DE618716C

DE618716C - Verfahren und Vorrichtung zum Konservieren von Lebensmitteln, Obst u. dgl.

Info

Publication number: DE618716C
Application number: DEB154669D
Authority: DE
Original assignee: HEINRICH BLEH
Current assignee: HEINRICH BLEH
Publication date: 1935-09-16

Description

Das Konservieren von Obst, Lebensrnitteln

u. dgl. erfolgt im Haushalt meistens derart, daß die mit Früchten o. dgl. gefüllten Gläser im Wasserbad sterilisiert und geschlossen

S werden.

Es ist ferner auch schon versucht worden, die ^die Früchte enthaltenden Gläser dadurch zu -verschließen, daß. .sie in einem Behälter z.B. mittels einer, Pumpe^ einem ^Unterdruck ausgesetzt, werden. Dabei werden die Gläser ohne Erhitzung nur durch Herbeiführung eines Vakuums geschlossen.

Außerdem ist es bekannt, die Gläser mit ihrem.'' Inhalt, ähnlich wie im Wasserbad, im Luftbad zu sterilisieren und zu verschließen. . Schließlich ist es auch noch bekannt, das Einmachgut zu sterilisieren und dann die das sterilisierte Einmachgut enthaltenden Gläser einem Unterdruck auszusetzen. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird demgegenüber das Konservieren von Lebensmitteln, Obst ο. dgl. derart vorgenommen, daß die meinem luftdicht geschlossenen, mit einem Regulierventil versehenen Behälter untergebrachten Gläser mit Einmachgut, wie üblich, bei geöffnetem Ventil durch Erhitzung sterilisiert werden, worauf sie bei geschlossenem Ventil abgekühlt und dann durch den durch das Offnen des Ventils plötzlich eintretenden Überdruck fest geschlossen werden. Hierbei wird in den' Glasern ein stärkeres Vakuum und damit ein besserer Verschluß: derselben erreicht, als wenn sie unmittelbar, nach be--, endeter Sterilisation durch Erhitzen dem normalen Luftdruck ausgesetzt werden.

Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der zur Ausübung des Verfahrens · dienenden Vorrichtung dargestellt. Die Vorrichtung besteht aus einem Behälter, dessen Oberteil 2 dicht abschließend auf dem Unterteil 1 sitzt. Um einen dichten Abschluß zwischen dem Oberteil und dem Unterteil zu erzielen, wird das Oberteil 2 mittels der Spannschlösser 3, 4 o. dgl. ähnlicher Ver-Schlußmittel fest auf das Unterteil 1 aufgepreßt. Dazwischen kann · selbstverständlich auch noch ein Dichtungsmaterial vorgesehen werden. Auf dem Boden 5 des Behälters ist ein Heizkörper, beispielsweise ein elektrischer Heizwiderstand 6, vorgesehen, der mittels einer Steckdose 7 an die Stromleitung angeschlossen ist. Über dem Heizkörper 6 befindet sich ein Siebboden 8, auf welchen die Konservengefäße 9 aufgesetzt werden. Zum Regulieren des Druckes in dem Behälter ist außerdem noch ein Ventil 10 vorgesehen.

Dort, wo kerne Elektrizität zur Verfügung steht, kann die Vorrichtung natürlich auch auf jeden beliebigen Koch- oder Gasherd aufgesetzt werden.

Das Verfahren mittels der eben beschriebenen Vorrichtung geht folgendermaßen vor sich:

Die die Früchte enthaltenden Gläser werden auf den Siebboden aufgesetzt, worauf der Behälter fest verschlossen und das Ventil geöffnet wird. Nun wird der Heizkörper eingeschaltet. Die infolge der eintretenden Erwärmung sich ausdehnende Luft entweicht durch das geöffnete Ventil, so daß innerhalb des Behälters eine weitgehende Luftverdrängung die Folge ist. Diese Luftverdrängung, die nach Bedarf längere Zeit fortgesetzt werden kann, wirkt sich im Innern der Gläser aus. Nach genügender Luftverdrängung wird das Ventil geschlossen und mit der Erwärmung ausgesetzt. Dann,wird das Ventil nach Abkühlung des Behälters nebst Inhalt wieder geöffnet, wobei die Gläser durch den Überdruck der eindringenden Frischluft zum Schließen gebracht werden.

Claims

Patentansprüche:

i. Verfahren zum Konservieren von Lebensmitteln, Obst u. dgl. in Gläsern, dadurch gekennzeichneti daß die Gläser in einem luftdicht geschlossenen, mit einem Regulierventil versehenen Behälter bei geöffnetem Ventil, wie üblich, durch Erwärmung sterilisiert, hierauf bei geschlossenem Ventil abgekühlt und dann durch den durch das Öffnen des Ventils plötzlich eintretenden Überdruck geschlossen werden.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einem die Heizvorrichtung tragenden oder der Erwärmung ausgesetzten Unterteil (1) und einem mit einem Regulierventil versehenen Oberteil (2), die mittels Spann-Schlösser o. dgl. luftdicht miteinander verbunden sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen