DE4304622A1 - Verfahren zum Füllen einer Gießform - Google Patents

Verfahren zum Füllen einer Gießform

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Füllen einer Gießform gemäß dem Gattungsbegriff des unabhängigen Patentanspruchs.
Es sind Gießverfahren mit steigender Gießweise bekannt geworden, bei denen eine Gießform in einer ersten Position über einen untenliegenden Einguß gefüllt wird und an­ schließend zum Erstarren um die horizontal liegende Achse des Eingusses um 180° gedreht wird (EP 0 234 877 A1). Das Füllen erfolgt mittels eines Fördersystems für Schmelz­ flüssigkeit aus einem tieferliegenden Behälter. Beim Dre­ hen der Gießform bleibt der Einguß vom Schmelze enthalten den Behälter zur Gießform offen. Ein Verschluß für den Einguß ist nicht vorgesehen. Nach dem Drehen der Gießform wird der Druck abgebaut und der Einguß entleert sich auf­ grund der Schwerkraft in den tieferliegenden Behälter.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrun­ de, ein Verfahren der genannten Art bereitzustellen, das bezüglich des Füllens der Form weniger aufwendig ist und gegenüber Schwerkraftverfahren eine verbesserte Gußquali­ tät ermöglicht, sowie eine für die Durchführung des Ver­ fahrens geeignete Vorrichtung vorzuschlagen. Die Lösung hierfür besteht darin, daß der Formhohlraum der Gießform während des gesamten Füllens unterhalb des Schmelzflüssig­ keitsspiegels im Behälter gehalten wird und daß Speiser der Gießform während des Füllens unterhalb des Formhohlraums liegen und nach dem Füllen in eine höherliegende Position gebracht werden. Das hiermit beschriebene erfindungsgemäße Verfahren läßt ein Füllen der Gießform in steigender Gieß­ weise nach Art des Schwerkraftgießens zu, das dadurch gegenüber dem Stand der Technik wesentlich vereinfacht ist. Hierbei ist es jedoch nicht ausgeschlossen, das Schwerkraftgießen in der Weise abzuwandeln, daß während des Füllens auf dem Schmelzflüssigkeitsspiegel ein Über­ druck aufrechterhalten wird. Der Druck, der sich in der Gießform beim Füllen einstellt und der sich ggfs. bis zum Erstarren aufrechterhalten läßt, verbessert die Guß­ qualität.
Wenn in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung die Ausgußöffnung unmittelbar nach dem Füllen der Gießform geschlossen wird, ist eine schnelle Abfolge von Gießvor­ gängen möglich, wobei jeweils die bereits gefüllte Gieß­ form horizontal von der Ausgußöffnung getrennt und eine neue Gießform herangeführt wird. Wenn in einer anderen bevorzugten Weise die Gießform nach dem Füllen bei geöff­ net gehaltener Ausgußöffnung um 180° um die horizontale Achse der Eingußöffnung gedreht wird, erfolgt der Prozeß des Erstarrens unter einem in der Gießform aufrechterhal­ tenden hydrostatischen Druck, so daß die Lunkerbildung verringert wird.
Bei den zuvor genannten Verfahren wird die Ausgußöffnung vorteilhafterweise erst nach dem weitgehenden Erstarren der Schmelzflüssigkeit in der Gießform geschlossen.
Die weitergehende Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen geeigneten Behälter mit einem Ausgußverschluß, der ein Gehäuse aufweist, das an einer Ausgußöffnung des Be­ hälters ansetzbar ist, zur Durchführung des Verfahrens bereitzustellen. Die Lösung hierfür ist dadurch gekenn­ zeichnet, daß mindestens zwei im Gehäuse gehaltene Ventil­ platten vorgesehen sind, die außermittige Durchgangsöff­ nungen aufweisen, die durch Verdrehen der Ventilplatten wahlweise in oder außer Deckung bringbar sind, und daß die abflußseitige der Ventilplatten mit dem Einguß einer Gieß­ form, die an den Ausgußverschluß ansetzbar ist, synchron drehbar ist.
Die Verbindung zwischen der genannten abflußseitigen Ven­ tilplatte und dem Einguß der Gießform kann über stirnsei­ tigen Kontakt mit reinem Reibschluß erfolgen. Es können auch entsprechende Formeingriffsmittel zwischen den stirn­ seitigen Kontaktflächen vorgesehen werden. In beiden Fäl­ len bewirkt die Drehung der Gießform mittelbar auch die Verdrehung der abflußseitigen Ventilplatte. Alternativ hierzu ist auch ein eigener unmittelbarer Antrieb für die genannte Ventilplatte möglich, der synchron mit der Drehung der Gießform wirksam ist. Der Begriff Gießform schließt hierbei jeweils Ansätze, Stutzen oder Leitungsführungen ein, die mit der Gießform fest verbunden sind.
In der bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens wird eine Gießform bei zunächst tiefliegendem Einguß an den Ausgußverschluß eines Behälters angesetzt. Nach dem Füllen der Gießform wird diese um die Achse des Eingusses um 180° gedreht wird. Das Ansetzen der Gießform erfolgt bei geschlossenem Ausgußverschluß, d. h. bei außer Deckung befindlichen Durchgangsöffnungen der Ventilplatten.
Im zweiten Verfahrensschritt werden die Ventilplatten bei unveränderter Lage der Gießform so zueinander verdreht, daß die Durchgangsöffnungen zur Deckung kommen. Es folgt ein Füllen des Formhohlraums im steigenden Gießen. Bei weiterhin geöffnetem Ausgußverschluß wird dann die Gieß­ form um 180° verdreht, so daß in einem weiteren Schritt ein Erstarren der Schmelze in der Gießform unter dem hydrostatischen Druck des Behälters erfolgen kann. Durch ein relatives Verdrehen der Ventilplatten zueinander wer­ den dann die Durchgangsöffnungen wieder außer Deckung gebracht, d. h. der Ausgußverschluß wird geschlossen. Die Gießform mit weitgehend erstarrtem Inhalt des Formhohl­ raums kann vom Ausgußverschluß getrennt werden. Die Gieß­ form kann insbesondere eine selbsttragende Sandform sein, die in unmittelbarem Kontakt mit der abflußseitigen Platte des Ausgußverschlusses gebracht wird.
Nach einer ersten möglichen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß nur eine unmittelbar vor der abflußseitigen Ventil­ platte liegende weitere Ventilplatte vorhanden ist, die gesteuert drehend antreibbar ist, wobei unabhängig von der Drehstellung der abflußseitigen Ventilplatte die Durch­ gangsöffnungen der beiden Ventilplatten wahlweise in oder außer Deckung bringbar sind. Der Drehantrieb der genannten weiteren Ventilplatte hat unter Berücksichtigung der Dreh­ bewegung der abflußseitigen Ventilplatte zu erfolgen. Das heißt, ausgehend von einer zunächst geschlossenen Stellung kann zunächst die weitere Ventilplatte so verdreht werden, daß die beiden Durchflußöffnungen zur Deckung kommen. Wird dann die abflußseitige Ventilplatte mit der Gießform ver­ dreht, so ist die weitere Ventilplatte synchron mit dieser anzutreiben, so daß die Durchflußöffnungen in Deckung bleiben, bis beispielsweise eine um 180° verdrehte Posi­ tion erreicht ist. In dieser Form können die Platten, solange erforderlich, gehalten werden, bis durch Verdrehen der weiteren Ventilplatte alleine der Ausgußverschluß geschlossen wird.
Hiernach kann die Gießform abgetrennt werden. Um den Aus­ gußverschluß wieder in die ursprüngliche Position zu brin­ gen, könnten nunmehr die beiden Platten synchron in ihre Ausgangsstellung zurückgeführt werden. Dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich, da die absolute Lage der beiden Ventilplatten ohne Bedeutung ist und alternierende Ausgangspositionen vor dem Öffnen keinen erkennbaren Ein­ fluß auf die Funktion haben. Es ist in jedem Fall erfor­ derlich, daß der freie Querschnitt des Eingusses der Gieß­ form jeweils die äußere Peripherie der Durchgangsöffnungen in allen möglichen Drehstellungen der Ventilplatten ab­ deckt.
In der zuvor beschriebenen Ausführung kann die genannte weitere Ventilplatte unmittelbar von der Flüssigkeit im Behälter beaufschlagt werden, d. h. in der Durchgangsöff­ nung dieser weiteren Platte steht ständig Schmelzflüssig­ keit. Die weitere Ventilplatte liegt vorzugsweise stirn­ seitig auf dem gesamten Umfang dichtend auf der Umfassung der Ausgußöffnung des Behälters auf.
Nach einer weiteren günstigen Ausführung ist daher vorge­ sehen, daß zwei vor der abflußseitigen Ventilplatte lie­ gende weitere Ventilplatten vorgesehen sind, von denen eine gesteuert drehend antreibbar ist, wobei unabhängig von der Drehstellung der abflußseitigen Ventilplatte wahl­ weise die Durchgangsöffnungen aller Ventilplatten in Deckung bringbar oder zumindest die der beiden weiteren Ventilplatten außer Deckung bringbar sind. Die gesteuert antreibbare der beiden weiteren Platten wird hierbei vor­ zugsweise die mittlere der insgesamt drei Platten sein. Der Vorgang des Öffnens und Schließens des Ausgußver­ schlusses findet durch die Relativbewegung dieser beiden weiteren Platten statt. Ausgehend von einer zunächst ge­ schlossenen Stellung werden die beiden weiteren Platten so relativ zueinander verdreht, daß der Durchfluß frei wird, wobei die Durchflußöffnung der abflußseitigen Platte eben­ falls in Deckung sein muß. Bei einem Verdrehen der Gieß­ form besteht eine erste Möglichkeit darin, die beiden weiteren Platten in ihrer Stellung zu belassen, so daß nur die abflußseitige Ventilplatte mit verdreht wird. Dies setzt voraus, daß die Durchgangsöffnung der abflußseitigen Platte als Umfangslangloch von vorzugsweise etwas über 180° Erstreckungswinkel ausgeführt ist. Nach einer zweiten Möglichkeit können die zwei weiteren Platten bei der Ver­ drehung der abflußseitigen Platte gemeinsam mit dieser nachgeführt werden, so daß bei in Deckung bleibenden Durchgangsöffnungen eine etwa um 180° verdrehte Lage der Gießform erreicht wird. Das Verschließen bei um 180° ver­ änderter Lage findet dann wiederum durch Verdrehen der beiden weiteren Platten relativ zueinander statt, d. h. bevorzugt der mittleren Platte gegenüber der behältersei­ tigen Platte. Hierbei kann gleichzeitig auch ein Außer­ deckungbringen der Durchgangsöffnungen der mittleren Plat­ te und der abflußseitigen Platte erfolgen; notwendig ist dies jedoch nicht.
Beiden Ausführungen gemeinsam ist die mit der Gießform synchron drehbare, abflußseitige Ventilplatte, insbeson­ dere eine frei drehbare und damit durch die Gießform mit­ nehmbare Ventilplatte.
In bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Plat­ ten aus Keramik bestehen. Sie können jeweils unmittelbar im Gehäuse über ihren Außenumfang zentriert sein oder ggfs. auch untereinander durch entsprechende Absätze oder Bunde im Bereich ihres Umfangs. Zur Fixierung der im Ge­ häuse nicht drehbaren behälterseitigen Platte oder zur Fixierung in einem von außen antreibbaren Drehkranz ist es günstig, die Ventilplatten mit schlüsselflächenartigen gegenüberliegenden Abflachungen zu versehen. Hiermit kann auf ein radiales Verspannen im Hinblick auf eventuelle Temperaturdehnungen verzichtet werden. Ebenfalls zum Aus­ gleich von Wärmedehnungen bei gleichzeitiger Sicherstel­ lung unmittelbarer stirnseitiger Anlage der Platten anein­ ander sind Federn, insbesondere Tellerfedern, vorzusehen, die die Platten axial gegenüber dem Gehäuse verspannen.
Der erfindungsgemäße Ausgußverschluß sowie seine bevor­ zugte Anwendung werden nachstehend anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt Ansichten von drei Ventilplatten einer er­ findungsgemäßen Vorrichtung, in die Schnittlinien der nachfolgenden Figuren eingezeichnet sind;
Fig. 2 zeigt einen Ausgußverschluß einer erfindungsge­ mäßen Vorrichtung mit den drei Ventilplatten gemäß
Fig. 1 im Axialschnitt sowie die entsprechenden Durchgangsöffnungen im Aufriß jeweils in geschlos­ sener Stellung;
Fig. 3 zeigt einen Ausgußverschluß einer erfindungsge­ mäßen Vorrichtung mit den drei Ventilplatten gemäß Fig. 1 im Axialschnitt sowie die entsprechenden Durchgangsöffnungen im Aufriß jeweils in geöffne­ ter Stellung;
Fig. 4 zeigt einen Ausgußverschluß einer erfindungsge­ mäßen Vorrichtung mit den drei Ventilplatten gemäß Fig. 1 im Axialschnitt sowie die entsprechenden Durchgangsöffnungen im Aufriß jeweils in geöffne­ ter Stellung mit um 180° gedrehter abflußseitiger Ventilplatte;
Fig. 5 zeigt einen Ausgußverschluß einer erfindungsge­ mäßen Vorrichtung mit den drei Ventilplatten gemäß Fig. 1 im Axialschnitt sowie die entsprechenden Durchgangsöffnungen im Aufriß jeweils in geschlos­ sener Stellung mit um 180° gedrehter abflußseiti­ ger Ventilplatte;
Fig. 6 einen ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfah­ rens mit einem Ausgußverschluß in der Stellung nach Fig. 2;
Fig. 7 einen zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens mit einem Ausgußverschluß in der Stellung entsprechend Fig. 3;
Fig. 8 einen dritten Schritt des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens mit einem Ausgußverschluß in der Stellung gemäß Fig. 4;
Fig. 9 einen dritten Schritt des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens mit einem Ausgußverschluß in einer Stel­ lung entsprechend Fig. 5.
In Fig. 1 sind von links nach rechts eine gießform- bzw. abflußseitige Platte 11, eine mittlere Platte 21 und eine behälterseitige Platte 31 dargestellt.
Die abflußseitige Ventilplatte 11 weist Abflachungen 12, 13 auf gegenüberliegenden Seiten auf, mit denen sie form­ schlüssig in ein drehbares Gehäuseteil einpaßbar ist. Die Platte weist einen Bund 14 auf. Weiterhin weist die Ven­ tilplatte 11 ein Durchgangsloch 15 auf, das als Langloch gestaltet ist, dessen Mittellinie durch eine Kreislinie gebildet wird. Das Langloch überdeckt einen Umfangswinkel von ca. 90°.
Die mittlere Ventilplatte 21 hat ebenfalls gegenüberlie­ gende Abflachungen 22, 23, an denen Mittel zum Verdrehen der Mittelplatte angesetzt werden können. Weiterhin ist ein kreisförmiges Durchgangsloch 25 vorgesehen, dessen Mittelpunktabstand mit dem der Mittellinie des Durchgangs­ lochs 15 der abflußseitigen Platte übereinstimmt.
Rechts ist die behälterseitige Ventilplatte 31 ebenfalls mit zwei Abflachungen 32, 33 dargestellt, mittels derer die Ventilplatte verdrehsicher in einem Gehäuseteil gehal­ ten werden kann. Die Platte weist einen Bund 34 auf. Die Ventilplatte weist ferner eine Durchgangsöffnung 35 in Form eines Langloches auf, dessen Mittellinie von einer Kreislinie mit gleichem Radius wie die Mittellinie der Durchgangsöffnung 15 bzw. der Mittelpunktabstand der Durchgangsöffnung 25 gebildet wird. Die Durchgangsöffnung 35 überdeckt einen Umfangswinkel von 180°.
In allen drei Teilfiguren ist eine teilweise gekrümmte Schnittlinie eingezeichnet, gemäß denen die nachstehenden Zeichnungen zu interpretieren sind.
In den Fig. 2 bis 5, die zunächst gemeinsam angespro­ chen werden, sind jeweils die zuvor genannten Ventilplat­ ten 11, 21, 31 in gegenseitiger Anlage erkennbar. An den Ventilplatten 11 und 31 sind die entsprechenden Haltebunde 14, 34 dargestellt. Die Ventilplatte 31 ist unverdrehbar in einem ersten Gehäuseteil 41 gehalten, das über angedeu­ tete Schraubverbindungen 42 mit einem Behälter für Schmel­ ze, insbesondere einem Warmhalteofen auf dessen Ausgußöff­ nung aufgesetzt werden kann. Mit dem Gehäuseteil 41 ist ein Gehäuseteil 43 drehfest verbunden. Hierfür sind Durch­ gangsöffnungen 44 und Gewindebohrungen 45 in den beiden Teilen zur gegenseitigen Verschraubung dargestellt. Im Gehäuseteil 43 ist ein Gleitring 46 drehbar gehalten, in den wiederum die gießform- bzw. abflußseitige Ventilplatte 11 unverdrehbar eingesetzt ist. Mittels des Gleitrings 46 ist somit die Ventilplatte 11 gegenüber den festen Gehäu­ seteilen drehbar. Im ersten Gehäuseteil 41 und im zweiten Gehäuseteil 43 ist ein weiterer Gleitring 47 eingesetzt, der die mittlere Ventilplatte 21 formschlüssig hält, so daß mittelbar über den Gleitring 47 auch die Ventilplatte 21 drehbar in den Gehäuseteilen 41, 43 aufgenommen ist. Zwischen den hier nicht dargestellten Verspannschrauben befinden sich Umfangsabstände, durch die Antriebsmittel hindurchgreifen können, insbesondere kann beispielweise der Außenring des Halterings 47 mit einer Verzahnung ver­ sehen sein und mit einem Antriebsritzel zusammenwirken.
In Fig. 2 befindet sich, wie in der linken Teildarstel­ lung nochmals dargestellt ist, die Durchgangsöffnung 25 der mittleren Platte 21 in Übereinstimmung mit der Durch­ gangsöffnung 35 der behälterseitigen Platte 31. Dagegen ist die Durchgangsöffnung 15 der abflußseitigen Platte 11 gegenüber der Öffnung 25 verdreht, so daß eine Verschluß­ funktion zwischen den Ebenen der Platten 11 und 21 er­ folgt. Die Durchgangsöffnungen 15 und 35 bilden einen Bereich relativer Überdeckung 55, der jedoch hier ohne Funktion ist.
In Fig. 3 ist die antreibbare mittlere Ventilplatte 21 um etwa 75° verdreht, so daß die Durchgangsöffnung 25 nunmehr mit dem zuvor bezeichneten Bereich 55 der relativen Über­ deckung zwischen den Durchgangsöffnungen 15 und 35 über­ einstimmt. Der axiale Durchgang für die Schmelze ist hier­ mit freigegeben.
In Fig. 4 sind die gehäuseseitige Platte 31 und die mitt­ lere Platte 21 gegenüber der Position in Fig. 3 verän­ dert. Hierbei ist die abflußseitige Platte insbesondere über unmittelbaren Reibschluß mit der Gießform um 180° gedreht, während die mittlere Platte 21 etwa um 120° ge­ genüber ihrer Position in Fig. 3 verdreht ist. Hierbei bilden die Durchgangsöffnungen 15 und 35 einen neuen rela­ tiven Überdeckungsbereich 65, auf den die Durchgangsöff­ nung 25 eingestellt ist, so daß während des gesamten Ver­ drehens der freie Durchgang des Ausgußverschlusses offen­ gehalten wird.
In Fig. 5 ist gegenüber der Position in Fig. 4 die mitt­ lere Platte zurückgedreht worden, so daß die Durchgangs­ öffnung 25 nicht mehr mit dem relativen Überdeckungs­ bereich 65 zwischen Durchgangsöffnung 15 der abflußseiti­ gen Platte und Durchgangsöffnung 35 der behälterseitigen Platte übereinstimmt. Bei unveränderter Position der ab­ flußseitigen Platte wird der freie Durchgang hierdurch wieder abgesperrt. Um die Ausgangsstellung nach Fig. 2 wieder zu erreichen, wird anschließend die gießformseitige Platte 11 wieder in eine um 180° verdrehte Stellung zu­ rückgebracht. Die mittlere Platte bleibt dabei in der in Fig. 5 gezeigten Position.
In den Fig. 6 bis 9, die nachstehend zunächst gemeinsam angesprochen werden, ist das erfindungsgemäße Verfahren in verschiedenen Schritten dargestellt, wobei ein Ausgußver­ schluß gemäß den Fig. 2 bis 5 in verschiedenen Positio­ nen gezeigt ist., Insgesamt ist ein prinzipiell darge­ stellter Warmhalteofen 81 mit einer Ausgußöffnung 82 und eine Gießform 83 dargestellt, auf deren Einzelheiten nach­ stehend eingegangen wird.
Der Ausgußverschluß 1 ist unter Zwischenfügen einer Dich­ tung 84 auf die Wand des Warmhalteofens aufgesetzt. Die Verschraubungen 85 sind erkennbar. Die Form 83 ist in Richtung des Pfeils 86 gegen den Ausgußverschluß 1 gefah­ ren worden. Im Bereich der gießformseitigen Platte ist ein Ansatz 87 zur Herstellung eines Form- oder Reibschlusses vorgesehen. Die Drehachse der beiden Platten 11, 21 ent­ spricht der horizontalen Drehachse 88 der Form. Die Form weist einen untenliegenden Einguß 89, sich darüber befind­ liche Speiser 90 und eine sich darüber befindliche Form­ hohlraum 91 auf.
In Fig. 6 ist die Form mit untenliegendem Einguß 89 in Richtung des Pfeils 86 an den Ausgußverschluß herangefah­ ren worden, der sich in der Verschließstellung gemäß Fig. 2 befindet. Die Speiser 90 liegen hierbei über dem Einguß. Darüber liegt der Hohlraum 91.
In Fig. 7 ist der Ausgußverschluß durch Drehen der mitt­ leren Platte in die Stellung nach Fig. 3 gebracht worden. Die Schmelze tritt unter Wirkung der Schwerkraft bzw. des hydrostatischen Drucks im Warmhalteofen 81 in den Einguß 89 ein und füllt über die Speiser den Hohlraum 91.
In Fig. 8 ist die Form gegenüber der Fig. 7 um ihre Drehachse um 180° gedreht dargestellt. Der Ausgußverschluß nimmt die Stellung gemäß Fig. 4 ein. Unter Aufrechterhal­ ten des hydrostatischen Druckes erstarrt das Gußteil vom kalten Ende beginnend unter Aufrechterhalten des gewünsch­ ten Überdrucks. In den Speisern und im Einguß ist noch schmelzflüssiger Zustand gegeben.
In Fig. 9 ist der Gieß- und Aushärtevorgang abgeschlos­ sen. Der Ausgußverschluß ist in die Position gemäß Fig. 5 gebracht worden. Das Gußteil ist einschließlich der Berei­ che der Speiser und des Eingusses inzwischen erstarrt. Die Form ist in Richtung des Pfeils 92 in Richtung der Achse vom Warmhalteofen entfernt. Der Ausgußverschluß kann nun­ mehr wieder in die Position gemäß Fig. 6 gebracht werden. Danach kann eine neue Form herangeführt werden.

Claims (14)

1. Verfahren zum Füllen einer Gießform (83) in steigender Gießweise, bei dem eine Eingußöffnung (89) der Gieß­ form insbesondere mit horizontaler Achse mit einer Ausgußöffnung (82) eines Schmelzflüssigkeit enthalten­ den Behälters (81), insbesondere eines Warmhalteofens, verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Formhohlraum (91) der Gießform (83) während des gesamten Füllens unterhalb des Schmelzflüssig­ keitsspiegels im Behälter (81) gehalten wird und
daß Speiser (90) der Gießform (83) während des Füllens unterhalb des Formhohlraums (91) liegen und nach dem Füllen in eine höherliegende Position gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießform (83) nach dem Füllen bei geöffnet gehaltener Verbindung zwischen Ausgußöffnung (82) und Eingußöffnung (89) der Gießform (83) um 180° um die horizontale Achse (86) der Eingußöffnung (89) gedreht wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgußöffnung (82) erst nach dem weitgehenden Erstarren der Schmelzflüssigkeit in der Gießform (83) geschlossen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllen ausschließlich unter dem Einfluß der Schwerkraft der Schmelzflüssigkeit im Behälter (81) erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß der Schmelzflüssigkeitsspiegel im Behälter (81) zumindest während des Füllens mit einem Überdruck beaufschlagt wird.
6. Behälter für Schmelzflüssigkeit mit einem Ausgußver­ schluß (1), der ein Gehäuse (41, 43) aufweist, das an einer Ausgußöffnung (82) des Behälters (81) ansetzbar ist, zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei im Gehäuse (41, 43) gehaltene Ventilplatten (11, 21, 31) vorgesehen sind, die außer­ mittige Durchgangsöffnungen (15, 25, 35) aufweisen, die durch Verdrehen der Ventilplatten wahlweise in oder außer Deckung bringbar sind, und
daß die abfluß­ seitige der Ventilplatten (11) mit dem Einguß einer Gießform (83), die an den Ausgußverschluß ansetzbar ist, synchron drehbar ist.
7. Behälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine unmittelbar vor der abflußseitigen Ventil­ platte (11) liegende weitere Ventilplatte (21) gesteu­ ert drehend antreibbar ist, wobei unabhängig von der Drehstellung der abflußseitigen Ventilplatte (11) die Durchgangsöffnungen (15, 25) der beiden Ventilplatten (11, 21) wahlweise in oder außer Deckung bringbar sind.
8. Behälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine von zwei vor der abflußseitigen Ventilplatte (11) liegenden weiteren Ventilplatten (21, 31) gesteuert drehend antreibbar ist, wobei unab­ hängig von der Drehstellung der abflußseitigen Ventil­ platte (11) wahlweise die Durchgangsöffnungen aller Ventilplatten in Deckung bringbar oder zumindest die der beiden weiteren Ventilplatten (21, 31) außer Deckung bringbar sind.
9. Behälter nach einem der Ansprüche 6 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß von drei Ventilplatten (11, 21, 31) die mittlere Ventilplatte (21) gesteuert drehend antreibbar ist und die behälterseitige Ventilplatte (31) drehfest im Gehäuse (41, 43) eingesetzt ist.
10. Behälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die außermittige Durchgangsöffnung (25) der mitt­ leren Ventilplatte (21) einen geringeren Umfangswinkel abdeckt, als die außermittigen Durchgangsöffnungen (15, 35) der abflußseitigen und der behälterseitigen Ventilplatten (11, 31), insbesondere ein Kreisloch darstellt.
11. Behälter nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (11, 21, 31) aus Keramik bestehen.
12. Behälter nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (11, 21, 31) jeweils kreisförmig mit zwei Abflachungen (12, 13; 22, 23; 32, 33) in der Form von Schlüsselflächen zur Verankerung im Gehäuse (41, 43) oder in einem Drehkranz (47) sind.
13. Behälter nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (11, 21, 31) zumindest zum Teil mit­ tels Bunden gegenseitig ineinander zentriert sind.
14. Behälter nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (11, 21, 31) mittels Tellerfedern gegenüber dem Gehäuse (41, 43) vorgespannt sind.
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