DE2411908C3 - Verfahren zur raschen Fluorierung von Polyolefin-Substraten - Google Patents
Verfahren zur raschen Fluorierung von Polyolefin-SubstratenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur raschen Fluorierung von Polyolefin-Substraten mittels mit
Inertgas verdünnten Fluors.
Ein Verfahren dieser Art ist aus der GB-PS 12 44 971
bekannt. Dort wird vorgeschlagen, zur Verringerung der Reaktionsgeschwindigkeit das Fluor mit Stickstoff
zu verdünnen.
Davon abgesehen ist es generell bereits bekannt, Polymere, wie zum Beispiel Polyäthylen, mit einem
Gasgemisch aus Fluor und einem zur Verdünnung beigegebenen Inertgas, als das insoweit auch Luft
betrachtet wird, in Berührung zu bringen und dadurch neue Oberflächen-Eigenschaften zu erzeugen. Dieses
hiernach mit Fluor gemischte Gas zur Fluorierung von polymeren Werkstoffen wie zum Beispiel Polyäthylen
weist also etwa 20% Sauerstoff und etwa 80% Stickstoff auf. Dieses bekannte Verfahren erfordert jedoch ein
Verweilen der zu fluorierenden Gegenstände aus Polyäthylen in der fluorierenden Atmosphäre über
einen Zeitraum von etwa 30 Minuten. Es hat sich gezeigt, daß Behandlungs- bzw. Aussetzungszeiten von
wesentlich weniger als 30 Minuten notwendig sind, wenn, volumenmäßig gesehen, größere Mengen fluorierter
Gegenstände zu einem wirtschaftlich vertretbaren Preis hergestellt werden sollen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel herkömmlicher Fluorierungs-Verfahren
zu beseitigen und die bekannten Verfahren in dem Sinne weiterzuentwickeln, daß spürbar verringerte
Behandlungszeiten erreichbar werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß das Substrat mit einem
Behandlungsgasgemisch in Berührung gebracht wird, welches, außer dem Fluor und dem Inertgas zur
Verdünnung, 0,0004 bis 5,0 Volumenprozent an Sauerstoff enthält, wobei Fluor von dem Substrat in Mengen
zwischen 0,0004 und 1,0 Gewichtsprozent aufgenommen wird.
Dabei liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, daß die Anwesenheit von Sauerstoff in dem gasförmigen
Behandlungsgemisch entscheidend für die Gecf;hvLr!ndi€Tke!t
ist mit welcher Fluor ob**r^!^f>hhr'h )n Hn*
polymeren Werkstoffe eingelagert werden kann. Die Erfindung gründet sich weiterhin insbesondere auch auf
die Erkenntnis, daß bei einer festen, vorgegebenen Behandlungszeit in dem Maße, in dem der Anteil des
Sauerstoffs in dem Behandlungsgasgemisch zunimmt, die Geschwindigkeit der Fluorierung bzw. die Menge
des in den polymeren Werkstoff eingelagerten Fluors abnimmt Dementsprechend ergibt sich, daß für das
Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung Luft als
ίο Inertgas nicht in Frage kommt
Der durch die Erfindung erzielte technische Fortschritt ist in erster Linie darin zu sehen, daß polymere
Werkstoffe in einer wesentlich kürzeren Zeit fluoriert werden können, als dies nach dem bisherigen Verfahren
erzielbar war.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bleibt das Substrat mit dem Gasgemisch
beispielsweise über einen Zeitraum von weniger als sechs Minuten in Berührung, und es weist danach
ίο dennoch einen Gehalt von bis zu einem Gewichtsprozent
an eingebautem Fluor auf.
Die Erfindung liefert damit ein Verfahren zur rascheren Fluorierung von Polyolefin-Werkstoffen,
welche besonders begehrte Eigenschaften, wie z. B.
verbesserte Lösungsmittel- und Fettbeständigkeit, Bedruckbarkeit, Färbbarkeit und Haftvermögen aufweisen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zeigt auch einen Weg zur direkten Fluorierung von Polyolefin-Substraten
in wesentlich kürzerem Zeitraum, als dies gemäß dem Stande der Technik möglich war. Insbesondere
wurde gefunden, daß die Anwesenheit von Sauerstoff in dem gasförmigen Behandlungsmedium in Mengen von
mehr als 6 Volumen-% die Menge an Fluor, die in einer gegebenen Zeit in den Polyolefin-Werkstoff eingebaut
werden kann, deutlich verzögert oder behindert. So ist es z. B. dann, wenn Flaschen, Folien oder andere
geschmolzene oder extrudierte Gegenstände den erfindungsgemäßen Verfahren unterzogen werden,
häufig beabsichtigt, diese zu bedrucken oder zu färben oder darauf andere Teile, wie zum Beispiel Etiketten zu
befestigen. Die Anwesenheit von Sauerstoff in dem erfindungsgemäßen Bereich ergibt den Weg, mit dessen
Hilfe die oben dargelegten Ergebnisse erzielt werden.
Dabei ist bemerkenswert, daß über die soeben dargelegten Eigenschaften hinaus der Sauerstoff in dem
bestimmten Bereich nicht ausreicht, um eine merkliche Abnahme der in das Polyolefin-Substrat eingebauten
Menge an Fluor zu bewirken und somit auch die in höchstem Maße wünschenswerten Eigenschaften hinsichtlich
der Fett- und ölbeständigkeit liefert.
Es wurde gefunden, daß das zur Behandlung vorgesehene gasförmige Medium »im wesentlichen«
frei von Sauerstoff sein soll und aus einem Gemisch zwischen 0,25% bis 50 Volumen-% Fluor und zwischen
99,75% und 50 Volumen-% eines als zur Verdünnung geeigneten Inertgases oder »Carriers«, wie zum Beispiel
Stickstoff, Argon u.dgl. besteht. Für die häufigsten Anwendungsfälle liegt die Menge des in dem Gasgemisch
anwesenden Fluors in der Größenordnung von 31 Volumen-%, wobei der Rest aus einem zur Verdünnung
beigegebenen Inertgas besteht. Die vorstehend angegebenen Prozentsätze beziehen sich auf das gesamte
Volumen des Behandlungsgasgemisches, welches Fluor,
(vs ein Inertgas-Verdünnungsmittel und — soweit überhaupt
anwesend — Sauerstoff umfaßt.
Die Menge des im Behandlungsgasgemisch anwesenden Sauerstoffes !ie»t im Bereich zwischen 0;0004% und
5 Volumen-%. Das Fluor wird in das behandelte
Polyolefin-Substrat in Mengen zwischen 0,0004 bis 1,0 Gewichts-% eingebaut, bezogen auf das Gewicht des
der Behandlung unterzogenen Substrates. Des weiteren kann die vorstehend definierte Menge an Fluor in das
Polyolefin-Substrat in einem relativ kurzen Zeitraum zwischen einer Sekunde und 5 Minuten eingebaut
werden.
Die innerhalb des vorstehend angegebenen Bereiches geregelten Mengen von Sauerstoff im Behandlungsgasgemisch
die Bildung von Carboxy-Gruppen zusätzlich zur Fluorierung der Polyolefin-Oberfläche. Eine derartige
Oberfläche netzt nicht mit nichtpolaren Flüssigkeiten, wie zum Beispiel ölen, dagegen benetzt sie mit
polaren Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Wasser. Diese spezielle Eigenschaft verleiht den Poiyfin-Oberflächen,
die ölfest sind, nunmehr auch eine ausgezeichnete Bedruckbarkeit und Hafteigenschaften. Während die
beschränkten Mengen Sauerstoff nötig sind, um die Carboxylgruppe zu bilden und die erwünschten
vorstehend erläuterten Eigenschaften zu erzeugen, reichen sie doch andererseits nicht aus, um die
Geschwindigkeit, mit welcher Fluor in die Polyolefin-Oberfläche eingebaut wird, merklich zu verringern. Die
vorliegende Erfindung liefert somit ein Verfahren, durch welches Polyolefin-Oberflächen in wesentlich kürzerer
Zeit fluoriert werden, als dies mittels der Verfahren gemäß dem Stand der Technik möglich war, wobei
andererseits die höchst erwünschten Eigenschaften, wie z. B. dem gasförmigen Behandlungsgemisch in eine
entsprechende Reaktionskammer über einen kurzen Zeitraum ausgesetzt werden.
Wie bereits oben dargelegt, verkürzt die direkte Fluorierung der Polyolefin-Werkstoffe in einer in einer
im wesentlichen sauerstofffreien Behandlungsgasatmosphäre deutlich die Zeit ab, die notwendig ist, um das
gewünschte fluorierte Produkt entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren herzustellen. Es wurde
gefunden, daß der Zeitraum, über den die meisten Arten der Polyolefin-Werkstoffe der Behandlung ausgesetzt
werden, im allgemeinen weniger als 5 Minuten beträgt. Häufig genügt jedoch weniger als eine Minute. Es ist
verständlich, daß die Behandlungszeit auch von der Konzentration des in dem Behandlungsgasgemisch
anwesenden Fluors abhängt. Je höher daher die Konzentration des Fluors ist, umso kürzer ist der zur
Fluorierung des Polyolefin-Werkstoffes erforderliche Zeitraum, vorausgesetzt, daß der Sauerstoffgehalt im
genannten Bereich gehalten wird. Eine längere Behandlungszeit, z. B. länger als 5 Minuten, kann z. B. dort
angewendet werden, wo der betreffende zu fluorierende Polyolefin-Werkstoff z. B. in Form eines gegossenen
Gegenstandes vorliegt. Für derartige Gegenstände kann es wirtschaftlicher· sein, wenn man einen
»Chargenbetrieb« und längere Behandlungszeiten ausführt. Im allgemeinen ist es jedoch vorzuziehen, kürzere
Behandlungszeiten und ein kontinuierliches Verfahren anzuwenden, wenn Filme, Folien oder besondere
gegossene Gegenstände fluoriert werden, um so die wirtschaftlichen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
auszunutzen.
Der zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens benutzte abgedichtete Reaktionsraum muß
derart ausgebildet sein, daß er der Korrosionswirkung des Fluors standhalten kann. Die Form des Raumes
sollte so sein, daß sie einen gleichmäßigen Strom des Behandlungsgasgemisches über die zu behandelnden
Polyolefin-Werkstoffe erlaubt.
Es hat sich auch gezeigt, daß dann, wenn Polyolefin-Werkstoffe entsprechend dem erfindungsgemäßen
Verfahren fluoriert werden, diese nicht verkohlen oder brennen und auch nichts an ihren erwünschten
Eigenschaften verlieren. Die fluorierten Oberflächen dieser Werkstoffe haben verbesserte Bedruckbarkeit
und Haftung, beides Eigenschaften, die in höchstem Maße dann erwünscht sind, wenn z. B. dauerhaft
bedruckte Oberflächen hergestellt werden sollen.
Testverfahren zur Bestimmung
des Prozentgehaltes an eingebautem Fluor
des Prozentgehaltes an eingebautem Fluor
Der Prozentgehalt des insbesondere an der Polyolefin-Oberfläche eingebauten Fluors wurde in allen Fällen
unter Verwendung einer »Schöniger-wVerbrennungseinrichtung und eines besonderen analytischen Verfahrens
unter Verwendung von Ionen-Elektroden in der nachfolgend beschriebenen Verfahrensweise bestimmt:
Man verbrennt eine 150 mg wiegende Probe in einer »Schöniger-wFlasche, welche 25 ml einer 0,02
normalen Natriumhydroxidlösung enthält Die Lösung, welche nun die Verbrennungsprodukte
enthält, wird dann in einen 100 ml fassenden Meßkolben überführt. Dann gibt man 10 ml einer
»Standard-TISAB-Lösung« (eine Natriumnitrat, Natriumzitrat, Essigsäure und Natriumazetai enthaltende
Pufferlösung mit einem pH von 5,5) in den Meßkolben und füllt bis zur Meßmarke auf. Dann
werden eine Reihe von Standard-Fluoridlösungen (Lösungen mit einem exakt bekannten Fluoridgehalt)
hergestellt, welche den Bereich der in der Probe zu erwartenden Fluoridmengen umfassen.
Dann werden die Potentiale bestimmt, die eine spezielle, auf Fluorid-Ionen ansprechende Elektrode
jeweils in der Probenlösung und in den Standardlösungen aufweist. Unter Verwendung
einer Kurve, die aus den entsprechenden Werten der Standard-Fluorid-Lösungen entwickelt wurde,
kann der Prozentgehalt der Probe an Fluor aus dem für die Probe bestimmten Elektrodenpotential
und dem Gewicht der Probe berechnet werden.
Testverfahren zur Bestimmung
der prozentualen Extinktion
der prozentualen Extinktion
Proben aus fluoriertem Hochdruckpolyäthylen wurden in eine Methylenblau-Lösung (0,5 g Methylenblau in
300 ml destilliertem Wasser) 15 Minuten lang eingetaucht. Die Filmproben wurden dann aus der Lösung
herausgenommen, mit destilliertem Wasser gewaschen, getrocknet und für jede Probe das Spektrum im
sichtbaren Bereich aufgenommen. Als Standard- bzw. Vergleichsprobe wurde ein nicht behandelter Film aus
Hochdruckpolyäthylen benutzt. Die Extinktion des Methylenblau wurde bei 670 ΐημ auf einem Perkin-Elmer
220 Spektrophotometer für den UV- und sichtbaren ' Bereich bestimmt.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert. Sie ist jedoch nicht hierauf
beschränkt.
Beispiele 1 bis 4
Ein 0,025 mm starker Film aus Hochdruckpolyäthylen wurde in ein etwa 1 Liter fassendes Reaktionsgefäß aus
»Monel-«Metall eingebracht. Dieses Reaktionsgefäß wurde dann evakuiert und mit Stickstoff in der Art
gereinigt, daß viermal das gesamte in dem Reaktionsgefäß enthaltene Gasvolumen erneuert wurde. Nach der
letztmaligen Evakuierung, wurdi; das Reaktionsgefäß
verschlossen. Dann wurde ein Behandlungsgasgemisch, welches 30% Fluor, Stickstoff und Sauerstoff enthielt,
bis zum Erreichen des Atmosphärendrucks in das Reaktionsgefäß eingebracht. Als Beginn di:r Reaktionszeit
wurde der Punkt angenommen, an dem Atmosphärendruck erreicht wurde. Nachdem der Film über die
vorgesehene Zeit dem gasförmigen Behandlungsgemisch ausgesetzt worden war, wurde das Reaktionsgefäß
evakuiert, zweimal zur Reinigung mit Stickstoff gespült und dann der behandelte Film entnommen.
Entsprechend der vorstehend beschriebenen Verfahrensweise wurden eine Reihe von Filmproben behandelt.
Gruppen von jeweils drei Filmproben wurden getrennt und jeweils mit einem Behandlungsgasgemisch
mit der gleichen Zusammensetzung, jedoch über verschieden lange Zeiträume, z. B. 0,5 Minuten, 2,5
Minuten, und 5 Minuten behandelt. Für jede Gruppe von jeweils drei Filmproben, welche behandelt wurden,
wurde die Zusammensetzung des Behandkngsgasgemisches durch Erhöhen des Sauerstoffanteils von 0 bis 6
Volumen-% unter dementsprechender Verringerung des Anteils an Stickstoff und bei konstant bleibendem
Anteil des Fluors bei 30 Volumen-% geändert.
Alle Filmproben wurden anschließend zur Bestimmung des in den Film eingebauten Fluors nach der oben
beschriebenen Methode dem »Schöniger«-Test unterworfen. Die Ergebnisse sind in der nachfi Agenden
Tabelle I aufgeführt.
Beispiel % O2
Behand-•lungszeit
(Minuten)
% eingelagertes Fluor
0 | 0,5 | 0,30 |
0 | 2,0 | 0,50 |
0 | 5,0 | 0,79 |
1 | 0,5 | 0,19 |
1 | 2,0 | 1,37 |
1 | 5,0 | 0,67 |
3 | 0,5 | 0,18 |
3 | 2,0 | 0,33 |
3 | 5,0 | 0,62 |
6 | 0,5 | 0,19 |
6 | 2,0 | 0,30 |
6 | 5,0 | 0,45 |
Fettbeständigkeit, wie sich das auch aus dem Anteil des in die Polyolefin-Oberfläche eingelagerten Fluors
entnehmen läßt, nicht merklich beeinträchtigt werden.
Beispiel '3
Zu Vergleichszwecken wurden die Verfahrensweisen der Beispiele 1 bis 4 im wesentlichen wiederholt, jedoch
mit der Ausnahme, daß das Behandlungsgasgemisch 12% Sauerstoff enthielt
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle Il aufgeführt
O2
Behandlungszeit
(Minuten)
% eingelagertes
Fluor
20 12 | 0,5 | 0,15 |
12 | 2,0 | 0,26 |
12 | 5,0 | 0,32 |
0,07
0,06
0,06
Die Ergebnisse dieser Tabelle zeigen klar, daß die Menge des in dem Film eingebauten Fluors im
wesentlichen als Folge der Anwesenheit von Sauerstoff verringert wurde. Eine derart verringerte Einlagerung
ist sehr deutlich ersichtlich beim Vergleich der Ergebnisse der Beispiele 1 und 4. Wenn jedoch
Sauerstoff einmal im Gasgemisch enthalten ist wie bei den Beispielen 2 bis 4, so zeigt sich, insbesondere bei den
kürzeren Behandlungszeiten von 0,5 bis 2 Minuten, daß die Menge des eingelagerten Fluors nicht mehr
wesentlich weiter verringert wird. Diese Ergebnisse zeigen die neuen mit der Erfindung erzielbaren
vorteilhaften Effekte, nämlich diejenigen, daß d;e Anwesenheit des Sauerstoffs auf der einen Seite
Eigenschaften ergibt, wie z. B. Haftvermögen, Färbbarkeit und Bedruckbarkeit, d^.ß Sauerstoff aber andererseits
die erwünschten Eigenschaften wie Öl- und 0,06
Die Extinktion von Methylenblau (670 Γημ) war nicht
vorhanden bzw. gleich Null bei den Filmen gemäß Beispiel 1, wo im Behandlungsgasgemisch kein Sauerstoff
verwendet wurde. Da jedoch, wo schon so kleine Mengen wie nur 5% Sauerstoff im Behandlungsgasge-
}o misch enthalten waren (Beispiel 2), zeigte sich schon
eine positive Extinktion. Die Extinktionswerte sind ein Indiz für die Anwesenheit von Carboxylgruppen am
Film, die, wie oben dargelegt, ursächlich sind für die guten Eigenschaften hinsichtlich der Bednickbarkeit,
der Färbbarkeit und der Haftung.
Wenn man die Ergebnisse der Tabellen 1 und II vergleicht, so läßt sich leicht daraus ersehen, daß ein
höherer Anteil von Sauerstoff die Menge des eingelagerten Fluors herabsetzt. Dies ist besonders auffällig bei
den Behandlungszeiten von etwa 5 Minuten. Andererseits läßt sich aber daraus auch ersehen, daß mit höheren
Sauerstoffkonzentrationen keine weiteren Verbesserungen erreicht werden, soweit sie die Druck-, Färbe-
und Haftungseigenschaften betreffen. Mit anderen Worten, diese Eigenschaften bleiben bei den gleichen
und bei höheren Sauerstoffkonzentrationen in etwa gleich. Die Ergebnisse zeigen somit klar, daß Sauerstoffkonzentrationen
bis etwa 6% im gasförmigen Behandlungsgemisch bereits das Maximum der erfindungsgemaß
angestrebten Vorteile, nämlich die Erreichung eines ausgewogenen Gleichgewichtes der Eigenschaften
zwischen der Menge des eingelagerten Fluors und der Beibehaltung der erwünschten Druck-, Färbe- und
Hafteigenschaften erzielen lassen.
Anstelle von Filmen aus Polyäthylen, wie sie in den obigen Beispielen benutzt wurden, können auch Filme
aus anderen obengenannten Polyolefinen eingesetzt werden, wobei im wesentlichen die gleichen Ergebnisse
erzielt werden.
Zusammengefaßt besteht das erfindungsgemäße Verfahren darin, daß Polyolefin-Substrale mit hoher
Geschwindigkeit und unter geregelten Bedingungen in einem, »im wesentlichen« sauerstofffreien System
fluoriert werden, wobei die sich dabei ergebenden
(15 fluorierten Polyolefin-Gegenstände verbesserte Eigenschaften hinsichtlich der öl- und Fetlbeständigkeit, der
Druck- und Färbbarkeit, sowie hinsichtlich der Haftung aufweisen.
Claims (4)
1. Verfahren zur raschen Fluorierung von Polyolefin-Substraten mit'?ls mit Inertgas verdünnten
Fluors, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat mit einem Behandlungsgasgemisch in
Berührung gebracht wird, welches, außer dem Fluor und dem Inertgas zur Verdünnung, 0,0004 — 5
Volumenprozent an Sauerstoff enthält, wobei Fluor von dem Substrat in Mengen zwischen 0,0004 und 1,0
Gewichtsprozent aufgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Polyolefin-Substrat ein solches mit
einer Oberfläche aus Polyäthylen eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Fluor von dem Substrat in
Mengen bis 1 Gewichtsprozent aufgenommen wird.
4. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ^kennzeichnet, daß ein
Behandlungszeitraum zwischen einer Sekunde und fünf Minuten vorgesehen ist.
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