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Vorrichtung zum Ausrücken von Strumpfwirkstühlen bei übermäßiger Fadenspannung
durch einen nach der Garnstärke einstellbaren Fadenfühler. Für diese Anmeldung ist
gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igi i die Priorität auf Grund der Anmeldung
in Spanien vom 25. April 1923 beansprucht Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur selbsttätigen Stillsetzung von Strumpfwirkstühlen beim Auftreten einer übermäßigen
Fadenspannung.
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Es sind Vorrichtungen dieser Art bekannt, bei welchen ein nach der
Garnstärke einstellbarer Fadenfühler infolge der veränderten Fadenspannung in seiner
Lage verstellt wird und einen elektrischen Stromkreis schließt, der die Wirkmaschine
ausrückt. Bei den bekannten Vorrichtungen besteht der Fadenfühler aus drehbar gelagerten
Stäben, die mit Ösen, Schlingen oder Haken versehen sind, durch welche der Faden
geführt wird. Diese Anordnung hat den Übelstand, daß die Wiederaufnahme des normalen
Betriebes nach jeder Au srückung der Maschine, wenn (las Hindernis beseitigt ist,
einige Zeit in Anspruch nimmt. da die Wiedereinführung des Fadens in den Fadenfühler
Schwierigkeiten bereitet.
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Auch wird bei den bekannten Vorrichtungen ein Bruch des Fadens nicht
immer mit Sicherheit. verhindert, weil bei ihnen noch besondere die Reibung erhöhende
mehrfache Fadenführungsösen erforderlich sind, da ein längeres Fadenende verfügbar
sein muß, um den Stuhl «-eiter zu beliefern, bis der vollständige Stillstand der
Maschine eintritt.
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Diese Übelstände werden nach der Erfindung durch eine besondere Ausbildung
des Fadenfühlers vermieden. Der gelieferte Faden wird dabei über die Kreuzungsstelle
zweier sich kreuzender Stäbe geführt, die mit einer der gewöhnlichen Fadenspannung
entsprechenden Kraft angehoben gehalten werden, bei Überschreitung dieser Spannung
aber herabsinken, wodurch der die Stillsetzung
und Ausrü ckting
des Stuhles bewirkende Strom geschlossen wird und zugleich der Faden in einer genügenden
Länge entspannt freigegeben wird, um den Stuhl bis zu seinem völligen Stillstand
zu speisen.
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Diese Einrichtung ermöglicht nach dein Stillstand des Stuhles und
Beseitigung des Hindernisses, sofort den gewöhnlichen Gang der Maschine wieder aufzunehmen,
da die Durchführung des freigegebenen Fadens durch die Kreuzung der Stäbe sehr einfach
und schnell zu bewirken ist, worauf der Fadenfühler ohne weiteres wieder seine normale
Arbeitsweise aufnimmt. Auch wird hierbei der erforderliche Fadenüberschuß zwischen
der Spule und dem Eintritt in die Nadeln durch das angehobene Fadenstück unter Verineidung
übermäßiger Reibung gebildet.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Anordnung nach
der Erfindung dargestellt.
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Abb. i ist eine Vorderansicht eines Teiles der Vorrichtung, Abb. 2
ein Ouersclinitt hiervon, Abb. 3 und d. zeigen Einzelheiten der elektrischen Teile
der Vorrichtung und Abb. 5 stellt die Anordnung zur Betätigung dieser elektrischen
Teile dar.
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Die Trommel i, von welcher aus die Bewegung auf den Wirkstuhl, z.
B. durch Riemen, übertragen wird, ist auf einer hohlen Welle 2 gelagert, durch deren
Inneres die Achse 3 zur CTsbertragung der Antriebskraft hindurchgeht. Auf dieser
Achse ist ein Ring d. befestigt, der zwei Zähne oder Vorsprünge 5 und 6 hat, die
das eine Element einer Kupplung bilden, während das andere aus dem weiter unten
erwähnten Anschlagzahn 22 besteht.
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Die hohle Welle 2 trägt eine Scheibe 8, welche mit ihr ein Stück bildet
und mit einem vorstehenden Ring 9 versehen ist derart, daß der Kranz i o sich gleitend
auf dem Ring 9 drehen kann. Der Kranz io trägt bei 12 einen Bolzen, an welchem das
eine Ende einer Spiralfeder 13 befestigt ist, deren anderes Ende an einem Finger
14 der Scheibe 8 angebracht ist, so daß zwischen Kranz io und Scheibe 8 durch die
genannte Feder 13 eine elastische Verbindung hergestellt ist.
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An dem Kranz io befindet sich eine Einkerbung 16, in welche das abgebogene
Ende 17 eines gekrümmten, klinkenartigen Teils i8 eingreift, welcher eine hin und-
her gehende Bewegung ausführen kann, indem er am einen Ende durch den Ansatz 17
geführt ist, welcher durch eine in dem mit der Scheibe 8 durch Schrauben 15 verbundenen
Ring i9 angebrachten Öffnung hindurchgeht, und durch einen zweiten seitlichen Ansatz
2o, der sich init einer anderen Öffnung des gleichen Ringes i9 kuppelt. Eine an
der Platte 8 befestigte Feder 21 strebt die Klinke i8 in der Stellung zu halten,
daß der Ansatz 17 in die Kerbe 16 eindringt (Abb. i).
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Das Klinkenstück 18 hat einen Zahn 22, der, solange der Wirkstuhl
normal arbeitet, in einen der Zähne 5 oder 6 des Kupplungsringes .I, welcher auf
der Achse oder Übertragungsstange 3 sitzt, eingreift, wodurch die Bewegung der Trommel
i und demzufolge des Stuhles infolge der Verbindung zwischen einem der Zähne 5 oder
6 mit dem Zahn 22 der Klinke 18 erfolgt, und zwar bleibt diese Verbindung so lange
bestehen, als der Ansatz 17 in die Kerbe 16 eingreift.
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Während des normalen Betriebes des Stuhles drehen sich also die Trommel
i. Welle 2, Achse 3, Kupplungsring d., Scheibe 8 und Zahnkranz io zwangläufig miteinander
verbunden. Wenn aber durch einen Eingriff ein festes Sperrorgan sich zwischen zwei
Zähne ii des Kranzes io einlegt, so daß es die Drehbewegung des Kranzes verhindert,
so gleitet letzterer auf dem Ring 9 der Scheibe 8, und der seitliche Ansatz 17 der
Klinke 18 gelangt aus der Kerbe 16 heraus, welche so gestaltet ist, daß die Klinke
i8 eine gleitende Bewegung in radialer Richtung ausführen muß. Zahn 5 oder 6 des
Kupplungsringes q. wird alsdann von dem Zahn 22 der Klinke 18 freigegeben, und die
Wellen 3 und 2 werden voneinander unabhängig, die Welle 3 bleibt also stehen, wodurch
auch der Wirkstuhl zum Stillstand gebracht wird.
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Die Rückhaltung des Zahnkranzes io durch das in einen seiner Zähne
i i eingreifende Hindernis bewirkt, daß dieser Kranz ein wenig auf dem Ring 9 gleitet,
wodurch eine Drehungsspannung der Spiralfeder 13 erzeugt wird, und sobald die Festhaltung
des Zahnes i i aufhört, bewirkt diese Feder 13, daß der Kranz io wieder seine ursprüngliche
Stellung annimmt, der Ansatz 17 von neuem in die Kerbe 16 eintritt und Zahn 5 oder
6 sich wieder auf den Zahn 22 der Klinke aufstützt, die Wellen 2 und 3 von neuem
gekuppelt werden und demzufolge der Wirkstuhl wieder in Gang kommt. Die Rücklaufbew
egung des Kranzes i o wird durch eine Festhaltung begrenzt, welche aus dein Bolzen
12 und einem Anschlag 23 des Ringes i9 gebildet wird.
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Die gestellte Aufgabe, durch ein geeignetes Organ, wenn eine unregelmäßige
und übermäßige Spannung in dem gelieferten Faden auftritt, einen Zahn ii des Kranzes
io und damit den ganzen Kranz anzuhalten, wird folgendermaßen gelöst: Das Sperrorgan
besteht aus einem Hebel 2.I, 25, 26, welcher bei 25 drehbar gelagert ist und von
einer Feder 27 beeinflußt wird,
die sich auf den einen Arm des Hebels
stützt, so daß das Ende 2.1. bestrebt ist, nach vorn zu gehen. Dieser Hebel ist
an einem festen Teil derart gelagert, daß, wenn diese Bewegung sich vollzieht, er
auf die Zähne i i des Kranzes io trifft. Indes ist der Arm 24 während des normalen
Betriebes des Stuhles -in dieser Wirkung auf die Zähne i i gehindert, weil er durch
eine Klaue 28 zurückgehalten wird (Abb. 3), welche an einem Anker 29 eines Elektromagneten
3o befestigt ist. Dieser Anker ist schwenkbar um 3 1 gelagert, so daß, wenn
Strom durch den Elektromagneten fließt, die - Klaue 28 angehoben und Hebel 24, 25,
26 freigegeben wird. Es ist demnach nur nötig, daß der Strom geschlossen wird, wenn
der Faden des Wirkstuhles eine ungewöhnliche Zugbeanspruchung erleidet.
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Diese zeitweilige Schließung des Stromes wird in einem Stromkreis,
der zu diesem Zweck angeordnet ist, durch die in Abb.5 dargestellte Einrichtung
erhalten. Zwei sehr dünne Hebelstangen 32 und 33, welche sich untereinander kreuzen,
sind unter der Einwirkung von Federn 3 4. bzw. 35, die in ihrer auf die Stäbe 32
und 33 ausgeübten Kraft einstellbar sind, beständig in einer angehobenen Lage gehalten.
Die Pole des Stromes befinden sich an zwei anderen Stäben 36 bzw. 37, von denen
der letztere einen Haken 38 hat, der von dein Stab 36 getrennt ist, aber mit ihm
in Berührung tritt unter Schließung des Stromes, sobald der Stab 37 durch einen
Anschlag 39 gestoßen wird; dieser Anschlag 39 ist an dem bei 4o drehbar gelagerten
Stab 32 befestigt, während die Stange 33 um 41 schwenkbar ist.
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Der zum Wirkstuhl laufende Faden .I2 geht über die Kreuzung 43 der
Hebelstangen 32 und 33, und wenn die Biegung der Federn 3-. und 35 so geregelt ist,
daß diese Stäbe mit einer genügenden Kraft angehoben bleiben, um dem Gewicht des
Fadens und der normalen Arbeitsspannung Widerstand zu leisten, so ist der Stromkreis
demzufolge zwischen den Polstäben 36 und 37 unterbrochen.
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Sobald aber der gelieferte Faden d.2 einer wesentlich stärkeren Zugspannung
unterworfen wird, als die im gewöhnlichen Betriebe herrschende, wie es vorkommt,
wenn der Faden bei der Abwicklung von der Spule Schwierigkeiten findet, so daß er
in Gefahr ist zu reißen, so übersteigt dieser Zug des Fadens die Wirkung der eingestellten
Fe-Bern 3.1. und 35, und die Hebelstangen 32 und 33 sinken, Anschlag 39 stößt gegen
den Polstab 37, und der Haken 38 kommt mit dem anderen Polstab 36 in Berührung.
Hierdurch wird der Strom geschlossen, der Elektron iagnet 30 tritt in Wirkung,
wodurch, wie oben beschrieben, der Anker 29 Hebel 2d.. 23, 26 freigibt, dessen Ende
26 zwischen die Zähne i i des Kranzes io gelangt, und sich die Wirkung weiter, wie
oben beschrieben, vollzieht.
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Gleichzeitig, während sich dieser Vorgang abspielt, gleitet, sobald
die Hebelstangen 32 und 33 sinken, der über die Kreuzung d.3 der Hebelstange geführte
Faden .I2 in demselben Maße, wie diese Senkung der Kreuzungsstelle erfolgt, herab,
bis er sich davon ablöst, lose hängenbleibt, und zwar in einer genügenden Länge,
um den Wirkstuhl zu speisen, bis der Stuhl vollkommen zum Stillstand gelangt ist.
.Hierdurch wird ein Bruch des gelieferten Fadens mit Sicherheit verhindert, da Spannung,
die die Ursache eines solchen Bruches ist, vermieden wird.
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Sobald das Hindernis beseitigt bzw. die normale Lieferung des Fadens
q.2 wieder in Gang ist, nimmt alles seinen gewöhnlichen Gang wieder auf, die Kreuzung
der Stäbe 32 und 33 steigt auf die Arbeitshöhe, der Faden wird mit der Hand durch
die Kreuzung d.3 der Stäbe durchgeführt, das Ende 26 des Hebels wird ebenfalls mit
der Hand aus den Zähnen ii zurückgezogen, indem man das Ende des Hebels 2.4, 25,
26 bewegt.