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Konservendose
Die Erfindung bezieht sich auf eine Konservendose für säurehaltige Nahrungsmittel oder Getränke, beispielsweise mit Kohlendioxyd gesättigte Waren, wie Bier, Sodawasser, alkoholfreie Getränke und
Fruchtsäfte, Früchte und Gemüse.
Bekannte Metallbehälter- dieser Art bestehen gewöhnlich aus einer zylindrischen Seitenwandung und. zwei Endwandungen, welche aus dem gleichen Metall, gewöhnlich aus Zinnblech, bestehen, d. h. aus mit Zinn beschichtetem Eisenblech. Gelegentlich werden auch Aluminiumdosen verwendet.
Um jegliche Reaktion der konservierten Materialien mit den Metallen des Behälters zu verhindern, werden die Innenwandungen der bekannten Behälter mit einem Lack überzogen, d. h. mit einem undurchlässigen Überzug. Bei der Herstellung der Behälter kann diese Lackschicht verletzt werden und wird gewöhnlich auch verletzt, so dass das darunterliegende Metall dem Inhalt der konservierten Nahrungsmittel oder Getränke ausgesetzt ist. Diese Beschädigung kann vom Falzvorgang ! oder vom Einfüll-und Verschfiessvorgang herrühren.
Wenn der Lacküberzug stellenweise beschädigt ist, so wird das darunterliegende Metall, das ist das Zinnblech,. den Nahrungsmitteln oder den Getränken ausgesetzt. In einigen Fällen wird sogar das Zinn, welches das Eisenblech überdeckt, durchrissen oder abgeschabt und sodann ist Eisen den Nahrungsmittelrï öder den Getränken ausgesetzt, und diese Beschädigungen führen zu einer verkürzten Haltbarkeit des konservierten Produktes. Es können Salze entstehen,'-'welche den konservierten Produkten einen nachteiligen Geschmack erteilen.
Die Erfindung'überwindet die angegebenen Nachteile.-
Die erfindungsgemässe Konservendose für säurehaltige Nahrungsmittel oder Getränke mit an der Innenseite lackierten Metallwandungen aus für Lebensmittel zulässigen - Metallen ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der Innenwände (z. B. die Seitenwände) aus verzinntem'Eisen und die übrigen Innenwände (z. B. die Stirnwände) aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung bestehen und die Lackierung zumindest auf dem aluminiumhältigen Wandteil aus einem ionendurchlässigen Lack, Kunstharz oder Kunststoff, z. B. einem Vinylharz, besteht.
Durchlässige Kunstharze oder Kunststoffe sind beispielsweise Vinylharze, wie Polyvinylacetat, Polyvinylchlorid u. dgl
Es ist auch möglich, dass die Aluminiumwandung mit dem durchlässigen überzug, beispielsweise aus Vinylharz, bedeckt ist, während die Zinnblechwandungen mit einem Lack ohne jede Durchlässigkeit überzogen sind. überraschenderweise zeigte es sich, dass die Haltbarkeit oder die Dauerqualität des Behälterinhaltes bei den erfindungsgemässen Dosen beträchtlich länger ist als bei bekannten Dosen. Die Haltbarkeit von Dosenbier und mit Kohlendioxyd gesättigten Getränken, welche bisher annähernd 6 Monate betrug, wird um mehrere Jahre gesteigert.
Gefrorenes Orangenkonzentrat in Dosen, welches sich normalerweise höchstens 18 Monate hält, ist in Geschmack und Qualität noch nach 5 Jahren tadellos, wenn es in einer erfindungsgemässen Dose eingemacht ist.
Zur Erklärung dieses Effektes wird, ohne sich auf eine spezielle Theorie festlegen zu wollen, folgendes angenommen :
Wegen- der Wahl durchlässiger Lack-bzw. Harzüberzüge, steht der Inhalt der gefüllten Konservendosen in direktem Kontakt mit dem Aluminiummetall. Es wird nun angenommen, dass gerade
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dieser Kontakt infolge der verschiedenen elektrochemischen Normalpotentiale der beteiligten Metalle (Aluminium, Eisen, Zinn) galvanische Wirkungen auslöst, die, etwa im Sinne eines kathodischen Korrosionsschutzes, die überraschenden positiven Effekte bedingen, wobei der Behälterinhalt als Elektrolyt wirkt.
Es ist wahrscheinlich, dass der säurehaltige (insbesondere kohlensäurehaltige) Inhalt an der Aluminiumoberfläche die Bildung basischer Aluminiumsalze, z. B. auch einer Mischung aus Aluminiumhydroxyd und einem Aluminiumsalz, hervorruft, wodurch eine teilweise Abdeckung der "Elektrode", offensichtlich aber unter Aufrechterhaltung galvanischer Effekte eintritt.
Dies wird daraus geschlossen, weil bei der erfindungsgemässen Konservendose auch nach langer Lagerung nur minimale Mengen unerwünschter Ionen in Lösung gegangen sind, womit eine Unterdrückung des Inlösunggehens der Metallwände durch galvanische Effekte angenommen werden muss.'-''
Es ist bekannt, dass sehr kleine Spuren in der Grössenordnung von zwei oder drei Teilen je Million Teilen Eisen oder auch noch weniger den Geschmack und die Klarheit von Bier stören. Diese kleinen Spuren beeinflussen auch die Farbe und den Geschmack der meisten andern, mit Kohlendioxyd gesättigten Getränke.
Dass die verbesserte Haltbarkeit von säurehältigen Getränken in erfindungsgemässen Dosen tatsächlich auf einem Metallionengehalt beruht, welcher noch geringer ist als bei vergleichbaren, jedoch durchgehend mit völlig undurchlässiger Innenlackierung versehenen Dosen, zeigen die folgenden Untersuchungen :
Benutzt. man eine Konservenbüchse, bestehend aus einem Körper von Zinnblech mit Boden und Deckel von Aluminium und an der Innenseite mit Epoxyphenolharz bekleidet, so enthält die mit Bier gefüllte Büchse nach 6 Monaten Aufbewahren bei Zimmertemperatur 0, 31 bis 0, 26 Teile pro Million Eisen und 0, 19 bzw. 0, 14 Teile pro Million Aluminium. Diese Mengen sind nicht gesundheitsschädlich, aber benachteiligen den'Geschmack und die Farbe des Bieres.
Verwendet man aber nach der'Erfindung eine Büchse mit. einem Zinnblechkörper und Aluminiumober-und-unterdeckeln, wobei die Büchse an der Innenwandung mit einem für Metallionen durchlässigen Vinyllack überzogen ist, so enthält die mit Bier gefüllte Büchse nach 6 Monaten Aufbewahren bei Zimmertemperatur 0, 09 bzw. 0, 10 Teile pro Million Eisen und 0, 16 bzw.
0, 10 Teile pro Million Aluminium.
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PATENTANSPRÜCHE : 1. Konservendose für säurehaltige Nahrungsmittel oder Getränke mit an der Innenseite lackierten-
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die Stirnwände) aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung bestehen und die Lackierung zumindest auf dem aluminiumhältigen Wandteil aus einem ionendurchlässigen Lack, Kunstharz oder Kunststoff, z. B. einem Vinylharz, besteht.
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