DE3915987A1 - Etikettiereinrichtung und -verfahren - Google Patents

Description

Hintergrund der Erfindung:

Die Erfindung bezieht sich auf eine Etikettiereinrichtung sowie -verfahren und insbesondere auf ein solches System, mit der selbsthaftende Etiketten auf Gegenständen, wie Fla­ schen oder ähnliche Behältnisse, angebracht werden.

Bekannte Vorrichtungen dieser Art sind im allgemeinen in ihren Funktionsweisen recht kompliziert sowie schwerfällig, und sie arbeiten ungleichmäßig.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Etikettiervorrich­ tung zu schaffen, die in ihrer Anwendung viel einfacher, leichter und in ihrer Arbeitsweise viel sicherer als die be­ kannten Vorrichtungen der in Rede stehenden Art ist.

Gegenstand der Erfindung:

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden selbsthaftende Etiketten auf Gegenstände, wie Flaschen o.ä. Behältnisse, aufgebracht. Sie weist eine Vakuum-Trommel mit einer äuße­ ren, zylindrischen Mantelfläche auf. Eine Vielzahl von Va­ kuum-Kanälen haben Mündungen an der zylindrischen Mantel­ fläche der Trommel und sind über diese gleichmäßig verteilt.

Ferner umfaßt die Etikettiervorrichtung eine Fördervorrich­ tung für die selbsthaftenden Etiketten, die von dieser För­ dervorrichtung auf die Mantelfläche der Trommel mit einer vorbestimmten Vorschubgeschwindigkeit aufgegeben werden.

Ferner weist die Etikettiervorrichtung eine Vorrichtung zum Drehen der Trommel auf, die mit einer vorbestimmten, line­ aren Umfangsgeschwindigkeit bezogen auf die Mantelfläche an­ getrieben wird. Diese Umfangsgeschwindigkeit ist höher als die Vorschubgeschwindigkeit, mit der die Etiketten an die Trommelaußenseite abgegeben werden.

Als Folge davon verschiebt sich die Mantelfläche der Trommel relativ zu jedem Etikett so lange, bis die Mündung eines Va­ kuum-Kanals die Übernahmestation der Etiketten erreicht und unter Vakuum gesetzt wird, wobei die Vorderkante eines jeden Etiketts festgesaugt wird. Dadurch werden die Etiketten gleichmäßig entlang der Mantelfläche der Trommel zwischen der Etikettenübernahmestation und einer Etikettierstation aufgebracht.

Über dem Umfang der Mantelfläche der Vakuumtrommel sind sechs Vakuum-Kanäle mit ihren Mündungen verteilt, wobei der Winkelabstand zweier benachbarter Kanalmündungen 60° be­ trägt. Je nach den Erfordernissen kann die Anzahl der Va­ kuum-Kanäle auch anders gewählt werden.

Beschreibung der Zeichnung:

Die Erfindung wird anhand der Zeichnung an einem Ausfüh­ rungsbeispiel noch näher erläutert. Die Zeichnung zeigt im einzelnen eine Etikettiervorrichtung in schematischer Wie­ dergabe.

Beschreibung der Erfindung:

Man erkennt in der Zeichnung eine Etikettiervorrichtung 10, mit der Etiketten 12 auf zylindrische oder quaderförmige Gegenstände aufgebracht werden, bei denen es sich in typi­ scher Form um Flaschen 14 mit rechteckigen Außenseiten han­ delt.

Die Etikettiervorrichtung 10 umfaßt ein Förderband 16, wel­ ches die Flaschen 14 in einem vorbestimmten, konstanten Ab­ stand in Richtung des dargestellten Pfeiles (in der Zeich­ nung nach links hin) transportiert. Die Fördervorrichtung 16 ist an einer Vakuum-Trommel 18 vorbeigeführt. Die Vakuum- Trommel 18 weist eine zylindrische Mantelfläche 20 auf, sie ist um die Zylinderachse dieser Mantelfläche drehbar gela­ gert. Ferner hat die Vakuum-Trommel 18 eine Mehr- oder Viel­ zahl von Vakuum-Kanälen 22, die jeweils eine Mündung an der Mantelfläche 20 haben. Diese Mündungen können die Gestalt von achsparallelen Schlitzen haben. Die Mündungen der Va­ kuum-Kanäle 22 sind gleichmäßig um den Trommelumfang ver­ teilt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel gibt es sechs solcher Vakuum-Kanäle 22, von denen jeder in einem Winkel­ abstand von 60° zu seinen beiden Nachbarkanälen 22 angeord­ net ist.

Die Etikettiervorrichtung 10 umfaßt weiterhin eine Zu­ führvorrichtung für die Etiketten 12, um sie von einer Vorratstrommel 24 zur Vakuum-Trommel 18 zu befördern.

Die Etiketten sind selbsthaftend ausgebildet, indem jedes Etikett an seiner Haftseite mit einem geeigneten Klebstoff versehen ist. Die bevorrateten Etiketten 12 sind an einem Unterlegstreifen oder einem Trägerband 26 angeheftet, das auf die Vorratstrommel 24 aufgewickelt ist, sie liegen dort mit ihrer mit Klebstoff versehenen Haftseite nach innen zu der Achse der Zuführtrommel 24 hin.

Die Etikettiervorrichtung 10 weist weiterhin eine Spule 28 auf, auf welche das Trägerband 26 aufgewickelt wird. Ferner sind eine Bandbremse 30, Umlenkwalzen 32, 34, 36, 40 und 44, eine konstant angetriebene Antriebswalze 42 und eine Hubwal­ ze 46 vorhanden, die letztere ist der Antriebswalze 42 gegenüberliegend angeordnet . Die Hubwalze 46 ist verstell­ bar zwischen der dargestellten Position, in der die An­ triebswalze 42 und die Hubwalze 46 beidseitig das dazwischen liegende Trägerband 26 beaufschlagen, und einer abgehobenen Position, in der keine Beaufschlagung des Trägerbandes 26 erfolgt. Wenn sich die Hubwalze 46 zu der abgehobenen Posi­ tion hin bewegt, wird die Bandbremse 30 durch einen üb­ lichen, nicht dargestellten Mechanismus betätigt, wodurch das Trägerband 26 erfaßt und zum Stillstand gebracht wird.

Zu der Etikettiervorrichtung 10 gehören weiterhin eine Indi­ katorwalze 38, über welche das Trägerband 26 geführt ist, wobei die Indikatorwalze 38 zwischen zwei Umlenkwalzen 36 und 40 angeordnet ist, die ortsfest sind und über die das Trägerband 26 ebenfalls hinweggeführt ist.

Die Indikatorwalze 38 wird durch einen Etiketten-Posi­ tions-Sensor 55 gesteuert, über den die Indikatorwalze 38 derart betätigt wird, daß das Trägerband 26 entweder vor­ wärts bewegt oder verlangsamt wird. Die Etikettiervorrich­ tung 10 umfaßt weiter einen Stellungssensor 56 und Markie­ rungen 57, die gleichmäßig entlang der Mantelfläche 20 der Vakuum-Trommel 18 verteilt sind. Sie befinden sich in einer bestimmten Relation zu denjenigen Stellen an der Mantelflä­ che 20 der Vakuum-Trommel 18, an denen die Mündungen der Va­ kuum-Kanäle 22 angeordnet sind. Das Signal des Etiketten- Positions-Sensors 55 wird in Abhängigkeit von der Stellung der Markierungen 57 und dem sie erfassenden Stellungs-Sensor 56 beeinflußt. Wenn die Etiketten 12 in Relation zu den Mar­ kierungen 57 nacheilen, bewegt sich die Indikatorwalze 38 nach unten und beschleunigt somit das Trägerband 26. Wenn die Etiketten in Relation zu den Markierungen 57 voreilen, wird die Indikatorwalze 38 nach oben gesteuert und verlang­ samt somit das Trägerband 26.

Alternativ zur Indikatorwalze 38 kann die Antriebsgeschwin­ digkeit der Antriebswalze 42 variiert werden, um somit eben­ falls das Trägerband 26 zu beschleunigen oder zu verlang­ samen, wobei auch hierzu die Verstellung vom Etiketten- Positions-Sensor 55, dem Stellungs-Sensor 56 und den Mar­ kierungen 57 gesteuert wird.

Ferner weist die Etikettiervorrichtung 10 eine Abziehplatte 48 auf, die dazu dient, die Etiketten 12 von dem Trägerband 26 an einer Etiketten-Übernahme-Station 50 an der Vakuum- Trommel 18 zu trennen. An dieser Station werden die Etiket­ ten 12 von dem Trägerband 26 derart abgelöst, daß sie in tangentialer Richtung an die Mantelfläche 20 der Trommel 18 übergeben und dort angesaugt werden, wobei sich die Kleb­ stoffschicht außen an der von der Vakuum-Trommel 18 abgele­ genen Seite befindet.

Etwa diametral gegenüber der Etikettenübernahmestation 50 befindet sich an der Vakuum-Trommel 18 eine Etikettiersta­ tion 58, wo die Etiketten 12 tangential von der Trommel 18 abgegeben und auf die Flaschen 14 übertragen werden. Eine Antriebswalze 60 im Abstand gegenüber der Etikettierstation 58 dient dazu, die Flaschen 14 zu positionieren und sie für die Aufnahme der Etiketten 12 aufrecht zu halten. Die Fla­ schen 14 werden beidseitig von der Vakuum-Trommel 18 einer­ seits und der Antriebswalze 60 andererseits beaufschlagt.

Die Vakuum-Trommel 18 wird motorisch angetrieben und dreht sich ununterbrochen in Pfeilrichtung (in der Darstellung im Uhrzeigersinn) mit einer solchen Drehzahl, daß sich die zylindrische Mantelfläche 20 der Trommel 18 mit einer vorbe­ stimmten linearen Umfangsgeschwindigkeit bewegt, die der Vorschubgeschwindigkeit des Förderbandes 16 entspricht.

Die Beaufschlagung der Kanäle 22 mit Vakuum wird zeitlich derart gesteuert, daß die Etiketten an der Etikettier- Station 58 mit der Ankunft der Etikettenstelle an der be­ treffenden Flasche 14 an dieser Station 58 freigegeben wer­ den. Eine Mantellinie ist im allgemeinen die Anfangsstelle für die Anbringung der Etiketten an eine runde Flasche. Bei einer rechteckigen Flasche kann die Anfangsstelle für die Anbringung des Etiketts je nach den Bedürfnissen variieren von der in Förderrichtung vorn liegenden Eckkante bis fast zur Hinterkante.

Die Antriebswalze 42 wird motorisch angetrieben und rotiert ununterbrochen in Pfeilrichtung (im Uhrzeigersinn in der Darstellung) mit einer solchen Umfangsgeschwindigkeit, daß das Trägerband 26 bei einer linearen Geschwindigkeit, die niedriger als die lineare Umfangsgeschwindigkeit der Mantel­ fläche 20 der Vakuum-Trommel 18 ist, auf die Trommel 18 ab­ gegeben wird.

Die Umfangsgeschwindigkeit der Antriebswalze 42 wird auf die spezielle Länge des Etiketts 12 eingestellt, so daß die Vor­ derkante eines jeden der aufeinanderfolgenden Etiketten 12 bei ununterbrochener Drehung der Förderwalze 42 genau zu dem Zeitpunkt an der Etikettenübernahmestation 50 eintrifft, wenn dort an der Mündung des betreffenden Vakuum-Kanals 22 Vakuum ansteht.

Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen der Vakuum-Trommel 18 und der Antriebswalze 42 und somit der Unterschied in der linearen Umfangsgeschwindigkeit dieser beiden Teile ist von Bedeutung, um eine ununterbrochene Vorwärtsbewegung des Trä­ gerbandes 26 aufrechtzuerhalten, während die Ablösung der Etiketten 12 entlang der Peripherie der Vakuum-Trommel 18 erfolgt. Dazu muß in Umfangsrichtung der Trommel 18 die Be­ aufschlagung der Vakuum-Kanäle 22 entsprechend erfolgen.

Bei normalem Betrieb, wenn es keine Lücke in der Reihe der Flaschen 14 gibt, die der Etikettierstation 58 zugeführt werden, wird jeder Vakuum-Kanal 22 an der Etikettenüber­ nahmestation 50 unter Vakuum gesetzt, dieses Vakuum wird während des Umlaufs bis zur Etikettierstation 58 aufrecht­ erhalten, um es dann dort wieder abzubauen. Von daher saugt das Vakuum an der Mündung des betreffenden Vakuum-Kanals 22 die vorn liegende Kante des betreffenden Etiketts 12 an, so­ bald das Etikett 12 an der Etikettenübernahmestation 50 ein­ trifft. An der Etikettierstation 58 wird durch Abbau des Vakuums das Etikett 12 freigegeben, um seine Anbringung an einer Flasche 14 zu ermöglichen.

Falls aus irgendwelchen Gründen eine Lücke in der Reihe der Gegenstände auftritt, die sich der Etikettierstation 58 nä­ hert, signalisiert ein für solche Lücken zuständiger Sensor 62 der Hubwalze 46, sich von der Förderwalze 42 zu entfer­ nen, um so die Bremse 30 in Tätigkeit zu setzen und das Trä­ gerband 26 zum Halten zu bringen. Wenn das Trägerband 26 an­ gehalten ist, wird kein Etikett 12 an der Etikettenüber­ nahmestation 50 auf die Mantelfläche 20 der Trommel 18 über­ tragen, folglich kommt dann auch kein Etikett 12 an der Eti­ kettierstation 58 an, wenn in der dort vorbeilaufenden Reihe der zu etikettierenden Gegenstände eine Lücke vorhanden ist.

Somit umfaßt die Etikettiervorrichtung 10 eine Einrichtung, um das Fehlen oder das Vorhandensein einer Lücke in der Rei­ he der Flaschen 14 anzuzeigen, um die Bereithaltung eines Etiketts 12 zu signalisieren, falls es eine solche Lücke nicht gibt, und um die Auslassung eines Etiketts zu steuern, falls eine derartige Lücke vorhanden ist.

Wie weiter oben schon ausgeführt wurde, dreht sich die Antriebswalze 42 mit einer solchen Umfangsgeschwindigkeit, daß das Trägerband 26 mit einer Geschwindigkeit bewegt wird, die unter der linearen Umfangsgeschwindigkeit der Mantel­ fläche 20 der Trommel 18 liegt. Infolge dieser Geschwindig­ keitsdifferenz saugt das Vakuum, unter das die Mündungen der Kanäle 22 an der Etiketten-Übernahme-Station 50 gesetzt werden, die Vorderkanten der Etiketten 12 an, wodurch die Etiketten 12 in gleichmäßiger Anordnung auf der Mantelfläche 20 der Trommel 18 zwischen der Übernahmestation 50 und der Anbringungsstation 58 festgehalten und in der entsprechenden Weise zu den Flaschen 14 befördert werden.

Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß die Erfindung die ge­ stellte Aufgabe löst sowie erhebliche Vorteile und anderes mehr mit sich bringt.

Die dargelegten Einzelheiten des Ausführungsbeispiels sind nicht als Beschränkungen für die Erfindung zu betrachten, es sei denn, daß die betreffenden Merkmale in den beigefügten Patentansprüchen enthalten sind.

Claims (2)

1. Etikettiereinrichtung zum Anbringen von selbsthaftenden Etiketten an zu etikettierende Gegenstände an einer Eti­ kettierstation mit einem die Etiketten zuführenden Trä­ gerband, gekennzeichnet durch,
eine Vorratsspindel, welche eine Vorratsrolle einschließlich dem Trägerband mit den Etiketten trägt, durch eine För­ dervorrichtung für einen kontinuierlichen Vorschub der Gegenstände in einer vorgegebenen Richtung an der Eti­ kettierstation vorbei, durch eine kontinuierlich arbei­ tende Vorschubvorrichtung für das Trägerband mit den Eti­ ketten zwischen der Vorratsvorrichtung und der Eti­ kettiervorrichtung, durch eine Vorrichtung zum Abziehen der Etiketten von dem Trägerband sowie zum kontinuier­ lichen Anbringen der abgezogenen Etiketten an die zu eti­ kettierenden Gegenstände unter einem Vorschub der abge­ zogenen Etiketten in der vorgegebenen Richtung zwecks Zusammentreffens mit den zu etikettierenden Gegenständen an der Etikettierstation und durch Vorrichtungen für eine kontinuierliche Erfassung der Vorschubgeschwindigkeiten sowohl der Gegenstände als auch des Trägerbandes sowie zur Einstellung der Vorschubgeschwindigkeit des Träger­ bandes unter Anpassung an diejenige der Gegenstände.

2. Verfahren zum Anbringen von selbsthaftenden Etiketten an zu etikettierende Gegenstände an einer Etikettierstation, wobei die Etiketten zunächst von einem Trägerband ge­ tragen werden, welches auf einer Vorratsspindel aufge­ rollt ist, die eine Vorratsrolle einschließlich des die Eti­ ketten tragenden Trägerbandes trägt, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte, nämlich eines kontinuier­ lichen Vorschubs der zu etikettierenden Gegenstände in einer vorgegebenen Richtung an der Etikettiervorrichtung vorbei, während dem das Trägerband mit den Etiketten unter Abzug von der Vorratsspindel kontinuierlich vor­ geschoben wird, Abziehen der Etiketten von dem Trägerband sowie Anbringen der abgezogenen Etiketten an die Ge­ genstände, indem die abgezogenen Etiketten in der vor­ gegebenen Richtung vorgeschoben werden und mit den Ge­ genständen an der Etikettierstation zusammentreffen, wo­ bei die Vorschubgeschwindigkeiten sowohl der Gegenstände als auch des Trägerbandes kontinuierlich erfaßt und die Vorschubgeschwindigkeit des Trägerbandes an die Vor­ schubgeschwindigkeit der Gegenstände angepaßt wird.