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Lackierte Einkochdose aus Metall mit einem lackierten Metalldeckel
sowie Verfahren zur Herstellung von Dosen und Deckeln
Metallische Konservendosen
mit einem Ventil im Deckel sind bekannt. Ihr Deckel wird vor dem Einkochen auf dem
mit dem Einkochgut gefüllten Dosenkörper festgeklammert, also nicht wie bei den
üblichen Dosen um den Dosenrand herumgefalzt. Er hält sich nach dem Einkochen der
Dose auf dem Dosenkörper allein durch den auf ihn wirkenden äußeren Luftdruck und
den im Doseninnern entstandenen luftverdünnten Raum. Diese Dosen haben den Vorteil,
daß sie sich nach dem Erkalten ohne Beschädigung öffnen lassen. Dazu wird das Ventil
gelüftet, um den Druckausgleich mit dem Doseninnern herzustellen. Der Deckel kann
dann ohne Beschädigung mühelos abgehoben werden. Das Deckelventil dient bei -diesen
Dosen einerseits zum Ablassen des Dampfes aus der mit dem Deckel fest verklammerten
Dose während des Einkochens, andererseits zum luftdichten Verschluß der Deckelöffnung
nach dem Einkochen.
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Diese Dosen werden üblicherweise wie die Dosen mit Falzdeckel aus
lackierten Walzblechen gefertigt. Dabei wird das lackierte Blech zum Dosen-
rumpf
gerundet, seine Ränder werden verfalzt oder geschweißt, der Boden wird angefalzt.
Der Dosen körper wird danach gegebenenfalls noch lackiert.
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Erfahrungsgemäß eignet sich nicht jedes Einkochgut für diese Dosen
und hält sich darin auch nicht unbegrenzt. Es verdirbt meist sogar schon nach kurzer
Zeit, wenn die Dose wiederholt benutzt wird.
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Die Dosen mit Ventildeckel haben verständlicherweise die gleichen
Mängel wie die in gleicher Weise hergestellten Dosen mit Falzdeckel. Überdies arbeitet
das Ventil, das aus verständlichen Gründen einfach und billig gehalten ist, nicht
einwandfrei als Be- und Entlüftungsventil.
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.Es sind auch schon Einkochdosen bekannt, deren Dosenkörper aus gezogenem
und emailliertem Stahlblech bestehen und mit einem-gelochten Glasdeckel verschlossen
werden, dessen Öffnung mit einer lose aufgelegten Scheibe aus Gummi oder Kork verschlossen
wird. Die lose aufliegenden Scheiben verschieben sich leicht beim Einkochen.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Metalldose mit
metallischem Ventildeckel zu schaffen, die sich immer wieder verwenden läßt und
die das Einkochgut einwandfrei steril erhält. Sie geht dabei von der Erkenntnis
aus, daß das Versagen der bisherigen Dosen unter anderem folgende Gründe hat: Die
aus lackiertem Blech gefertigten Dosen haben eine Längs- und Bodennaht, die unzureichend
von der Lackschicht bedeckt ist oder welche im Falle der Wiederverwendung die schädlichen
Bakterien zurückhält, die den Konserveninhalt verderben. Die Lackschicht haftet
nicht sicher auçf dem Metall, der Deckel ist nicht beulsicher, verändert also beim
Erkalten seinen Sitz auf dem Dosenrand und den Ventilsitz durch das Einbeulen. Das
Ventil im Deckel darf nicht zugleich Entlüftungs- und Belüftungsventil sein.
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Diese Fehlerquellen der bekannten Einkochdosen aus Blech werden erfindungsgemäß
bei der nachstehend beschriebenen Dose mit Ventil deckel vermieden. Die Dose hät
einen nahtlosen, durch Tiefziehen oder Kaltsprifzen hergestellten Dosenkörper mit
einem gerollten Rand und einem beulsicheren Deckel mit Belüftungsventil. Das in
dem beulsicheren Deckel angeordnete Ventil ist lediglich Belüftungsventil und schließt
daher luftdicht, weil es vor dem Einkochen luftdicht in den Deckel eingesetzt wird.
Der Deckel verhält- sich also beim Einkochen wie ein ungelochter Deckel. Da er überdies
beulsicher gestaltet ist, verändert er beim Erkalten der eingekochten Dose nicht
seinen Sitz auf dem Dosenkörper. Das Metall der Dose und das des Deckels erhält
einen besonderen Oberflächenschutz, der die Metallteile sicher vor den Einwirkungen
des Einkochgutes schützt. Zum Einkochen wird eine Deckelklammer mit einer solchen
Spannung benutzt, daß der Dampf zwischen Deckel, Gummiring und Dosenrand entweichen,
aber kein Wasser in die gedeckelte Dose eindringen kann.
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Die Figuren zeigen schematisch die Dose und deren Einzelheiten im
Schnitt.
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Fig. I zeigt das Belüftungsventil, Fig. 2 den oberen Dosenteil mit
Deckel; der Deckel hat hier einen gerollten Rand, Fig. 3 zeigt die vollständige
Dose mit aufgesetzter Klammer, Fig. 4 den vergrößerten Randteil der Fig. 2, Fig.
5 den Deckel mit dem zur Aufnahme des Gummirings U-förmig profilierten Rand, Fig.
6 den vergrößerten Randteil der Fig. 5, Fig. 7 die Deckelklammer.
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Der Deckel 1 hat, wie das bei Ventildeckeln üblich ist, einen gerollten
oder U-förmig profilierten Rand 5 bzw. 5'. Der U-förmig profilierte Rand 5' dient
zur Aufnahme des dicken Gummirings. Neben dem Rand 5 bzw. 5' hat der Deckel den
gesenkten Zentrierring 6. Der Deckel hat zur Erzielung der Beulsicherheit den hochgepreßten
Hut 4 und in dessen Mitte die Grube mit der kleinen konisch tiefgezogenen Öffnung
2. Die Offnung 2 ist mit dem passenden konischen Gummistopfen 3 in Nahrungsmittelqualität
verschlossen. Die konisch tiefgezogene Öffnung hat eine breite Berührungsfläche
für den Gummistopfen. Der Durchmesser der Deckelgrube ist so groß, daß der schmale
Gummistopfen bequem mit zwei Fingern zu erfassen ist. Der Stopfen wird, wie dies
die Fig. I erkennen läßt, durch die konisch tiefgezogene Öffnung auf breiter Berührungsfläche
eingeschnürt und sitzt infolgedessen so dicht und so fest, daß er beim Einkochen
durch den Überdruck in der Dose nicht gelockert wird. Die breiten Berührungsflächen
verhindern außerdem eine Beschädigung des Gummis. Das herausstehende Ende des Gummistopfens
ist niedriger als der obere Deckelrand, wie dies die Fig. 2 zeigt.
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Die Dosen können also aufeinandergestellt und transportiert werden,
ohne daß der sichere Sitz des Stopfens gefährdet ist. Eine im Deckel diametral verlaufende
Vertiefung ist zur Aufnahme der Verschlußklammer bestimmt. Sie sichert die Standsicherheit
der Dosen, wenn Dosen mit aufgesetzter Verschlußklammer übereinandergesetzt werden.
Als Dichtungsmittel dient zweckmäßigerweise ein etwa 3,5 mm starker weicher Gummiring,
der eine satte Auflage des Deckels auf den Dosenkörper trotz herstellungstechnisch
bedingter Unebenheiten ermöglicht. Der mit dem Stopfen verschlossene Deckel wird
beim Füllen und Einkochen der Dose wie ein ungelochter gehandhabt.
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Der nahtlose Dosenkörper und der Deckel können aus Weiß- oder aus
Schwarzblech bzw. aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung bestehen. Die Metallteile
des fertig geformten Dosenkörpers und des Deckels werden zum Schutze gegen den korrodierenden
Einfluß der Lebensmittel mit einem ein- oder mehrfachen Schutzlacküberzug versehen,
nachdem sie zur Erzielung einer einwandfreien Lackhaftung vorbehandelt sind, und
zwar wird Weiß- oder Schwarzblech phosphatiert oder gebeizt, Aluminium oder eine
Aluminiumlegierung elektrolytisch oder chemisch oxydiert. Die oxydierten Oberflächen
können mit diesem Lack behandelt werden. Da sie aber submikroskopisch kleine Poren
haben, werden sie zweckmäßigerweise mit einem Lack in höchster Verdünnung, beispielsweise
einem
Phenolharzlack, gedichtet, dessen Oberflächenspannung so weit
herabgesetzt ist, daß er in die submikroskopisch kleinen Poren der Oxydschicht eindringt
und sie verschließt. Eine solche mit der Oxydschicht verhaftete Lackschicht kann
sich von dem Grundmetall nicht lösen und gewährleistet daher einen sicheren Schutz
des Metallgrundstoffes gegen den unmittelbaren Angriff der in den Lebensmitteln
enthaltenen aggressiven Stoffe. Infolgedessen kann als Grundstoff nicht nur Reinaluminium,
sondern auch eine Aluminiumlegierung verwendet werden, die ungeschützt nicht korrosionsbeständig
ist.
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Der Dosenkörper hat einen gerollten oder einen zur Aufnahme des Gummiringes
U-förmig ausgebildeten Rand. Der zweckmäßigerweise kreisförmig gerollte Rand schafft
eine ausgezeichnete mechanische Versteifung. Die Dose kann verständlicherweise auch
mit einem U-Profil zur Aufnahme des Gummiringes versehen werden.
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Der Dosenrand ist bei U-£örmig,T ausgebildetem Deckelrandprofil zweckmäßigerweise
gerundet und bei rundem Deckelrand U-förmig profiliert. Dies hat den Vorteil, selbst
bei niedrigem Druck der Verschlußkammer eine satte und gleichmäßige Auflage mit
hohem spezifischem Flächenpressungsdruck zu ergeben, so daß selbst ein geringer
Klammerdruck für einen wasserdichten Verschluß genügt. Die Dosen werden nach dem
Auflegen des Gummiringes und des Deckels wie üblich mit einer Klammer verschlossen,
damit der Deckel beim Einkochen in seiner Verschluß lage bleibt. Zweckmäßigerweise
wird dafür die in Fig. 7 dargestellte Metallklammer benutzt, die unter den Dosenrand
faßt und die vorteilhafterweise aus einem Werkstoff mit federnden Eigenschaften,
wie z. B. kalt gewalztem Bandstahl oder einer Legierung der Type Al-Cu-Mg besteht.
Der Federdruck der Klammer ist so bemessen, daß der Deckel satt auf dem Gummiring
der Dose aufliegt und damit die Dose wasserdicht verschließt. Die sich beim Einkochen
ausdehnende Luft hebt den Deckel bei dem definierten Klammerdruck an und entweicht
aus der Dose.
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Einzelne der in der erfindungsgemäßen Einkochdose verkörperten Maßnahmen
sind an sich bekannt, wie z. B. die Anordnung des Be- und Entlüftungsventils im
Blechdeckel oder eines Gummistopfens im Glasdeckel, die anodische Oxydation bei
Aluminiumdosen bzw. Phosphatierung von Blecbdosen. Diese immer nur einzeln angewendeten
Maßnahmen haben zwar gewisse Fehlerquellen der bekannten metallischen Dosen beseitigt,
eine brauchbare metallische Dauerdose gibt es aber noch nicht, die in ihrer ursprünglichen
Form immer wieder verwendbar ist und das Einkochgut einwandfrei steril erhält. Bei
ihr müssen alle Fehlerquellen ausgeschlossen sein. Die erfindungsgemäße Metalldose
mit dem metallischen Ventildeckel hat eine brauchbare Dauerdose geschaffen, weil
sie die Fehlerquellen der bisherigen Dosen dadurch vermeidet, daß ihre Metallteile
ohne bakterienhaltende Naht geformt und nach der Formgebung gebeizt, phosphatiert
oder oxydiert und dann mit einem geeigneten Lack behandelt werden, der Deckel zwecks
unverrückbaren Sitzes beulsicher gestaltet und mit einem durch einen Gummistopfen
versehenen Belüftungsventil versehen wird, in dem der Gummistopfen mit breiter Berührungsfläche
fest in der konisch tief gezogenen Ventilöffnung beim Einkochen sitzt.