DE660524C - Verfahren zur Herstellung von Chlorkautschukloesungen durch Chlorierung von Kautschukloesungen unter Einwirkung von Lichtstrahlen mit starker Lichtintensitaet - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chlorkautschukloesungen durch Chlorierung von Kautschukloesungen unter Einwirkung von Lichtstrahlen mit starker Lichtintensitaet

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DE660524C
DE660524C DEC47549D DEC0047549D DE660524C DE 660524 C DE660524 C DE 660524C DE C47549 D DEC47549 D DE C47549D DE C0047549 D DEC0047549 D DE C0047549D DE 660524 C DE660524 C DE 660524C
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chlorination
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rubber
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DEC47549D
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Dr Eugen Moellney
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CHEM FAB BUCKAU
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CHEM FAB BUCKAU
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08CTREATMENT OR CHEMICAL MODIFICATION OF RUBBERS
    • C08C19/00Chemical modification of rubber
    • C08C19/12Incorporating halogen atoms into the molecule
    • C08C19/14Incorporating halogen atoms into the molecule by reaction with halogens

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Chlorkautschuklösungen durch Chlorierung von Kautschuklösungen unter Einwirkung von Lichtstrahlen mit starker Lichtintensität Bei der Verwendung von Chlorkautschuk für die verschiedenen besonderen Zwecke ist die Viskosität der als Arbeitsmittel benötigten Chlorkautschuklösungen von großer Bedeutung. Für den einen Verwendungszweck eignen sich hochviskose, für den- anderen nur solche, die mittlere oder niedrigere Viskosität haben. Die Löslichkeitseigenschaften des nach den bekannten Verfahren erzeugten Chlorkautschuks sind nun im allgemeinen die gleichen bei den verschiedenen Sorten. Die Viskosität der erhaltenen Lösungen richtet sich also allein nach der Konzentration des Chlorkautschuks in der Lösung. Man kann nun selbstverständlich konzentrierteren und damit hochviskosen Lösungen durch Zusatz von Lösungsmitteln eine niedrigere Viskosität geben; es ist hiermit aber stets eine Vergeudung an Lösungsmitteln verbunden, und in vielen Fällen stört dann bei der Verwendung die niedrige Konzentration der Lösung.
  • Es wurde deshalb auch verschiedentlich angestrebt, Chlorkautschuklösungen zu erzeugen, die bei verhältnismäßig hoher Konzentration eine niedrigere Viskosität haben. Man hat zu diesem Zweck u. a. den als Ausgangsmaterial dienenden Kautschuk depolyinerisiert, um auf diese Weise die Viskosität der für die Chlorierung verwendeten Lösungen und damit auch die Viskosität der durch Chlorierung erhaltenen Chlorkautschuklösungen herabzusetzen. Zur Viskositätserniedrigung der Kautschuklösungen hatte man sich auch der Belichtung derselben, z. B. mit ultravioletten Strahlen, bedient. Die auf diese Weise erhaltenen verhältnismäßig niedrigviskosen Kautschuklösungen wurden dann als Ausgangsstoff für das Chlorierungsverfahren verwendet. Die Viskosität der durch die Chlorierung erhaltenen Chlorkautschuklösung steht dann zwar in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis zu der Anfangsviskosität der benutzten Kautschuklösung, jede 'Möglichkeit einer weiteren Beeinflussung der Eigenschaften des Chlorierungsproduktes, mit Hilfe dieser Vorbehandlung, war damit aber auch erschöpft.
  • Der Polymerisationsprozeß des entstehenden Chlorkautschukmoleküls, der mit dem Augenblick ihrer Entstehung sofort einsetzt, wurde bei diesem Verfahren in keiner Weise aufgehalten. Wenn man auch von einem stark depolymerisierten gelösten Kautschukmolekül ausging, so erhielt man doch als Endprodukt des Chlor ierungsverfahrens in dem aus der Lösung abgeschiedenen Chlorkautschuk ein bereits schon wieder höher polymerisiertes Chlorkautschukmolekül. Konnte man also nicht die bei der Chlorierung,der Kautschuklösung zunächst anfallende niedrigviskose Chlorkautschuklösung direkt verwenden, -,sohatte die Vorbehandlung des Kautschuks ödüt. der Kautschuklösung kaum irgendwel'cleh_ Wert; das abgeschiedene feste Chlorkaect; schukprodukt, das allein als handelsfähige` Ware in Betracht kam, brachte nicht mehr die erwünschten Lösungen niedriger Viskosität. Veränderung der Arbeitstemperaturen und veränderte Chlorzufuhr konnten hier nur noch geringfügige Unterschiede im Endprodukt erzeugen. Wenn man bei dieser abgeänderten Herstellung das abgeschiedene Chlorkautschukprodukt zum Zwecke der praktischen Verwendung wieder in Lösung brachte, so zeigte diese Lösung bei gleicher Konzentration ungefähr immer die gleiche Viskosität wie bei Produkten, die in der üblichen Weise hergestellt wären.
  • Vorliegende Erfindung ermöglicht nun, unabhängig von der Konzentration der Ausgangslösungen, bei allen Maßnahmen der Fabrikation die Viskosität der Arbeitslösungen so einzustellen, wie es für einen guten Fabrikationsgang wünschenswert erscheint und wie es die Beschaffenheit des Endproduktes erfordert. Man kann ohne Änderung grundlegender Fabrikationsmaßnahmen jeden gewünschten Polymerisationsgrad des Endproduktes ohne weiteres einstellen. Dieses Ziel wird erreicht durch die Einwirkung von Lichtstrahlen mit starker Lichtintensität, insbesondere ultravioletter Strahlen, auf das bei der Chlorierung in der Kautschuklösung entstandene Chlorkautschukmolekül.
  • Diese Wirkung des Lichts auf das durch die Chlorierungsr eaktion entstandene und noch im gelösten Zustande befindliche Chlorkautschukmolekül -,var bisher noch nicht beobachtet worden und konnte auch nicht erwartet werden. plan hatte nämlich in Anlehnung an die günstigen Erfahrungen, die man mit der Belichtung von Kautschuklösungen gemacht hatte, bereits versucht, auch die Viskosität von Chlorkautschuklösungen durch Belichtung herabzusetzen. Die Chlorkautschuklösungen hatte man für diese Versuche durch Lösung von festem Chlorkautschuk hergestellt. Eine irgendwie beachtenswerte Wirkung der Belichtung trat aber eigenartigerweise hierbei nicht ein. Es mußte aus dieser Beobachtung der Schluß gezogen werden, daß nicht nur das feste, sondern auch das in Lösung befindliche Chlorkautschukmolekül sich dem Licht gegenüber viel widerstandsfähiger verhielt als das Kautschukmolekül.
  • Die vorliegende Erfindung baut sich nun auf der neuen Erkenntnis auf, daß diese Widerstandsfähigkeit gegen den Einfluß des Lichts nur eine Eigentümlichkeit des bereits in den festen Zustand übergegangenen Chlorkautschukmoleküls ist, während das in Kaut--schuklösungen durch Chlorierung entstandene, ,--aber noch in der Polymerisationsentwicklung '.@@.findliche Chlorkautschukmolekül in seiner EJ2-olymerisation und damit auch in seiner Viskosität durch Licht nicht nur sehr stark, sondern je nach der Stärke und Dauer der Belichtung auch in weiten Grenzen willkürlich beeinflußt werden kann.
  • Wendet man die Belichtung in an sich bekannter Weise schon während des Chlorierungsprozesses an, so ergibt sich eine erhebliche Verkürzung der Chlorierungszeit, und man erhält ein überaus gleichmäßig und vollkommen zu Ende chloriertes Produkt. Durch Bemessung der Belichtungzeit bzw. der Belichtungsstärke kann man auch hier einen Einfluß auf die Viskosität der Chlorierungslösung und gleichzeitig damit auf die Polymerisation des Endproduktes ausüben. Am deutlichsten macht sich der Einfluß des Lichtes bei der den Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Belichtung des bereits fertigchlorierten, aber aus der Lösung noch nicht abgeschiedenen Produktes bemerkbar. Zu diesem Zweck wird die fertigchlorierte Kautschuklösung zweckmäßig in besondere Behälter eingeführt, deren Form für die Wirkung der Lichtstrahlen besonders gut geeignet ist.
  • Belichtet man beispielsweise das noch in Lösung befindliche Chlorierungsprodukt mit Ouecksilberdampflicht kurze Zeit, z. B. 3 bis d. Stunden, und nimmt nach dieser Zeit die Ausscheidung des Chlorkautschuks aus der Lösung vor, dann erhält man ein Produkt, das mit den für Chlorkautschuk üblichen Lösungsmitteln eine Lösung hoher Viskosität ergibt. Derartige Lösungen eignen sich z. B. sehr gut zur Herstellung von Lacken und ähnlichen Schutzüberzügen, die neben .einer hohen Widerstandsfähigkeit gegen Säuren, Alkalien u. a. Angriffsmittel auch eine hohe Elastizität aufweisen.
  • Bei einer längeren Belichtungszeit der Lösung, beispielsweise einer solchen von ro bis 12 Stunden; erhält man bei der Abscheidung ein festes Endprodukt, das Lösungen von mittlerer Höhe bringt. Ein solches Produkt kommt insbesondere in Frage für Anstriche, bei denen sowohl eine gute Elastizität als auch eine gewisse Dünnflüssigkeit gewünscht werden.
  • Diese Stoffe, die Lösungen hoher oder mittlerer Viskosität ergeben, sind besonders gut geeignet für die Herstellung von bakelitartigen Kunstmassen.
  • Setzt man die Belichtung der chlorierten Lösung noch weiter fort, beispielsweise 20 Stunden und länger, dann ergeben sich Endprodukte, deren Lösungen von ganz geringer Viskosität sind. Diese Chlorkautschukprodukte eignen sich für die Herstellung von v erspritzbaren und von verhältnismäßig hochkonzentrierten Lacken.
  • Die Viskositäten, gemessen nach der Methode von Wasag, der drei verschiedenen vorstehend beschriebenen Chlorkautscbuksorten als 3o°/oige Lösungen in Toluol sind clie folgenden: r.hoclipolymerisiertes Chlorierungsprodult: 3oo Sekunden; mittleres Chlorierungsprodukt: 70 Sekunden; 3. niedrigpolymerisiertes Chlorierungsprodukt: 5 Sekunden.
  • Natürlich ist es möglich, durch Regelung der Belichtungszeit. Belichtungsdauer bzw. wahlweiser Anwendung der verschiedenen Belichtungsgruppen jede andere Viskosität einzustellen. Das neue Verfahren bietet also die Möglichkeit, einen Einfluß auf den Polyinerisationsgrad des Endproduktes und damit auch auf die Viskositätseigenschaften seiner Lösungen auszuüben.
  • Beispiel: 33 kg Rohkautschuk werden in 630 kg `I'etrachlorkohlenstoff in an sich bekannter Weise unter Belichtung durch eine Ouecksilberdampflampe gelöst. Diese Lösung wird in geeigneten Belichtungsgefäßen einer weiteren Belichtung ausgesetzt, bis die Viskosität, nach Wasag gemessen, von 2o Minuten auf 1o Sekunden heruntergegangen ist. In diese Lösung wird nun in einem Chlorierungsgefäß Chlor eingeleitet, wobei ebenfalls in an sich bekannter Weise eine Belichtung stattfindet. Hierdurch wird die Chlorierungszeit, die sonst 12 Stunden und mehr beträgt, auf 8 Stunden vermindert. Ferner wird erreicht, daß alle Teile des Kautschuks bis zur höchsten Stufe chloriert werden. Die Folge davon ist, daß die Lösung am Ende der Chlorierung vollkommen gleichmäßig ist und keine ausgeschiedenen unvollständig chlorierten Teile enthält. Die Viskosität steigt während der Chlorierung zwar etwas an, aber doch nicht in dem Maße, wie dies bei der Durchführung der Chlorierung ohne Belichtung der Fall ist. Nach der Chlorierung ,gelangt .erfindungsgemäß die Lösung in die Belichtungsgefäße, in denen sie 2.4 Stunden dem Licht ausgesetzt ist. Unmittelbar im Anschluß daran folgt dann die Ausscheidung des Chlorkautschuks aus der Lösung. Dieser hat in einer 30 °/ö Toluollösung eine Viskosität von ro Sekunden, gemessen nach der Methode von Wasag.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Chlorkautschuklösungen durch Chlorierung von Kautschuklösungen unter Einwirkung von Lichtstrahlen mit starker Lichtintensität, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungen nach beendeter Chlorierung noch kürzere oder längere Zeit der Einwirkung solcher Lichtstrahlen, z. B. den Strahlen des direkten Sonnenlichts oder einer Ouecksilberlainpe, ausgesetzt werden
DEC47549D 1933-02-20 1933-02-21 Verfahren zur Herstellung von Chlorkautschukloesungen durch Chlorierung von Kautschukloesungen unter Einwirkung von Lichtstrahlen mit starker Lichtintensitaet Expired DE660524C (de)

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