DE43067C - Stuhl mit elastischem Sitz und verstellbarer Rückenlehne - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 34: Hauswirthschaftliche Gf.räthe.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 12. Mai 1887 ab.

Der vorliegende Stuhl besteht im wesentlichen aus drei Haupttheilen: 1. aus einer Sitzfläche η, welche in den beweglichen Seitentheilen A angeordnet ist, 2. aus einer Rückenlehne II von Spiralfedern, welche die Elasticität der Sitzfläche bewirkt und an dem oberen Verbindungsstück der beweglichen Lehnenträger B befestigt ist, 3. aus einem mit Einstellvorrichtungen versehenen Armlehnenpaar C, befestigt an dem Sitzrahmen A.

Die Construction und Anordnung dieser drei Haupttheile ist folgende:

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, werden die Sitzrahmenleisten A an ihrem hinteren Ende bei α mit einem festen Gestell η beweglich verbunden. An dasselbe Gestell werden Rückenlehnenleisten B der Rückenlehne II in einer Entfernung D bei b ebenfalls beweglich verbunden. Das Armlehnenpaar C ist mit den Rahmenleisten A bei α c und d fest, mit den Rückenlehnenleisten B bei e durch einen kleinen Hebel F beweglich verbunden. Die Spiralfedern bezw. die Rückenlehne II ist oben an dem Verbindungsstück g der Lehne B befestigt und unten bei f mit den Rahmenleisten A beweglich verbunden. Die letzteren sind von f bis h durch Querstücke η zu einem Sitz ausgebildet. Die Befestigung der Spiralfederrückenlehne an dem Verbindungsstück G der Lehnenstützen B geschieht durch Anschrauben von Heften aus Bandeisen (s. G). Durch die Spiralfedern werden zwei oder mehrere Drahtstäbchen gesteckt und mit den Haften g festgeschraubt (s. i). Die untere Befestigung der Spiralfederrückenlehne geschieht an den Sitzleisten A beweglich (s. f). Es werden ebenfalls durch die Spiralfedern zwei oder mehrere Drahtstäbchen gesteckt, mit welchen zugleich Haften aus Bandeisen eingesteckt werden, welche die Drahtstäbchen verbinden (s. k k' und H). . Das unterste der Drahtstäbchen ist hervorstehend und in den Sitzleisten A beweglich gelagert (s. f). Die Armlehnen C sind aus Flacheisen gefertigt. Von der Seite gesehen, ist der Theil von / bis d flach und wird gepolstert. Der Theil von d bis c giebt eine hochkantige Ansicht des Bandeisens und ist bei d und c an dem Sitzrahmen A bezw. an der Sitzfläche η befestigt. Der Theil von / nach α ist ebenfalls hochkam stehend und bei α abgebogen und an dem Sitzrahmen A befestigt. Dieses Stück von / nach α bewerkstelligt das Hoch- und Niederstellen der Rückenlehne. Es befindet sich daselbst eine Gleitbahn zu einem Stift, welcher in dem kleinen Hebel F befestigt ist. Eine Einstellfalle E, welche bei η befestigt, mit beliebigen Nuthen, in welche der Stift des Hebels F gehakt wird, dient zum beliebigen Hoch- oder Niederstellen der Rückenlehne. Diese Einstellfalle ist bei η beweglich befestigt und bei ο durch ein Querstäbchen fest verbunden, an welchem das Aus- und Einstellen bezweckt wird. Der Hebel F ist ebenfalls aus Bandeisen, bei e beweglich an den Stützen B der Rückenlehne befestigt und bei ρ durch einen Stift in die Gleitbahn K gerichtet. Die Sitzfläche n, sowie das Verbindungsstück g der Stützen B wird gepolstert.

Auch kann die SpiralfederrUckenlehne gepolstert bezw. mit einem Elastik überspannt werden.

An einem derartig construirten Sitzgestell sind die Armlehnen, die Einstellvorrichtung und die Verbindungsstücke aus Eisen oder Stahl gearbeitet, das übrige aus Holz; auch kann das Ganze aus Eisen gearbeitet werden.

Als Hauptvorzüge eines derartig construirten Stuhles werden geltend gemacht:

1. ist derselbe von der Sitzstellung bis zum Liegen verstellbar;

2. die Rückenlehne bietet dem Körper eine weiche, geschmeidige Unterlage;

3. sind die Sitzfläche und die Armlehnen schaukelnd.

Claims (1)

1. Pa tent-Anspruch:

   Ein Stuhl mit elastischem Sitz und verstellbarer Rückenlehne, welcher sich dadurch kennzeichnet, dafs Sitz A mit den Armlehnen C am Untergestell bei α drehbar angeordnet und durch eine elastische Rückenlehne II, an welcher derselbe bei f aufgehängt ist, in seiner höchsten Lage gehalten wird, während die Rückenlehnenstützen B, welche andererseits die elastische Lehne tragen, um den Punkt b des Untergestells schwingen und mittelst ihres Gelenkstückes F, des damit verbundenen, in einem Schlitz der Armlehnen gleitenden Stiftesp, sowie der Zahnklinke E eingestellt werden können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.