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Transmissionsfallhammer. Die nachstehend beschriebene Erfindung ist
auf alle Fallhämmer anwendbar, bei denen der Bär durch ein Zugmittel (Riemen, Seil,
Kette, Zahnstange, Schraubenspindel o. dgl.) derart gehoben wird, daB jeder Stellung
des Bären eine bestimmte Stellung des umlaufenden Teiles der eigentlichen Hubvorrichtung
entspricht.
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Die Erfindung folgt dem Leitgedanken, die beiden den umlaufenden Teil
der eigentlichen Hubvorrichtung mit dem Antrieb (Hubkupplung
) und
mit dem Ständer (Festhaltekupplung) verbindenden Kupplungen nicht nur in gegenseitige
Abhängigkeit, sondern auch in Abhängigkeit von der Stellung des Bären und von der
Lage des Handsteuerhebels zu bringen, so daß je nach der Stellung des Handsteuerhebels
Obenhalten des Bären, Fortschlagen des Bären oder Aufsitzen des Bären auf die Schabotte
erfolgt. Bei einer Weiterbildung der Steuerung ist noch Änderung der Hubhöhe während
des Hammerspieles, Weiterheben des bereits in kleinerer Höhe hängenden Bären und
endlich langsames Senken des Bären bis auf die Schabotte möglich.
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Die Abbildungen stellen als Ausführungsbeispiel die Anwendung des
Erfindungsgedankens auf einen Zahnstangenfallhammer schematisch dar, und zwar Abb.
i das Antriebs- und Steuerschema eines Hammers ohne Hubverstellung, Abb. 4. das
Steuerschema eines Hammers mit Hubverstellung während des Hammerspieles. Die übrigen
Abbildungen zeigen Einzelheiten. Gleichen Zwecken dienende Teile sind in den Abbildungen
gleichbezeichnet.
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In Abb. i bezeichnet i den Bär, 2 die Zahnstange (deren Verbindung
mit dem Bär am besten unter Zwischenschaltung einer Bremse nach dem Patent
77748 des Erfinders erfolgt); 3 ist das mit der Zahnstange kämmende Ritze),
4 die Ritzelwelle, an deren Enden die Klauenkränze 5 und 6 die bezüglichen Kupplungsteile
andeuten. Für die tatsächliche Ausführung wird man vorteilhafterweise keine Klauen-,
sondern Reibungskupplungen wählen, und zwar kommen vor allem Spreizring-, Federband-,
Bremsband- oder elektromagnetische Refbungskupplungen in Betracht. 5' ist die bewegliche
Muffe der Hubkupplung, 6' jene der Festhaltekupplung; 7 ist die Antriebswelle, 8
ein Zahnrad zum Antriebe einer zweiten gleichartigen Ritzelwelle, 9 die Antriebsriemenscheibe,
i i ein im Ständer fester Bolzen, i o und 12 sind Federn, welche die Kupplungen
5 und 6 einzurücken trachten.
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Die beiden Kupplungen werden durch die dreiarmigen Hebel 13 und 14
betätigt: Stange 22 bewirkt die gegenseitige Abhängigkeit der beiden Kupplungen,
das Gestänge 15 bis 21 ihre Abhängigkeit von der Stellung des Bären und das Gestänge
23 bis 27 ihre Abhängigkeit vom Handsteuerhebel (der an 23 angreift).
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Die Wirkungsweise des Gestänges 15 bis 21 folgt aus der Abb. i, wenn
man berücksichtigt, daß 20 eine Flanschenbremse bedeutet, welche das Gestänge trotz
der Federn i o und 12 in den mit a und b bezeichneten Endlagen festhält.
Das Hand- (oder Fuß-) Gestänge hat drei Steuerlagen, m, n, o, deren mittlere,
n,
durch Auftreffen des Hebels 24 auf die mit Vorspannung eingesetzte Feder
55 leicht einhaltbar gemacht ist. In der Lage in sind die beiden Knaggen
26 und 27 außer Tätigkeit: nach beendetem Bärhub wird das Gestänge 15 bis 22 aus
der Lage a in die Lage b gebracht, die Hubkupplung 5 aus- und die
Festhaltekupplung 6 eingeschaltet, so daß der Bär in seiner Höchstlage hängenbleibt.
In der Mittellage n hält die Knagge 26 die Kupplung 6 ständig in Ausrückstellung
; es wird daher der Bär in der Höchstlage nicht mehr festgehalten, sondern fällt.
Da er beim Schlage das Gestänge 15 b:s 22 wieder in die Lage a bringt, steigt er
dann wieder usf., d. h., es findet Fortschlagen des Bären statt, solange sich der
Handsteuerhebel in Mittellage befindet. In der Lage o endlich hält die Knagge 27
auch die Kupplung 5 in Ausrücklage; der Bär muß daher auf der Schabotte sitzen.-'
bleiben.
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Da die Bewegung des Ritzels 3 proportional dem Barwege ist, kann der
Hebel i 9 statt vom Bär auch vom Ritze) 3 unmittelbar oder mittelbar betätigt werden.
Abb.2 zeigt ein Ausführungsbeispiel. Die Nutscheibe 28 wird von der Welle 4 (etwa
durch Schnecke und Schneckenrad) derart angetrieben, daß einem vollen Barhub ein
Verdrehungswinkel von weniger als 36o° entspricht. lach beendetem Bärhube dreht
die Knagge 29 den Hebel i9 nach rechts, beim Schlage dreht ihn die Knagge 3o nach
links. Will man die Hubhöhe ändern, so hat man bloß die Knagge 29 in ihrer Nut zu
verschieben.
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Die Knagge 30 wird mit ziemlich großer Geschwindigkeit auf
den Hebel i 9 auftreffen, was Schlagwirkung zur Folge hat. Abb. 3 zeigt Mittel zur
Vermeidung der letzteren. An die Stelle der Scheibe 28 tritt die Kurbel 37, die
den Schlitten 33 mit den Hubdaumen 34 und 35 betätigt. Die Hubdaumen wirken über
die Rollen 31 und 32 auf. den Hebel i g, den sie hin und her drehen, wobei Geschwindigkeit
und Größe d°r Drehung von der Form der Daumen abhängen. Wählt man die dem Schlag
entsprechende Endlage der Kurbel 37 nahe der Totlage (wie in Abb.3 gezeichnet,),
so läßt sich auch die Geschwindigkeit von 33 beschränken. Zur Änderung der Hubhöhe
ist 35 auf 33 zu verstellen. Die Anwendung der Hubdaumen ist bei längsverschiebbarer
Zahnstange nach dem Patent 77748 von besonderem Vorteile, weil sie gestattet, übermäßige
Ausschläge von i 9 zu vermeiden.
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Die Abb. 4 und 5 zeigen ein Steuerschema, bei dem die bei den Abb.
2 und 3 beschriebenen Konstruktionen teils unmittelbar verwertet, teils derart weitergebildet
sind, daß die Versteilung der Hubhöhe während des Hammerspieles erfolgt. Die Hebel
13 und 14 zur Betätigung der Kupplungen 5 und 6 sind wieder durch die Stange 22
gekuppelt, an der
diesmal der Hebel i 9 (mit der Flanschenbremse
2o) unmittelbar angreift. Die Bärbewegun.g wird in beliebiger Weise von der Welle
4 auf die Hohlwelle 39 mit den Hubdaumen 4o übertragen und von dieser über die Vollwelle
44 auf den aktiven Mitnehmer 41. Daumen 4o arbeitet mit der Rolle 38 zusammen und
schiebt beim Schlag die Stange 22 nach links, was Einschaltung der Hub- und Ausschaltung
der Festhaltekupplung zur Folge hat, während der 1litnehmer 41 nach beendetem Bärhube
d_e Stange 22 mittels passiven nZitnehmers 42 nach rechts schiebt und die Hubkupplung
aua- und die Festhaltekupplung einrückt. Zum Schlagen und zu-.-n Fortschlagen ist
die Festhaltekupplung mittels Stange 23 und Hebel 1 4. außer Tätigkeit zu setzen,
zum Unterhalten des Bären ist weiter noch die Hubkupplung mittels Winkelhebel 47,
Stange 48 und Hebel 13 auszuschalten.
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Zur Änderung der Hubhöhe ist der llitnehmer 41 gegen die Welle 39
zu verdrehen. Hierzu dient die in 39 längsverschiebbare, aber nicht verdrehbare
Welle 44, die mit einer Schraubennut 44' den Daumen 41 mitnimmt. Wird die Welle
4..4 durch die Hebel 45 und 46 achsial verschoben, so muß sich der durch Welle 39
und Auge 43 an der Längsverschiebung gehinderte Daumen 41 relativ gegen die Hohlwelle
39 und den Daumen 4o verdrehen.
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Das in Abb.4 dargestellte Steuerschema gestattet nur die Einstellung
eines kleinen Hubes, nicht aber die des Hubes Null, der als Sperrstellung des Hammers
erwünscht wäre. Abb.6 zeigt eine Bauart, welche auch diese Forderung erfüllt. Der
Mitnehmer 41 ist hier durch einen Daumen 51 ersetzt, der über Rolle 50 und
Hebel 49 die Stange 22 betätitgt und sie bei der gezeichneten Stellung (Nullhub)
in Ausrückstellung hält. Der Hebel i9 ist nicht mehr fest an 22 angelenkt, sondern
stützt sich gegen die zwischen den Anschlägen 52 und 5 3 mit Vorspannung eingesetzte
Feder 54, deren Federkraft so groß gewählt ist, daß sie zur Betätigung der Kupplungen
5 und 6 ausreicht und eine Zusammendrückung nur stattfindet, wenn die Bewegung von
22 durch die Rolle, 5o und den Daumen 51 gesperrt ist.
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Ein nach Abb.6 gebauter Hammer gestattet durch Bewegung von 46 Weiterheben
des bereits in geringerer Höhe hängenden Bären und langsames Senken des Bären auf
die Schabotte durch Einstellen des Hubes Null mit dem Hebel 46 und vorsichtiges
Lüften von 6 mit dem Handsteuerhebel und der Stange 23.