DE3644701A1 - Verfahren und vorrichtung zum giessen von giessstuecken in einer giessform - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum giessen von giessstuecken in einer giessform

Info

Publication number
DE3644701A1
DE3644701A1 DE19863644701 DE3644701A DE3644701A1 DE 3644701 A1 DE3644701 A1 DE 3644701A1 DE 19863644701 DE19863644701 DE 19863644701 DE 3644701 A DE3644701 A DE 3644701A DE 3644701 A1 DE3644701 A1 DE 3644701A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
casting
vessel
mold
melt
casting vessel
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19863644701
Other languages
English (en)
Inventor
Ruediger Noelscher
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
SPROETZE MASCHBAU GmbH
Original Assignee
SPROETZE MASCHBAU GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by SPROETZE MASCHBAU GmbH filed Critical SPROETZE MASCHBAU GmbH
Priority to DE19863644701 priority Critical patent/DE3644701A1/de
Publication of DE3644701A1 publication Critical patent/DE3644701A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D23/00Casting processes not provided for in groups B22D1/00 - B22D21/00
    • B22D23/006Casting by filling the mould through rotation of the mould together with a molten metal holding recipient, about a common axis

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Casting Support Devices, Ladles, And Melt Control Thereby (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gießen von Guß­ stücken in wenigstens einer Gießform, insbesondere in einer Kokille, die durch einen Einguß aus einem in einem Gießgefäß auf­ genommenen Schmelzvorrat gefüllt und während der Erstarrung des Gußstücks in ständiger Verbindung mit dem Schmelzvorrat gehalten werden, sowie eine Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens.
Ein Verfahren dieser Art ist bekannt (DE-PS 21 64 755), bei dem die Gießform während der Erstarrung des Gußstücks lang­ sam kontinuierlich gedreht wird, wobei der Einguß der Schmelze aus dem Schmelzvorrat in die Gießform dabei von unten erfolgt.
Es hat sich gezeigt, daß diese Gießtechnik die in sie gesetzten Erwartungen in bezug auf die Gußqualität, d. h. auf die Quali­ tät der mit diesem Verfahren hergestellten Gußstücke nicht vollständig erfüllt hat.
Hochwertige Gußstücke aus Aluminium erfordern insbesondere beim Befüllen der Gießform mit flüssiger Schmelze einen Gießvorgang, bei dem die Schmelze in ausreichender Menge beruhigt in die Gießform eingefüllt wird, wobei die Gießform beim Gießvorgang gesteuert mit Schmelze vollständig ausgefüllt wird. Auch beim Erstarrungsvorgang der Gußstücke muß zum Aus­ schluß von sich möglicherweise bildenden Gußfehlern eine Ver­ bindung zwischen Gießform und Schmelzvorrat bestehen bleiben, damit die Erstarrung der Schmelze in der Gießform gesteuert erfolgen kann.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen einerseits die Quali­ tät der Gußstücke gegenüber den bekannten Verfahren unter Verminderung des Anteils fehlerhafter Produkte verbessert wird und die Produktionsrate vergrößert wird, so daß hoch­ präzise Gußstücke ohne Qualitätseinbuße massenhaft gefertigt werden können.
Gelöst wird die Aufgabe gem. dem erfindungsgem. Verfahren derart, daß das Gießgefäß in im wesentlichen vertikalen Zu­ stand mit Schmelze gefüllt und anschließend verschlossen wird, wobei sich die Gießform oberhalb des Schmelzvorratspegels be­ findet, daß das Gießgefäß nachfolgend in eine im wesentlichen horizontale Lage verschwenkt und aus einer Ausgangsstellung in einem ersten Takt zum Befüllen der Gießform derart um sei­ ne horizontale Achse entsprechend seiner horizontalen Lage gedreht wird, daß die Gießform von oben mit beruhigt fließen­ der Schmelze befüllt wird,
daß in einem anschließenden Takt die Gießform nach Erstarrung der Schmelze um die horizontale Achse aus der Gießstellung ge­ dreht wird, wobei sich die flüssige von der in der Gießform erstarrten Schmelze trennt, und
daß schließlich die Gießform um die horizontale Achse in die Ausgangsstellung zur Entnahme des Gußstücks gedreht wird.
Der Vorteil des derartigen Verfahrens liegt im wesentlichen in der uneingeschränkten Wiederholbarkeit des Gieß- und Er­ starrungsvorganges ohne irgendeine mengenmäßige Begrenzung. Das Befüllen des Gießgefäßes, das Gießen und Erstarren kann unter vollständig gleichen Randbedingungen erfolgen, so daß die gem. diesem Verfahren hergestellten Gußstücke von gleich­ bleibender Qualität sind.
Gem. einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens be­ tragen die Drehtakte des Gießgefäßes um seine horizontale Achse wenigstens im wesentlichen 90°, beispielsweise wenn anstelle einer dem Gießgefäß zugeordneten Gießform eine Mehr­ zahl von Gießformen, beispielsweise vier, dem Gießgefäß zuge­ ordnet sind.
Um zu vermeiden, daß sich an der Oberfläche des flüssigen Schmelzvorrats im Gießgefäß Oxyde der Schmelze bilden können, ist im wesentlichen während des gesamten Verfahrensablaufes der nicht durch den Schmelzvorrat ausgefüllte Raum des Gieß­ gefäßes mit einem Inertgas gefüllt.
Schließlich ist es vorteilhaft, den gesamten Verfahrensablauf zur Vergrößerung der Produktionsrate an Gußstücken unter Auf­ rechterhaltung gleichbleibender Gußqualität, durch eine rechnergestützte Steuerungseinrichtung zu steuern und zu überwachen.
Die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens ist dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Gießgefäß bei vertikaler Stellung wenigs­ tens eine oberhalb des Schmelzvorrats angeordnete Ausgießöff­ nung aufweist, die über ein Anschlußrohr mit einer in vertika­ ler Stellung des Gießgefäßes ebenfalls oberhalb des Schmelzvor­ rates liegenden Gießform verbunden ist, wobei das Gießgefäß um eine Schwenkachse aus seiner vertikalen Stellung in eine horizontale Stellung verschwenkbar ist, in der es um eine dann ebenfalls horizontal ausgerichtete Gießgefäßachse zur Ausführung des Gießvorganges und zur Entnahme des fertigen Gießstücks getaktet drehbar ist.
Ein Vorteil dieser Vorrichtung ist, daß in der Stillstands­ lage, bei der sich die Gießform oberhalb des Schmelzvorrats­ pegels befindet und durch die Strahlungswärme der Schmelze in Gießbereitschaft gehalten wird, die Gießform selbst sehr gut zugänglich ist und das verbleibende Gußstück entweder manuell oder automatisch leicht entnommen werden kann.
Darüberhinaus getattet die vertikale Stellung des Gießgefäßes in der Stillstandslage auch ein problemloses, gegebenenfalls automatisiert ablaufendes Befüllen des Gießgefäßes mit Schmel­ ze.
Um während des Gießvorganges die im Anschlußrohr sich befin­ dende bzw. durch dieses hindurchfließende Schmelze auf der Temperatur der Schmelze im Gießgefäß zu halten, ist das An­ schlußrohr selbst über gesonderte Heizmittel heizbar, bei­ spielsweise durch elektrisch betriebene Heizwiderstände, die das Anschlußrohr umgeben.
Das Anschlußrohr selbst ist vorteilhafterweise aus keramischem Werkstoff hergestellt, um als verhältnismäßig schlechter Wärme­ leiter die Wärmeabstrahlung der Schmelze im Anschlußrohr gering zu halten und infolge der Unbenetzbarkeit keine Gußanhaftung zuläßt.
Darüberhinaus kann das Anschlußrohr auch so ausgebildet sein, daß es bei Bedarf schnell ausgewechselt werden kann.
Das Gießgefäß ist vorzugsweise über eine steuerbare Schwenk­ einrichtung zwischen vertikaler und horizontaler Lage ver­ schwenkbar, so daß auch der Übergang aus der Stillstandslage in die Gieß- bzw. Erstarrungslage der Vorrichtung ohne manu­ elle Betätigung, d. h. vollständig automatisiert durchführ­ bar ist. Die Schwenkeinrichtung selbst kann grundsätzlich durch beliebige geeignete Wirkeinrichtungen ausgeführt wer­ den, wegen der mit verhältnismäßig wenigen Mitteln zu bewerk­ stelligenden Verschwenkung ist die Schwenkeinrichtung vor­ teilhafterweise durch eine pneumatisch und/oder hydraulisch betriebene Kolben-Zylinder-Einrichtung gebildet, die dabei große Drehmomente aufzubringen imstande ist.
Das Gießgefäß selbst ist, ggf. über eine an seinem Umfang ausgebildete Verzahnung, mit einer steuerbaren Dreheinrich­ tung verbunden, die das Gießgefäß mittels eines in der Dreh­ einrichtung angeordneten Zahnrades um seine Gießgefäßachse dreht. Grundsätzlich kann jedoch die Dreheinrichtung auch durch pneumatisch oder hydraulisch wirkende Mittel gebildet werden und ggf. kann auch der Drehantrieb ggf. direkt auf die Gießgefäßachse wirken.
Das Gießgefäß kann gem. einer vorteilhaften weiteren Aus­ führungsform in Form eines wenigstens ein Heizelement auf­ weisenden Schmelz-Warmhalteofens ausgebildet sein, so daß nicht notwendigerweise schon flüssige Schmelze zu Beginn des Gießvorganges in das Gießgefäß eingefüllt werden muß. Der als Gießgefäß ausgebildete Schmelz-Warmhalteofen hat den Vorteil, daß zur Ausführung hochgenauer Gußstücke die Temperatur der Schmelze über die Heizelemente in genauen Grenzen eingehalten werden kann, so daß durch diese Maß­ nahme insgesamt die Güte der durch die Vorrichtung herge­ stellten Gußstücke vergrößert wird.
Gem. einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird das Gießgefäß durch einen gesonderten Tiegel gebildet, der von einem aus zwei voneinander lösbaren Hälften bestehenden Schmelz-Warmhalteofen umgeben ist. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß der Tiegel, der sich im Laufe der Zeit langsam verbraucht, dann ohne weiteres ausgetauscht werden kann, wenn er unbrauchbar geworden ist, u. z. durch voneinander lösen der beiden Hälften des Schmelz-Warmhalte­ ofens. Ein neuer Tiegel kann auf die gleiche Weise ohne Mühen schnell wieder eingesetzt werden, so daß die Still­ standszeiten der Vorrichtung auf ein Minimum auch bei Tie­ gelwechsel vermindert sind. Darüberhinaus kann durch diese Art der Ausbildung des Gießgefäßes durch einfachen Tiegel­ wechsel die Vorrichtung auch für andere Schmelzwerkstoffe schnell umgerüstet werden.
Um insgesamt die Vorrichtung im völlig automatisierten Ein­ satz betreiben zu können, ist im Gießgefäß eine signale­ liefernde Einrichtung zur Anzeige des Schmelzvorratspegels vorgesehen. Sobald ein vorbestimmter oberer und unterer Schmelzvorratspegel im Gießgefäß durch die Anzeigeeinrich­ tung erkannt wird, kann die Vorrichtung automatisch in die Stillstandslage überführt werden und bei zu geringem Schmelzvorratspegel mit Schmelze oder mit noch nicht ge­ schmolzenem Metall aufgefüllt werden.
Grundsätzlich kann die Vorrichtung durch beliebige Mittel aus der Stillstandslage in die Gieß- bzw. Erstarrungslage verschwenkt werden. Um die Vorrichtung jedoch als verhält­ nismäßig kompakte einheitlich zu handhabende Einrichtung auszubilden, ist das Gießgefäß vorteilhafterweise über eine Schwenklagereinrichtung an einem Gestell befestigt, wobei sich am Gestell im wesentlichen unterhalb des Gieß­ gefäßes eine wannenförmige Auffangeinrichtung für flüssige Schmelze befindet, in die bei evtl. Not- oder Störfällen die flüssige Schmelze abgeleitet bzw. aufgefangen werden kann. Die Vorrichtung selbst kann bei dieser Ausführungs­ form leicht an unterschiedliche Einsatzorte transportiert werden, ist also ohne Einschränkungen in verschiedenen Orten leicht einsetzbar, ohne daß gesonderte Gründungs­ und Fundamentierungsmaßnahmen erforderlich sind.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die nachfol­ genden schematischen Zeichnungen anhand eines Ausführungs­ beispieles beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 in der Seitenansicht die Stillstandslage der Vorrichtung in teilweise geschnittener Darstellung,
Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung mit um 90° in die Horizontale gekipptem Gießgefäß, wobei sich die Vorrichtung dabei in der Gieß- bzw. Erstarrungs­ lage befindet,
Fig. 3 eine Ansicht auf die in den Fig. 1 und 2 darge­ stellte Vorrichtung von vorn unter Weglassung der Anschlußrohre und der Gießformen und
Fig. 4 eine Seitenansicht auf die Vorrichtung entsprechend der Darstellung von Fig. 2 mit im einzelnen schema­ tisch dargestellter Kokillengießmaschine sowie sicht­ barer Schwenklagereinrichtung mit Schwenkachse.
Die Vorrichtung 10 besteht im wesentlichen aus einem Gieß­ gefäß 11, das bei der hier dargestellten Ausführungsform einen im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt mit einer Gießgefäß­ achse 17 aufweist, sowie aus einer Mehrzahl von Gießformen 15, die über Anschlußrohre 14 mit dem Gießgefäß 11 verbunden sind.
Das Gießgefäß 11 ist über Schwenklagereinrichtungen 22 um eine Schwenkachse 16 aus der Stillstandslage, in der die Gieß­ gefäßachse 17 im wesentlichen vertikal ausgerichtet ist, in eine Gieß- bzw. Erstarrungslage verschwenkbar, in der die Gießgefäßachse 17 im wesentlichen horizontal ausgerich­ tet ist, vgl. Fig. 1 und 2 bzw. 4.
Die Vorrichtung 10 umfaßt weiterhin ein Gestell 23, das die Schwenklagereinrichtung 22 trägt und das auf geeignete Wei­ se ausgebildet auf einem Untergrund steht. Darüberhinaus ist zwischen dem Gestell 23 und an einem geeignet ausgewähl­ ten Hebelpunkt der das Gießgefäß 11 aufnehmenden Halteteile eine Schwenkeinrichtung angeordnet, die bei dem hier darge­ stellten Ausführungsbeispiel in Form einer hydraulisch oder pneumatisch betriebenen Kolben-Zylinder-Einrichtung ausge­ bildet ist. Der Schwenkvorgang aus der Stillstandslage, Fig. 1, in die Gieß-bzw. Erstarrungslage, Fig. 2, 4, wird durch geeignete Betätigung der Schwenkeinrichtung 20 be­ wirkt.
An der äußeren Begrenzung der Gießgefäßummantelung, die durch eine auf bekannte Weise ausgebildete wärmeisolierende Ofenauskleidung 27 gebildet wird, ist ein umlaufender Zahn­ kranz 28 vorgesehen, der von einer hier als Elektromotor ausgebildeten Dreheinrichtung 21 über ein Ritzel 29 ange­ trieben wird, so daß sich das Gießgefäß 11 zwischen den Stützlagern 18 um die Gießgefäßachse 17 drehen kann. Die Dreheinrichtung 21 bewirkt die getaktete Drehung des Gießge­ fäßes 11 bei der Ausführung des Gießverfahrens, was im ein­ zelnen noch weiter unten beschrieben wird.
Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Gieß­ gefäß 11 durch einen Schmelz-Warmhalteofen gebildet. Teile des Schmelz-Warmhalteofens sind die vier vorgesehenen Heizelemente 19, die auf geeignete Weise gesteuert dafür sorgen, daß die Schmelze im Gießgefäß 11 bzw. Tiegel immer auf vorbestimmter Temperatur gehalten wird. Es sei allerdings erwähnt, daß das Gießgefäß 11 nicht in je­ dem Falle in Form eines Schmelz-Warmhalteofens ausgebildet sein muß, es ist ebenfalls im Rahmen der Erfindung liegend, daß das Gießgefäß 11 lediglich durch die geeignet ausgewähl­ te Ofenauskleidung 27 nach Befüllung mit Schmelze innerhalb vorbestimmter zeitlicher Grenzen die Schmelze innerhalb vor­ bestimmter verarbeitungsfähiger Temperaturen hält.
Das Gießgefäß 11 wird, vgl. Fig. 1, durch einen Deckel 24 ab­ gedeckt, der auf geeignete Weise das Gießgefäß 11 in vertikaler Stellung oben verschließt. Der Deckel 24 weist einen Verschluß 25 auf, durch den Schmelze oder zu schmelzender Werkstoff in das Gießgefäß 11 eingefüllt werden kann. Der Verschluß 25 kann dann selbst wieder den Deckel 24 geeignet verschließen. Im Deckel 24 sind in der Randzone Ausgußöffnungen 13 vorge­ sehen, die über das schon erwähnte jeweilige Anschlußrohr 14 mit den Gußformen 15 verbunden sind. Die Anschlußrohre 14 können aus keramischen Werkstoffen und auswechselbar ausge­ bildet sein, was durch die flanschartigen Erweiterungen an den jeweiligen Anschlußrohröffnungen schematisch dargestellt ist.
Darüberhinaus können die Anschlußrohre 14 durch Heizelemente umgeben sein, damit die durch sie hindurchfließende Schmelze während des Gießvorganges auf der Temperatur des Schmelz­ vorrates 12 im Gießgefäß 11 gehalten werden kann.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß in vertikaler Stellung des Gießgefäßes 11 sich die beiden Gießformen 15 oberhalb des Schmelzvorratspegels 120 befinden, der in Fig. 1 durch die gestrichelte Linie symbolisch dargestellt ist.
Die Gießformen 15 können beliebig ausgebildet sein, die Vor­ richtung 10 eignet sich jedoch insbesondere zur Verwendung von Kokillengießmaschinen 26 als Träger von Gießformen.
Die Anzahl der Gießformen 15 pro Vorrichtung 10 kann grundsätz­ lich zwischen einer und vier Gießformen schwanken. Durch ge­ eignete Wahl der Drehtakte um die Gießgefäßachse 17, auf die noch weiter unten eingegangen wird, können jedoch auch noch grundsätzlich mehr als vier Gießformen pro Vorrichtung 10 verwendet werden. Auch ist es grundsätzlich nicht zwingend, die Anschlußrohre 14 im Seitenbereich des Deckels 24 mit seiner Ausgußöffnung 13 münden zu lassen. Vielmehr ist es auch denkbar, vgl. Fig. 4, das Anschlußrohr 140 in T-Form auszubilden und es zentral in den Deckel 24 des Gießgefäßes 11 münden zu lassen (strichpunktierte Darstellung).
Der Gießvorgang gem. dem Verfahren und der Vorrichtung 10 läuft folgendermaßen ab. Das Gießgefäß 11 wird in im wesent­ lichen vertikalen Zustand, Fig. 1, mit flüssigem oder noch zu schmelzendem Schmelzgut gefüllt, das jedoch dann zunächst auf die vorbestimmte Gießtemperatur gebracht werden muß. Der Deckel 24 wird dann verschlossen, wobei der nicht vom Schmelz­ vorrat 12 ausgefüllte Raum des Gießgefäßes 11 durch ein Inert­ gas ausgefüllt werden kann, um eine Oxydbildung der Schmelze an seiner Oberfläche zu vermeiden. Nachfolgend wird das Gieß­ gefäß 11 in eine im wesentlichen horizontale Lage verschwenkt, bei der die Gießgefäßachse 17 im wesentlichen horizontal aus­ gerichtet ist, Fig. 2 und 4. Aus einer Ausgangsstellung, be­ zogen auf die Darstellung von Fig. 2, wird die darin sich zunächst oben befindende Gießform 15 zum Befüllen in einem ersten Takt um seine horizontale Lage gedreht, so daß die zunächst oben befindliche Gießform sich nun unten befindet, so daß in diese Gießform 15 während des Schwenktaktes von oben beruhigt fließende Schmelze aus dem Schmelzvorrat 12 über das Anschlußrohr 14 hineinfließt und gefüllt wird. Der Drehtakt des Gießgefäßes um seine horizontale Achse beträgt bei dieser Ausführungsform im wesentlichen 180°.
In einem anschließenden Takt wird die Gießform 15 nach Er­ starrung der Schmelze wiederum um die horizontale Achse, d. h. um die Gießgefäßachse aus der Gießstellung herausge­ dreht, wobei sich die flüssige von der in der Gießform 15 erstarrten Schmelze trennt. Dieser Drehtakt kann so groß sein, daß die Gießform 15 wiederum die obere Stellung, vgl. Fig. 2, erreicht hat, so daß in dieser Lage das Gußstück aus der Gießform 15 entnommen werden kann.
Es kann aber auch so sein, daß das Rückschwenken der Gieß­ form aus der Gießstellung in die Entnahmestellung in zwei Taktschritten erfolgt, um den Erstarrungsvorgang genügend kontrollierbar ablaufen zu lassen.
Das ganze Gießverfahren kann durch eine hier nicht gesondert dargestellte Rechnereinrichtung vollständig automatisch ab­ laufend gesteuert werden, so daß das Befüllen, Gießen und Erstarren frei von manuell bewirkenden Schritten ablaufen kann. Als Rechnereinrichtung zur Steuerung eines derartigen Verfahrensablaufs eignet sich grundsätzlich jeder frei pro­ grammierbare Rechner (Prozeßrechner, Mikroprozessor).
Die Steuerung des Gießverfahrens mit der Vorrichtung 10 kann auch rechnergestützte Steuerschritte vorsehen, bei denen die Möglichkeit verhindert wird, daß die eigentliche Gießform 15 im Befüllungstakt und/oder im Erstarrungstakt geöffnet werden kann, so daß rechnergestützt verhindert wird, daß eine fehlerhafte Bedienung zu einem unkontrollierten Auslau­ fen der flüssigen Schmelze aus der Vorrichtung 10 führt.
In Fig. 4 ist in strichpunktierter Darstellung die dort in unterer Stellung gezeigte Gießform in Form einer Kokillen­ gießmaschine 26 ausgebildet. Kokillengießmaschinen dieser Art selbst sind bekannt und bestehen im wesentlichen aus zwei seitlich zur Schließeinheit 262 angeordneten Kernzügen 260 und einem unteren bzw. oberen Kernzug 261. Das Vorsehen dieser bekannten Kokillengießmaschine 26 als Gießformträger kann die Produktivität der Vorrichtung 10 nochmals erhöhen, wobei grund­ sätzlich alle der Vorrichtung 10 zugeordneten Gießformen 15 in Form von Kokillengießmaschinen 26 dieser oder anderer Art ausgebildet sein können.
  • Bezugszeichenliste:  10 Vorrichtung
     11 Gießgefäß
     12 Schmelzvorrat
    120 Schmelzvorratspegel
     13 Ausgießöffnung
     14 Anschlußrohr
    140 Anschlußrohr in T-Form
     15 Gießform
     16 Schwenkachse
     17 Gießgefäßachse
     18 Stützlager
     19 Heizelement
     20 Schwenkeinrichtung
     21 Dreheinrichtung
     22 Schwenklagereinrichtung
     23 Gestell
     24 Deckel
     25 Verschluß
     26 Kokillengießmaschine
    260 Kernzug (seitlich)
    261 Kernzug (unten/oben)
    262 Schließeinheit
     27 Ofenauskleidung
     28 Zahnkranz
     29 Ritzel

Claims (15)

1. Verfahren zum Gießen von Gußstücken in wenigstens einer Gießform, insbesondere in einer Kokille, die durch einen Einguß aus einem in einem Gießgefäß aufgenommenen Schmelzvorrat gefüllt und während der Erstarrung des Gußstücks in ständi­ ger Verbindung mit dem Schmelzvorrat gehalten wird , dadurch gekennzeichnet, daß das Gießgefäß in im wesentlichen verti­ kalen Zustand mit Schmelze gefüllt und anschließend ver­ schlossen wird, wobei sich die Gießform oberhalb des Schmelz­ vorratspegels befindet,
daß das Gießgefäß nachfolgend in eine im wesentlichen hori­ zontale Lage verschwenkt und aus einer Ausgangsstellung in einem ersten Takt zum Befüllen der Gußform um seine horizon­ tale Achse entsprechend seiner horizontalen Lage gedreht wird, so daß die Gießform von oben mit beruhigt fließender Schmelze befüllt wird,
daß in einem anschließenden Takt die Gußform nach Erstarrung der Schmelze um die horizontale Achse aus der Gießstellung gedreht wird, wobei sich die flüssige von der in der Guß­ form erstarrten Schmelze trennt, und
in die Ausgangsstellung zur Entnahme des Gußstücks gedreht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehtakte des Gießgefäßes um seine horizontale Achse wenigstens im wesentlichen 90° betragen.
3. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im wesentlichen während des ge­ samten Verfahrensablaufs der nicht durch den Schmelzvorrat ausgefüllte Raum des Gießgefäßes durch ein Inertgas ausge­ füllt ist.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verfahrensablauf durch eine rechnergestützte Steuerungseinrichtung gesteuert wird.
5. Vorrichtung zum Gießen von Gußstücken in wenigstens einer Gießform nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß das Gießgefäß (11) bei vertikaler Stellung wenigstens eine oberhalb des Schmelzvorrats (12) an­ geordnete Ausgießöffnung (13) aufweist, die über ein Anschluß­ rohr (14) mit einer bei vertikaler Stellung des Gießgefäßes ebenfalls oberhalb des Schmelzvorrats (12) liegenden Gießform (15) verbunden ist, wobei das Gießgefäß (11) um eine Schwenk­ achse (16) aus seiner vertikalen Stellung in eine horizontale Stellung schwenkbar ist, in der es um eine dann ebenfalls horizontal ausgerichtete Gießgefäßachse (17) zur Ausführung des Gießvorganges und zur Entnahme des fertigen Gießstücks (18) getaktet drehbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gießgefäß (11) in Form eines wenigstens ein Heizelement (19) aufweisenden Schmelz-Warmhalteofens ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem oder beiden der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußrohr (14) über Heizmittel heizbar ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußrohr (14) aus keramischem Werkstoff besteht.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gießgefäß (11) über eine steuerbare Schwenkeinrichtung (20) zwischen vertikaler und horizontaler Lage verschwenkbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkeinrichtung (20) über eine pneumatisch und/oder hydraulisch betriebene Kolben-Zylinder-Einrichtung gebildet wird.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß über eine mit dem Gießgefäß (11) verbundene steuerbare Dreheinrichtung (21) das Gießge­ fäß (11) um seine Gießgefäßachse (17) drehbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Dreheinrichtung (21) ein Elektromotor ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5, 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Gießgefäß (11) durch einen beheizbaren Schmelz-Warmhalteofen gebildet wird.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß im Gießgefäß (11) eine signale­ liefernde Einrichtung zur Anzeige des Schmelzvorratspegelsvor­ gesehen ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Gießgefäß (11) über Schwenklagereinrichtungen (22) an einem Gestell (23) befes­ tigt ist, wobei am Gestell (23) im wesentlichen unterhalb des Gießgefäßes (11) eine wannenförmige Auffangeinrichtung für flüssige Schmelze angeordnet ist.
DE19863644701 1986-12-30 1986-12-30 Verfahren und vorrichtung zum giessen von giessstuecken in einer giessform Withdrawn DE3644701A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19863644701 DE3644701A1 (de) 1986-12-30 1986-12-30 Verfahren und vorrichtung zum giessen von giessstuecken in einer giessform

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19863644701 DE3644701A1 (de) 1986-12-30 1986-12-30 Verfahren und vorrichtung zum giessen von giessstuecken in einer giessform

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE3644701A1 true DE3644701A1 (de) 1988-07-14

Family

ID=6317367

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19863644701 Withdrawn DE3644701A1 (de) 1986-12-30 1986-12-30 Verfahren und vorrichtung zum giessen von giessstuecken in einer giessform

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE3644701A1 (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT404685B (de) * 1993-02-16 1999-01-25 Vaw Mandl & Berger Gmbh Verfahren zum Füllen einer Gießform
DE19834553A1 (de) * 1998-07-31 2000-02-03 Georg Fischer Disa Ag Verfahren und Vorrichtung zum steigenden Gießen von Leichtmetall
US9427803B2 (en) 2004-09-01 2016-08-30 Commonwealth Scientific And Industrial Research Organisation Alloy casting apparatus
DE102018215955A1 (de) * 2018-09-19 2020-03-19 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Gießform zur Herstellung von wendelförmigen Gusskörpern

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT404685B (de) * 1993-02-16 1999-01-25 Vaw Mandl & Berger Gmbh Verfahren zum Füllen einer Gießform
DE19834553A1 (de) * 1998-07-31 2000-02-03 Georg Fischer Disa Ag Verfahren und Vorrichtung zum steigenden Gießen von Leichtmetall
US9427803B2 (en) 2004-09-01 2016-08-30 Commonwealth Scientific And Industrial Research Organisation Alloy casting apparatus
DE102018215955A1 (de) * 2018-09-19 2020-03-19 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Gießform zur Herstellung von wendelförmigen Gusskörpern

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP2352608B1 (de) VERFAHREN ZUM GIEßEN EINES GUSSTEILS AUS EINER METALLSCHMELZE
DE102010022343B4 (de) Verfahren zum Kippgießen von Bauteilen und Kippgießvorrichtung
DE69318519T2 (de) Vorrichtung zum Giessen von Nichteisenmetallen in Sandformen mittels Nachdruck
DE7532061U (de) Einrichtung fuer den mechanisierten niederdruckguss
DE2164755C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Gießen und zur Erstarrungslenkung von Gußstücken in Gießformen
DE3021584C2 (de)
DE2241894C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines hohlen Metallgegenstands mit sphärisch ausgebildeter Schale
DE3644701A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum giessen von giessstuecken in einer giessform
DE1963421A1 (de) Stuetzkonstruktion fuer die Giessform einer Vorrichtung zum Vergiessen von Metallen
DE1942696A1 (de) Einrichtung zum Veredeln von Metallschmelzen unter Vakuum
DE112006003535B4 (de) Vorrichtung zum Gießen mit verlorener Gießform bei einer Kristallisation unter Druck
DE1758060A1 (de) Metallguss und -verfestigung
DE3873994T2 (de) Verfahren und vorrichtung zum metallgiessen.
DE2022297B2 (de) Giessmaschine
DE10030225C1 (de) Gießmaschine
DE377683C (de) Verfahren zum Giessen von Metallen
DE69027771T2 (de) Induktionsschmelz- und -giessofen
WO2002026426A1 (de) Verfahren zum druckgiessen und füllbüchse hierfür sowie druckgiessmaschine
DE2710680C2 (de) Stranggießvorrichtung
DE1945141A1 (de) Einrichtung zum horizontalen Stranggiessen
DE2729598A1 (de) Verfahren zur behandlung von geschmolzenem metall beim schleuderguss
AT231630B (de) Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Stranggießen von Metallen
EP0140217A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Wechseln von Giesspfanne und Zwischenbehälter an einer Stranggiessanlage
DE677554C (de) Schwenkbarer Schoepfofen zum Verarbeiten von Magnesium
DE436713C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Rohren durch Schleuderguss in wagerechten Gussformen

Legal Events

Date Code Title Description
8139 Disposal/non-payment of the annual fee