DE2012010C3 - Verfahren zum Verhindern einer Dunkelfärbung durch Melanoidinbildung in Pflanzensäften und Sojasauce durch Einwirkung von Metallen - Google Patents
Verfahren zum Verhindern einer Dunkelfärbung durch Melanoidinbildung in Pflanzensäften und Sojasauce durch Einwirkung von MetallenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung und Erhaltung der Qualität von Pflanzensäften
und Sojasauce während der Konservierung und Lagerung. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Aufhellung von Melanoidinen, die während der Herstellung und Lagerung derartiger Säfte und von
Sojasauce entstehen, sowie zur Verhinderung der Ent- stehung von Melanoidinen. Die Erfindung betrifft
außerdem eine Anwendung dieses Verfahrens auf die Langzeitlagerung der Säfte in Behältern, wobei die
Bildung von Melanoidinen in Pflanzensäften und Sojasauce verhindert wird.
Der hier gebrauchte Ausdruck »Pflanzensäfte und Sojasauce« — im folgenden kurz Flüssigkeiten genannt
— bezeichnet außer Sojasauce beispielsweise auch Aminosäurelösungen, Weine, Fruchtsäfte und
Fruchtsirupe.
Die Zusammensetzung derartiger Flüssigkeiten ist im allgemeinen kompliziert, und sie unterliegen einer
Reihe von chemischen Reaktionen, die auf den Einfluß von Sauerstoff in der Luft oder von Wärme zurückzuführen
sind. Am häufigsten und am unerwünschtesten ist die bräunliche Verfärbung nach der Herstellung
der Produkte durch Oxydation mit Luftsauerstoff oder durch nichtoxydative Reaktionen. Vor allem die
Oxydation erfolgt mit hoher Reaktionsgeschwindigkeit und verschlechtert die Qualität des Produktes erheblich.
Es sind Verfahren zum Aufhellen von derartigen während der Herstellung durch Melanoidine verfärbten
Flüssigkeiten und Verfahren zur Verhinderung der Bildung von Melanoidinen, insbesondere durch oxydative
Verfärbung, bei konservierten und verpackten Flüssigkeiten bekannt. Die bekannten Verfahren können
jedoch verfärbte Flüssigkeiten nicht wirksam aufhellen oder die Bildung von Melanoidinen verhindern.
Darüber hinaus wird bei Konserven in Weißblechdosen mit dem Fortschreiten der Oxydation durch
Luftsauerstoff oder in der Flüssigkeil selbst enthaltene Oxydantien eine beträchtliche Menge Zinn herausgelöst
und gelangt in den Doseninhalt, wodurch sich häufig giftige Stoffe bilden. Die Verhinderung der
Herauslösung von Zinn aus dem Weißblech ist daher vom Hersteller und vom Verbraucher gleichermaßen
erwünscht. Ist die Zinnauflage bei Weißblechdosen zu dünn, wird die Zinnschichl an der Innenoberfläche
der Dose nahezu völlig abgelöst, und aus dem darunter liegenden Eisen werden Spuren herausgelöst und gelangen
in den Doseninhalt. so daß dieser in einigen Fällen nicht mehr genießbar ist.
Die bekannten Verfahren zur Aufhellung von während der Herstellung oder Lagerung durc!1 Melanoidine
verfärbten Flüssigkeiten beruhen fast aiie auf der Verwendung von Adsorptionsmitteln, wie Aktivkohle,
japanischem saurem Ton oder Entfärberharz, zur Aufhellung der Flüssigkeiten.
Diese Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß sie kompliziert und teuer sind und daß die Adsorptionsmittel
nicht nur aufhellend wirken, sondern auch das Aroma der Flüssigkeiten an sich binden. Die Adsorptionsmittel
müssen in großen Mengen verwendet werden, ihre Abtrennung nach der Behandlung ist
schwierig, und sie müssen nach der Behandlung aufgearbeitet werden. Weiterhin sind sie nicht zur Aufhellung
von Flüssigkeiten geeignet, die Fruchtfleisch enthalten. Selbstverständlich können derartige Adsorptionsmittel
die Flüssigkeiten auch nicht durch Reduktion aufhellen.
Bei Lebensmittelkonserven ergibt sich häufig das Problem der Qualitätsminderung während der Lagerung
oder dem Verbrauch auf Grund von Oxydation durch Lufteinschlüsse in der Konserve bzw. durch Luft,
wenn der Behälter geöffnet wurde. Kunststoffbehälter, z. B. aus Polyvinylchlorid, wie sie in letzter Zeit sehr
verbreitet sind, besitzen eine gewisse Gasdurchlässigkeit, was zu einer stärkeren Qualitätsminderung durch
Oxydation führt als bei Metall- und Glasbehältern. Weiterhin korrodiert bei Weißblechdosen die Zinnauflage
häufig, und es werden giftige Zinnionen herausgelöst, was zu schwierigen Problemen der Lebensmittelhygiene
Tührt.
Es gibt Weißblechdosen, die zur Verhinderung des Herauslösens von Zinn auf der Innenoberfläche zusätzlich
noch lackiert sind. Bei diesen Dosen ist jedoch im Lacküberzug Zinn oder Silber enthalten, oder zur
Verhinderung der Oxydation des Doseninhalts und der Erhaltung des Aromas liegt an der Innenoberfläche
Zinn teilweise frei. Diese Behälter sind wenig wirksam, bzw. es wird das Zinn herausgelöst und gelangt
in den Doseninhalt.
Es ist bekannt, daß bestimmte Metallionen die bräunliche Verfärbung von Lebensmitteln verhindern.
Gemäß der japanischen Patentschrift 234 666 wird die bräunliche Verfärbung von Lebensmitteln in
Konserven verhindert, wenn man die Innenoberfläche von Weißblechdosen mit einem Lacküberzug versieht,
der ein edleres Metall als Eisen, z. B. Silber oder Zinn oder deren Oxyde, enthält; ein unedleres Metall als
Eisen, wie Aluminium und dessen Oxyd, hat jedoch nicht diesen Effekt. Aus dem in dieser Patentschrift
beschriebenen Verfahren zur Herstellung von Weißblechdosen mit einem überzug an der Innenoberfläche
geht hervor, daß ein unedleres Metall als Eisen allein nicht wirksam ist, denn es wird in das entsprechende
Oxyd umgewandelt, bzw. durch 15minutiges Einbrennen
des Lackes bei 200 C wird ein starker Oxydüberzug auf der Metalloberfläche erzielt.
Zwar werden auch Antioxydantien. wie schweflige Säure. Cystein oder Ascorbinsäure verwendet, ihre
Wirkung ist jedoch gering, und wenn man sie in wirksamen Mengen verwendet, beeinträchtigen sie das
Aroma der Lebensmi.tel und sind teilweise iiiftis.
Nach einiger Zeit können sie die Verfärbung von
Lebensmitteln sogar beschleunigen, wie dies bei der
durch Oxydation aus Ascorbinsäure gebildeten Dehydroascorbmsäure der Fall ist. Zur Qualitätsstabilisierung
von Lebensmitteln ist die Verwendung von Antioxydantien daher nicht zufriedenstellend.
Aus der USA.-Patentschrift 3 219 458 ist es bekannt,
zur Verhinderung einer Braunfärbung von Citrusfruchisäften
diesen Zmndll-ionen in einer Menge von
0.0025 bis 0.03% zuzusetzen. Obwohl diese Menge recht hoch isi. müssen die Fruchtsäfte zusätzlich unter
Ausschluß von SauerstolT-Konservendosen abgefüllt
werden, wenn man brauchbare Ergebnisse erzielen wilL
Weiterhin ist bekannt, zur Vermeidung einer MeIanoidinbildung
in den Konserven minds Stickstoff oder Kohler.dioxyd eine nich' oxydierende Atmosphäre
zu schaden (vgl. S.W. Sou ei und E. Merg
e η t h a 1 e r. »Fremdstoffe in Lebensmitteln«. Verlag G. F. Beigmann. 195s. S. I.^S bis 144). In diesen
Fällen reicht aber der in den Flüssigkeiten gelöste Sauerstoff oder das Vorliegen anderer oxydierend
wirkender Verbindungen aus. eine Oxjdation der
produkteigenen Phenoh erbindungen als eine MeIanoidinbildung
zu bewirken
Andererseits hat man nach den Angaben in der Zeitschrift »Verpackungsrundschau« 1969, Heft 2, S. 12
\ersucht, bei einer Konservendose einen Streifen aus
reinem Zinn frei liegend aufzubringen, daß die Innenseite der an sich lackierten Dose einen elektrochemischen
Schutz erhält Bei dieser sogenannten HTF-Dose wird der Zinnstreifen bzw. -faden zwar sehr stark angegriffen,
doch zeigte der Dosenrumpf nur eine leichte Lackunterwanderung. Die Herstellung derartiger Dosen
ist nicht nur kostspielig, sondern auch sehr zeitaufwendig,
so daß derartige Dosen nur für besonders wertvolle Füllgüter einsetzbar sind.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Verfahren zur Aufhellung von durch Melanoidine verlärbten
'Flüssigkeiten zu schaffen, wobei die Qualitätsminderung
durch oxydative Verfärbung und die Oxydation von konservierten Lebensmitteln verhindert und die
Herauslösung von Zinnionen in Weißbfechkonserven durch flüssige Lebensmittel gehemmt wird. Aufgabe
der Erfindung war weiterhin, einen Behälter zu schaffen,
der die Bildung von Melanoidinen und die Herauslösung von Zinn verhindert. Diese Aufgaben werden
durch die Erfindung gelöst.
Es wurde nämlich festgestellt, daß ein Farbstoff in Flüssigkeiten pflanzlichen Ursprungs, der in erster
Linie Verfärbungen beispielsweise bei Sojasauce, Aminosäurelösungen.
Mirin (eine Art »Sake«, japanischer Reiswein) oder Fruchtsäften bewirkt uad hauptsächlich
auf die Bildung von sogenannten Melanoidinen zurückzuführen ist. die bekanntlich durch Amino-Carbonyl-Umsetzung
und Oxydation mit Sauerstoff entstehen, durch Behandlung der Flüssigkeiten mit bestimmten
Metallen, nämlich Aluminium oder Zink aufgehellt werden kann, wodurch oxydative und nicht
oxydative Verfärbung verhindert wird. Es wurde weiter festgestellt, daß bei derartigen Flüssigkeiten in Weißblechkonserven
die Menge des aus dem Behälter herausgelösten Zinns erheblich gesenkt werden kann,
wenn man die Innenoberfläche des Behälters ganz oder teilweise mit diesem Metall überzieht, so daß es mit
dem Behälterinhalt in Berührung steht.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zum Verhindern einer Dunkelfärbung durch Melanoidinbildung
in Pflanzensäften und Sojasauce durch Einwirkung von Metallen, das dadurch gekennzeichnet
ist. daß die zu behandelnden Säfte mit so \iei Anteilen von Metallen von Aluminium oder Zink,
zugegeben als Pulver oder Folie, in Berührung gebracht werden, bis sich höchstens 0.04% darin gelöst
haben, worauf das nicht umgesetzte Metall abgetrennt wird.
Die Erfindung betrifft ferner eine Anwendung dieses Verfahrens auf die Langzeitlagerung der_ Säfte in Behältern,
wie Konservendosen. Glas- oder Kunststoffbehältern mit dem kennzeichnenden Merkmal, daß
an der Innenoberfläche der Behälter das einzuwirkende
Metal! in einer Menge von einigen 10~3% der Flüssigkeit aufgebracht wird.
Das an der Innenoberfläche eines Weißblechbehälters aufzubringende Metall zur Verhinderung der
Herauslösung von Zinn muß erfindungsgemäß unedler sein als Zinn. d. h_ mit Luft oder einem oxydierenden
Stoff in der Flüssigkeit leichter reagieren als Zinn
Die erfindungsgemäß verwendeten Metalle Aluminium und Zink besitzen eine größere Neigung zur Ionenbildung
als Eisen, sie sind in Lebensmitteln unschädlich
und reagieren in flüssigen Lebensmitteln mit dem Sauerstoff der Luft oder mit oxydierenden Substanzen.
wobei eine starke reduzierende Wirkung selbst bei kleinsten Mengen auftritt, und sie behalten diese Wirkung
längere Zeit bei.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand von Ausführungsbeispielen für ein Verfahren zur Aufhellung
von Melanoidinen unter Verwendung der vorstehend genannten Metalle, ein Verfahren zum Haltbarmachen
von Pflanzensäften und Sojasauce durch Behandlung mit den vorstehend genannten Metallen und einen zu
diesem Zweck verwendbaren Behälter noch näher erläutert.
A. Verfahren zur Aufhellung von Melanoidinen
Melanoidine enthaltende Pflanzensäfte oder Sojasauce werden in einen geeigneten Behälter gegeben
und mit den erfindungsgemäß zu verwendenden Metallen versetzt, so daß sie mit den Flüssigkeiten in
Berührung stehen. Man läßt die Flüssigkeit entweder so lange stehen, bis die gewünschte Entfärbung erzielt
ist, oder behandelt sie durch Rühren oder Schütteln mit dem Metall. Der verwendete Behälter kann offen
sein, vorzugsweise wird jedoch ein luftdicht verschlossener, z. B. mit Stickstoffgas gefüllter Behälter
verwendet. Die verbrauchte Menge an Metall hängt von der Art der zu behandelnden Flüssigkeit, ihrem
Gehalt an Melanoidinen u. dgl. ab. jedoch soll die Menge des gelösten Metalls nicht mehr als höchstens
0,04% betragen.
Ist die gewünschte Entfärbung erzielt bzw nach Ablauf der gewünschten Behandlungszeit wird das
restliche Metall, falls erforderlich, beispielsweise durch
Filtration abgetrennt. Wird die gleichzeitige Anwesenheit von Metallionen nicht bevorzugt, so müssen diese
beispielsweise mittels eines Ionenaustauscherharzes oder durch Elektrolyse abgetrennt werden. In vielen
Fällen gehen jedoch nur geringe Mengen Metall in Lösung, so daß die Abtrennung nicht immer erforderlich
ist.
Die Metalle können in Form von Metallpulver. Folien. Granulaten oder Platten zugegeben werden,
vorzugsweise werden sie jedoch in Pulverform zugesetzt. Durch Veränderung der Art des verwendeten
Metalls und dessen Reinheitsgrad, des pH-Wertes der
zu behandelnden Flüssigkeit, der Reaktionszeil und
der Berührungsfläche, kann die Reaktionsgeschwindigkeit
reguliert werden. 1st die Reaktionsgeschwindigkeit hoch, so werden die Flüssigkeiten aufgehellt,
ist sie gering, so werden Oxydation und Verfärbung der Flüssigkeiten verhindert.
Nach dem erfindungsgemäuen Verfahren lassen
sich die genannten flüssigen Lebensmittel auf einfache Weise aufhellen.
B. Verfahren zum Haltbarmachen dieser flüssigen Lebensmittel und dazu verwendeter Behälter
Verfahren
Bei diesem Verfahren wird die Bildung von Melanoidinen dadurch verhindert, daß man eine geeignete
Menge eines der erfindungsgemäß verwendeten Metalle auf einen Teil oder auf die ganze Innenoberfläche
eines Behälters für die zu behandelnden Flüssigkeiten aufbringl. lsi dieser Behälter aus Weißblech, so wird
dadurch auch das Herauslösen von Zinn aus der Behälterwandung verhindert. Dieser Effekt tritt natürlich
auch dann auf, wenn man das erfindungsgemäß verwendete Metall auf die ganze Innenoberfiäche des
Behälters aufbringt oder wenn man nur auf einen Teil der Innenoberfläche das Metall aufbringt, wobei Zinn
direkt mit den Flüssigkeilen in Berührung steht.
Behälter
Der erfindungsgemäß verwendbare Behälter zum Haltbarmachen von Pflanzensäften oder Sojasauce
besteht aus einem Gefäß, dessen Innenoberfläche ganz oder teilweise mit einer geeigneten Menge eines erfindungsgemäß
verwendeten Metalls versehen ist, so daß es mit dem Behälterinhalt in Berührung steht.
Es kann ein herkömmlicher Behälter zum Haltbarmachen von flüssigen Lebensmitteln, z. B. ein Glas-,
Papier-, Kunststoff- oder Weißblechbehälter, verwendet werden.
Die Menge des aufzubringenden Metalls hängt z. B. von dem Behälterinhalt oder der im Behälter eingeschlossenen
Luft ab, ist jedoch im allgemeinen äußerst gering (einige 10~3% der Menge der Flüssigkeit).
Wird das Metall als überzug zusammen mit einem Kunstharz aufgebracht, muß man die Berührungsfläche
an Hand der Eindring- und Diffusionsgeschwindigkeü der Flüssigkeit in das Kunstharz bestimmen,
da das Metall sich innerhalb der Kunstharzschicht befindet.
Wird das Metall auf die Innenoberfläche eines Behälters aus einem nichtmetallischen Werkstoff, z. B.
aus Glas oder Kunststoff, aufgebracht, so wird es direkt aufgebracht; bei Metallbehältern kann das Metall
entweder direkt oder auf einen nichtmetallischen überzug, z. B. einen Lack, aufgebracht werden, der
vorher auf die Innenoberfläche des Behälters aufgetragen wurde.
Metallpulver kann auf herkömmliche Weise als überzug aufgebracht werden, während Metallfolie
angeklebt werden kann. Insbesondere Aluminium kann aufgedampft werden. Bei Weißblechbehältern
kann man Metallpulver oder -folien auf einen überzug aus einem Kunstharzkleber, z. B. Epoxidharzkleber,
aufbringen, der vorher auf die Innenoberfläche des Behälters aufgetragen wurde. Schließlich kann man
den Behälter auch mit dem Metall plattieren.
Es werden auch Aluminiumbehälter für flüssige Lebensmittel verwendet, die vielfach an der Innenoberfläche
mit einem oxydierten Film. z. B. Altimit oder einem Lack, überzogen sind. Steht das Aluminium
direkt mit dem Behälterinhalt in Berührung, so wird es wegen seiner geringen Säurebeständigkeit allmählich
gelöst, die Behällerwandung wird dünn und schließlich zerfressen, so daß der Behälter unbrauchbar
wird. Demgegenüber tritt ein solcher Nachteil bei dem erfindungsgemäß verwendbaren Behälter nicht
auf.
Die Verwertung der Erfindung kann durch gesetzliehe Bestimmungen, insbesondere durch das Lebensmittelgesetz,
beschränkt sein.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Beispiele näher erläutert. Bei den zu untersuchenden
Flüssigkeiten wurde die Adsorption bei 500 nm durch eine flüssige Schicht von 10 mm Stärke gemessen.
Nur Sojasauce wird zur Behandlung auf das lOfache verdünnt. Die Blindversuche beziehen sich auf Ver-
. suche mit Flüssigkeiten, denen die erfindungsgemäß
verwendeten Metalle nicht zugesetzt und die unier denselben Bedingungen getestet wurden.
300 ml rohe Sojasauce werden in einen Kolben gegeben, mit 0,3 g Metallpulver versetzt und in einer
Stickstoffatmosphäre 2 Stunden unter Rühren auf 80° C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das überschüssige
Metall durch Filtration abgetrennt. Die Absorption der erhaltenen Flüssigkeit wird gemessen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I angegeben.
Metall Absorption
Blindversuch
Aluminium ..
Zink
Aluminium ..
Zink
0,724
0,602
0.539
0,602
0.539
200 ml rohe Sojasauce werden in einen Kolben gegeben, mit 0,2 g Metallpulver versetzt und in einer
Stickstoffatmosphäre 3 Stunden unter Rühren auf 60° C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird die erhaltene
Flüssigkeit zur Abtrennung überschüssigen Metalls filtriert, und ihre Absorption wird gemessen. Die
Ergebnisse sind in Tabelle II angegeben.
50
50
Metall
Blindversuch
Aluminium ..
Zink
Aluminium ..
Zink
Absorption
0,543
0,535
0,415
0,535
0,415
200 ml konzentrierter Apfelsaft werden in einen Kolben gegeben, mit 0,2 g Metallpulver oder Metallfolie
versetzt und in einer Stickstoffatmosphäre 3 Stunden unter Rühren auf 60° C erhitzt. Nach dem Abkühlen
wird das überschüssige Metall abgetrennt. Die Ergebnisse der Messungen sind in Tabelle III angegeben.
Tabelk | Absorption | |
Metall | 0.7S1J | |
Blindversueh | 0.643 | |
Aluminiumpulver . | 0.716 | |
Aluminiumfolie!) . | ||
-III | ||
H e i s ρ i e I 4
300 ml konzentrierter Apfelsaft werden zusammen mit Aluminiumfolie in einen Behälter aus Polyvinylchlorid
gegeben. Der Behälter wird verschlossen und 1 Woche bei 30 C geschüttelt. Anschließend wird die
Absorption der erhaltenen Flüssigkeit gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV angegeben
l-liielie del Aluminiumfolie. em'*l | ,Absorption |
0 | 1.457 |
50 | 1.330 |
100 | 1.3(K) |
150 | 1.279 |
_~>nn | 1.235 |
250 | 1.163 |
I rsprünuliche Absorption | 1.278 |
"I Summe ilci beulen I■olicnohertlachen
Nach dem Verfahren von Beispiel 4 wird pasteurisierte Sojasauce behandelt. Die Ergehnisse sind in
Tabelle V aniieneben.
Tabelle V | Absorption |
1 tiuhe der Aluminiumfolie, enr | 0.887 |
0 | 0.634 |
50 | 0.618 |
100 | 0.611 |
150 | 0.613 |
200 | 0.613 |
250 | 0.774 |
.Ursprüngliche Absorption | |
300nil Sqjasauce mit einem Gehalt von 0.01%
(Gew. Vol.) Metallpulver werden in einen Polyvinylchloridbehälter gegeben und bei 30 C 1 Woche gelagert. Anschließend wird überschüssiges Metall abfiltriert. Es wird die Absorption gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle VI angegeben.
300 ml bräunlich vcrfarbter Weißwein wird mit Aluminiumfolie mit einer Oberfläche von 50 cm'
verseizt und in einen Polyvinylchloridbehälter mit einem Volumen von 300ml verbracht. Der Behälter
wird bei 30 C 1 Woche geschüttelt. Die Ergebnisse sind nachstehend angegeben.
Vor der Behandlung 0.549
Nach einer Woche 0.523
Konzentrierter Apfelsaft mit einer Absorption von 1.254 wird mit 0.1% (Gew. Vol.) Zinkpulver versetzt.
Nach 3tägigem Rühren des Gemisches erhält man einen Saft mit einer Absorption von 0.668. Nicht umgesetztes
Zinkpulver wird abgetrennt; der Zinkgehalt der Flüssigkeit beträgt 0,03%. Nach 2stündiger Elektrolyse
bei 55 bis 6OmA unter Verwendung einer Plalinanode und einer Quecksilberkathode beträgt
der Zinkgchalt 0,0003 bis 0.0004%. Das Zink ist also nahezu völlig abgetrennt.
I 1 konzentrierter Apfelsaft mit hoher Absorption 11.756) wird mit 1 g Zinkpulver versetzt. Das Gemisch
wird 60 Stunden gerührt. Anschließend wird nicht umgesetztes Zink abfiltriert. Der Saft weist nun eine
Absorption von 0,888 auf. Diese Flüssigkeit wird durch eine 150 ml fassende Kolonne mit einem Ionenaustauscherharze
mit Iminodiessigsäure-Gruppen auf Polystyrolmatrix in der H +-Form geleitet. Vor der
Behandlung mit dem lonenaustauscherharz beträgt
der Zinkgehalt der Flüssigkeit 0.023%. danach 0,00075%.
Beispiel 10
I 1 pasteurisierte Sojasauce in einer Flasche wird mit Aluminiumfolie mit einer Gesamtoberfläche von
40 cm2 versetzt. Die Flasche wird 2 Monate bei 30 C gelagert. Danach wird die Absorption der Flüssigkeit
gemessen und ein Geschmacksbewertungstest durchgeführt. Die Ergebnisse sind nachstehend angegeben.
Ursprüngliche Absorption 0.817
Nach Zugabe von Al und 2monaliger
Lagerung 0.790
Blindversuch nach 2monatiger
Lagerung 0.864
Aroma
0,39
Geschmack
0.11
Metal!
Zink
Aluminium
0.990
0.982
1.068
0.995
0.982
1.068
0.995
Mit Al
Wenn kein Unterschied zwischen den beiden Proben festgestellt wurde, wurde dies mit 0 bewertet, ein
starker Unterschied mit 5, dazwischen lagen 4 Stufen. Die Bewertung wurde von 18 Testpersonen durchgeführt. Die obenstehenden Ergebnisse zeigen, daß
zwischen beiden Proben mit Ausnahme der Absorption kein signifikanter Unterschied festgestellt wurde
Die Innenoberflüche eines Kunststoffbehälters mit
einem Volumen von 300 ml wird auf einer Fläche der in nachstehender Tabelle VII angegebenen Größe mit
einem Polyvinylchlorid-Klebstoff überzogen und mit Aluminiumpulver besprüht. Nach Trocknung und
Verfestigung des Überzugs wird nicht fest an dem Klebstoff haftendes Aluminiumpulver mit Wasser
abgewaschen. In den erhaltenen Behälter weiden 300 ml Sojasauce gegeben. Der Behälter wird luftdicht
verschlossen und einen Monat bei 30 C stehengelassen. Hierauf wird die Absorption der Flüssigkeit
gemessen (ursprüngliche Absorption 0.780). Die Ergebnisse sind in Tabelle VII angegeben.
Tabelle VII | Dbcr/ugstla'che | Absorption | |
fber^ugsflachc | Absorption | (cnr) | |
(cm2) | |||
älindversuch | 90,0 | 0,642 | |
(0) | 0,982 | 99,0 | 0.664 |
14,4 | 0.882 | 130,0 | 0.660 |
23.4 | 0.828 | 180,0 | 0.642 |
45.0 | 0.774 |
Tabelle | VIII | 30 TagL |
tibeivugsflächc. cm2 | 15 lage | 1.054 |
älindversuch (0) | 0,918 | 0.864 |
32,1 | 0.732 | 0.754 |
56,3 | 0,686 | 0,746 |
76,8 | 0,670 | |
gemessen (ursprüngliche Absorption 0.990). Die Ergebnisse sind in Tabelle X angegeben.
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß Aluminium die Verfärbung der Flüssigkeit stark hemmt. Wenn die
ursprüngliche Absorption erhalten bleiben soll, beträgt die Berührungsfläche für 300 ml Sojasauce
vorzugsweise 23.4 bis 45,0 cm2.
B e i s ρ i e 1 12
Eine Lösung von 20% (Gew./Vol.) Polystyrol in Älhylacelat wird mit einer geringen Menge Aluminiumpulver
versetzt und auf die Innenoberfläche eines Kunststoffbehälters mit einem Volumen von 300 ml
aufgetragen, getrocknet und verfestigt. In den erhaltenen Behälter werden 300 ml konzentrierter Apfelsaft
gegeben. Der Behälter wird luftdicht verschlossen und 15 bzw. 30 Tage bei 30c C stehengelassen. Danach wird
die Absorption gemessen (ursprüngliche Absorption 0.674). Die Ergebnisse sind in Tabelle VIII angegeben.
Wie aus der Tabelle hervorgeht, hemmt der aluminiumhaltige
überzug die Verfärbung beträchtlich.
Eine Fläche der in Tabelle IX angegebenen Größe an der Innenoberfläche eines Polyvinylchlorid-Behälters
mit einem Volumen von 300 ml wird mittels eines Klebstoffes mit Aluminiumfolie beklebt. In den
Behälter werden 300 ml Sojasauce gegeben. Der Behälter wird luftdicht verschlossen und etwa einen
Monat bei 30 C gelagert. Qanach wird die Absorption
Tabelle | IX | Absorption | |
Aluminiumfolie. | cm2 | 1.146 | |
Blind versuch | (0) | 1,010 | |
30 | 0.912 | ||
50 | |||
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß die Aluminiumfolie die Verfärbung der Flüssigkeit wirksam verhindert.
Insbesondere wird die ursprüngliche Absorption nahezu erhalten, wenn man eine Aluminiumfolie
mit einer Oberfläche von 30 cm2 verwendet.
Nach dem Verfahren vom Beispiel 12 wird Polystyrol in Äthylacetat gelöst und mit einer geringen
Menge Zinkpulver versetzt. Die Lösung wird auf eine Fläche von 50 cm2 (Zinkgehalt i5 bis 30 mg) an
der Innenoberfläche eines Kunststoffbehälter mit einem Volumen von 300 ml aufgetragen und getrocknet.
Hierauf werden in den Behälter 300 ml Sojasauce gegeben. Der Behälter wird verschlossen und 1 Woche
bei 30° C geschüttelt. Danach wird die Absorption (ursprüngliche Absorption 0,924) gemessen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle X angegeben.
Absorption
Blindversuch 0.964
Zink 0.920
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß der Zinkpulver enthaltende überzug die Verfärbung und Qualitälsverschlechterung
der Flüssigkeit wirksam verhindert.
Beispiel 15
Nach dem Verfahren vom Beispiel 12 wird eine Lösung von Polystyrol in Äthylacetat mit einer geringen
Menge Zinkpulver versetzt und die Lösung auf die Innenoberfläche eines Behälters aufgetragen, getrocknet
und verfestigt. Hierauf werden in den Behälter 300 ml Sojasauce (ursprüngliche Absorption
0,924) gegeben. Der Behälter wird luftdicht verschlossen und 28 Tage bei 30 C stehengelassen. Anschließend
wird die Absorption gemessen. Die Ergebnisse sind in TabelleXI angegeben.
Tabelle Xl | Absorption |
t'berzugsfLche. cm' | 1.004 |
75 | 0,978 |
150 | 1,060 |
Blindversuch (0) | |
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß die Verfärbung wirksam gehemmt wird.
Eine 6-1-Dose. deren Innenoberfläche auf einer Fläche der in Tabelle XII angegebenen Größe mit
einem Lack überzogen worden war, wird auf dieser Fläche mit einer Aluminiumfolie ausgekleidet, so daß
diese mit dem Doserinhalt in Berührung steht. In
die Dose werden 6 1 Sojasauce gegeben und bei 30 C gelagert. Jede Woche, erstmals 17 Tage nach Beginn
der Lagerung, wird eine Probe von jeweils 500 ml Sojasauce entnommen und deren Absorption gemessen
(ursprüngliche Absorption 0,818). Die Ergebnisse sind
in Tabelle XII angegeben.
Aluminium | 17 Tage | Absorption | nach Lagerung |
folie, cm' | 21 Tage | 2X Tage | |
Blindver | 0.924 | ||
such (0) | 0,924 | 0,931 | 1,010 |
50 | 0,912 | 0,918 | 0,982 |
75 | 0,894 | 0,912 | 0,950 |
100 | 0.888 | 0,900 | 0,956 |
200 | 0,844 | 0,882 | 0,924 |
400 | 0,850 | 0,850 | |
35 Tu ge
1,024
1,004 '5 0,964
0,970
0,938
0,864
1,004 '5 0,964
0,970
0,938
0,864
Wie aus der Tabelle ersichtlich, hemmt die Auskleidung mit Aluminiumfolie die Verfärbung des
Doseninhalts und verhindert eine Qualitätsverschlechterung. Die ursprüngliche Absorption wird nahezu
von 400 cm2 mit
erhalten, wenn man eine Fläche
Aluminiumfolie auskleidet.
Aluminiumfolie auskleidet.
Beispiel 17
Die Innenoberfläche eines Papierbehälters wird mil 20 bzw. 30 cm2 Aluminiumfolie ausgekleidet, so daß
diese mit dem Behälterinhalt in Berührung sieht. Anschließnd werden 1 1 pasteurisierie Sojasauce in
den Behälter gegeben. Der Behälter wird luftdicht verschlossen und 2 Monate bei 30' C gelagert. Danach
wird die Absorption gemessen (ursprüngliche Absorption 0.828). Die Ergebnisse sind in Tabelle XIII angegeben.
Aluminiumfolie, enr
Blindversuch Ό)
20
30
20
30
Absorption
nach 1 Monat
0.906
0,876
0.828
0,876
0.828
nach 2 Monaten
1,010
0.906
0.858
0.906
0.858
Wie aus der Tabelle ersichtlich, wird die Verfärbungsreaktion merklich gehemmt und eine Qualitätsverschlechterung verhindert.
Ein Glasbehälter mit einem Volumen von 360 ml wird auf einer Fläche von 24 cm2 mit einem Klebstoff
überzogen. Bevor der überzug trocken ist, wird Aluminiumpulver aufgestreut. Nach dem Trocknen und
Verfestigen des Überzugs wird das daran nicht haftende Aluminiumpulver mit Wasser abgewaschen. Anschließend
werden in den Behälter 360 ml pasteurisierie Sojasauce gegeben. Der Behälter wird luftdicht verschlossen
und 2 Monate bei 3011C gelager'. Danach
wird die Absorption gemessen (ursprüngliche Absorption 0,774). Die Ergebnisse sind in TabelleXIV
angegeben.
Blindversuch
Mit Al-Pulver-Überzug
Absorption
nach
I Monat
I Monat
0,870
0,818
0,818
nach
2 Monaten
2 Monaten
1,040
0.970
0.970
Wie aus der Tabelle ersichtlich, wird die Verfärbung der Flüssigkeit stark gehemmt.
Es werden zwei Arten von Behältern hergestellt. Bei der ersten werden Weißblechdosen mit einem
Volumen von 200 ml (Saftdosen) an der Innenoberfläche mit einem Kunstharzklebstoff überzogen. Auf
den überzug wird, bevor dieser trocken ist, Aluminium- oder Zinkpulver aufgebracht. Das am Klebstoff
nicht fest haftende Metallpulver wird mit Wasser abgewaschen. Bei der zweiten Behälterart wird die Innenoberfläche
von Weißblechdosen (Saftdosen) mit einem Volumen von 200 ml unter Verwendung eines Kunstharzklebstoffes
mit Aluminiumfolie ausgekleidet. Anschließend werden in die Behälter jeweils 200 ml
Orangensaft (802 ml konzentrierter Orangensaft mit 65 Brix, 19,5 g Citronensäure und 1,6 kg Zucker
werden in Wasser gelöst, so daß die Lösung ein Volumen von 15 1 aufweist) bzw. 200 ml Ananassaft
(1,5 kg konzentrierter Ananassaft mit 60° Brix. 18 g Citronensäure und 1,25 kg Zucker werden in 9,81
Wasser gelöst) gegeben. Die Behälter werden luftdicht verschlossen und 3 Monate bei 300C gelagert.
In TabelleXV ist der Zinngehall der Säfte nach
der Lagerzeit angegeben.
Metall | Tabelle XV | ursprünglich | Sn-Gehalt. mg/ml | 's, | |
Mit Metall über | 0,01 | 0,04 | |||
zogene bzw. mit | 0.01 | 0.01 | |||
Saftart | Blindversuch | Metallfolie aus | 0.06 | nach 3 Monaten | 0,09 |
Al-Pulver | gekleidete Fläche | 0.06 | 0,05 | 0,05 | |
Blindversuch | (cm2) | 0,06 | 0,02 | 0,05 | |
Orangen | Al-Pulver | 0 | 0.15 | ||
Al-Pulver | 25 | 0,11 | |||
Ananas | 0 | 0,11 | |||
9 | |||||
18 | |||||
Bemerkungen: Die Blmdversuche wurden mit unbehandehen Dosen durchgeluhrt. I5n bezeichnet die Menge des während 3 Monaten
herausgelösten Zinns.
Saftart
Ananas
Metall
Al-Folie
j Al-Folie
: Zinkpulver
j Al-Folie
: Zinkpulver
Fortsetzung
Mn Metall überzogene b/w mn Metallfolie au1·-
gekleidele I lavhi
ι cm ·' ι
IS
IS
Sn-liehah. mg ml | ι v | |
M ιιιΐι:ΙκΙι | riu h -; Monaten : | |
I j | ι VO 3 | |
O.Od | ! 0.1. W ; | o.o3 |
ll.Od | I 0.(W , | 0.04 |
O.Od | ! 0.10 | |
Bemerkungen: Die BhudverMiehe wurden mit unbeh.indelien Dosen durchgeführt lSn bezeichnet die Menge de>
wahrend " Mimi.ilen
herausgelösten Zinns
Wie aus der Tabelle ersichtlich, ist die Menge des
in den Säften enthaltenen, aus den Behältern herausgelösten Zinns bei den erfindungsgemäß behandelten
Behältern wesentlich geringer als bei dem Blindversuch.
Ein Geschmacksbeweriungstes! ergibt, dal? der Inhalt
der erfindungsgemäß behandelten Behäher die
Qualität bei der Abfüllung beibehält.
Versuchsbericht
A. Vergleich der Wirkungen v.-n Zink bzw Aluminium
mit derjenigen von Zinn beim Entfärben
von Melanoiden
Untersuchte Metalle
Zink. Aluminium und Zinn. Jedes Metali liegt in puheriger Form vor und wird in den in den Tabellen 1
und III angegebenen Mengen eingesetzt.
Untersuchte Säfte
Probe 1: Im Handel erhältlicher Tomatensaft
(optische Dichte: 0.10511.
Probe 2: Im Handel erhältlicher Orangensaft
Probe 2: Im Handel erhältlicher Orangensaft
(optische Dichte: O.iv22'i.
Verfahren
Ein 500-ml-Glasgefäß wird mit 500 ml Saft und dem
Metallpulver beschickt. Die Metallpulver werden !3 Tage (312 Stunden bei Tomatensaft) bzw. 6 Tage
(144 Stunden bei Orangensaft) unter schwachem Rühren bei 20 bis 25 C mit den Säften in Berührung
gebracht. Danach haben sich die Metalle vollständig aufgelöst.
Die Bestimmung des Absorptionswertes he 5tH>
m . »ird unter Verwendung einer klaren Lösung durchgeführt Wenn deshalb eine der zu bestimmenden
Säfte Unlösliches enthält, wird dies vor der Bestim
mung abfiltriert. Im Falle von Sojasoße wird die
Bestimmung unter Verwendung einer Lösung durchgeführt, die durch Verdünnen der Sojasoße mn dem
lehnfachen Volumen Wasser erhalten worden ist. in den Beispielen angegeben ist
Wenn 10 oder mehr richtige Antworten vorliegen.
bedeutet dies eine 1 %ige Signifikanz ( - -·-1:
wenn 9 richtige Antworten vorliegen, bedeutet
dies eine 5°oige Signifikanz I · i: wenn S oder weniger richtige Antworten \orliegen.
bedeutet dies keine Signifikanz (- 1
0.0" | I | 'robe | 1 | ibelle | la | ^o | O.s | |
0.07 | Tomatensaft | "0 | 0.0 | |||||
/* Ll - | 0.0" | T. | 1 S | ; o.o | ||||
"•-■Mviu-i ! | 0.0" | 30 | 0.0 | |||||
Metall :n ",- \ 1 |
0.0" | |||||||
o.(X)2 ; | "1O | 0.0" | ||||||
0.004 i | 70 | O.Od | ||||||
o.oos I | 07 | |||||||
0.012 ! | 0.0p05 | |||||||
W α" .ms labeile i a cisuhliuli lsi. \\iu: liVi 1 .üiC '>»"·!
Zink b/w. Aluminium ein Inttlitben der Mc!.monk
bereits vollständig durch eine bedeutend geringen
Menge als bei Anwendung von /mn erreicht tetwa du
halbe Gewichtsmengc \on ZinuV
Beim organoleptischen Test wird die Hificren/ de
jeweiligen 0.012;\<-Wertc von /ink b/w Aiuminiun
auf der einen Seite und /mn auf der anderen Seil· bestimmt
"ι | T | tb | ei' | AntwiMicn | i | ν 11 a | \n.-ahi | M | Signi | |
I | /Il | Πι hin. | dor | fikanz | ||||||
•Wahl di | •ι ; | 10 | cn | |||||||
nchtieon | : | 6 | SlOTl | ■\nt*oncn | ||||||
i | hkan.' | |||||||||
! | O | |||||||||
Farbe | I i |
|||||||||
Aroma | 4 | |||||||||
Geschmack | ||||||||||
Die organoleptische Prüfung wird gemaH dem Inanseltestvon einer Gruppe von 15 Personen durchgeführi Die Ergebnisse werden wie folgt ermittelt
60
Wie aus Tabelle Πa ersichtlich ist. besieht hir
sichtluh Aroma und Geschmack /wischen Zin
bzw Aluminium einerseits und Zinn andererseil keine Signifikanz. Letztere liegt jedoch hmsichtlic
der Farbe vor, denn der gelagerte Tomatensaft i
leuchtendrot in der Farbe und weist auch einen gute F'arbton auf
Probe 2 | Zn | Al | 500 ma | Sn | |
Orangensaft | 0,1487 | 0,1352 | 0,1643 | ||
Tabelle lila | 0.1264 | 0,1221 | 0,1643 | ||
Zu- | Absorplionswert bei | 0,1206 | .0,1121 | 0,1518 | |
gegebencs | 0,1192 | 0,1051 | 0,1249 | ||
Metall in % | |||||
0,002 | |||||
0,004 | |||||
0,008 | |||||
0,012 |
Aus der Tabelle III a ist ersichtlich, daß bei Verwendung
von Zink bzw. Aluminium eine Entfärbung der Melanoide bereits vollständig mit einer bedeutend
geringeren Menge als bei Anwendung von Zinn erreicht wird (etwa 1Z3 der Gewichtsmenge von Zinn).
Farbe
Aroma....
Geschmack
Geschmack
Zn | Signi | Al |
Anzahl der | fikanz | Anzahl der |
richtigen | + | richtigen |
Antworten | — | Antworten |
9 | - | 9 |
5 | 6 | |
4 | 3 | |
Signifikanz
B. Langzeitlagerung
1. Proben
1. Proben
Pfirsichsaft,
Orangensaft,
Weißwein,
Ananassaft,
Tomatensaft,
pasteurisierte Sojasoße.
Orangensaft,
Weißwein,
Ananassaft,
Tomatensaft,
pasteurisierte Sojasoße.
(Bei allen Proben handelt es sich um im Handel befindliche Säfte.)
2. Auf den inneren Gefäßoberflächen aufgebrachte
Metalle
Zink und Aluminium.
3. Verfahren zum Aufbringen der Metalle auf die
inneren Gsfäßoberflächen
Auf die gesamte innere Oberfläche des Gefäßes wird ein synthetischer Klebstoff und anschließend pulverförmiges
Zink oder Aluminium in einer Menge aufgebracht, wie sie aus den Tabellen ersichtlich ist.
Danach wird die Oberfläche getrocknet. Der Bereich, auf dem die Metallpulver aufgebracht sind, beträgt
170 cm2 im Falle einer Dose von 200 ml Volumen, 216 cm2 im Falle einer Glasflasche von 360 ml Inhalt
und 340 cm2 im Falle eines Polyvinylchloridgefäßes von 500 ml Volumen.
16
4. Abpackungsverfahren
1. Jeweils 200 ml Saft wird in eine 200-ml-Dose eingefüllt, die mit einer Lackschicht versehen ist
und auch üblicherweise eingesetzt wird. Die Dose wird dann 30 Minuten bei 1000C sterilisiert.
2. 360 ml Weißwein, der frei von schwefeliger Säure ist, wird in eine 360-ml-Glasflasche eingefüllt,
wie sie üblicherweise verwendet wird.
3. 500 ml pasteurisierte Sojasoße wird in ein 500-mI-.Polyvinylchloridgefäß
eingefüllt, wie es üblicherweise verwendet wird.
5. Lagerungszeit
Die abgepackten Proben werden 6 Monate bei 15 bis 30° C stehengelassen.
6. Ergebnis
Aus den Tabellen Va bis XVIa sind die Ergebnisse
nach 6monatiger Lagerung bezüglich der Absorptionswerte und der organoleptischen Prüfung ersichtlich.
Die organoleptischen Prüfungen werden bei der
Probe durchgeführt, die die höchste Menge des in jedem Beispiel aufgebrachten Metalls enthält (Säfte
und Weißwein: 0,012%, pasteurisierte Sojasoße:
0,016%).
Die Unterschiede zwischen den vorgenannten Proben und der metallfreien Probe werden festgestellt,
d. h., eine organoleptische Prüfung wird mit den Proben durchgeführt, in denen der Einfluß der Metalle
am stärksten scheint.
Aus Tabelle IV a ist ersichtlich, daß bezüglich Aroma
und Geschmack keine Signifikanz besteht. Bei der Bewertuing der Farbe ist jedoch eine Signifikanz
deutlich ersichtlich, denn der mit Zink bzw. Aluminium behandelte Orangensaft ist hellfarbig und weist
einen guten Farbton auf.
Tabelle Va
Pfirsichsaft
Pfirsichsaft
Menge des auf | Absorpt |
gebrachten Metalls | |
in % | Zn |
0,003 | 0,1024 |
0,006 | 0,1010 |
0,009 | 0,0982 |
0,012 | 0,0915 |
0 |
Al
0,1121
0,1024
0,0996
0,0928
0,1024
0,0996
0,0928
0,1221
Tabelle VI a
Tabelle VI a
Farbe
Aroma
Geschmack
Zn
Anzahl der
richtigen
Antworten
Signifikanz
55
15
7
5'
5'
Tabelle Vila
Orangensaft
Orangensaft
Al
Anzahl der
richtigen
Antworten
15
8
8
8
8
Signifikanz
Zugegebenes
Metall in %
Metall in %
0,003
0,006
0,009
0,012
η
0,006
0,009
0,012
η
Absorptionswert bei 500 m
Zn
Zn
0,2441
0,2310
0,2129
0,1922
0,2310
0,2129
0,1922
ΛΙ
0,2366
0,2164
0,1939
0,1675
0,2164
0,1939
0,1675
17
Tabelle Villa Atf
Farbe
Aroma
Geschmack
Anzahl der
rieh! igen
Antworten
15 7 6
Signifikanz Zu-
Al
Anzahl der
richtigen
Antworten
15
7 7
Signifikanz
0,009
0.012
0
0.012
0
Absorptionswcri bei 5(X) m-i
I
Zn
0,0282
0,0235
0,0235
Al
0.0327 0,0304
0,0505
Zugegebenes Metall in %
0,002 0,004 0,008 0,012 0
Tabelle IXa Weißwein
Absorptionswert bei 500 m-j.
Zn
0,1871 OJ8O5
0,1772 0,1707
Al
0,1805 0,1805 0.1788
0,1788
Farbe
Aroma
Geschmack
Zn
Anzahl der
richtigen
Antworten
Signifikanz
Al
Anzahl der
richtigen
Antworten
0,1888
Farbe
Aroma
Geschmack
Zugegebenes Metall in %
Zn
Anzahl der
richtigen
Antworten
15 6 7
Signifikanz
Al
Anzahl der
richtigen
Antworten Zugegebenes
Metall in %
Metall in %
15 ++ 15
5 - 6
6-5
Tabelle XVa Pasteurisierte Sojasoße
Absorptionswert bei 500 m:j
Signifikanz
12 5 6
Signifikanz 0,002
0,004
0,008
0,016
0
0,004
0,008
0,016
0
Zn
1.130
1,122
1,094
1,034
1,122
1,094
1,034
Al
1,060 0.986 0,950 0.722
1,138
Tabelle XI a Ananassaft
Tabelle XVI a
0,003 0,006 0,009 0,012 0
Absorptionswert bei 500 m.u
Zn
0,0505 0,0446 0,0398 0,0362
Al
0,0494 0,0446 0,0374 0,0362
40 | Zn Anzahl der richtigen Antworten |
Farbe Aroma 45 Geschmack |
15 4 5 |
Signi fikanz |
Al Anzahl der richtigen Antworten |
+ + | 15 6 4 |
Signifikanz
0,0875
Farbe
Aroma .... Geschmack
Zugegebenes Metall in %
0,003 0,006
tabelle XII a
Zn
Anzahl der richtigen
Antworten
Signifikanz
15
7 7
Tabelle XIIIa Tomatensaft
Al
Anzahl der
richtigen
Antworten
15 6
Signifikanz
Absorptionswert bei 500 π\μ
Zn Al
0.0304 0,0292
0,0410 0,0339 Aus den Ergebnissen der Langzeitlagerung ist ersichtlich,
daß bei den Behältnissen, auf deren inneren Oberflächen Zink bzw. Aluminium aufgebracht worden
sind, die gelagerten Flüssigkeiten in bemerkenswerter Weise entfärbt sind und daß ein Braunwerden
verhindert wird im Vergleich bei Verwendung solcher Gefäße, die im allgemeinen zur Lagerung derartiger
Flüssigkeiten verwendet werden.
Ferner sind Aroma und Geschmack der Flüssigkeiten, die in den erfindungsgemäß behandelten Gefäßen
6 Monate gelagert werden, praktisch die gleichen wie bei den Flüssigkeile.; in üblichen Behältern. Jedoch
zeigen die Flüssigkeiten in den erfindungsgemäß behandelten Behältnissen einen ausgezeichneten und
hellen Farbton im Vergleich zu den Flüssigkeiten in den unbehandelten Behältnissen.
Außerdem wird ein Braunwerden der Flüssigkeilen in den erfindungsgemäß behandelten Behältnissen in
bemerkenswerter Weise inhibiert und außerdem tritt trotz des Jnlösunggehens von Zink bzw. Aluminium
in keiner Weise irgendeine Verschlechterung bezüglich der Qualität der Flüssigkei'.en auf.
Claims (2)
1. Verfahren zum Verhindern einer Dunkelfärbung durch Melanoidinbildung in Pflanzensäften
und Sojasauce durch Einwirkung von Metallen, dadurch gekennzeichnet, daß die zu behandelnden Säfte mit so viel Anteilen von Metallen
von Al oder Zn, zugegeben als Pulver oder Folie.
in Berührung gebracht werden, bis sich höchstens 0,04% darin gelöst haben, worauf das nicht umgesetzte
Metall abgetrennt wird.
2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch I auf die Langzeitlagerung der Säfte in Behältern,
wie Konservendosen, Glas- oder Kunststoffehaltern, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Innenoberfläche der Behälter das einzuwirkende Metall in einer Menge von einigen IO~3oi. der
Flüssigkeit aufgebracht wird.
20
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP4165369 | 1969-05-30 | ||
JP10161269 | 1969-12-19 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2012010A1 DE2012010A1 (de) | 1970-12-10 |
DE2012010B2 DE2012010B2 (de) | 1974-11-14 |
DE2012010C3 true DE2012010C3 (de) | 1975-07-03 |
Family
ID=26381303
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702012010 Expired DE2012010C3 (de) | 1969-05-30 | 1970-03-13 | Verfahren zum Verhindern einer Dunkelfärbung durch Melanoidinbildung in Pflanzensäften und Sojasauce durch Einwirkung von Metallen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2012010C3 (de) |
FR (1) | FR2046151A5 (de) |
-
1970
- 1970-03-13 FR FR7009123A patent/FR2046151A5/fr not_active Expired
- 1970-03-13 DE DE19702012010 patent/DE2012010C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2046151A5 (en) | 1971-03-05 |
DE2012010B2 (de) | 1974-11-14 |
DE2012010A1 (de) | 1970-12-10 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |