DE3644701A1 - Verfahren und vorrichtung zum giessen von giessstuecken in einer giessform - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum giessen von giessstuecken in einer giessformInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gießen von Guß
stücken in wenigstens einer Gießform, insbesondere in einer
Kokille, die durch einen Einguß aus einem in einem Gießgefäß auf
genommenen Schmelzvorrat gefüllt und während der Erstarrung
des Gußstücks in ständiger Verbindung mit dem Schmelzvorrat
gehalten werden, sowie eine Vorrichtung zur Ausführung dieses
Verfahrens.
Ein Verfahren dieser Art ist bekannt (DE-PS 21 64 755), bei
dem die Gießform während der Erstarrung des Gußstücks lang
sam kontinuierlich gedreht wird, wobei der Einguß der Schmelze
aus dem Schmelzvorrat in die Gießform dabei von unten erfolgt.
Es hat sich gezeigt, daß diese Gießtechnik die in sie gesetzten
Erwartungen in bezug auf die Gußqualität, d. h. auf die Quali
tät der mit diesem Verfahren hergestellten Gußstücke nicht
vollständig erfüllt hat.
Hochwertige Gußstücke aus Aluminium erfordern insbesondere
beim Befüllen der Gießform mit flüssiger Schmelze einen
Gießvorgang, bei dem die Schmelze in ausreichender Menge
beruhigt in die Gießform eingefüllt wird, wobei die Gießform
beim Gießvorgang gesteuert mit Schmelze vollständig ausgefüllt
wird. Auch beim Erstarrungsvorgang der Gußstücke muß zum Aus
schluß von sich möglicherweise bildenden Gußfehlern eine Ver
bindung zwischen Gießform und Schmelzvorrat bestehen bleiben,
damit die Erstarrung der Schmelze in der Gießform gesteuert
erfolgen kann.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen einerseits die Quali
tät der Gußstücke gegenüber den bekannten Verfahren unter
Verminderung des Anteils fehlerhafter Produkte verbessert
wird und die Produktionsrate vergrößert wird, so daß hoch
präzise Gußstücke ohne Qualitätseinbuße massenhaft gefertigt
werden können.
Gelöst wird die Aufgabe gem. dem erfindungsgem. Verfahren
derart, daß das Gießgefäß in im wesentlichen vertikalen Zu
stand mit Schmelze gefüllt und anschließend verschlossen wird,
wobei sich die Gießform oberhalb des Schmelzvorratspegels be
findet, daß das Gießgefäß nachfolgend in eine im wesentlichen
horizontale Lage verschwenkt und aus einer Ausgangsstellung
in einem ersten Takt zum Befüllen der Gießform derart um sei
ne horizontale Achse entsprechend seiner horizontalen Lage
gedreht wird, daß die Gießform von oben mit beruhigt fließen
der Schmelze befüllt wird,
daß in einem anschließenden Takt die Gießform nach Erstarrung der Schmelze um die horizontale Achse aus der Gießstellung ge dreht wird, wobei sich die flüssige von der in der Gießform erstarrten Schmelze trennt, und
daß schließlich die Gießform um die horizontale Achse in die Ausgangsstellung zur Entnahme des Gußstücks gedreht wird.
daß in einem anschließenden Takt die Gießform nach Erstarrung der Schmelze um die horizontale Achse aus der Gießstellung ge dreht wird, wobei sich die flüssige von der in der Gießform erstarrten Schmelze trennt, und
daß schließlich die Gießform um die horizontale Achse in die Ausgangsstellung zur Entnahme des Gußstücks gedreht wird.
Der Vorteil des derartigen Verfahrens liegt im wesentlichen
in der uneingeschränkten Wiederholbarkeit des Gieß- und Er
starrungsvorganges ohne irgendeine mengenmäßige Begrenzung.
Das Befüllen des Gießgefäßes, das Gießen und Erstarren kann
unter vollständig gleichen Randbedingungen erfolgen, so daß
die gem. diesem Verfahren hergestellten Gußstücke von gleich
bleibender Qualität sind.
Gem. einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens be
tragen die Drehtakte des Gießgefäßes um seine horizontale
Achse wenigstens im wesentlichen 90°, beispielsweise wenn
anstelle einer dem Gießgefäß zugeordneten Gießform eine Mehr
zahl von Gießformen, beispielsweise vier, dem Gießgefäß zuge
ordnet sind.
Um zu vermeiden, daß sich an der Oberfläche des flüssigen
Schmelzvorrats im Gießgefäß Oxyde der Schmelze bilden können,
ist im wesentlichen während des gesamten Verfahrensablaufes
der nicht durch den Schmelzvorrat ausgefüllte Raum des Gieß
gefäßes mit einem Inertgas gefüllt.
Schließlich ist es vorteilhaft, den gesamten Verfahrensablauf
zur Vergrößerung der Produktionsrate an Gußstücken unter Auf
rechterhaltung gleichbleibender Gußqualität,
durch eine rechnergestützte Steuerungseinrichtung zu
steuern und zu überwachen.
Die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens ist dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gießgefäß bei vertikaler Stellung wenigs
tens eine oberhalb des Schmelzvorrats angeordnete Ausgießöff
nung aufweist, die über ein Anschlußrohr mit einer in vertika
ler Stellung des Gießgefäßes ebenfalls oberhalb des Schmelzvor
rates liegenden Gießform verbunden ist, wobei das Gießgefäß
um eine Schwenkachse aus seiner vertikalen Stellung in eine
horizontale Stellung verschwenkbar ist, in der es um eine
dann ebenfalls horizontal ausgerichtete Gießgefäßachse zur
Ausführung des Gießvorganges und zur Entnahme des fertigen
Gießstücks getaktet drehbar ist.
Ein Vorteil dieser Vorrichtung ist, daß in der Stillstands
lage, bei der sich die Gießform oberhalb des Schmelzvorrats
pegels befindet und durch die Strahlungswärme der Schmelze
in Gießbereitschaft gehalten wird, die Gießform selbst sehr
gut zugänglich ist und das verbleibende Gußstück entweder
manuell oder automatisch leicht entnommen werden kann.
Darüberhinaus getattet die vertikale Stellung des Gießgefäßes
in der Stillstandslage auch ein problemloses, gegebenenfalls
automatisiert ablaufendes Befüllen des Gießgefäßes mit Schmel
ze.
Um während des Gießvorganges die im Anschlußrohr sich befin
dende bzw. durch dieses hindurchfließende Schmelze auf der
Temperatur der Schmelze im Gießgefäß zu halten, ist das An
schlußrohr selbst über gesonderte Heizmittel heizbar, bei
spielsweise durch elektrisch betriebene Heizwiderstände, die
das Anschlußrohr umgeben.
Das Anschlußrohr selbst ist vorteilhafterweise aus keramischem
Werkstoff hergestellt, um als verhältnismäßig schlechter Wärme
leiter die Wärmeabstrahlung der Schmelze im Anschlußrohr gering
zu halten und infolge der Unbenetzbarkeit keine Gußanhaftung
zuläßt.
Darüberhinaus kann das Anschlußrohr auch so ausgebildet sein,
daß es bei Bedarf schnell ausgewechselt werden kann.
Das Gießgefäß ist vorzugsweise über eine steuerbare Schwenk
einrichtung zwischen vertikaler und horizontaler Lage ver
schwenkbar, so daß auch der Übergang aus der Stillstandslage
in die Gieß- bzw. Erstarrungslage der Vorrichtung ohne manu
elle Betätigung, d. h. vollständig automatisiert durchführ
bar ist. Die Schwenkeinrichtung selbst kann grundsätzlich
durch beliebige geeignete Wirkeinrichtungen ausgeführt wer
den, wegen der mit verhältnismäßig wenigen Mitteln zu bewerk
stelligenden Verschwenkung ist die Schwenkeinrichtung vor
teilhafterweise durch eine pneumatisch und/oder hydraulisch
betriebene Kolben-Zylinder-Einrichtung gebildet, die dabei
große Drehmomente aufzubringen imstande ist.
Das Gießgefäß selbst ist, ggf. über eine an seinem Umfang
ausgebildete Verzahnung, mit einer steuerbaren Dreheinrich
tung verbunden, die das Gießgefäß mittels eines in der Dreh
einrichtung angeordneten Zahnrades um seine Gießgefäßachse
dreht. Grundsätzlich kann jedoch die Dreheinrichtung auch
durch pneumatisch oder hydraulisch wirkende Mittel gebildet
werden und ggf. kann auch der Drehantrieb ggf. direkt auf
die Gießgefäßachse wirken.
Das Gießgefäß kann gem. einer vorteilhaften weiteren Aus
führungsform in Form eines wenigstens ein Heizelement auf
weisenden Schmelz-Warmhalteofens ausgebildet sein, so daß
nicht notwendigerweise schon flüssige Schmelze zu Beginn
des Gießvorganges in das Gießgefäß eingefüllt werden muß.
Der als Gießgefäß ausgebildete Schmelz-Warmhalteofen hat
den Vorteil, daß zur Ausführung hochgenauer Gußstücke die
Temperatur der Schmelze über die Heizelemente in genauen
Grenzen eingehalten werden kann, so daß durch diese Maß
nahme insgesamt die Güte der durch die Vorrichtung herge
stellten Gußstücke vergrößert wird.
Gem. einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird das
Gießgefäß durch einen gesonderten Tiegel gebildet, der von
einem aus zwei voneinander lösbaren Hälften bestehenden
Schmelz-Warmhalteofen umgeben ist. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, daß der Tiegel, der sich im Laufe der
Zeit langsam verbraucht, dann ohne weiteres ausgetauscht
werden kann, wenn er unbrauchbar geworden ist, u. z. durch
voneinander lösen der beiden Hälften des Schmelz-Warmhalte
ofens. Ein neuer Tiegel kann auf die gleiche Weise ohne
Mühen schnell wieder eingesetzt werden, so daß die Still
standszeiten der Vorrichtung auf ein Minimum auch bei Tie
gelwechsel vermindert sind. Darüberhinaus kann durch diese
Art der Ausbildung des Gießgefäßes durch einfachen Tiegel
wechsel die Vorrichtung auch für andere Schmelzwerkstoffe
schnell umgerüstet werden.
Um insgesamt die Vorrichtung im völlig automatisierten Ein
satz betreiben zu können, ist im Gießgefäß eine signale
liefernde Einrichtung zur Anzeige des Schmelzvorratspegels
vorgesehen. Sobald ein vorbestimmter oberer und unterer
Schmelzvorratspegel im Gießgefäß durch die Anzeigeeinrich
tung erkannt wird, kann die Vorrichtung automatisch in die
Stillstandslage überführt werden und bei zu geringem
Schmelzvorratspegel mit Schmelze oder mit noch nicht ge
schmolzenem Metall aufgefüllt werden.
Grundsätzlich kann die Vorrichtung durch beliebige Mittel
aus der Stillstandslage in die Gieß- bzw. Erstarrungslage
verschwenkt werden. Um die Vorrichtung jedoch als verhält
nismäßig kompakte einheitlich zu handhabende Einrichtung
auszubilden, ist das Gießgefäß vorteilhafterweise über
eine Schwenklagereinrichtung an einem Gestell befestigt,
wobei sich am Gestell im wesentlichen unterhalb des Gieß
gefäßes eine wannenförmige Auffangeinrichtung für flüssige
Schmelze befindet, in die bei evtl. Not- oder Störfällen
die flüssige Schmelze abgeleitet bzw. aufgefangen werden
kann. Die Vorrichtung selbst kann bei dieser Ausführungs
form leicht an unterschiedliche Einsatzorte transportiert
werden, ist also ohne Einschränkungen in verschiedenen
Orten leicht einsetzbar, ohne daß gesonderte Gründungs
und Fundamentierungsmaßnahmen erforderlich sind.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die nachfol
genden schematischen Zeichnungen anhand eines Ausführungs
beispieles beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 in der Seitenansicht die Stillstandslage der
Vorrichtung in teilweise geschnittener Darstellung,
Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung mit um 90°
in die Horizontale gekipptem Gießgefäß, wobei sich
die Vorrichtung dabei in der Gieß- bzw. Erstarrungs
lage befindet,
Fig. 3 eine Ansicht auf die in den Fig. 1 und 2 darge
stellte Vorrichtung von vorn unter Weglassung der
Anschlußrohre und der Gießformen und
Fig. 4 eine Seitenansicht auf die Vorrichtung entsprechend
der Darstellung von Fig. 2 mit im einzelnen schema
tisch dargestellter Kokillengießmaschine sowie sicht
barer Schwenklagereinrichtung mit Schwenkachse.
Die Vorrichtung 10 besteht im wesentlichen aus einem Gieß
gefäß 11, das bei der hier dargestellten Ausführungsform einen
im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt mit einer Gießgefäß
achse 17 aufweist, sowie aus einer Mehrzahl von Gießformen 15,
die über Anschlußrohre 14 mit dem Gießgefäß 11 verbunden sind.
Das Gießgefäß 11 ist über Schwenklagereinrichtungen 22 um eine
Schwenkachse 16 aus der Stillstandslage, in der die Gieß
gefäßachse 17 im wesentlichen vertikal ausgerichtet ist,
in eine Gieß- bzw. Erstarrungslage verschwenkbar, in der
die Gießgefäßachse 17 im wesentlichen horizontal ausgerich
tet ist, vgl. Fig. 1 und 2 bzw. 4.
Die Vorrichtung 10 umfaßt weiterhin ein Gestell 23, das die
Schwenklagereinrichtung 22 trägt und das auf geeignete Wei
se ausgebildet auf einem Untergrund steht. Darüberhinaus
ist zwischen dem Gestell 23 und an einem geeignet ausgewähl
ten Hebelpunkt der das Gießgefäß 11 aufnehmenden Halteteile
eine Schwenkeinrichtung angeordnet, die bei dem hier darge
stellten Ausführungsbeispiel in Form einer hydraulisch oder
pneumatisch betriebenen Kolben-Zylinder-Einrichtung ausge
bildet ist. Der Schwenkvorgang aus der Stillstandslage,
Fig. 1, in die Gieß-bzw. Erstarrungslage, Fig. 2, 4, wird
durch geeignete Betätigung der Schwenkeinrichtung 20 be
wirkt.
An der äußeren Begrenzung der Gießgefäßummantelung, die
durch eine auf bekannte Weise ausgebildete wärmeisolierende
Ofenauskleidung 27 gebildet wird, ist ein umlaufender Zahn
kranz 28 vorgesehen, der von einer hier als Elektromotor
ausgebildeten Dreheinrichtung 21 über ein Ritzel 29 ange
trieben wird, so daß sich das Gießgefäß 11 zwischen den
Stützlagern 18 um die Gießgefäßachse 17 drehen kann. Die
Dreheinrichtung 21 bewirkt die getaktete Drehung des Gießge
fäßes 11 bei der Ausführung des Gießverfahrens, was im ein
zelnen noch weiter unten beschrieben wird.
Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Gieß
gefäß 11 durch einen Schmelz-Warmhalteofen gebildet.
Teile des Schmelz-Warmhalteofens sind die vier vorgesehenen
Heizelemente 19, die auf geeignete Weise
gesteuert dafür sorgen, daß die Schmelze im Gießgefäß 11
bzw. Tiegel immer auf vorbestimmter Temperatur gehalten wird.
Es sei allerdings erwähnt, daß das Gießgefäß 11 nicht in je
dem Falle in Form eines Schmelz-Warmhalteofens ausgebildet
sein muß, es ist ebenfalls im Rahmen der Erfindung liegend,
daß das Gießgefäß 11 lediglich durch die geeignet ausgewähl
te Ofenauskleidung 27 nach Befüllung mit Schmelze innerhalb
vorbestimmter zeitlicher Grenzen die Schmelze innerhalb vor
bestimmter verarbeitungsfähiger Temperaturen hält.
Das Gießgefäß 11 wird, vgl. Fig. 1, durch einen Deckel 24 ab
gedeckt, der auf geeignete Weise das Gießgefäß 11 in vertikaler
Stellung oben verschließt. Der Deckel 24 weist einen Verschluß
25 auf, durch den Schmelze oder zu schmelzender Werkstoff in
das Gießgefäß 11 eingefüllt werden kann. Der Verschluß 25
kann dann selbst wieder den Deckel 24 geeignet verschließen.
Im Deckel 24 sind in der Randzone Ausgußöffnungen 13 vorge
sehen, die über das schon erwähnte jeweilige Anschlußrohr
14 mit den Gußformen 15 verbunden sind. Die Anschlußrohre 14
können aus keramischen Werkstoffen und auswechselbar ausge
bildet sein, was durch die flanschartigen Erweiterungen an
den jeweiligen Anschlußrohröffnungen schematisch dargestellt
ist.
Darüberhinaus können die Anschlußrohre 14 durch Heizelemente
umgeben sein, damit die durch sie hindurchfließende Schmelze
während des Gießvorganges auf der Temperatur des Schmelz
vorrates 12 im Gießgefäß 11 gehalten werden kann.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß in vertikaler Stellung des
Gießgefäßes 11 sich die beiden Gießformen 15 oberhalb des
Schmelzvorratspegels 120 befinden, der in Fig. 1 durch die
gestrichelte Linie symbolisch dargestellt ist.
Die Gießformen 15 können beliebig ausgebildet sein, die Vor
richtung 10 eignet sich jedoch insbesondere zur Verwendung
von Kokillengießmaschinen 26 als Träger von Gießformen.
Die Anzahl der Gießformen 15 pro Vorrichtung 10 kann grundsätz
lich zwischen einer und vier Gießformen schwanken. Durch ge
eignete Wahl der Drehtakte um die Gießgefäßachse 17, auf die
noch weiter unten eingegangen wird, können jedoch auch noch
grundsätzlich mehr als vier Gießformen pro Vorrichtung 10
verwendet werden. Auch ist es grundsätzlich nicht zwingend,
die Anschlußrohre 14 im Seitenbereich des Deckels 24 mit
seiner Ausgußöffnung 13 münden zu lassen. Vielmehr ist es
auch denkbar, vgl. Fig. 4, das Anschlußrohr 140 in T-Form
auszubilden und es zentral in den Deckel 24 des Gießgefäßes
11 münden zu lassen (strichpunktierte Darstellung).
Der Gießvorgang gem. dem Verfahren und der Vorrichtung 10
läuft folgendermaßen ab. Das Gießgefäß 11 wird in im wesent
lichen vertikalen Zustand, Fig. 1, mit flüssigem oder noch
zu schmelzendem Schmelzgut gefüllt, das jedoch dann zunächst
auf die vorbestimmte Gießtemperatur gebracht werden muß. Der
Deckel 24 wird dann verschlossen, wobei der nicht vom Schmelz
vorrat 12 ausgefüllte Raum des Gießgefäßes 11 durch ein Inert
gas ausgefüllt werden kann, um eine Oxydbildung der Schmelze
an seiner Oberfläche zu vermeiden. Nachfolgend wird das Gieß
gefäß 11 in eine im wesentlichen horizontale Lage verschwenkt,
bei der die Gießgefäßachse 17 im wesentlichen horizontal aus
gerichtet ist, Fig. 2 und 4. Aus einer Ausgangsstellung, be
zogen auf die Darstellung von Fig. 2, wird die darin sich
zunächst oben befindende Gießform 15 zum Befüllen in einem
ersten Takt um seine horizontale Lage gedreht, so daß die
zunächst oben befindliche Gießform sich nun unten befindet,
so daß in diese Gießform 15 während des Schwenktaktes von
oben beruhigt fließende Schmelze aus dem Schmelzvorrat 12
über das Anschlußrohr 14 hineinfließt und gefüllt wird. Der
Drehtakt des Gießgefäßes um seine horizontale Achse beträgt
bei dieser Ausführungsform im wesentlichen 180°.
In einem anschließenden Takt wird die Gießform 15 nach Er
starrung der Schmelze wiederum um die horizontale Achse,
d. h. um die Gießgefäßachse aus der Gießstellung herausge
dreht, wobei sich die flüssige von der in der Gießform 15
erstarrten Schmelze trennt. Dieser Drehtakt kann so groß
sein, daß die Gießform 15 wiederum die obere Stellung, vgl.
Fig. 2, erreicht hat, so daß in dieser Lage das Gußstück
aus der Gießform 15 entnommen werden kann.
Es kann aber auch so sein, daß das Rückschwenken der Gieß
form aus der Gießstellung in die Entnahmestellung in zwei
Taktschritten erfolgt, um den Erstarrungsvorgang genügend
kontrollierbar ablaufen zu lassen.
Das ganze Gießverfahren kann durch eine hier nicht gesondert
dargestellte Rechnereinrichtung vollständig automatisch ab
laufend gesteuert werden, so daß das Befüllen, Gießen und
Erstarren frei von manuell bewirkenden Schritten ablaufen
kann. Als Rechnereinrichtung zur Steuerung eines derartigen
Verfahrensablaufs eignet sich grundsätzlich jeder frei pro
grammierbare Rechner (Prozeßrechner, Mikroprozessor).
Die Steuerung des Gießverfahrens mit der Vorrichtung 10 kann
auch rechnergestützte Steuerschritte vorsehen, bei denen die
Möglichkeit verhindert wird, daß die eigentliche Gießform
15 im Befüllungstakt und/oder im Erstarrungstakt geöffnet
werden kann, so daß rechnergestützt verhindert wird, daß
eine fehlerhafte Bedienung zu einem unkontrollierten Auslau
fen der flüssigen Schmelze aus der Vorrichtung 10 führt.
In Fig. 4 ist in strichpunktierter Darstellung die dort in
unterer Stellung gezeigte Gießform in Form einer Kokillen
gießmaschine 26 ausgebildet. Kokillengießmaschinen dieser Art
selbst sind bekannt und bestehen im wesentlichen aus zwei
seitlich zur Schließeinheit 262 angeordneten Kernzügen 260
und einem unteren bzw. oberen Kernzug 261. Das Vorsehen dieser
bekannten Kokillengießmaschine 26 als Gießformträger kann die
Produktivität der Vorrichtung 10 nochmals erhöhen, wobei grund
sätzlich alle der Vorrichtung 10 zugeordneten Gießformen 15
in Form von Kokillengießmaschinen 26 dieser oder anderer Art
ausgebildet sein können.
- Bezugszeichenliste:
10 Vorrichtung
11 Gießgefäß
12 Schmelzvorrat
120 Schmelzvorratspegel
13 Ausgießöffnung
14 Anschlußrohr
140 Anschlußrohr in T-Form
15 Gießform
16 Schwenkachse
17 Gießgefäßachse
18 Stützlager
19 Heizelement
20 Schwenkeinrichtung
21 Dreheinrichtung
22 Schwenklagereinrichtung
23 Gestell
24 Deckel
25 Verschluß
26 Kokillengießmaschine
260 Kernzug (seitlich)
261 Kernzug (unten/oben)
262 Schließeinheit
27 Ofenauskleidung
28 Zahnkranz
29 Ritzel
Claims (15)
1. Verfahren zum Gießen von Gußstücken in wenigstens einer
Gießform, insbesondere in einer Kokille, die durch einen Einguß
aus einem in einem Gießgefäß aufgenommenen Schmelzvorrat
gefüllt und während der Erstarrung des Gußstücks in ständi
ger Verbindung mit dem Schmelzvorrat gehalten wird , dadurch
gekennzeichnet, daß das Gießgefäß in im wesentlichen verti
kalen Zustand mit Schmelze gefüllt und anschließend ver
schlossen wird, wobei sich die Gießform oberhalb des Schmelz
vorratspegels befindet,
daß das Gießgefäß nachfolgend in eine im wesentlichen hori zontale Lage verschwenkt und aus einer Ausgangsstellung in einem ersten Takt zum Befüllen der Gußform um seine horizon tale Achse entsprechend seiner horizontalen Lage gedreht wird, so daß die Gießform von oben mit beruhigt fließender Schmelze befüllt wird,
daß in einem anschließenden Takt die Gußform nach Erstarrung der Schmelze um die horizontale Achse aus der Gießstellung gedreht wird, wobei sich die flüssige von der in der Guß form erstarrten Schmelze trennt, und
in die Ausgangsstellung zur Entnahme des Gußstücks gedreht wird.
daß das Gießgefäß nachfolgend in eine im wesentlichen hori zontale Lage verschwenkt und aus einer Ausgangsstellung in einem ersten Takt zum Befüllen der Gußform um seine horizon tale Achse entsprechend seiner horizontalen Lage gedreht wird, so daß die Gießform von oben mit beruhigt fließender Schmelze befüllt wird,
daß in einem anschließenden Takt die Gußform nach Erstarrung der Schmelze um die horizontale Achse aus der Gießstellung gedreht wird, wobei sich die flüssige von der in der Guß form erstarrten Schmelze trennt, und
in die Ausgangsstellung zur Entnahme des Gußstücks gedreht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehtakte des Gießgefäßes um seine horizontale Achse
wenigstens im wesentlichen 90° betragen.
3. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß im wesentlichen während des ge
samten Verfahrensablaufs der nicht durch den Schmelzvorrat
ausgefüllte Raum des Gießgefäßes durch ein Inertgas ausge
füllt ist.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verfahrensablauf durch eine
rechnergestützte Steuerungseinrichtung gesteuert wird.
5. Vorrichtung zum Gießen von Gußstücken in wenigstens einer
Gießform nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß das Gießgefäß (11) bei vertikaler
Stellung wenigstens eine oberhalb des Schmelzvorrats (12) an
geordnete Ausgießöffnung (13) aufweist, die über ein Anschluß
rohr (14) mit einer bei vertikaler Stellung des Gießgefäßes
ebenfalls oberhalb des Schmelzvorrats (12) liegenden Gießform
(15) verbunden ist, wobei das Gießgefäß (11) um eine Schwenk
achse (16) aus seiner vertikalen Stellung in eine horizontale
Stellung schwenkbar ist, in der es um eine dann ebenfalls
horizontal ausgerichtete Gießgefäßachse (17) zur Ausführung
des Gießvorganges und zur Entnahme des fertigen Gießstücks
(18) getaktet drehbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gießgefäß (11) in Form eines wenigstens ein Heizelement
(19) aufweisenden Schmelz-Warmhalteofens ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem oder beiden der Ansprüche 5 oder
6, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußrohr (14) über
Heizmittel heizbar ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußrohr (14) aus
keramischem Werkstoff besteht.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gießgefäß (11) über eine
steuerbare Schwenkeinrichtung (20) zwischen vertikaler und
horizontaler Lage verschwenkbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwenkeinrichtung (20) über eine pneumatisch und/oder
hydraulisch betriebene Kolben-Zylinder-Einrichtung gebildet
wird.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß über eine mit dem Gießgefäß
(11) verbundene steuerbare Dreheinrichtung (21) das Gießge
fäß (11) um seine Gießgefäßachse (17) drehbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dreheinrichtung (21) ein Elektromotor ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5, 7
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Gießgefäß (11) durch
einen beheizbaren Schmelz-Warmhalteofen gebildet wird.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß im Gießgefäß (11) eine signale
liefernde Einrichtung zur Anzeige des Schmelzvorratspegelsvor
gesehen ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß das Gießgefäß (11) über
Schwenklagereinrichtungen (22) an einem Gestell (23) befes
tigt ist, wobei am Gestell (23) im wesentlichen unterhalb des
Gießgefäßes (11) eine wannenförmige Auffangeinrichtung für
flüssige Schmelze angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863644701 DE3644701A1 (de) | 1986-12-30 | 1986-12-30 | Verfahren und vorrichtung zum giessen von giessstuecken in einer giessform |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863644701 DE3644701A1 (de) | 1986-12-30 | 1986-12-30 | Verfahren und vorrichtung zum giessen von giessstuecken in einer giessform |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3644701A1 true DE3644701A1 (de) | 1988-07-14 |
Family
ID=6317367
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863644701 Withdrawn DE3644701A1 (de) | 1986-12-30 | 1986-12-30 | Verfahren und vorrichtung zum giessen von giessstuecken in einer giessform |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3644701A1 (de) |
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1986
- 1986-12-30 DE DE19863644701 patent/DE3644701A1/de not_active Withdrawn
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