DE4311129A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Fördern einer Materialbahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Fördern einer MaterialbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fördern einer Materi
albahn, insbesondere eines Streifens aneinanderhängender Eti
ketten, bei dem die Materialbahn mit einer Abgabegeschwindig
keit von einer Vorratsrolle abgewickelt, entlang einer Förder
strecke bewegt und mit einer vom Arbeitstakt einer Abnahmeein
richtung abhängigen Vorschubgeschwindigkeit in die Einlaufzone
der Abnahmeeinrichtung vorgeschoben wird.
Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zum Fördern
einer Materialbahn, insbesondere eines Streifens aneinander
hängender Etiketten, von einem Materialbahnvorrat zu einer Ab
nahmeeinrichtung mit einer drehbar gelagerten Vorratsrolle,
einer von der Vorratsrolle zur Abnahmeeinrichtung verlaufenden
Förderstrecke und Vorschubmitteln mit einem Antrieb zum Abzie
hen und Bewegen der Materialbahn von der Vorratsrolle entlang
der Förderstrecke und zum Vorschieben der Materialbahn in eine
Einlaufzone der Abnahmeeinrichtung.
In der nicht vorveröffentlichten DE 42 12 987 A1 sind ein sol
ches Verfahren und eine derartige Vorrichtung im wesentlichen
beschrieben. Danach ist es bekannt, von einer laufenden Mate
rialbahn mit einem umlaufenden Messer, das mit einem Gegenmes
ser zusammenwirkt, nacheinander Abschnitte vorgegebener Länge,
wie z. B. in einer Packmaschine Packmaterialzuschnitte oder in
einer Etikettiermaschine Etiketten, abzutrennen. Um die Bedin
gungen in einer solchen Maschine beim Anhalten und Anfahren
der Materialbahn zu optimieren, ist vorgesehen, die Material
bahn im letzten Arbeitstakt vor und im ersten Arbeitstakt nach
einer Unterbrechung der Materialbahnbewegung jeweils in eine
registergerechte Abnahmeposition zur Abnahmeeinrichtung, bei
spielsweise einer Schneideinrichtung, zu bewegen. Das wird
dadurch realisiert, daß die Materialbahn im letzten Arbeitstakt
vor dem Anhalten zunächst auf eine Übergeschwindigkeit be
schleunigt und dann bis zum Stillstand abgebremst wird und daß
sie im ersten Arbeitstakt nach dem Stillstand zunächst auf
eine vorgegebene Übergeschwindigkeit beschleunigt und dann auf
ihre vorgesehene Betriebsgeschwindigkeit gebracht wird. Dadurch
wird erreicht, daß die Materialbahn exakt in einer registerge
rechten Abnahmeposition bzw. Schnittposition anhält und nach
dem Anhalten beim Anfahren bereits im ersten Arbeitstakt der
Abnahmeeinrichtung mit der vorgesehenen Betriebsgeschwindigkeit
eine registergerechte Abnahme- bzw. Schnittposition erreicht.
Das setzt beim Anhalten und Anfahren der Materialbahn jeweils
einen bestimmten Bewegungsablauf voraus, der nur mit relativ
hohem Aufwand für den Antrieb des Materialbahnvorschubs reali
sierbar ist. Dazu ist in der älteren Anmeldung jedoch nichts
ausgeführt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art
weiter zu verbessern.
Gelöst wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs
angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch, daß beim Auftreten
von Differenzen zwischen der Abgabegeschwindigkeit und der
Vorschubgeschwindigkeit entstehende Längendifferenzen der
Materialbahn durch entsprechende Änderungen der Länge der
Förderstrecke kompensiert werden. Auf diese Weise ist es mög
lich, die Bahnspannung während des Betriebes der Vorrichtung
im wesentlichen konstant zu halten.
Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird für das An
halten und des Anfahren des Materialbahnvorschubs jeweils ein
bestimmter Geschwindigkeitsverlauf als Bewegungsgesetz vorge
geben. Der Materialbahnvorschub wird in Übereinstimmung mit
diesen Bewegungsgesetzen beim Anhalten von einer Betriebs
geschwindigkeit bis zum Stillstand verzögert und beim Anfahren
aus dem Stillstand auf die Betriebsgeschwindigkeit beschleunigt.
Gleichzeitig wird beim Anhalten und Anfahren des Materialbahn
vorschubs die Länge der Förderstrecke in Abhängigkeit von dem
entsprechenden Bewegungsgesetz gesteuert verändert. Auf diese
Weise wird die Materialbahn von plötzlichen starken Zugkraft
änderungen entlastet, die beim schnellen Anhalten und Anfahren
des Materialbahnvorschubs auftreten können. In weiterer Fort
führung der Erfindung ist vorgesehen, daß während oder nach
dem Anhalten des Materialbahnvorschubs zur Abnahmeeinrichtung
auch die Vorratsrolle abgebremst wird, daß die Verzögerung der
Materialbahnabwicklung von der Vorratsrolle kleiner ist als
die der Vorschubbewegung zur Abnahmeeinrichtung, daß zum Aus
gleich der entstehenden Differenz der abgewickelten und vorge
schobenen Materialbahnlänge die Förderstrecke verlängert wird
und daß die Verlängerung der Förderstrecke im Sinne der Auf
rechterhaltung einer Materialbahnspannung gesteuert wird.
Bekanntlich läuft die Vorratsrolle bei einem schnellen Anhal
ten des Materialbahnvorschubs zur Abnahmeeinrichtung wegen
ihrer relativ großen Masseträgheit nach, wobei die Bahnspan
nung zwischen der Vorratsrolle und dem Vorschubantrieb zusam
menbricht. Durch die geschilderten Maßnahmen der Förderstrec
kenverlängerung bei dem Anhalten des Materialbahnvorschubs
wird die Materialbahnspannung dagegen kontrolliert aufrechter
halten.
In einer bevorzugten Fortsetzung der Erfindung wird die Förder
strecke beim Beschleunigen des Materialbahnvorschubs aus dem
Stillstand auf die Betriebsgeschwindigkeit um den Betrag der
Länge des in dieser Phase zur Abnahmeeinrichtung vorgeschobe
nen Materialbahnabschnitts verkürzt, während die Vorratsrolle
noch stillsteht. Auf diese Weise wird eine schnelle Beschleu
nigung des Materialbahnvorschubs auf die Betriebsgeschwindigkeit
ermöglicht, weil die für das Anfahren erforderliche Material
bahnlänge gesteuert aus der Förderstrecke freigegeben wird und
die Materialbahn daher von Rückhaltekräften weitgehend frei
ist.
Gemäß einer zusätzlichen Weiterbildung der Erfindung ist vor
gesehen, daß die Vorratsrolle nach einem Materialbahnstill
stand durch die Zugkraft des Materialbahnvorschubs erst dann
in Bewegung gesetzt wird, wenn der Materialbahnvorschub zur
Abnahmeeinrichtung wenigstens angenähert die Betriebsgeschwin
digkeit erreicht hat, daß eine sich während der Beschleunigung
der Vorratsrolle ergebende Längendifferenz der abgewickelten
und zur Abnahmeeinrichtung vorgeschobenen Materialbahn durch
eine entsprechende Verkürzung der Förderstrecke kompensiert
wird und daß die Verkürzung der Förderstrecke im Sinne zuneh
mender auf die Vorratsrolle wirkender Zugkraft der Material
bahn gesteuert wird. Durch diese gesteuerte Verkürzung der
Förderstrecke beim Anfahren der Vorratsrolle nach dem Anfahren
des Materialbahnvorschubs zur Abnahmeeinrichtung wird die
Zugkraft der Materialbahn, die von dem Vorschubantrieb aufge
bracht wird, langsam zur Vorratsrolle weitergegeben, die
dadurch nach und nach auf ihre Betriebsgeschwindigkeit be
schleunigt wird, wobei die Bahnspannung wenigstens angenähert
konstant aufrechterhalten wird. Dadurch wird vermieden, daß
die Bahnspannung beim Anfahren der Vorratsrolle über vorgege
bene Grenzwerte hinaus ansteigt. Gemäß einer Fortsetzung der
Erfindung wird die Materialbahn mit einer Betriebsgeschwindig
keit bewegt, bei der während eines jeden Arbeitstakts der
Abnahmeeinrichtung ein Materialbahnabschnitt vorgegebener
Gebrauchslänge von der Vorratsrolle abgewickelt und in die
Abnahmeeinrichtung vorgeschoben wird. Die Verzögerung des
Materialbahnvorschubs von der Betriebsgeschwindigkeit zum
Stillstand und seine Beschleunigung aus dem Stillstand auf die
Betriebsgeschwindigkeit erfolgen jeweils innerhalb eines Ar
beitstaktes der Abnahmeeinrichtung. Diese Arbeitsweise erlaubt
ein weitgehend registergerechtes und ausschußfreies Verarbei
ten der Materialbahn. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, daß die Materialbahn entlang der
Förderstrecke durch einen Schleifenspeicher mit Umlenkwalzen
und relativ zu diesen verfahrbaren Tänzerwalzen bewegt wird,
daß die Tänzerwalzen zur Änderung der Länge der Förderstrecke
von einem Antrieb relativ zu den Umlenkwalzen verfahren werden
und daß der Antrieb beim Anhalten und Anfahren des Material
bahnvorschubs in Abhängigkeit von den Bewegungsgesetzen der
Verzögerung bzw. der Beschleunigung der Vorschubbewegung ge
steuert wird.
Bei einer Vorrichtung der eingangs angegebenen Art wird die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe dadurch gelöst, daß
ein Abschnitt der Förderstrecke durch einen Materialbahnspei
cher geführt ist und daß Mittel zum Verändern der Länge des
im Materialbahnspeicher verlaufenden Förderstreckenabschnitts
in Abhängigkeit von Längendifferenzen der von der Vorratsrol
le abgewickelten und der zur Abnahmeeinrichtung vorgeschobenen
Materialbahn vorgesehen sind.
Fortführungen, Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltun
gen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 9 bis 20 enthal
ten. Dabei bezieht sich Anspruch 9 auf eine Ausbildung des
Materialbahnspeichers als Schleifenspeicher mit aktiv gesteu
ert bewegbaren Tänzerwalzen. Die Ansprüche 10 bis 13 enthalten
Merkmale einer Steueranordnung zum Anhalten und Anfahren des
Vorschubmittels in Übereinstimmung mit vorgegebenen Bewegungs
gesetzen sowie zum Steuern der Bewegung der Tänzerwalzen für
eine den Bewegungsgesetzen folgende Verkürzung bzw. Verlänge
rung der Förderstrecke der Materialbahn. Damit ist ein bela
stungsfreier Vorschub im kritischen Moment des qualifizierten
Anhaltens und Beschleunigens der Materialbahn gewährleistet.
Die Ansprüche 14 und 15 befassen sich mit der konstruktiven
Gestaltung der Tänzerwalzen, die so ausgebildet sind, daß sie
Veränderungen der Länge der Förderstrecke innerhalb des Mate
rialbahnspeichers möglichst geringe Masseträgheiten entgegen
setzen. Anspruch 16 enthält Merkmale einer bevorzugten Führung
der Tänzerwalzen bei ihren Bewegungen relativ zu den Umlenk
walzen, die ein Verkanten der Tänzerwalzen ausschließt. Die
Ansprüche 17 bis 19 befassen sich mit dem Antrieb der Tänzer
walzenbewegung relativ zu den feststehenden Umlenkwalzen. An
spruch 20 enthält konstruktive Details der Führung der Tänzer
walzen im Schleifenspeicher.
Die Erfindung bietet den Vorteil einer weitgehend belastungs
freien Zuführung einer Materialbahn zu der Schneideinrichtung
einer Etikettiermaschine oder einer Packmaschine auch in den
kritischen Phasen des Anhaltens und Anfahrens des Material
bahnvorschubs. Dabei wird die Bahnspannung der Materialbahn
weitgehend konstant aufrechterhalten. Das wirkt sich besonders
günstig in modernen Hochleistungsmaschinen wie z. B. Etikettier
maschinen oder Packmaschinen aus, denn die Materialbahn z. B.
für einen Rollenwechsel schnell anhalten und die neue Materi
albahn aus dem Stillstand in möglichst kurzer Zeit wieder
angefahren und auf Betriebsgeschwindigkeit gebracht werden
soll. Die die Veränderung der Förderstreckenlänge bewirkenden
Bestandteile der Vorrichtung im Schleifenspeicher sind masse
arm ausgebildet, so daß eine weitgehend trägheitsfreie und
verzögerungsarme Kompensation von Längendifferenzen der Mate
rialbahn von in kritischen Betriebsphasen auftretenden Längen
differenzen der Materialbahn möglich ist, ohne daß die Materi
albahn durch zeitlich schwankende Zugkräfte belastet oder die
Vorratsrolle aufwendig angetrieben werden muß. Die Vorrichtung
erlaubt eine einfache konstruktive Gestaltung. Insgesamt unter
stützt und ermöglicht die Erfindung das registergerechte Anhal
ten und Anfahren einer Materialbahn beispielsweise bei einem
Rollenwechsel, wodurch Ausschuß vermieden und die Produktivität
der Maschine erhöht wird. Als besonders vorteilhaft erweist
sich die Erfindung bei einem Verfahren und einer Vorrichtung
zum Abtrennen bedruckter Etiketten von einem Etikettenstreifen,
die auch in den kritischen Phasen des Anhaltens und Anfahrens
der Materialbahn maßgenau von dem Streifen abgetrennt werden
können.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Anordnung zur Materialbahn
zuführung zu einer Schneideinrichtung in einer Eti
kettiermaschine als Ausführungsbeispiel einer Vor
richtung nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf einem Schleifenspeicher der För
dervorrichtung,
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht des Schleifenspei
chers nach der Erfindung ohne vordere Seitenverklei
dung in Richtung des Pfeiles C in Fig. 1 und
Fig. 4 eine Schnittansicht in Richtung der Pfeile D-D in
der Fig. 3.
In Fig. 1 ist als Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach
der Erfindung die Materialbahnzuführung zu einer Schneidein
richtung einer Etikettiermaschine in einer teilweise geschnit
tenen schematischen Draufsicht dargestellt. Die Zeichnung
enthält nur solche Teile der Vorrichtung, die für das Verständ
nis der Erfindung erforderlich sind.
Die Vorrichtung weist zwei Förderstrecken 1 und 2 auf, die zur
Schneidzone 3 einer als Abnahmeeinrichtung vorgesehenen
Schneideinrichtung 4 hin konvergieren. Die Förderstrecken 1
und 2 werden gegeneinander durch einen keilförmigen Führungs
körper 6 begrenzt, dessen Spitze zur Schneidzone 3 zeigt.
Die Förderstrecke 1 geht von einer als Materialbahnvorrat
vorgesehenen Vorratsrolle 12 aus, von der eine Materialbahn 13
abgewickelt und in Pfeilrichtung 14 zur Schneideinrichtung 3
hin bewegt wird. Dabei durchläuft die Materialbahn 13 einen
Schleifenspeicher 15, der später anhand der Fig. 2 bis 4
näher beschrieben wird.
Im Bereich des Führungskörpers 6 ist der Förderstrecke 1 als
Vorschubantrieb ein Vorschubwalzenpaar 7 zugeordnet, das aus
achsparallelen Vorschubwalzen 8 und 9 besteht, die sich an
ihrem Umfang mit einer vorgegebenen Kraft berühren. Die Vor
schubwalze 8 ist mittels eines Motors 11 angetrieben, der über
ein nicht gezeigtes Getriebe auch die andere Vorschubwalze 9
synchron antreibt. Das Vorschubwalzenpaar 7 erfaßt zwischen
den Walzen 8 und 9 die Materialbahn 13 und fördert sie in der
Pfeilrichtung 14 zur Schneidzone 3. Von der Vorschubwalze 8 zu
einer im Bereich der Schneidzone 3 angeordneten vorderen Um
lenkwalze 16 läuft wenigstens ein Saugförderband 17 um, dessen
Fördertrum über eine mit einer Unterdruckquelle 18 in Verbin
dung stehende Unterdruckkammer 19 mit Saugluft beaufschlagt
wird, so daß die Materialbahn 13 unter der Saugluftwirkung am
Saugförderband 17 anliegt und sicher zur Schneidzone 3 bewegt
wird. Das Saugförderband 17 wird über die vordere Umlenkwalze
16 von einem Antrieb 21 angetrieben.
Die zweite Förderstrecke 2 geht von einer als Materialbahnvor
rat bestimmten Vorratsrolle 22 aus, von der eine Materialbahn
23 abgewickelt und in Pfeilrichtung 24 zur Schneidzone 3 hin
bewegt wird. Der Förderstrecke 2 ist ein weiteres Vorschubwal
zenpaar 26 mit Vorschubwalzen 27 und 28 zugeordnet, die von
einem Motor 29 angetrieben sind. Auch der Förderstrecke 2 ist
ein Saugbandförderer 31 zugeordnet, der über eine vordere
Umlenkwalze 32 von dem Motor 21 angetrieben wird und dessen
Fördertrum über eine Unterdruckkammer 33 von einer Unterdruck
quelle 34 mit Unterdruck beaufschlagt wird, so daß die in der
Förderstrecke 2 bewegte Materialbahn 23 von der durch das
Fördertrum des Saugbandförderers 31 wirkenden Saugluft angezo
gen wird.
Als Abnahmeeinrichtung zeigt die Fig. 1 die Schneideinrich
tung 4, die aus einer in Pfeilrichtung 37 umlaufenden Messer
walze 36 besteht, in deren Umfang ein quer zur Förderrichtung
14 bzw. 24 der Materialbahnen 13 bzw. 23 ausgerichtetes Messer
38 eingesetzt ist. Das Messer 38 wirkt bei jedem Umlauf der
Messerwalze zum Schnitt mit einem stationären Gegenmesser 39
zusammen, um von der jeweils laufenden Materialbahn 13 bzw. 23
in einem durch die Schnittfolge des Messers 38 vorgegebenen
Arbeitstakt aufeinanderfolgende Bahnabschnitte abzutrennen.
Die von der jeweils laufenden Materialbahn 13 bzw. 23 abge
trennten Abschnitte werden nacheinander von einem Saugbandför
derer 41 übernommen, dessen Fördertrum von einer Unterdruck
quelle 42 über eine Unterdruckkammer 43 mit einem Unterdruck
beaufschlagt wird, so daß die Abschnitte an dem Saugbandförde
rer 41 sicher gehalten werden, während sie zur Weiterverarbei
tung abgefördert werden. Die Unterdruckkammern 19, 29 und 43
können natürlich alle an eine gemeinsame Unterdruckversorgung
angeschlossen sein.
Die Maschinensteuerung weist eine Steueranordnung 44 auf, die
eingangsseitig mit Sensoren 46 und 47 zum Erfassen von Druck
marken auf den Materialbahnen 13 und 23, sowie mit Drehwinkel
gebern 48, 49 und 51 zum Erfassen der Geschwindigkeit und der
Phasenlage der Messerwalze 36 und der Vorschubwalzen 8 und 27
verbunden ist. Ausgangsseitig sind an die Steueranordnung 44
die Antriebsmotoren 11 und 29 angeschlossen.
Einzelheiten des Schleifenspeichers 15 sind in den Fig. 2
bis 4 dargestellt. Fig. 2 zeigt eine teilweise geschnittene
Draufsicht auf den Schleifenspeicher 15 und Fig. 3 einen
Schnitt durch den Schleifenspeicher etwa entlang der Linie C-C
der Fig. 2 etwa in der Blickrichtung des Pfeiles C in Fig. 1.
Fig. 4 zeigt einen Schnitt etwa entlang der Linie D-D der Fig.
2. Die Darstellung in den Fig. 2 bis 4 ist schematisch
und nicht maßstabsgetreu. Sie beschränkt sich auf die für das
Verständnis der Erfindung notwendigen Teile. Gleiche Teile
sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen wie
auch in Fig. 1.
Der Schleifenspeicher 15 ist in einem Gestell 52 untergebracht,
das aus zwei linearen, vertikal angeordneten Laufkäfigen 52a
und 52b besteht. Die Laufkäfige sind auf einem Sockel 53 mon
tiert und oben mit einer Brücke 53a zu einem soliden Gestell
verbunden. Die Laufkäfige 52a und 52b sind etwa u-förmig aus
gebildet und mit ihren offenen Seiten einander zugewandt. An
der Basis eines jeden u-förmigen Laufkäfigs 52a bzw. 52b ist
ein vertikaler Zahnstangenträger 54 angeordnet, der an seinen
gegenüberliegenden Seiten je eine Zahnstange 56 und 57 trägt.
Die Zahnstangen 56 und 57 verlaufen an den einander gegenüber
liegenden Seiten des Zahnstangenträgers 54 parallel zueinander
und sind entgegengesetzt orientiert.
In das Schleifenspeichergestell 52 sind Umlenkwalzen 58, 59
und 61 horizontal ortsfest eingesetzt. Am Beispiel der
teilweise geschnittenen Umlenkwalze 58 ist erkennbar, daß eine
Welle 62 im Gestell 52 fest eingespannt ist, auf welcher ein
zylindrischer Walzenmantel 63 mittels Kugellagern 62a drehbar
gelagert ist.
Die Tänzerwalzen 64 und 66 des Schleifenspeichers 15 weisen je
eine Welle 67 und einen auf dieser Welle mittels eines Lagers
67a drehbar gelagerten Walzenmantel 68 auf. Die von der
Vorratsrolle 12 ablaufende Materialbahn 13 ist abwechselnd
über die Umlenkwalzen und die Tänzerwalzen geführt, so daß die
Position der Tänzerwalzen relativ zu den Umlenkwalzen die
Länge der Förderstrecke zwischen der Vorratsrolle 12 und dem
Abzugswalzenpaar 7 (vgl. Fig. 1) bestimmt.
Die Welle jeder Tänzerwalze trägt an ihren beiden Enden je ein
Zahnrad 69, das fest auf die Welle aufgekeilt ist. Die Zahnrä
der 69 kämmen mit den Zahnstangen 56 bzw. 57, so daß bei einer
Bewegung der Tänzerwalzen in vertikaler Richtung immer ihre
horizontale Richtung erhalten bleibt.
Die freien Schenkel der u-förmigen Laufkäfige 52a und 52b wei
sen an ihren vorderen Enden vertikale Laufflächen 71 auf.
Mittels Rollenlagern 72, die bei Bewegungen der Tänzerwalzen
vertikal an den Laufflächen 71 abrollen, sind die Wellen 67
der Tänzerwalzen und die Zahnräder 69 gegen die Zahnstangen 56
und 57 vorgespannt. Durch den u-förmigen Aufbau der Laufkäfige
52a und 52b werden die Tänzerwalzenwellen 67 aufeinander zu
vorgespannt, so daß die Zahnräder 69 auf beiden Seiten der
Zahnstangenträger 54 an den Zahnstangen 56 und 57 sicher ab
laufen.
Jede Tänzerwalzenwelle trägt außer den Zahnrädern 69 je eine
Zahnriemenscheibe 73 bzw. 74, die ebenfalls fest auf die
jeweilige Welle aufgekeilt sind. Über die Zahnriemenscheiben
73 und 74 der parallel nebeneinander angeordneten Tänzerwalzen
64 und 66 ist in einer S-Schleife 76 ein beidseitig verzahnter
Zahnriemen 77 geführt, der über stationäre Umlenkrollen 78 und
79 und eine Antriebsrolle 81 umläuft. Über einen Zahnriemen
trieb 82 ist die Antriebsrolle 81 mit einem Motor 83 verbun
den. Der Motor 83 ist an die Steueranordnung 44 angeschlossen.
Der Vorratsrolle 12, die im dargestellten Ausführungsbeispiel
ebenfalls im Gestell 52 des Schleifenspeichers 15 gelagert
ist, ist eine Bremseinrichtung 84 zugeordnet, die auf einen
Flansch der Vorratsrolle oder den Aufnahmekern wirken kann.
Diese Bremseinrichtung ist mit der Steueranordnung 44 verbun
den.
Die Schnittansicht der Fig. 4 zeigt den Laufkäfig 52a des
Schleifenspeichergestells 52 mit dem Sockel 53 und der Brücke
53a. Zwischen den U-Schenkeln 86a und b ist, wie bereits im
Zusammenhang mit den Fig. 2 und 3 beschrieben, der Zahnstan
genträger 54 vertikal angeordnet. Im Unterschied zu der Ausfüh
rungsform der Fig. 2 und 3 sind als Zahnstangen die verti
kalen Trume 87a und b eines endlosen Zahnriemens 87 vorgesehen.
Der Zahnriemen ist um den Zahnstangenträger 54 herumgelegt und
bildet an der Unterseite des Zahnstangenträgers eine Schlaufe
88. Am unteren Ende der vertikalen Trume 87a und 87b des Zahn
riemens 87 greifen Spannklauen 89 in die Verzahnung ein, die
mittels eines Exenters 91 vertikal bewegbar sind. Durch Bewe
gen der Klauen 89 nach unten mittels des Exzenters 91 wird der
Zahnriemen 87 auf dem Zahnstangenträger 54 gespannt. Die Klau
en 89 sind mittels eines Spannorgans 92 so zu einander fixier
bar, daß sie sicher in die Verzahnung des Zahnriemens 87 ein
greifen. In die vertikalen Trume 87a und 87b des Zahnriemens
87 greifen die Zahnräder 69 ein, die verdrehfest auf die
Wellen 67 der Tänzerwalzen 64 und 66 aufgekeilt sind.
Es sei angenommen, daß die Materialbahn im Betrieb mit einer
vorgegebenen Betriebsgeschwindigkeit von der Vorratsrolle 12
abgewickelt, entlang der durch den Schleifenspeicher 15 füh
renden Förderstrecke bewegt und durch die Vorschubwalzen 7
zur Schneideinrichtung 4 vorgeschoben wird, die im Takt des
umlaufenden Messers 38 Abschnitte vorgegebener Gebrauchslänge
von der Materialbahn abtrennt. Als Abnahmeeinrichtung kann
eine in der Zeichnung nicht dargestellte Etikettiermaschine
vorgesehen sein, welche die abgetrennten Abschnitte (Etiket
ten) auf zu etikettierende Artikel wie Dosen, Flaschen, Pack
chen oder dergl. aufbringt. Während eine der Materialbahnen 13
auf diese Weise verarbeitet wird, wird die andere 23 inzwi
schen für eine anschließende Verarbeitung in Bereitschaft
gehalten. Die registergerechte Zuführung der Materialbahn wird
mit dem Druckmarkensensor 46 bzw. 47 überwacht. Die Geschwin
digkeit des Materialbahnvorschubs und der Messerbewegung wird
mit den Drehwinkelgebern 48, 49 und 51 gemessen und von der
Steueranordnung 44 so geregelt, daß immer eine registergerech
te Abtrennung und Verarbeitung der Materialbahnabschnitte
gewährleistet ist.
Soll die Materialbahn 13 nun angehalten werden, weil beispiels
weise die Vorratsrolle 12 abgelaufen ist und in der Folge die
inzwischen bereitgehaltene Materialbahn 23 von der Vorratsrol
le 22 abgezogen werden soll, so wird zunächst der Vorschub der
Materialbahn mittels des Vorschubwalzenpaares 7 abgebremst und
angehalten, während die Vorratsrolle 12 wegen ihrer größeren
Massenträgheit noch nachläuft. Das Anhalten des Vorschubwalzen
paares 7 wird von der Steueranordnung 44 vorzugsweise so ge
steuert, daß die Materialbahn 13 in der Schneidzone 3 register
gerecht zum Stillstand kommt, so daß das umlaufende Messer 38
gerade noch einen ordnungsgemäßen Materialbahnabschnitt der
vorgegebenen Gebrauchslänge abtrennt, sobald die Materialbahn
stillsteht. Um das zu erreichen, ist der Vorschubbewegung der
Vorschubwalzen 7 im letzten Arbeitstakt des umlaufenden Messers
38 ein bestimmtes Bewegungsgesetz vorgegeben, welches bewirkt,
daß die Materialbahn in diesem letzten Arbeitstakt zunächst
beschleunigt und dann zum letzten Schnitt angehalten wird. Um
nun während dieser kritischen Phase eine belastungsfreie Vor
schubbewegung der Materialbahn zu gewährleisten, wird gemäß
der Erfindung gleichzeitig die Länge der Förderstrecke der
Materialbahn 13 in Übereinstimmung mit dem Bewegungsgesetz des
Materialbahnvorschubs verändert. Dazu steuert die Steueranord
nung 44 den Antrieb 83 des doppelten Zahnriemens 77 so, daß
die Tänzerwalzen 64 und 66 zur entsprechenden Veränderung der
Länge der Förderstrecke in Übereinstimmung mit dem Bewegungs
gesetz der Vorschubbewegung der Materialbahn relativ zu den
ortsfesten Umlenkwalzen 58, 59 und 61 bewegt werden. Verlangt
also das Bewegungsgesetz der Vorschubbewegung eine kurzzeiti
ge Beschleunigung der Materialbahn, so werden die Tänzerwalzen
64 und 66 von dem Antrieb 83 zu einer entsprechenden Verkür
zung der Förderstrecke relativ zu den ortsfesten Umlenkwalzen
58, 59 und 61 nach oben bewegt, verlangt das Bewegungsgesetz
dagegen eine Verzögerung der Materialbahn, so bewegt der An
trieb 83 die Tänzerwalzen 64 und 66 mittels des doppelten
Zahnriemens entsprechend nach unten, um die Förderstrecke zu
verlängern. Durch die aktive Bewegung der Tänzerwalzen 64 und
66 wird die Vorschubbewegung der Materialbahn durch die Vor
schubwalzen 7 in der kritischen Phase des Anhaltens von Rück
haltekräften freigehalten, die die Vorratsrolle 12 wegen ihrer
großen Massenträgheit ansonsten auf die Masterialbahn ausüben
würde.
Wird der doppelte Zahnriemen 77 in Pfeilrichtung 93 bewegt, so
laufen die Tänzerwalzen 64 und 66 synchron aufwärts, wobei die
auf den Tänzerwalzenwellen 67 sitzenden Zahnräder 69 an den
Zahnstangen 56 und 57 ablaufen. Dadurch ist gewährleistet, daß
die nicht starr miteinander verbundenen Tänzerwalzen 64 und 66
bei ihren Bewegungen ihre horizontale Ausrichtung beibehalten.
Während des Anhaltens der Vorschubbewegung und danach wird
durch Betätigen der Bremseinrichtung 84 die Vorratsrolle 12
abgebremst. Der Vorgang des Anhaltens der Vorratsrolle 12
dauert länger als das Anhalten des Bahnvorschubs mit den Vor
schubwalzen 7, so daß noch eine bestimmte Länge der Material
bahn 13 von der Vorratsrolle 12 abgewickelt wird, während der
Vorschub zur Schneideinrichtung bereits den Stillstand erreicht
hat. Um dabei eine bestimmte Bahnspannung aufrechtzuerhalten,
wird zur Kompensation dieser nachträglich abgewickelten Mate
rialbahnlänge durch Bewegen der Tänzerwalzen 64 und 66 nach
unten die Förderstrecke im Schleifenspeicher verlängert, bis
die Vorratsrolle 12 zum Stillstand gekommen ist, wobei diese
Bewegung der Tänzerwalzen 64 und 66 ebenfalls durch die Steu
eranordnung 44 gesteuert wird.
Wird nach dem Stillstand dieselbe Materialbahn 13 oder die an
dere 23 wieder angefahren, so wird während des ersten Arbeits
taktes der Schneideinrichtung 4 nach dem Stillstand die betref
fende Materialbahn, beispielsweise die Materialbahn 23, zu
nächst auf eine Übergeschwindigkeit beschleunigt und noch
innerhalb des ersten Arbeitstaktes von der Übergeschwindigkeit
auf ihre Betriebsgeschwindigkeit verzögert, so daß schon der
erste Schnitt nach dem Wiederanfahren der Materialbahn regi
stergerecht erfolgt und ein ordnungsgemäßer Abschnitt von der
Materialbahn abgetrennt wird. Auch dem Anfahren der Material
bahn im ersten Arbeitstakt der Schneideinrichtung nach dem
Stillstand der Materialbahn wird also ein bestimmtes Bewegungs
gesetz vorgegeben, welches gewährleistet, daß auch der erste
Schnitt bereits registergerecht erfolgt. In Übereinstimmung
mit diesem Bewegungsgesetz werden nun auch beim Anfahren der
Materialbahn die Tänzerwalzen 64 und 66 des Schleifenspeichers
15 relativ zu den ortsfesten Umlenkwalzen 58, 59 und 61 bewegt,
um die Förderstrecke im Schleifenspeicher entsprechend der
Vorschubbewegung der Materialbahn in dieser Phase zu verändern.
Damit wird die Materialbahn während dieser kritischen Phase
der Vorschubbewegung beim Anfahren von Rückhaltekräften entla
stet, so daß das Anfahren störungsfrei durchgeführt werden
kann. Während der Beschleunigung des Materialbahnvorschubs vom
Stillstand auf seine Betriebsgeschwindigkeit wird also die
Förderstrecke durch Bewegen der Tänzerwalzen 64 und 66 nach
oben in Übereinstimmung mit dem Bewegungsgesetz der Vorschub
bewegung verkürzt. Diese Bewegung wird wieder von der Steuer
anordnung 44 gesteuert und von dem Motor 83 angetrieben. So
bald die Materialbahn ihre vorgesehene Betriebsgeschwindigkeit
erreicht hat, wird die Aufwärtsbewegung der Tänzerwalzen 64
und 66 zunehmend verzögert, so daß die von den Vorschubwalzen
27 und 28 des Vorschubwalzenpaars 26 auf die Materialbahn 23
ausgeübte Zugkraft sich zunehmend auf die Vorratsrolle 22
auswirkt und diese bis zur Betriebsgeschwindigkeit der Materi
albahn beschleunigt. Haben die Abwicklung der Materialbahn von
der Vorratsrolle 22 und ihre Bewegung durch die Förderstrecke
ihre Betriebsgeschwindigkeit erreicht, so bleiben die Tänzer
walzen 64 und 66 in Ruhe, d. h. sie verändern ihre Lage zu den
ortsfesten Umlenkwalzen 58, 59 und 61 nicht mehr.
Die aktive Bewegung der Tänzerwalzen 64 und 66 relativ zu den
ortsfesten Umlenkwalzen 58, 59 und 61 während der Anhalt- und
Anfahrphasen hat den Vorteil, daß eine belastungsfreie Vor
schubbewegung während dieser kritischen Phasen des Betriebes
möglich ist. Damit ist ein sehr exaktes Arbeiten der Vorrich
tung gewährleistet.
Weitere Einzelheiten der Vorrichtung und ihres Betriebes beim
Anhalten und Anfahren der Materialbahnen sind in der eingangs
bereits erwähnten, nicht vorveröffentlichten DE 42 12 987 A1
enthalten, auf deren Offenbarung hier ausdrücklich Bezug
genommen wird.
Wie die Fig. 1 zeigt, werden die Materialbahnen 13 und 23 im
Bereich der Vorratsrollen 12 und 22 und der Schleifenspeicher
15 und 15a horizontal bewegt, während sie im Bereich der Vor
schubwalzenpaare 7 und 26 und in den folgenden Förderwegab
schnitten vertikal ausgerichtet bewegt werden. Zum Umlenken
der Materialbahnen 13 und 23 aus der horizontalen Orientierung
in die Vertikale sind Umlenkeinrichtungen 94 und 96 vorgese
hen, die in der Fig. 1 als Umlenkstäbe dargestellt sind.
Diese Art der Bahnumlenkung ist dem Fachmann geläufig, so daß
hier der schematische Hinweis genügt und eine nähere Beschrei
bung nicht erforderlich ist.
Die Tänzerwalzen 64 und 66 müssen beim schnellen Anhalten und
Anfahren der Materialbahn möglichst ohne Zeitverzögerung rela
tiv zu den ortsfesten Umlenkwalzen bewegt werden. Zu diesem
Zweck ist es sinnvoll, sie so massearm wie möglich zu gestal
ten. Wie die Fig. 2 am Beispiel der teilweise aufgebrochen
dargestellten Tänzerwalzen 66 zeigt, ist die tragende Tänzer
walzenwelle 67 aus diesem Grund als Hohlwelle ausgebildet, auf
der der Walzenmantel 68 drehbar gelagert ist.
Claims (20)
1. Verfahren zum Fördern einer Materialbahn, insbesondere
eines Streifens aneinanderhängender Etiketten, bei dem die
Materialbahn mit einer Abgabegeschwindigkeit von einer Vor
ratsrolle abgewickelt, entlang einer Förderstrecke bewegt und
mit einer vom Arbeitstakt einer Abnahmeeinrichtung abhängigen
Vorschubgeschwindigkeit in die Einlaufzone der Abnahmeeinrich
tung vorgeschoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß beim Auf
treten von Differenzen zwischen der Abgabegeschwindigkeit und
der Vorschubgeschwindigkeit entstehende Längendifferenzen der
Materialbahn durch entsprechende Änderungen der Länge der För
derstrecke kompensiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
für das Anhalten und das Anfahren des Materialbahnvorschubs
jeweils ein bestimmter Geschwindigkeitsverlauf als Bewegungs
gesetz vorgegeben wird, daß der Materialbahnvorschub in Über
einstimmung mit diesen Bewegungsgesetzen von einer Betriebsge
schwindigkeit bis zum Stillstand verzögert und aus dem Still
stand auf die Betriebsgeschwindigkeit beschleunigt wird und
daß beim Anhalten und Anfahren des Materialbahnvorschubs
gleichzeitig die Länge der Förderstrecke in Abhängigkeit von
dem entsprechenden Bewegungsgesetz gesteuert verändert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß während oder nach dem Anhalten des Materialbahnvorschubs
zur Abnahmeeinrichtung auch die Vorratsrolle abgebremst wird,
daß die Verzögerung der Materialbahnabwicklung von der Vor
ratsrolle kleiner ist als die der Vorschubbewegung zur Abnah
meeinrichtung, daß zum Ausgleich der entstehenden Differenz
der abgewickelten und vorgeschobenen Materialbahnlänge die
Förderstrecke verlängert wird und daß die Verlängerung der
Förderstrecke im Sinne der Aufrechterhaltung einer Material
bahnspannung gesteuert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Förderstrecke beim Beschleunigen des
Materialbahnvorschubs aus dem Stillstand auf die Betriebsge
schwindigkeit um den Betrag der Länge des in dieser Phase zur
Abnahmeeinrichtung vorgeschobenen Materialbahnabschnitts ver
kürzt wird, während die Vorratsrolle noch stillsteht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vorratsrolle nach einem Materialbahn
stillstand durch die Zugkraft des Materialbahnvorschubs erst
dann in Bewegung gesetzt wird, wenn der Materialbahnvorschub
zur Abnahmeeinrichtung wenigstens angenähert die Betriebsge
schwindigkeit erreicht hat, daß eine sich während der Be
schleunigung der Vorratsrolle ergebende Längendifferenz der
abgewickelten und zur Abnahmeeinrichtung vorgeschobenen Mate
rialbahn durch eine entsprechende Verkürzung der Förderstrecke
kompensiert wird und daß die Verkürzung der Förderstrecke im
Sinne zunehmender auf die Vorratsrolle wirkender Zugkraft der
Materialbahn gesteuert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Materialbahn mit einer Betriebsgeschwin
digkeit bewegt wird, bei der während eines jeden Arbeitstakts
der Abnahmeeinrichtung ein Materialbahnabschnitt vorgegebener
Gebrauchslänge von der Vorratsrolle abgewickelt und in die
Abnahmeeinrichtung vorgeschoben wird und daß die Verzögerung
des Materialbahnvorschubs von der Betriebsgeschwindigkeit zum
Stillstand und seine Beschleunigung aus dem Stillstand auf die
Betriebsgeschwindigkeit jeweils innerhalb eines Arbeitstakts
der Abnahmeeinrichtung erfolgen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Materialbahn entlang der Förderstrecke
durch einen Schleifenspeicher mit Umlenkwalzen und relativ zu
diesen verfahrbaren Tänzerwalzen bewegt wird, daß die Tänzer
walzen zur Änderung der Länge der Förderstrecke von einem
Antrieb relativ zu den Umlenkwalzen verfahren werden und daß
der Antrieb beim Anhalten und Anfahren des Materialbahnvor
schubs in Abhängigkeit von den Bewegungsgesetzen der Verzö
gerung bzw. der Beschleunigung der Vorschubbewegung gesteuert
wird.
8. Vorrichtung zum Fördern einer Materialbahn, insbesondere
eines Streifens aneinanderhängender Etiketten, von einem Mate
rialbahnvorrat zu einer Abnahmeeinrichtung mit einer drehbar
gelagerten Vorratsrolle, einer von der Vorratsrolle zur Abnah
meeinrichtung verlaufenden Förderstrecke und Vorschubmitteln
mit einem Antrieb zum Abziehen und Bewegen der Materialbahn
von der Vorratsrolle entlang der Förderstrecke und zum Vor
schieben der Materialbahn in eine Einlaufzone der Abnahmeein
richtung, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abschnitt der För
derstrecke (1, 2) durch einen Materialbahnspeicher (15, 15a)
geführt ist und daß Mittel (64, 66, 83) zum Verändern der Länge
des im Materialbahnspeicher verlaufenden Förderstreckenab
schnitts in Abhängigkeit von Längendifferenzen der von der
Vorratsrolle (12, 22) abgewickelten und der zur Abnahmeeinrich
tung vorgeschobenen Materialbahn (13, 23) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Materialbahnspeicher (15, 15a) als Schleifenspeicher mit
ortsfesten Umlenkwalzen (58, 59, 61) und relativ zu diesen
verfahrbaren Tänzerwalzen (64, 66) ausgebildet ist und daß ein
Antriebsmittel (83, 77) zum Bewegen der Tänzerwalzen (64, 66)
relativ zu den Umlenkwalzen (58, 59, 61) im Sinne einer Verände
rung der Länge der im Speicher verlaufenden Förderstrecke
vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß das Vorschubmittel (7, 26) an eine Steueranordnung (44)
angeschlossen ist, daß die Steueranordnung für das Anhalten
des Vorschubmittels Daten eines ersten vorgegebenen Geschwin
digkeitsverlaufs von der Betriebsgeschwindigkeit des Bahnvor
schubs zum Stillstand als erstes Bewegungsgesetz und für das
Anfahren des Vorschubmittels (7, 26) Daten eines zweiten vorge
gebenen Geschwindigkeitsverlaufs aus dem Stillstand auf die
Betriebsgeschwindigkeit des Materialbahnvorschubs als zweites
Bewegungsgesetz enthält und daß die Steueranordnung (44) das
Vorschubmittel (7, 26) beim Anhalten und Anfahren in Überein
stimmung mit dem betreffenden Bewegungsgesetz steuernd ausge
bildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10 dadurch gekennzeichnet, daß
die Steueranordnung (44) mit dem Antrieb (83) zum Bewegen der
Tänzerwalzen (64, 66) relativ zu den Umlenkwalzen (58, 59, 61)
verbunden ist und daß der Antrieb der Tänzerwalzen beim Anhal
ten bzw. Anfahren des Materialbahnvorschubs in Abhängigkeit
von dem betreffenden Bewegungsgesetz des Materialbahnvorschubs
im Sinne einer entsprechenden Veränderung der Länge der Förder
strecke steuerbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steueranordnung (44) den Vorschuban
trieb (11, 29) derart steuernd ausgebildet ist, daß die Vor
schubmittel (7, 26) in jedem Arbeitstakt der Abnahmeeinrichtung
(4) sowohl bei Betriebsgeschwindigkeit als auch beim Anhalten
und Anfahren der Materialbahn (13, 23) einen Materialbahnab
schnitt vorgegebener Gebrauchslänge registergerecht in die
Einlaufzone (3) der Abnahmeeinrichtung (4) vorschieben.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steueranordnung (44) den Tänzerwalzen
antrieb (83) beim Anfahren des Vorschubmittels (7, 26) wenig
stens während des ersten Arbeitstakts der Abnahmeeinrichtung
(4) derart steuernd ausgebildet ist, daß dieser die Tänzerwal
zen (64, 66) relativ zu den Umlenkwalzen (58, 59, 61) im Sinne
einer Verkürzung der Förderstrecke um die Länge eines Material
bahnabschnitts einfacher Gebrauchslänge pro Arbeitstakt bewegt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Tänzerwalze (64, 66) einen auf einer
konzentrischen Welle (67) drehbar gelagerten zylindrischen
Walzenmantel (68) aufweist, über den die Materialbahn (3, 23)
im Schleifenspeicher (15, 15a) geführt ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Welle (67) der Tänzerwalze (64, 66) wenigstens teilwei
se als Hohlwelle ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf der Welle (67) der Tänzerwalze (64, 66) bei
derseits axial zum Walzenmantel (68) versetzt je ein Zahnrad
(69) befestigt ist, daß den Zahnrädern (69) im Schleifenspei
chergestell (52, 52a, b) jeweils eine parallel zur Bewegungsrich
tung der Tänzerwalze verlaufende Zahnstange (56, 57) zugeordnet
ist und daß die Zahnräder bei Bewegungen der Tänzerwalze an
den Zahnstangen abrollen.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Tänzerwalzenwelle (67) wenigstens
eine Zahnriemenscheibe (73, 74) verdrehfest trägt und daß als
Antriebsmittel für die Bewegung der Tänzerwalze (64, 66) ein
über die Zahnriemenscheibe geführter Zahnriemen (77) und ein
den Zahnriemen antreibender Motor (83) vorgesehen sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zahnriemen (77) doppelseitig gezahnt ausgebildet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schleifenspeicher (15, 15a) wenigstens
zwei Tänzerwalzen (64, 66) aufweist, daß zwischen den Wellen
(67) zweier benachbarter Tänzerwalzen entgegengesetzt orien
tierte Zahnstangen (56, 57) angeordnet sind, daß auf den Wellen
(67) der Tänzerwalzen (64, 66) befestigte Zahnräder (69) in die
ihnen zugeordneten Zahnstangen eingreifen und daß ein doppel
seitig verzahnter Zahnriemen (77) als Antriebsmittel in einer
Schleife (76) entgegengesetzt um die Zahnriemenscheiben (73, 74)
der Tänzerwalzen herumgeführt ist, so daß eine Bewegung des
Zahnriemens (77) die Wellen (67) der Tänzerwalzen in entgegen
gesetzte Richtungen dreht und die Tänzerwalzen sich synchron
in ein und derselben Richtung bewegen.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß als Zahnstangen zwei parallel gegenüberlie
gende Trume (87a, b) eines stationären Zahnriemens (87) vorge
sehen sind, der um einen Tragkörper (54) mit parallel zur
Bewegungsbahn der Tänzerwalzen (64, 66) verlaufenden Stützflä
chen gelegt und mit einem klauenartig in seine Verzahnung
eingreifenden Spannelement (89, 91) in Längsrichtung gespannt
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4311129A DE4311129A1 (de) | 1993-04-05 | 1993-04-05 | Verfahren und Vorrichtung zum Fördern einer Materialbahn |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4311129A DE4311129A1 (de) | 1993-04-05 | 1993-04-05 | Verfahren und Vorrichtung zum Fördern einer Materialbahn |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4311129A1 true DE4311129A1 (de) | 1994-10-06 |
Family
ID=6484768
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4311129A Withdrawn DE4311129A1 (de) | 1993-04-05 | 1993-04-05 | Verfahren und Vorrichtung zum Fördern einer Materialbahn |
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