DE18526C

DE18526C - Verstellbarer Klappstuhl

Info

Publication number: DE18526C
Application number: DENDAT18526D
Authority: DE
Original assignee: W. LEHMANN in Leipzig, Rofsstr. 13

Description

Patenτ-Ansprüche:

1. Das für das Gestell verwendete bewegliche Parallelogramm abcd, in beschriebener Weise in Verbindung gebracht mit dem Sitztuch tt und einen Klappstuhl bildend, der den Bewegungen des Ausstreckens und Aufrichtens des darin Sitzenden automatisch folgt.

2. Die Form und Construction des Sitzes für Klappstühle, welch ersterer durch die aufgeschraubten Leisten / / / auf die Federn ί.? als elastische Unterlage für Schenkel und Kniekehlen dient.

3. Der durch das Sitztuch federnde, die Füfse unterstützende Fufstritt h.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREL

Claims

PATENTAMT. PATENTSCHRIFT KLASSE 34: Hauswirthschaftliche Geräthe. W. LEHMANN in LEIPZIG. Verstellbarer Klappstuhl. Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. October 1881 ab. Dieser Klappstuhl unterscheidet sich von den bisherigen im wesentlichen dadurch, dafs statt des üblichen Kreuzes das Gestell ein Parallelogramm bildet, und ist das Verhältnifs desselben bezw. sind die Drehpunkte so gewählt, dafs der Stuhl dem Körper beim Ausstrecken und Aufsitzen und umgekehrt von selbst folgt; der Stuhl hält also dem Körper in allen Lagen das Gleichgewicht. Zur Fixirung einer beliebigen Stellung dient eine Strebe, welche in eine Zahnstange des Rahmens eingreift. Mit einem viereckigen Rahmen r r sind auf beiden Seiten symmetrisch die Theile ef und die Lehne g durch die Drehpunkte abcd zu einem Parallelogramm verbunden. Ein Streifen Segeltuch oder anderer starker Stoff tt in der Breite des Stuhles ist sowohl an der Lehne g wie unten am Rahmen r r festgenagelt und liegt lose über dem Sitz s, welcher um den durchgehenden Bolzen k drehbar befestigt ist. Dieser Sitz besteht, wie aus der Zeichnung ersichtlich, aus zwei federnden Stahlträgern, auf welchen die Holzleisten /// aufgeschraubt sind. Aufserdem schlingt sich das Tuch tt lose unter die erste Leiste des Fufstrittes h, und wird dasselbe durch die Spannung des Tuches beim Niedersetzen gehoben, wirkt somit sanft federnd als Stützpunkt für die Füfse. Durch das sich dem Körper überall anschmiegende Tuch t, ferner durch den federnden Sitz ί und die federnde Fufsstütze h ist dem Körper in allen Lagen eine so vollkommene Unterstützung geschaffen, wie sie durch Polsterung nur für eine Stellung erreicht werden kann. Die Armlehnen werden durch die Seite/ des Parallelogramms gebildet, sind gepolstert und unterstützen die Arme, stets in horizontaler Lage bleibend, auf das Bequemste. Um ein Zuklappen des Stuhles zu verhüten, dient der Gurt η η, welcher durch den Gurthalter i, wie aus der Zeichnung ersichtlich, angespannt wird. Ebenso sind zwei kurze Gurte m zwischen Tuch und Sitz befestigt, welche ein Umklappen des letzteren verhüten. Die Strebe ο dient zur Fixirung einer beliebigen Position und wird vom Sitzenden in einen Zahn der Zahnstange niedergelassen. Als Vortheile dieses Stuhles gelten:

1. bequemer Sitz durch Unterstützung des Körpers an allen Punkten durch elastische Theile bei Vermeidung der Berührung mit harten Gestelltheilen ;

2. leichte Positionsveränderung;

3. leichtes Gewicht und geringste Rauminanspruchnahme durch Zusammenklappen;

4. gegen Polstersohle grofse Billigkeit, Dauerhaftigkeit und kühler Sitz.