen Gegendichtnabe aufgenommene Dichtnabe besitzen und zumindest ein
ringförmig ausgebildetes Dämpferelement einer Dämpfereinheit in Umfangsrichtung
zwischen einem drehfest mit dem Ringkolben verbundenen Dämpferantriebsteil und einem
mit dem Turbinenrad drehfest verbundenen Dämpferabtriebsteil aufgenommen sein.
Die Dämpfereinheit kann dabei, wie bereits erwähnt, einen Dämpfer mit drehfedernden
Mitteln umfassen, die ringförmig ausgebildet und auf der zum Wandlerdeckel
hinweisenden Seite des Ringkolbens zwischen dessen Nabenteil und der mit einer
entsprechend konisch gestalteten Gegenreibfläche des Wandlerdeckels zusammen
wirkenden Reibfläche angeordnet sind.
Eine Überbrückungskupplung der vorgenannten Art mit sich nach der vom Turbinenrad
weg weisenden Seite öfnende Konen weist eine besonders geringe axiale Baulänge auf und
ermöglicht auch die Anordnung eines Federdämpfers mit großen Verdrehwinkeln, da das
ringförmige Dämpferelement zwischen dem radial äußeren Bereich des Turbinenrades und
der mit einer Reibfläche versehenen Kupplungsreibscheibe des Ringkolbens angeordnet
werden kann. Dies führt zu einer Vergrößerung des Zwickels zwischen dem peripheren
Bereich des Turbinenrades und der Kupplungsreibscheibe des Ringkolbens und damit zu
verbesserten Einbaumöglichkeiten für die Dämfpereinheit.
Für manche Anwendungsfälle kann es aber auch vorteilhaft sein, wenn die zusammen
wirkenden Reibflächen des Ringkolbens und Wandlerdeckels als sich zum Turbinenrad hin
öffnende Konen ausgebildet sind. Auch diese Bauweise gewährleistet die für konische
Kupplungen typische Kraftverstärkung und die besonders steife Ausbildung des
Ringkolbens.
Eine konstruktiv sinnvolle Ausgestaltung sieht vor, daß mit dem Turbinenrad in dessen
radial äußeren Bereich das Dämpferabtriebsteil drehfest verbunden ist, an dem sich das
Dämpferelement abtriebsseitig abstützt, während die antriebsseitige Abstützung ein mit
dem Ringkolben drehfest verbundenes Dämpferantriebsteil vermittelt.
Bei diesem Dämpferabtriebsteil kann es sich zweckmäßigerweise um ein mit dem
Turbinenrad verschweißtes Ringteil mit in Richtung auf die Reibscheibe des Ringkolbens
vorstehenden Mitnehmerfingern handeln.
Das Dämpferantriebsteil ist dagegen bevorzugt blattfederartig ausgebildet, mit dem
Ringkolben drehfest verbunden und mit auf der zum Turbinenrad des Drehmomenten
wandlers hinweisenden Seite der Kupplungsreibscheibe vorstehenden und die Dämpfer-
Federelemente umgreifenden Armen sowie an einem Stirnende in Umfangsrichtung
abstützenden Mitnehmern versehen.
Anhand der beigefügten Zeichnungen sollen nachstehend Einzelheiten des erfindungs
gemäßen Steuerungsverfahrens bei dessen Anwendung bei Kraftfahrzeugen mit
Brennkraftmaschinenantrieb und einem Drehmomenten-Übertragungssystem mit einem
Strömungswandler und einer dazu parallelen Überbrückungskupplung sowie durch dieses
Steuerungsverfahren erzielbare Vorteile im Vergleich zu bekannten Steuerungsverfahren
erläutert werden, desgleichen eine als Ausführungsbeispiel veranschaulichte Über
brückungskupplung. Es zeigen:
Fig. 1 in einer schematischen Darstellung ein Drehmomenten-Übertragungssystem mit
einem Strömungswandler und einer dazu parallel angeordneten und den Wandler
überbrückenden Reibungskupplung,
Fig. 2 eine Halbschnittansicht des der schematischen Darstellung in Fig. 1 ent
sprechenden Drehmomenten-Übertragungssystems mit einem Wandler und einer
Lock-up-Kupplung sowie mit einem Schema der zugeordneten Druckme
diensteuerung,
Fig. 3 in einem Schaubild die Aufteilung des Motormomentes in ein von dem
Drehmomentenwandler und ein von der Überbrückungskupplung zu übertragendes
Moment in Abhängigkeit von dem am Wandler und der diesen überbrückenden
Reibungskupplung auftretenden Schlupf,
Fig. 4 die Motordrehzahl und die Differenzdrehzahl am Wandler in Abhängigkeit von
der Zeit beim Beschleunigen eines Kraftfahrzeuges mit einem Schaltvorgang bei
gemäß der Erfindung momentengesteuerter Wandlerüberbrückung.
Fig. 5 korrespondierend zu Fig. 4 das Abtriebsmoment über die Zeit beim Beschleunigen
eines Fahrzeugs mit einem Schaltvorgang bei momentengesteuerter
Wandlerüberbrückung,
Fig. 6 in einer Ansicht wie in Fig. 4 das Drehzahlverhalten beim Beschleunigen und bei
schlupfgeregelter Wandlerüberbrückung,
Fig. 7 korrespondierend zu Fig. 6 in einer Ansicht wie in Fig. 5 das Abtriebsmoment
über der Zeit beim Beschleunigen bei schlupfgeregelter Wandlerüberbrückung,
Fig. 8 in einer Ansicht wie in den Fig. 4 und 6 das Drehzahlverhalten beim Be
schleunigen mit während eines Schaltvorganges geöffneter und nach dem
Schaltvorgang wieder geschlossener Wandlerüberbrückung,
Fig. 9 korrespondierend zu Fig. 8 in einer Ansicht wie in den Fig. 5 und 6 das
Abtriebsmoment über der Zeit beim Beschleunigen mit während eines
Schaltvorganges geöffneter und nach dem Schaltvorgang wieder geschlossener
Wandlerüberbrückung,
Fig. 10 ein den Verlauf der an der Überbrückungskupplung wirksamen Druckdifferenz in
Abhängigkeit von der Zeit veranschaulichendes Schaubild zur Vorausbestimmung
des nach einem Abtastintervall gewünschten Wertes der Druckdifferenz,
Fig. 11 ein Drehmomenten-Übertragungssystem mit einer einen hydrodynamischen
Wandler überbrückenden Reibungskupplung,
Fig. 12 in einem Schaubild die Aufteilung des Motormomentes in ein vom Drehmom
entwandler und ein von der Überbrückungskupplung zu übertragendes Moment in
Abhängigkeit von dem am Wandler und der diesen überbrückenden
Reibungskupplung auftretenden Schlupf,
Fig. 13 in einem Primärkennfeld eines "hart" ausgelegten Wandlers das Pumpenmoment
über der Pumpendrehzahl mit dem Drehzahlverhältnis Turbine/Pumpe als
Parameter,
Fig. 14 in einem Sekundärkennfeld das Turbinenmoment des "hart" ausgelegten Wandlers
über der Turbinendrehzahl,
Fig. 15 das Abtriebskennfeld eines in herkömmlicher Weise "hart" ausgelegten Wandlers,
Fig. 16 in einer Ansicht wie in Fig. 15 das Primärkennfeld eines "weich" ausgelegten
Wandlers mit dem Pumpenmoment über der Pumpendrehzahl und dem
Drehzahlverhältnis Turbine/Pumpe als Parameter,
Fig. 17 in einem Sekundärkennfeld des gem. Fig. 18 "weich" ausgelegten Wandlers das
Turbinenmoment über der Turbinendrehzahl,
Fig. 18 anhand der übereinandergelegten Sekundärkennfelder nach den Fig. 16 und 19 den
bei "weicher" Auslegung des Wandlers zusätzlich nutzbaren Wandlungsbereich,
Fig. 19 in einer Ansicht wie Fig. 17 das Abtriebskennfeld des gemäß Fig. 18 weich
ausgelegten Wandlers.
Das in den Fig. 1 und 2 veranschaulichte Drehmomenten-Übertragungssystem 10 umfaßt
einen Drehmomentenwandler 11 und eine strömungsdruckmittelbetätigbare Über
brückungskupplung 12, die zu dem Drehmomentenwandler parallelgeschaltet ist. Das
Drehmomenten-Übertragungssystem ist über eine nur angedeutete Welle 13 mit einer nicht
gezeigten Brennkraftmaschine wirkverbunden und steht seinerseits abtriebsseitig über eine
Abtriebswelle 14 mit einem im Abtriebsstrang nachgeordneten Automatikgetriebe in
Antriebsverbindung, das ebenfalls nicht gezeigt ist.
Wie die schematische Halbschnittansicht des Drehmomenten-Übertragungssystems 10 in
Fig. 2 in Verbindung mit dem Drucksteuerschema zeigt, handelt es sich bei dem
Drehmomentenwandler 11 um einen herkömmlichen Strömungswandler. Dieser
Strömungswandler besteht aus einem mit dem Abtrieb einer Brennkraftmaschine
verbundenen Wandlerdeckel 16, einem zusammen mit dem Wandlerdeckel das
Wandlergehäuse bildenden Pumpenrad 17, einem seinerseits über eine Abtriebswelle mit
dem nicht dargestellten Automatikgetriebe verbundenen Turbinenrad 18 sowie aus einem
zwischen dem Pumpen- und Turbinenrad angeordneten Leitrad 19. Die den Wandler
überbrückende Reibungskupplung 12 ist zwischen dem Turbinenrad 18 und dem
Wandlerdeckel 16 angeordnet und besitzt eine drehfest mit dem Turbinenrad des Wandlers
verbundene Kupplungsscheibe 20, deren Reibbelag 21 mit einer Gegenfläche 22 des
Wandlerdeckels 16 zusammenwirkt. Die Reibungskupplung besitzt ferner eine dem
Turbinenrad 18 zugewandte rückwärtige Kammer 24 und eine dem Wandlerdeckel 16
zugewandte vorderseitige Kammer 25.
Der Wandler 11 wird in bekannter Weise über eine pumpenradseitig in das Wand
lergehäuse einmündende Leitung 30 von einer nicht weiter dargestellten Druckmittelquelle
mit Strömungsdruckmittel versorgt, wobei die Drucksteuerung über ein Steuerventil 31
erfolgt, das seinerseits von einem Steuerelement 31 gesteuert wird. Abgeführt wird das
Strömungsdruckmittel hingegen über eine nicht gezeigte Leitung zu einem nur
angedeuteten Kühler 32. Neben der Beaufschlagung des Turbinenrades 18 wirkt der Druck
des Strömungsdruckmittels auf der Abströmseite des Pumpenrades 17 auch in der
rückwärtigen Kammer 24 der Reibungskupplung 12, beaufschlagt die Kupplungsscheibe 20
und drückt diese an die mit deren Reibbelag 21 zusammenwirkende Gegenfläche 22 des
Wandlerdeckels 16 an. Da gemäß der Erfindung die Kupplung in allen Betriebsbereichen
mit Schlupf gefahren wird, erfolgt durch den in Abhängigkeit vom Schlupf mehr oder
weniger großen Spalt zwischen dem Reibbelag 21 der Kupplungsscheibe 20 und der damit
zusammenwirkenden Gegenfläche 22 des Wandlerdeckels 16 eine gedrosselte
Strömungsmitteldruckbeaufschlagung der sich zwischen der Kupplungsscheibe 20 und dem
Wandlerdeckel 16 erstreckenden vorderseitigen Kammer 25. Die
Strömungsdruckmittelbeaufschlagung der vorderseitigen Kammer 25 ist mittels eines mit
dieser Kammer über eine Leitung 34 verbundenen Ventils so steuerbar, daß ein einstellbarer
und zwischen der rückwärtigen und vorderseitigen Kammer wirksamer Differenzdruck das
von der Reibungskupplung 12 übertragbare Drehmoment bestimmt.
Angesichts der Parallelanordnung des Wandlers 11 und der letzteren überbrückenden
Reibungskupplung 12 ist das Motormoment gleich der Summe der vom Wandler und von
der Kupplung übertragenen Momente und mithin gleich dem Getriebemoment, soweit man
von Verlusten im Übertragungssystem absieht, also
MMotor = MKupplung + MWandler = MGetriebe.
Die Aufteilung des Motormomentes in ein vom Wandler und ein von der überbrückenden
Reibungskupplung zu übertragendes Moment veranschaulicht Fig. 3 in Abhängigkeit vom
Schlupf. Es ist ersichtlich, daß mit zunehmendem Schlupf der vom Wandler übertragene
Anteil des Motormomentes ansteigt und dementsprechend das von der Kupplung
übertragene Moment abfällt.
Bei dem erfindungsgemäßen Steuerungsverfahren wird allerdings nicht der Schlupf
geregelt, sondern in Abhängigkeit vom Betriebszustand des Motors der von der
Reibungskupplung zu übertragende Anteil des Motormomentes bestimmt und von einer
Rechnereinheit, etwa einem Mikroprozessor, der für die Übertragung des vorbestimmten
Drehmomentes notwendige Differenzdruck an der Reibungskupplung eingestellt. Der
Schlupf ergibt sich dann von selbst.
In Fig. 4 sind über der Zeit die Motordrehzahl 40 und die Differenzdrehzahl 41 am Wandler
beim Beschleunigen und beim Hochschalten von beispielsweise dem zweiten in den dritten
Gang dargestellt. Infolge des Beschleunigens steigt die Motordrehzahl im zweiten Gang
zunächst bis zum Auslösen des Schaltvorganges an und fällt während des bei 42
beginnenden Schaltvorganges ab. Die Differenzdrehzahl am Wandler hingegen bleibt
zunächst konstant, steigt dann aber während des Schaltvorganges stark an. Nach dem
Umschalten vom zweiten in den dritten Gang fallen bei 43 die Motordrehzahl und die
Differenzdrehzahl am Wandler ab, und zwar letztere nach einem geringfügigen
Überschwingen auf einen auf höherem Niveau als vor dem Schaltvorgang konstant
bleibenden Wert. Dies ist bei Fig. 4 veranschaulicht. Die Motordrehzahl hingegen steigt
angesichts der vorausgesetzten Beschleunigung im dritten Gang wieder leicht an. Es ist
ersichtlich, daß zu keinem Zeitpunkt die den Wandler überbrückende Reibungskupplung
haftet. Es wird vielmehr in allen Betriebsbereichen mit Schlupf gefahren.
Von besonderem Interesse ist das korrespondierend zu Fig. 4 in Fig. 5 über der Zeit
dargestellte Abtriebsmoment 44, das zu Beginn des Schaltvorganges stark abfällt, dann
während der Phase großen Schlupfs angesichts der dadurch bedingten Momentenerhöhung
steil ansteigt und am Ende des Schaltvorganges ohne nennenswerte und im übrigen sogleich
abklingende Nachschwingung 46 im Antriebsstrang auf einen dem dritten Gang
entsprechenden Wert zurückfällt.
Die Fig. 6 und 7 zeigen, daß bei schlupfgeregelter Wandlerüberbrückung die Verhältnisse
beim Schaltvorgang ganz anders liegen. Auch die Fig. 6 und 7 beziehen sich auf das
Umschalten vom zweiten in den dritten Gang eines beschleunigenden Fahrzeugs.
Wie Fig. 6 zeigt, steigt im zweiten Gang die Motordrehzahl 40' bis zum Auslösen des
Schaltvorganges bei 42' an, während die Differenzdrehzahl 41' am Wandler und damit der
auftretende Schlupf konstant bleibt. Zu Beginn des Schaltvorganges bei 42' fällt die
Motordrehzahl ab, während die Differenzdrehzahl am Wandler ansteigt. Nach dem
Umschalten in den dritten Gang fallen wiederum die Motordrehzahl und die Differenz
drehzahl am Wandler ab.
Da bei schlupfgeregelter Wandlerüberbrückung das Bestreben dahin geht, die
Differenzdrehzahl am Wandler auch während des Schaltvorganges konstant zu halten,
dauert der Schaltvorgang länger als bei momentengesteuerter Wandlerüberbrückung, weil
die Turbine des Wandlers nicht nachgeben kann. Am Ende des Schaltvorganges tritt bei 47
Haften an der überbrückenden Reibungskupplung ein, weil die Schlupfregelung erst wirken
kann, wenn sich eine Abweichung eingestellt hat, und auch dann nur mit einer durch die
Stellelemente und die Reglerstabilität begrenzten Geschwindigkeit. Schließlich stellt sich,
wie Fig. 6 zeigt, nach dem zeitlich länger andauernden Schaltvorgang der Schlupf 41'
wieder auf dem vor dem Schaltvorgang vorhandenen Niveau ein.
Auch bei schlupfgeregelter Wandlerüberbrückung fällt zu Beginn des Schaltvorganges das
Abtriebsmoment 44' stark ab, um danach in gleicher Weise wie bei momentengeregelter
Wandlerüberbrückung steil anzusteigen und am Ende des eigentlichen Schaltvorganges mit
merklichen und erst nach und nach abklingenden Nachschwingungen 46' auf einen den
dritten Gang entsprechenden Wert zurückzufallen.
Es ist ersichtlich, daß bei schlupfgeregelter Wandlerüberbrückung der Drehzahlgradient
und die Drehzahldifferenz beim Schaltende sehr groß sind. Dies ist die Ursache dafür, daß
am Ende des Schaltvorganges die Reibungskupplung haftet und sich angesichts des dann
vollständig überbrückten Wandlers die erwähnten Nachschwingungen im Abtriebsstrang
einstellen.
Auch die Fig. 8 und 9 zeigen analog zu den Fig. 4 und 5 die Beschleunigung eines
Fahrzeugs mit Schaltvorgang, wobei die Wandlerüberbrückung während des Schaltvor
ganges geöffnet, nach dem Umschalten in einen höheren Gang aber geschlossen ist.
Aus Fig. 8 ist ersichtlich, daß bis zum Auslösen eines Schaltvorganges bei 42" die
Motordrehzahl 40" ansteigt, hingegen die Differenzdrehzahl 41" am Wandler leicht abfällt.
Während des eigentlichen Schaltvorganges fällt dann die Motordrehzahl entsprechend der
Umschaltung in einen höheren Gang ab. Die Drehzahldifferenz 41" am Wandler steigt beim
Einleiten des Schaltvorganges an, um dann am Schaltende wieder abzufallen und nach
Ablauf einer vorbestimmten Zeit infolge des Schließens der Wandlerüberbrückung bei 48
auf Null zu gehen. Beim Antriebsmoment sind die Verhältnisse zunächst ganz ähnlich wie
bei der erfindungsgemäßen Momentensteuerung der Wandlerüberbrückung, aber zu dem
schnell abklingenden Überschwingen 46" unmittelbar am Ende des Schaltvorganges kommt
beim Abfall der Differenzdrehzahl auf Null, also beim vollständigen Schließen der den
Wandler überbrückenden Reibungskupplung, es zu erheblichen Schaltstößen mit nur
langsam abklingenden Schwingungen 49 im Abtriebsstrang.
Wie der Vergleich des erfindungsgemäßen Steuerungskonzepts anhand der Fig. 4 und 5 mit
der schlupfgeregelten Wandlerüberbrückung nach den Fig. 6 und 7 und dem
Steuerungskonzept mit während des Schaltvorganges geöffneter, nach dem Schalten aber
geschlossener Wandlerüberbrückung nach den Fig. 8 und 9 gezeigt hat, treten bei der
momentengesteuerten Wandlerüberbrückung nach der Erfindung wesentlich geringere
Schaltstöße als bei den anderen Steuerungskonzepten ein. Dies beruht darauf, daß während
der Schaltung die ohnehin mit vorbestimmtem Schlupf gefahrene Wandlerüberbrückung
nachgibt und die Differenzdrehzahl entsprechend ansteigen kann.
In dem Schaubild gemäß Fig. 10 zeigt die Kurve 50 den Verlauf der an der Lock-up-
Kupplung wirksamen Druckdifferenz Δp in Abhängigkeit von der Zeit. Ausgehend vom
Anfangsdifferenzdruck ΔpStart steigt die Druckdifferenz über der Zeit zunächst steil an, was
die an ΔpStart anliegende Tangente 51 anzeigt, um sich dann allmählich im Anstieg
abzuschwächen und schließlich einem durch die strichpunktierte Linie 52 angedeuteten
Soll-Differenzdruck asymptotisch anzunähern. Dies geschieht durch schrittweises
Annähern, indem ausgehend von einem Differenzdruck Δpn zu einem Zeitpunkt tn nach der
im Patentanspruch 4 angegebenen Gleichung nach einem Abtastintervall Δt zu einem
Zeitpunkt tn+1 der Differenzdruck Δpn+1 bestimmt, der nach dem Zeitintervall Δt
erforderliche Gradient der Druckdifferenz errechnet und dieser Gradient mittels des
Hydrauliksystems eingestellt und schließlich diese Schrittfolge laufend wiederholt wird, bis
der durch die strichpunktierte Linie 52 angedeutete Sollwert der Druckdifferenz erreicht ist.
Bei dem als Ausführungsbeispiel in Fig. 11 veranschaulichten Drehmomenten-
Übertragungssystem 60 handelt es sich um einen hydrodynamischen Drehmomenten
wandler 61 mit einer Überbrückungskupplung 62 und einer zwischen dem Drehmo
mentenwandler und der Überbrückungskupplung wirksamen Dämpfereinheit 63.
Der Drehmomentenwandler 61 umfaßt ein mit einer nicht dargestellten Brennkraftmaschine
in drehfester Antriebsverbindung stehenden Pumpenrad 65, ein mit einer abtriebsseitigen
Nabe 66 wirkverbundenes Turbinenrad 67, ein im Strömungskreislauf zwischen
Pumpenrad und Turbinenrad feststehend angeordnetes Leitrad 68 und einen mit dem
Pumpenrad drehfest verbundenen und das Turbinenrad umschließenden Wandlerdeckel 70.
Der Wandlerdeckel 70 ist mit dem Pumpenrad 65 drehfest verbunden und vermittelt dessen
Antriebsverbindung mit der Brennkraftmaschine über auf der vom Pumpenrad
abgewandten Seite vorstehende Mitnehmerzapfen 71, 72, auf denen ein nicht dargestelltes
Schwungrad der Brennkraftmaschine aufgenommen ist.
Zwischen dem Turbinenrad 67 und dem Wandlerdeckel 70 ist ein zur Drehachse des
Wandlers zentrischer Ringkolben 74 angeordnet, bei dem es sich um ein Blechformteil
9 handelt. Dieser Ringkolben ist radial innen mit einer Dichtnabe 75 auf einer sich von dem
mit dem Turbinenrad drehfest verbundenen Nabenteil 66 forterstreckenden
Gegendichtnabe 76 aufgenommen und radial außen als Kupplungs-Reibscheibe 78 mit
einer konischen Reibfläche 79 ausgebildet.
Die mit einem geeigneten Belag ausgerüstete konische Reibfläche 79 der Reibscheibe 78
des Ringkolbens 74 wirkt mit einer entsprechend konisch gestalteten Gegenreibfläche 80
des drehfest mit dem Pumpenrad 65 verbundenen Wandlerdekels 70 zusammen. Die Konen
der zusammenwirkenden Reibflächen öffnen sich gemäß der mit weit auseinander
liegenden Schraffurstrichen versehenen Ausführung nach der vom Turbinenrad 65 weg
weisenden Seite. Angesichts dieser Gestaltung bildet sich zwischen dem peripheren Bereich
des Turbinenrades 67 und der konisch gestalteten Kupplungs-Reibscheibe 78 des Ringkol
bens ein radial außen vom Wandlerdeckel 70 umschlossener zwickelartiger Ringraum.
In diesem zwickelartigen Ringraum ist die Dämpfereinheit 63 mit ringförmig ausgebildeten
Dämpfer-Federelementen 82 aufgenommen, die sich in Umfangsrichtung auf der jeweils
einen Seite an mit dem Ringkolben 74 drehfest verbundenen Dämpferantriebsteilen 83 und
mit ihren anderen Enden an drehfest mit dem Turbinenrad 67 verbundenen
Dämpferabtriebsteilen 84 abstützen.
Die Dämpferantriebsteile 83 sind blattfederartig ausgebildet, auf der zum Turbinenrad 67
hinweisenden Seite des Ringkolbens 74 angeordnet und mit diesem im Bereich zwischen
der Ringkolben-Dichtnabe 75 und der Kupplungsreibscheibe 78 mittels Nieten 85 drehfest
verbunden. Auf der von der Reibfläche 79 der Kupplungsreibscheibe 78 abgewandten Seite
erstrecken sich von den dem Konturenverlauf des Ringkolbens 74 folgenden
Dämpferantriebsteilen 83 vorstehende und die Dämpfer-Federelemente 82 umgreifende
Arme 86, 87 sowie jeweils ein Federelement an einem Stirnende abstützende
Mitnehmer 88, 89 fort.
Bei den Dämpferabtriebsteilen 84 handelt es sich um mit dem peripheren Bereich des
Turbinenrades 67 verschweißte Ringsegmente, von denen in Richtung auf die
Kupplungsreibscheibe 78 des Ringkolbens 74 Mitnehmerfinger 90 vorstehen, die die
Abstützung der Dämpfer-Federelemente 82 an deren anderen Enden vermitteln. Die
Federelemente sind somit zwischen den Mitnehmern 88, 89 der Dämpferantriebsteile 83
und den vorstehenden Mitnehmerfingern 90 der Dämpferabtriebsteile 84 aufgenommen
sind.
Die Dämpfereinheit 43 des Wandlers 41 ist vorzugsweise auf den Hauptfahrbereich
ausgelegt, der in Fig. 18 und 13, 15, 16 bzw. 19 in Form schraffierter Flächen angedeutet
ist. Eine derartige Dämpferauslegung, die angesichts der nur in diesem Hauptfahrbereich in
Betracht kommenden vollständigen Wandlerüberbrückung angezeigt ist, gewährleistet eine
wesentlich bessere Dämpfung von Drehschwingungen, als dies bei einer auf einen größeren
Fahrbereich ausgelegten Dämpferausbildung möglich wäre. Darüber hinaus ergibt sich ein
besonders kompakter Wandleraufbau.
Die in der Zeichnung als Ausführungsbeispiel dargestellte und vorstehend erläuterte Lock-
up-Kupplung besitzt eine vorderseitige Druckkammer 92 zwischen dem Ringkolben 74 und
dem Turbinenrad 67 und eine rückwärtige Druckkammer 93 zwischen dem Ringkolben und
dem Wandlerdeckel 70. Betätigt wird die Kupplungsreibscheibe 78 in ihre mit der
Gegenreibfläche 80 des Wandlerdeckels 70 zusammenwirkende Kupplungslage infolge
Beaufschlagung der vorderseitigen Druckkammer 92 mit Strömungsmitteldruck und die
Einstellung des von der Reibungskupplung zu übertragenden Momentes erfolgt in
Abhängigkeit von dem zwischen der vorderseitigen Druckkammer 93 wirkenden
Differenzdruck.
Das über ein nicht dargestelltes Schwungrad, das mittels der vom Wandlerdeckel 70 nach
der vom Drehmomentenwandler abgewandten Seite vorstehenden Mitnehmerzapfen 71, 72
mit dem Wandlerdeckel drehfest verbunden ist, eingeleitete Eingangsdrehmoment wirkt bei
geöffneter Lock-up-Kupplung 62 unmittelbar auf das Pumpenrad 65 und wird dann
angesichts der dadurch verursachten Hydraulikmittelströmung über das Turbinenrad 67 auf
die Abtriebsnabe 66 übertragen.
Wenn die Lock-up-Kupplung hingegen vollständig geschlossen ist und mithin die
Reibscheibe 78 des Ringkolbens 74 schlupffrei mit der Gegenreibfläche 80 des
Wandlerdeckels 70 zusammenarbeitet, erfolgt über die Dämpfer-Federelemente 82 eine
direkte mechanische Übertragung des am Wandlerdeckel eingeleiteten Eingangs
drehmomentes auf das Turbinenrad 67 und von diesem über die damit fest verbundene
Antriebsnabe 66 auf einen mit einem nachgeschalteten Automatikgetriebe wirkver
bundenen Abtriebsstrang.
Wenn in Abhängigkeit von einem zwischen der vorderen und rückwärtigen Druck
kammer 92, 93 der Lock-up-Kupplung wirkenden Differenzdruck die Lock-up-Kupplung
mit Schlupf arbeitet, wird das über den Wandlerdeckel 70 eingeleitete Eingangs
drehmoment in Abhängigkeit vom Schlupf in ein von der Lock-up-Kupplung 62 einerseits
und vom Wandler 61 andererseits übertragenes Drehmoment aufgeteilt, wie dies Fig. 12
schematisch zeigt.
Die Drehmomentenübertragung von der Lock-up-Kupplung 62 auf das Turbinenrad 67 und
die mit diesem drehfest verbundene abtriebsseitige Nabe 66 gewährleistet einen wirksamen
Ausgleich von Ungleichförmigkeiten des eingeleiteten Drehmoments. Angesichts der
Anordnung der Dämpfer-Federelemente 82 im peripheren Bereich zwischen der
Reibscheibe 78 des Ringkolbens 74 und des Turbinenrades 67 ist die Beherrschung
vergleichsweise großer Federwege gewährleistet.
Die Reibungskupplung 12, 42 kann gemäß der Erfindung derart gesteuert werden, daß diese
in allen Vorwärtsgängen zumindest zeitweise wenigstens teilweise geschlossen wird. Mit
anderen Worten, es wird auch im ersten bzw. ab dem ersten Gang eine Schlupfregelung der
Kupplung vorgesehen, wobei auch ein vollständiges Schließen erfolgen kann.
Die konischen Reibflächen des Wandler-Deckels 70 und der Reibscheibe 78 können aber
auch, wie dies anhand der mit dichtaneinanderliegenden Schraffurstrichen dargestellten
Ausführung und wie dies bei 70a und 78a angedeutet ist, als zum Turbinenrad hin geneigte
Konen ausgebildet sein. Es können dann die Dämpferfedern 82 radial weiter innen unterge
bracht werden, z. B. über der Nabe 66.
Bei herkömmlich ausgelegten Drehmomenten-Übertragungssystemen wird die Lock-up-
Kupplung, die in den unteren Gängen vollständig offen ist, in den oberen Gängen zu
geschaltet. Im Interesse eines guten Gesamtwirkungsgrades und zur Begrenzung der
anfallenden Wärme sind die Wandler "hart" ausgelegt. Fig. 13 zeigt das Primärkennfeld
eines "hart" ausgelegten Wandlers mit dem Pumpenmoment über der Pumpendrehzahl und
dem Drehzahlverhältnis Turbine/Pumpe als Parameter.
In Fig. 13 ist ferner ein Kennfeld eines Antriebsmotors mit dem Motorabtriebsmoment
über der mit der Turbinendrehzahl übereinstimmenden Motordrehzahl eingetragen.
Schließlich ist in Fig. 13 auch der Hauptfahrbereich schraffiert dargestellt, der etwa den
Drehzahlbereich zwischen 750 bis 2000 Umdrehungen pro Minute umfaßt.
Das in Fig. 14 veranschaulichte Sekundärkennfeld zeigt das Turbinendrehmoment über
der Turbinendrehzahl mit Angabe der Wirkungsgrade in den verschiedensten Leistungs
bereichen für den hart ausgelegten Wandler gemäß Kennfeld nach Fig. 15.
Das in Fig. 15 gezeigte Abtriebskennfeld, in dem das Turbinenmoment des Wandlers über
der Turbinendrehzahl aufgetragen ist, veranschaulicht den Wandlungsbereich, in dem mit
ansteigender Drehzahl das Turbinenmoment stark abfällt, sowie den sich an den
Wandlungsbereich anschließenden Kupplungsbereich. Ferner ist wiederum der als eng
schraffierte Fläche dargestellte Hauptfahrbereich in das Abtriebskennfeld eingetragen.
Bei herkömmlichen Drehmomenten-Übertragungssystemen mit im Interesse eines guten
Gesamtwirkungsgrades und zwecks Begrenzung des Wärmeanfalls "harter" Wandler
auslegung fällt die Momentenüberhöhung mit steigender Drehzahl stark ab. Im mittleren
Drehzahlbereich findet daher nur noch eine geringe und im oberen Drehzahlbereich
schließlich überhaupt keine Momentenüberhöhung mehr statt.
In dem Primärkennfeld gemäß Fig. 16 ist das Pumpenmoment über der Pumpendrehzahl
mit dem Drehzahlverhältnis Turbine/Pumpe als Parameter eines "weich" ausgelegten
Wandlers dargestellt. Die Kennlinien des "weich" ausgelegten Wandlers haben für gleiche
Parameter wie in Fig. 13 einen wesentlich flacheren Verlauf. Der Wandlungsbereich
erstreckt sich über den mittleren bis in den oberen Drehzahlbereich.
Dies führt, wie Fig. 17 zeigt, zu einem gegenüber dem in Fig. 14 veranschaulichten
Sekundärfeld eines hart ausgelegten Wandlers stark verbreiterten Sekundärfeld. Demgemäß
stehen bei weicher Wandlerauslegung wesentlich größere Beschleunigungsreserven zur
Verfügung, die in vielen Fällen ein Rückschalten beim Beschleunigen überflüssig werden
lassen.
Diese Beschleunigungsreserven zeigt insbesondere Fig. 18, in der das zu einem harten
Wandler gehörende Sekundärfeld gemäß Fig. 14 über das dem weich ausgelegten
Wandler zugeordnete Sekundärfeld gemäß Fig. 17 gelegt ist. Bei weicher Wandler
auslegung wird der gestrichelt dargestellte Bereich zwischen den beiden Vollastlinien der
beiden Wandler für eine Momentenüberhöhung gewonnen.
Dies zeigt auch das analog zu Fig. 15 in Fig. 19 veranschaulichte Abtriebskennfeld eines
Drehmomenten-Übertragungssystems mit weicher Wandlerauslegung. Der nutzbare
Wandlungsbereich ist gegenüber dem Abtriebskennfeld nach Fig. 15 um den über der
gestrichelten Linie liegenden Bereich größer geworden. Im übrigen sind auch in dieses
Kennfeld der als eng schraffierte Fläche dargestellte Hauptfahrbereich und der Bereich mit
minimalem Schlupf eingetragen.
Ferner sind in Fig. 18 Betriebspunkte 1, 2 und 3 eingetragen. Bei verwirklichten
Wandlerausführungen mit "harter" und "weicher" Auslegung konten in diesen
Betriebspunkten die nachstehenden Schlupfwerte und Wirkungsgrade ermittelt werden:
Es ist ersichtlich, daß im unteren und mittleren Drehzahlbereich bei "weicher" Wandler
auslegung zwar der Wirkungsgrad gegenüber dem Wirkungsgrad eines "hart" ausgelegten
Wandlers zurückbleibt, aber es tritt merklich erhöhter Schlupf auf und damit eine
verbesserte Momentenüberhöhung. Im Betriebspunkt 3 in Fig. 18 sind hingegen bei
harter und weicher Wandlerauslegung Schlupf und Wirkungsgrade gleich.
Aufgrund des dynamischen Verhaltens von Hydraulik- und mechanischen Systemen kann
es bei zu schneller Erhöhung des Betrages eines die Aufteilung des vom Drehmomenten
übertragungssystem zu übertragenden Drehmomentes zwischen Wandler und Reibungs
kupplung beeinflussenden Parameters zur Anregung von Schwingungen verschiedener
Frequenz durch einen zu großen Betrag des Ruckes oder ein Haften der Reibungskupp
lung kommen.
Zur Vermeidung solcher Schwingungsanregungen sieht eine sinnvolle Weiterbildung der
Erfindung vor, daß das Einstellen eines vom bisherigen abweichenden neu berechneten
Betrages eines die Aufteilung des zu übertragenden Drehmomentes zwischen Wandler
und Reibungskupplung beeinflussenden Parameters, vorzugsweise des Differenzdruckes,
nach einer Funktion in Abhängigkeit der Zeit verzögert erfolgt.
Das Einstellen eines vom bisherigen abweichenden neu berechneten Betrages eines die
Aufteilung des zu übertragenden Drehmomentes zwischen Wandler und Reibungskupp
lung beeinflussenden Parameters kann aber auch nach einer Funktion in Abhängigkeit der
Differenzdrehzahl zwischen An- und Abtrieb des Drehmomentenübertragungssystems
verzögert erfolgen.
Ebenso ist das Einstellen eines vom bisherigen abweichenden neu berechneten Betrages
eines die Aufteilung des zu übertragenden Drehmomentes zwischen Wandler und
Reibungskupplung beeinflussenden Parameters nach einer Funktion in Abhängigkeit des
Gradienten der Motordrehzahl verzögert möglich.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern umfaßt insbesondere auch Varianten, die durch Kombination von in
Verbindung mit der vorliegenden Erfindung beschriebenen Merkmalen bzw. Elementen
gebildet werden können.