DE436713C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Rohren durch Schleuderguss in wagerechten Gussformen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Rohren durch Schleuderguss in wagerechten Gussformen

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DE436713C
DE436713C DEM82309D DEM0082309D DE436713C DE 436713 C DE436713 C DE 436713C DE M82309 D DEM82309 D DE M82309D DE M0082309 D DEM0082309 D DE M0082309D DE 436713 C DE436713 C DE 436713C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D13/00Centrifugal casting; Casting by using centrifugal force
    • B22D13/02Centrifugal casting; Casting by using centrifugal force of elongated solid or hollow bodies, e.g. pipes, in moulds rotating around their longitudinal axis
    • B22D13/023Centrifugal casting; Casting by using centrifugal force of elongated solid or hollow bodies, e.g. pipes, in moulds rotating around their longitudinal axis the longitudinal axis being horizontal

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Casting Support Devices, Ladles, And Melt Control Thereby (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Rohren durch Schleuderguß in wagerechten Gußformen. Es ist bereits bekannt, Hohlkörper irii Schleudergußverfahren herzustellen, wobei die sich drehende Form aus einer aufrechten oder steilen Schrägstellung in eine annähernd wagerechte Lage gebracht wird.
  • Dieses bekannte Verfahren geht aus von der senkrechten Stellung der Formen und eignet sich nicht zur Herstellung von Rohren mit gleichmäßiger Wandstärke, insbesondere aber ist es ungeeignet zum Gießen von langen Rohren, sondern es ist gedacht zur Herstellung von rohrförmigen Hohlblöcken, die später zu Rohren ausgewalzt werden müssen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet diese Nachteile dadurch, daß es von dem bekannten Schleudergußverfahren in wagerechten Formen ausgeht und die Form in einer das Eingießen noch gestattenden, gegen die Wagerechte leicht geneigten Lage gebracht und hierauf zum Zwecke einer gleichmäßigen Längsverteilung des flüssigen Metalls mäßig schnell wieder in die wagerechte Lage gesenkt wird, worauf sie die für Schleuderguß erforderliche Drehzahl erhält.
  • Die Abbildungen zeigen eine besonders zweckmäßige Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, und zwar ist Abb. i eine Seitenansicht der Gießvorrichtung, Abb. 2 einen Grundriß zu Abb. i, Abb. 3 einen Schnitt nach Linie 3-3 der Abb. i, Abb.4 einen Schnitt nach Linie 4-4 zu Abb. i, Abb. 5 einen Schnitt nach Linie 5-5 zu Abb. i, Abb. 6 einen Längsschnitt durch die Form, Abb. 7 einen Längsschnitt durch die Form, wobei eine Gußröhre in derselben liegt, Abb. 8 einen Schnitt nach Linie io-io der 216b. 7.
  • Wie aus den Abb. i bis 5 ersichtlich, besteht die Vorrichtung aus einer drehbaren Form, die durch einen röhrenförmigen Formkasten io gebildet wird. Letzterer besitzt eine Anzahl von Lochungen i i, die über den Formkörper verteilt sind und Auslaßöffnungen für die beim Gießvorgang erzeugten Case und Dämpfe bilden. Die Form ist dabei mit einer feuerfesten Schicht, z. B. 'einer Sandschicht 12, ausgebildet (s. z. B. Abb.,3 bis 5), welche vorteilhaft einen Überzug 13 aufweist. Die Form ist so gelagert und angeordnet, daß sie sich zwischen einer wagerechten und einer zu dieser geneigten Lage bewegen kann. Letztere Lage ist in Abb, i gekennzeichnet. Die Form ruht auf einem Trägergestell 14, ,welches die entsprechenden Bewegungen zwischen einer wagerechten und einer geneigten Lage auszuführen vermag. Der Rahmen 14 ist hierzu um eine wagerechte Achse schwingbar, welche durch die in Abstand voneinander angeordneten Lagerstützen 15, 15 gebildet wird. Zur Bewegung der Form und ihres Trägerrahmens zwischen der wagerechten und schrägen Lage kann irgendein geeigneter Antrieb zur Anwendung gelangen. Laut Abbildung ist eine Querachse 16 vorgesehen (Abb. 4), welche in Böcken 17 gelagert ist und durch eine Antriebswelle 18 vermittels einer auf derselben sitzenden Scheibe ig und eines mit dieser in Eingriff stehenden Schneckenrades 2o ° angetrieben wird. Die Querachse 16 ist mit den Exzenterscheiben 2o' versehen, welche von den Exzenterringen 21 umschlossen werden. Diese sind an ihren Enden :22 gegabelt und mit Hilfe von Lageraugen 23 an Rahmen 14 angelenkt. Durch Drehung der Querachse 16 wird somit dem Rahmen 14 und der von demselben getragenen Form 15 die gewünschte Bewegung erteilt. Um die Bewegung der Form zu regeln, ist eine Kupplungsvorrichtung geeigneter, z. B. der bei 24 dargestellten Art vorgesehen, welche mittels eines Kupplungshebels :25 betätigt wird.
  • "Zur Begrenzung der Bewegung des Raht> 14 in der wagerechten Lage können Anschläge vorgesehen sein, welche vorteilhaft durch einstellbare Bolzen 26 gebildet werden, die an den Böcken 17 sitzen und mit Anschlagaugen 27 des Rahmens 14 in Wechselwirkung treten. Ein Vergleich der Abb. i und 4 zeigt die Lage der einzelnen Teil` der Vorrichtung in geneigter und wagerechter Stellung. Abb. r zeigt den Rahmen in einer Stellung, die annähernd der Höchstlage der Exzenterscheiben 2o' entspricht. Abb. 4 zeigt denselben in seiner niedersten oder wagerechten Lage, wobei die Anschlagaugen 27 an die Bolzen a6 anschlagen.
  • Um jedes. Hochsteigen des in die Form eingebrachten flüssigen Metalls zu verhindern und die Form in stabile Verhältnisse zu bringen, ist zweckmäßig nur das Eingußende der Form offen und das andere Ende derselben vollständig oder im wesentlichen vollständig geschlossen.
  • Wie aus Abb. 7 ersichtlich, ist das offene oder Eingußende der Form mit einem Ringflansch 28 versehen, welcher auf die Formröhre io aufgeschraubt ist und so einen Bestandteil derselben bildet. Auf dem Ringflansch ist mittels zweier Versenkbolzen eine Abstreifplatte 2g befestigt und auf dieser mittels zweier versenkter Bolzen 31 eine Abschlußplatte 3o angebracht. Letztere ist nach beiden Seiten mit röhrenförmigen Ansätzen versehen, so daß der mit 31' bezeichnete röhrenförmige Teil entsteht, der, um seine Haltbarkeit zu erhöhen, von Zeit zu Zeit umgekehrt werden kann. Der Innendurchmesser dieses röhrenförmigen Teiles ist so bestimmt, daß derselbe etwas kleiner ist als der Innendurchmesser der zu bildenden Röhre. Das andere Ende der Formröhre kann mit dem glockenförmigen Endteil 32 versehen sein, auf welchem mittels Bolzen die Endplatte 33 befestigt ist. Diese trägt ein im wesentlichen abschließendes Kernstück 34, welches in manchen Fällen mit einer geeigneten Auslaßöffnung versehen sein kann, wie in Abb. 7 in punktierten Linien angegeben. Das Kernstück 34 wird durch die Endplatte 33 mittels der Keile 34' festgehalten und besitzt die notwendige Gestalt zur Bildung der inneren Fläche des glockenförmigen Endes der Röhre. Die Außenfläche der.Röhre wird durch die Form der Sandschicht am unteren Teil der Form bestimmt. Bei dieser- Anordnung- können die Ab:chlußplatte, die Abstreifplatte und die Endplatte 33 rasch entfernt werden, uni, nachdem ein Guß ausgeführt wurde, den Sand und (las Gußstiick entfernen zu können. Durch das vollständige oder i111 wesentlichen vollständige Schließen des Formendes kann (las 'Metall i11 die geweihte Form eingegos:erl werden, ohne ein Hochsteigen oder Wallen des \letalls zu veranlassen, wobei (las im wesentliclicn geschlossene Ende auch die Druckausgleichsverhältnisse in der Form günstig beeinflußt.
  • Bei der praktischen Ausführung des (rfii)-dungsgeinäßen Verfahrens wird immer eine mit Gußinaterial gefüllte Form voll der Gießvorrichtung entfernt und durch eine neue noch angefüllte Form ersetzt, zu welchem Zwecke die Formröhre io auf dein Trägerrahmen 14 abnehmbar angebracht ist. Wie aus den Abb. i bis -t ersichtlich, ist die Formröhre drehbar auf Rollen gelagert. Der eine Satz voll Rollen für das rückwärtige Ende besteht z. B. aus den Rollen 35, 35, die in einem fest iln Rahmen 14 sitzenden Bock 36 gelagert sind, sowie einer Rolle 37, die von einem Bügel 38 gehalten wird, der all seinem einen Ende 39 an den Rahmen 14 angelenkt und an seinem anderen Ende .to mittels des Feststellbolzens .li und der Feder .Ma beweglich befestigt ist, wobei letztere dazu dient, die Vibrationen aufzunehmen und eine Uni-. fangsausdehnung der Formröhre zu gestatten, wenn diese durch das geschmolzene Betall erhitzt wird. Der andere Satz voll Rollen-besteht gleichfalls aus zwei in Abstand voneinander angeordneten Rollen .t3, .M3, die in einem Bock 44 gelagert- sind, das volle Rahiiielr 14 getragen wird, sowie einer Rolle d.5, die a11 einem Bügel .t6 gelagert ist, der gleichfalls bei .4; angelenkt und bei 48, wie vorher beschrieben, beweglich festgehalten wir('. Die Formröhre ist zweckmäßig mit dem im bestimmten Abstande voneinander angeordneten. Bändern oder Ringen de) und 5o versehen, wobei der Ring 49 vorteilhaft eine Umfangsnut zur -Aufnahme (leg am Umfang<: entsprechend konvex gestalteten Rollen 35 und 3; aufweist. Der Ring 5o zeigt eine ebene Umfangsfläche, auf welcher die eiltspreehcu(l gestalteten Rolleu +3 und .t5 aufliege.. Letztere Anordnulis ermöglicht die achsiale Ausdehnung der Formröhre bei deren Erhitzung.
  • Wenn eine Form nach dein Gußvorgang entfernt und durch eine neu vorbereitete Form ersetzt werden soll, werden die Bügel 38 und 46 gelöst und in die Offenstellung be- wegt und hierauf die gefüllte Form abge-
    11(»11111e11. Zur Elitf@4riltuig der Form kann
    eine Hebevorrichtung beliebiger Art zur An-
    wendtnig gelangen. Nach der Darstellung- be-
    stellt dieselbe aus den besonders aus Abb. -2
    und 1 5 ersichtlichen Hebeschienen 5 i. 5 i.
    Letztere sind am einen Ende i11 den Stutzen
    5=, 52 rigelagert, welche neben den Schienen
    5 angeordnet sind, über die Förderwagen
    54 laufen. _1m anderen Ende sind die Hebe-
    schienen i mit einer Krümmung 55 ver-
    sehen, mit (leg sie die Formröhre io fassen
    und dieselbe von der in vollen Linien ange-
    c b(°nen Stellung in die in strichpunktierten
    Linien abgegebene Stellung anheben können,
    so (Maß die Formröhre voll den unteren kol-
    lenpaarell 35 bzw. 53 frei wird. Aus Abb.5
    der Zeichnung ist zu ersehen, (Maß die Schie-
    rlen 51 so angeordnet sind, daß sie, wenn die
    Forinröllre angehoben ist, sich in wagerech-
    ter Lage befinden, so daß diese leicht zum
    Förderwagen 54 und eine neu vorbereitete
    Formröhre ebenso leicht zur Gießmaschine
    gefördert werden kann.
    Zum anheben und Senken der Schienen 51
    können irgendwelche geeignete Einrichtungen
    zur Anwendung gelangen. Nach der Zeich-
    nung ist eine senkrecht bewegliche Spindel 56
    vorgesehen, welche an einer Querschiene 57
    befestigt ist (Abb. i), die die beiden Schie-
    nen 51 miteinander verbindet. Die genannte
    Spindel kann mittels eines Schneckenrades 58
    gehoben oder gesenkt werden, welches in
    einem Gehäuse 59 drehbar gelagert ist und
    in das Gewinde 6o der Spindel eingreift. Das
    Schneckenrad 58 kann in beiden Drehrich-
    tungen durch eine Schnecke 61 angetrieben
    werden, welche auf der Antriebswelle i8
    sitzt, wobei eine Kupplungsvorrichtung 62
    geeigneter Art vorgesehen ist, um die Be-
    tätigung der Hebevorrichtung regeln zu kön-
    nen.
    Zum Drehen der Form werden vorteilhaft
    Antriebsmittel angewendet, welche unmittel-
    bar mit der Formröhre i o verbunden sind
    und eine rasche Entfernung der Form nach
    erfolgtem Guß gestatten. -,Tach der darge-
    stellten Ausfiihrungsforin ist ein Motor 63
    vorgesehen, dessen Achse mit der Achse (leg
    drehbarere Form zusammenfällt, wobei dieser
    Motor durch eine rasch lösbare Kupplung mit
    der Formröhre in Verbindung stellt. Diese
    huppiung besteht aus einer Kupplungs-
    scheibe. 64, weiche mit Kupplungsnasen 65
    versehen ist, die in :tuten 66 der Endplatten
    33 eingreifen. Der Motor ist in Führungen
    67 achsiäl verschiebbar angeordnet, um clie
    Kupplungsnasen i11 und außer Eingriff mit
    der Formröhre bringen zu können, wobei di--
    Verschiebung des ':Motors durch eine mittels
    Handrades 69 zti betätigende Spindel 68
    erfolgt (Abb. i). Die Antriebsverbindung
    zwischen der Kupplungsscheibe 64 und der Endplatte 33 ist zweckmäßig elastisch oder nachgiebig ausgestaltet, und zwar dadurch, daß die Nasen 65 an einer metallverstärkten Scheibe 64a aus Faserstoff sitzen, welche durch Schrauben o. dgl. mit der Kupplungsscheibe 64 verbunden ist. Bei dieser Einrichtung wird die Formröhre unter geringstmöglichen Erschütterungen angetrieben und kann rasch mit den Antriebsmitteln gekuppelt bzw. von denselben losgekuppelt werden, so daß eine rasche Auswechselbarkeit der Formröhren erreicht wird. Außerdem wird dadurch, daß der Motor und die Formröhre auf entgegengesetzten Seiten der Drehachse des Rahmens 14 zu liegen kommen, eine gut ausbalancierte Konstruktion erhalten.
  • Zum Beschicken der Form mit geschmolzenem Metall ist ein Einlaufbehälter 70 vorgesehen, welcher von einem Laufwagen 71 getragen wird, der, wie in Abb. i dargestellt, seinerseits auf dein Rahmen 14 ruht. Der Einlaufbeliälter ist mit einer Eingußrinne 72 versehen, -welche eine kurze Strecke in das offene Ende der Formröhre io bineinragt. Der Einlaufbehälter ruht demnach auf dem Rahmen 14, doch kann derselbe selbstverständlich nach Belieben auch unabhängig von der Gießmaschine selbst angeordnet werden, um (las von- Rahmen 14 zu tragende Gewicht zu verringern und einen besseren Gleichgewichtszustand zu schaffen.
  • Von besonderer Wichtigkeit ist, daß bei der Betätigung der Gießmaschine gemäß der Erfindung die gleichmäßige Verteilung des flüssigen Metalls am einen Ende der Form erreicht wird, ohne Verwendung der zum Gießen hohler Metallkörper in langen Formen bisher notwendigen Tröge und Eingußrinnen, welche in der Längsrichtung der Form fortbewegt -werden mußten.
  • Das Metall wird von einem Ende aus in die Formöffnung und gegen das Glockenende derart eingegossen, daß die ganze Ladung auf einmal in die Form gelangt. In manchen Fällen wird, bevor die gesamte Metallmenge in die Form eingelaufen ist, begonnen, dieselbe von der geneigten in die wagerechte Lage zu senken. Dieses Senken muß dabei allmählich und ruhig erfolgen, so daß keine Störungen von geschmolzenem Metall auftreten, gleichzeitig aber in kurzer Zeit, nämlich je nach Ausmaßen der zu gießenden Röhre in 3 oder mehr Sekunden. Die rasche Ausführung ist dabei äußerst wichtig und für den ganzen Vorgang von wesentlicher Sedeutung. Wenn das Senken der Form nicht erfolgt, solange das Metall sich in leicht flüssigem Zustande befindet, so ist die Metallverteilung am Ende keine gleichmäßige.
  • Zwecks Erzielung der besten Gußergebnisse ist es wünschenswert, die Geschwindigkeit des Umlaufs der Form so zu regeln, daß in den verschiedenen Abschnitten des Gießvorganges vorher bestimmte Geschwindigkeiten und Geschwindigkeitsänderungen auftreten. Bei einer bevorzugten Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Form zunächst in einer verhältnismäßig geringen Geschwindigkeit gedreht, z. B. mit ioo Umdrehungen in der Minute für sechs Röhren, solange die Form sich in geneigter Stellung befindet und die Geschwindigkeit beim Senken der Form auf eine verhältnismäßig höhe Umdrehungszahl, z. B. goo Drehungen in der Minute, erhöht, welche erreicht wird, wenn die Form annähernd in der wagerechten Lage anlangt. Dies wird durch entsprechende Regelung der Umdrehungsgeschwindigkeit des Motors 63 erzielt.
  • Auch der Vorgang des Eingießens des flüssigen Metalls wird zweckmäßig ausgeführt, solange die Form sich in geneigter Lage befindet und während des Senkens der Form, wobei 75 Prozent des Eingußvorganges bei geneigter Stellung der Form und geringer Drehzahl, der Rest während des Senkens der Form und während der Erhöhung der Geschwindigkeit vor sich gehen. Wenn die Höchstgeschwindigkeit erreicht ist, wird dieselbe allmählich auf eine mittlere Geschwindigkeit verringert und diese beibehalten, bis das Metall einen teigigen Zustand angenommen hat, worauf die Drehung der ,Form eingestellt wird.
  • Die Temperaturverhältnisse der Form und des Metalls sind, wie bereits erwähnt, wichtig. Wenn das Metall kalt oder unter einer bestimmten Temperatur eingegossen wird, werden die Teile, welche beim Fließen des Metalls zum glockenförmigen Ende an der Formfläche haftenbleiben, zu schnell abbinden und, bevor das sich vom glockenförmigen Ende zum Eingußende bewegende Metall zu diesem zurückkehrt, teigig werden. Dadurch wird eine gute Vermischung des Metalls verhindert und eine Überdeckung oder Falte gebildet. Wenn anderseits das Metall eine zu hoheTemperatur besitzt, z. B. mehr als 1300° C, annähernd i4oo° C, so ist dasselbe in zu leicht flüssigem oder zu schwankendem Zustande und hat das Bestreben, Wellen zu bilden oder zu spritzen, was nicht aufhört, bevor der Abbindevorgang beginnt. Es wurde herausgefunden, daß die Temperatur des geschmolzenen ?Metalls ungefähr 1300° C oder höher und unter der erwähnten Maximalgrenze sein sollte. Die vorteilhaft angewendetenTemperaturen richten sich nach dem Erstarrungspunkt des Eisens zwischen iogo° C und 114o° C. Daraus ergibt sich auch, daß, weil der Erstarrungspunkt j e nach den im Eisen enthaltenen Elementen, wie z. B. den Kohlenstoffgehalt, sich ändert, auch die Arbeitstemperaturen dementsprechend gehalten werden müssen. Der Eingußvorgang geht ungefähr folgendermaßen vor sich: Das geschmolzene Metall wird zunächst der Gießvorrichtung aus einem Schmelzofen zugeführt, und zwar mittels eines Gießlöffels, welcher in der jedem Fachmann bekannten Weise als Meßlöffel ausgebildet ist. Nachdem die Gießmaschine vorher in die geneigte Schräglage zur Horizontalen angehoben wurde, wird die Form in Bewegung gesetzt, so daß sie mit der geeigneten niedrigen Geschwindigkeit rotiert, wobei die Eingußrinne sich in solcher Lage befindet, daß sie etwas in das Eingußende der Form hineinragt. Der vom Schmelzofen kommende Löffel wird sofort in den Eingußbehälter entleert. Dieser Vorgang sollte 3 bis 5 Sekunden in Anspruch nehmen. Diesem Vorgang unmittelbar nachfolgend oder mit demselben zusammenfallend, wird mit der Erhöhung der Geschwindigkeit der Maschine und ihrer Bewegung von der geneigten Lage in die wagerechte Lage begonnen. Dieser Vorgang wird in -2 bis 5 Sekunden ausgeführt, so daß der ganze Gießvorgang von dem Augenblick, in welchem das Metall zur richtigen Eingußtemperatur kommt, bis zu dem Augenblick, in dem die Form die wagerechte Lage einnimmt, einen Zeitaufwand von etwa 7 Minuten nicht überschreitet. Wenn der Eingußvorgang beendet und die Form in die wagerechte Lage zurückgebracht ist, ist es vorteilhaft, die Drehung derselben in oder nahezu in der vollen Geschwindigkeit annähernd eine Minute lang fortzusetzen, damit das Metall seine Abbindungvollendet. DieUmlaufgeschwindigkeitder Form kann dann auf ungefähr die Hälfte der Anfangsgeschwindigkeit verringert und die Drehung 2 bis 3 Minuten lang in dieser Geschwindigkeit fortgesetzt werden, worauf die Drehung unterbrochen und die Form mit dem Sand und der Röhre von der Gießmaschine entfernt wird, um dieselbe durch eine neu vorbereitete Form zu ersetzen.
  • Wenn das Metall in den Eingußbehälter und in die Form eingegossen wird, wird ein Teil der sich bildenden Schlacke tinverineidbar vom Eisen mitgerissen und wird sich an oder nahe des glockenförmig Endes der Form ansammeln und absetzen. I % -on hier können diese Teile leicht durch Abschleifen oder Hinwegätzen entfernt werden. Es ist vorteilhaft, diesen Schlackenbelag noch «-eiter zu lokalisieren. Zu diesem Zwecke kann der Forte vor Beginn der Senkbewegung und der schrägen Lage eine plötzliche kurze Aufwärtsbewegung (ein Aufwärtsrohr) erteilt werden, um zu bewirken, daß die Unreinigkeit sich am glockenförmig erweiterten Ende der Form absetzt, von wo sie leicht entfernt werden kann.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i . Verfahren zur Herstellung Herstellung von Rohren, insbesondere von langen Rohren, durch Schleuderguß in wagerechten Gußformen, dadurch gekennzeichnet, daß die Form vor dem Einguß des Metalls aus der wagerechten Lage in eine das Eingießen noch gestattende, gegen die Wagerechte nur leicht geneigte Lage gebracht und hierauf zum Zwecke einer gleichmäßigen Längsverteilung des flüssigen Metalls mäßig schnell in die wagerechte Lage zurückgesenkt wird, `vorauf sie die für Schleuderguß erforderliche Drehzahl erhält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschickung während-der Bewegung in die «lagerechte erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Form, solange sie sich in geneigter Lage befindet, mit geringer Geschwindigkeit gedreht wird, während sie bei ihrer Senkung in die wagerechte Lage und in wagerechter Lage schnell umläuft. ..1..
  4. Vorrichtung zur Durchführung du s Verfahrens nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Form (iöi auswechselbar auf einer gegen die Wagerechte schwenkbaren Plattform (1d.) o. dgl. gelagert ist, welche unter dem Einfloß einer Hubvorrichtung steht.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch d., dadurch gekennzeichnet, daß die Plattform (14) atif einer an einem Ende der letzteren angeordneten Drehachse (15) gelagert ist, wobei die Antriebsvorrichtung (63) als Gegengewicht ausgebildet ist.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch d. und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung auf der einen, die Antriebsvorrichtung auf der anderen Seite der Drehachse (15) angeordnet ist.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung (63) gegenüber der Form achsial verschiebbar und mit dieser leicht und elastisch koppelbar ist.
DEM82309D 1923-08-18 1923-08-18 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Rohren durch Schleuderguss in wagerechten Gussformen Expired DE436713C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1558191B1 (de) * 1966-06-21 1970-07-02 Ct De Rech S De Pont A Mousson Verstellvorrichtung fuer den Neigungswinkel des Maschinenrahmens einer Schleudergiessmaschine

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1558191B1 (de) * 1966-06-21 1970-07-02 Ct De Rech S De Pont A Mousson Verstellvorrichtung fuer den Neigungswinkel des Maschinenrahmens einer Schleudergiessmaschine

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