DE430453C

DE430453C - Deckelverschluss mit Luftventil fuer Vakuum-Konservengefaesse o. dgl.

Info

Publication number: DE430453C
Application number: DESCH72566D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Publication date: 1926-06-16
Also published as: FR608018A; NL16628C

Description

Die Erfindung hat Bezug auf Vakuum-Konservengefäße u. dgl., bei denen der zum hermetischen Abschluß auf dem Gefäßrande eingerichtete Deckel ein Luftventil aufweist, das während der Kochperiode für das zur Erzeugung des Vakuums notwendige Abblasen in Betracht kommt. In Verbindung mit solchen Vakuum-Konservengefäßen u. dgl., die in erster Linie zum Einkochen von Nahrungs- und Genußmitteln Verwendung finden, wird allgemein darüber geklagt, daß der für die Konservierung des Inhaltes erforderliche dichte Deckelabschluß nicht genügend gesichert werden kann. Die Sicherung des dichten Deckelabschlusses gewährleistet die vorliegende Erfindung unter Verwendung eines elastischen Ventilkörpers für den Abschluß des im Deckel vorhandenen Luftventils dadurch, daß der Ventilkörper durch das Aufsetzen des den hermetischen Deckelabschluß ringsherum an seinem Rande herbeiführenden Spannbügels über dem Ventil derart umgeformt wird, daß das Abblasen unter dem im Gefäß vorhandenen Überdruck unbehindert stattfinden kann, also ein möglichst hohes Vakuum erzeugt wird, und daß nach der Beendigung der Abblaseperiode der äußere atmosphärische Überdruck den Ventilkörper fest in die Verschlußstellung drängt.

Als Ventilkörper eignet sich eine Planscheibe aus vulkanisiertem Weichgummi besonders gut, die an dem zur Herbeiführung des Deckelabschlusses den Deckel diametral angreifenden Spannbügel eine nach unten weisende Warze in solcher Anordnung voraussetzt, daß sie (die Planscheibe) in der Mitte nach unten durchgedrückt wird, also in Muldenform konkav-konvexe Gestalt annimmt. Der in Muldenform die Arbeitsbereitschaftsstellung einnehmende Ventilkörper liegt mit seiner Randpartie in der die Ventilöffnung am Grunde aufweisenden Deckelhöhlung lose auf und verhindert durch den damit erzielten Abschluß das Eindringen von Wasser in das Gefäßinnere. Dagegen gestattet die lose aufliegende Randpartie des muldenförmigen Ventilkörpers das Abblasen des im Gefäßinneren vorhandenen Überdruckes frei und unbehindert und gibt nach Beendigung der Abblaseperiode dem äußeren atmosphärischen Überdruck Gelegenheit, die Mulde zu vertiefen und damit den hermetischen Ventilabschluß herbeizuführen und zu sichern.

Die gleiche Wirkung kann erzielt werden unter Verwendung eines den Deckel diametral übergreifenden und an seinem Rande hermetisch schließenden Spannbügels gewöhnlicher Form, der keine in die Ventilhöhlung ragende Warze aufweist, doch setzt die Benutzung eines solchen Spannbügels einen so vorbereiteten Ventilkörper voraus, daß dieser die erforderliche Muldenform durch das Auflegen des Spannbügels ohne weiteres erhält. Zu diesem Zweck kann der aus vulkanisiertem Weichgummi bestehende Ventilkörper eine mittlere aufsteigende Warze oder eine nach oben gewölbte Form erhalten, damit der Spannbügel durch zentralen Druck auf die Warze oder die Wölbung des Ventilkörpers diesem die Muldenform verleiht, dabei aber den Rand des Ventilkörpers in der die Ventilöffnung einschließenden Höhlung des Deckels lose zur Auflage bringt.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen Ausfüh- rungsforrn zur Darstellung gebracht worden.

Abb. ι zeigt im Schnitt den Deckelverschluß mit dem Ventilkörper in der Arbeitsbereitschaftsstellung,

Abb. 2 in der Arbeitsstellung, die den hermetischen Ventilabschluß sichert.

Auf dem oberen Rande des Gefäßes 1 wird der gewölbte Deckel 2 unter Zwischenschaltung eines elastischen Dichtungsringes 3 durch den den Deckel diametral übergreifenden, mit Klauen den Gefäßrand unterfassenden Spannbügel 4 ringsherum dichtschließend gesichert. Im Deckel 2 ist eine mittlere Höhlung 5 vor-

handen, die am Grunde die Ventilöffnung 9 aufweist.

Als Ventilkörper 7 dient in dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung eine Planscheibe j

aus vulkanisiertem Weichgummi. Durch eine ; an der Unterseite des Spannbügels 4 vornan- ; dene Warze 6 wird der Ventilkörper 7 aus der j planflächigen in die muldenförmige, also kon- : kav-konvexe Gestalt überführt, in der er, die j

ίο Ventilöffnung 9 frei lassend, mit seiner Rand- j partie in der Höhlung 5 des Deckels 2, die bei 8 stufenförmig gestaltet sein kann, lose zur Auflage gelangt und durch den so erziel- ! ten Abschluß das Eindringen von Wasser in das Gefäß 1 verhindert.

Der durch die Warze 6 des Spannbügels 4 in der Arbeitsbereitschaftsstellung festgelegte muldenförmige Ventilkörper 7 läßt das Abblasen des in dem Gefäß 1 auftretenden Überdrucks unbehindert zu und erzielt infolgedessen ein die Konservierung des Gefäßinhaltes begünstigendes hohes Vakuum.

Nach der Beendigung der Abblaseperiode kommt der äußere atmosphärische Überdruck in der Mulde des Ventilkörpers 7 zur Geltung und drängt diesen vollkommen in die Höhlung 5, so daß die Ventilöffnung 9 einen hermetischen Abschluß erlangt, der sich bis zum umlaufenden Rande des Ventilkörpers 7 erstreckt.

Zum bequemen öffnen des Gefäßes 1 ist nach der Abnahme des Spannbügels 4 der Ventilkörper 7 zu lüften, damit der innere und äußere Druckausgleich herbeigeführt wird.

Der Deckel 2 kann dann unbehindert von. dem Gefäß ι abgenommen werden.

Der in der Höhlung 5 des Deckels 2 vertieft liegende Ventilkörper 7 ist vor Druck und Stoß bewahrt, so daß das öffnen des Ventils nicht ungewollt eintreten kann. Eine erhöhte Sicherheit gegen das ungewollte öffnen des Ventils kann durch ein auf den Deckel 2 geklebtes, gleichzeitig zur Angabe des Inhaltes und des Einkochdatums dienendes Etikett, das die Höhlung 5 abschließt, oder durch einen den Deckel übergreifenden, zum Abschluß der Höhlung 5 eingerichteten Bügel erreicht werden.

Es wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß gegenüber dem Darsteüungsbeispiel der Zeichnung Abänderungen in der Ausführung und in den Maßverhältnissen der einzelnen Teile des Deckelverschlusses mit Luftventil für Vakuum-Konservengefäße

u. dgl. nach Wunsch oder Bedarf vorgenommen werden können, ohne den Rahmen der Erfindung überschreiten zu müssen.

Es wird ferner betont, daß durch die in der Einleitung zu dieser Beschreibung näher erläuterte Modifikation die Umformung des Ventilkörpers in kinematischer Umkehrung herbeigeführt werden kann.

Claims

Patent- Ansprüche:

1. Durch einen Spannbügel zu sichernder Deckelverschluß mit Luftventil für Vakuum-Konservengläser u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Ventilkörper (7) durch das Aufsetzen des den hermetischen Abschluß des Deckels (2) ringsherum an seinem Rande herbeifüh-' renden Spannbügels (4) über dem Ventil (9) derart umgeformt wird, daß das Abblasen unter dem im Gefäß (1) vorhandenen Überdruck unbehindert stattfinden kann, also der Eintritt eines möglichst hohen Vakuums gesichert ist, und daß nach der Beendigung der Abblaseperiode der äußere atmosphärische Überdruck den Ventilkörper (7) fest in die Verschlußstellung drängt.

2. Deckelverschluß nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper (7) in bekannter Weise durch eine Planscheibe aus vulkanisiertem Weich-..85 gummi gebildet wird und daß an dem den Deckel (2) diametral angreifenden und ringsherum an seinem Rande hermetisch abdichtenden Spannbügel (4) eine nach unten weisende Warze (6) in solcher An-Ordnung vorgesehen ist, daß der Ventilkörper (7) in der Mitte nach unten durchgedrückt wird, also in Muldenform konkav-konvexe Gestalt annimmt und mit seiner Randpartie in der die Ventilöffnung (9) am Grunde aufweisenden Deckelhöhlung (5) lose zur Auflage gelangt.

3. Deckel Verschluß nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die lose Auflage der Randpartie des Ventilkörpers (7) die Höhlung (5) des Dekkels (2) den Stufenabsatz (8) besitzt.

4. Deckelverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Ventilkörper (7) eine mittlere aufsteigende Warze oder eine nach oben gewölbte Form hat, so daß der Spannbügel (4) unmittelbar, also ohne die Warze (4), durch zentralen Druck auf den Ventilkörper diesem die Muldenform verleiht und dabei den Rand des Ventilkörpers in der die Ventilöft'nung (9) einschließenden Höhlung (5) des Deckels lose zur Auflage bringt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.