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Dichtungsscheibe aus Kork für Flaschenverschlüsse. Gegenstand der
Erfindung bildet eine Dichtungsscheibe aus Kork für Flaschenverschlüsse, die von
einer Blechhülse o. dgl. gehalten wird und auf die Öffnung der Flasche oder des
Behälters zu liegen kommt. Für gewöhnlich wird eine Lage aus präpariertem Papier
zwischen den Kork und die Metallhülse gelegt, um einen sicheren Abschluß zu erzielen.
Dennoch hat man bisher in keinem Falle einen wirklich luft- und gasdichten Abschluß
erzielt, da sich in der Korkmasse stets Poren, Löcher, Zwischenräume, Sprünge, Risse,
Einschnitte u. dgl. befinden, so daß sich die Verwendung von präparierten Papierscheiben
als notwendig herausgestellt hat.
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Für gewöhnlich werden die Korkscheiben aus Korkplatten von der erforderlichen
Stärke ausgestanzt. Ein sehr großer Prozentsatz dieser Scheiben besitzt eine mehr
oder minder große Anzahl Poren, Löcher, Sprünge, Risse u. dgl., so daß sie zu Verschlüssen
nicht mehr Verwendung finden können. Diese Scheiben müssen deshalb ausgesucht werden
und können nur noch beispielsweise zur Herstellung von Linoleum oder Verschlußscheiben
aus künstlicher Korkmasse Verwendung finden. Nichtsdestoweniger hat man bisher nichts
gefunden, was besser als natürlicher Kork zur Herstellung von Flaschenverschlüssen
für Mineralwasser, Biere und andere Flüssigkeiten geeignet wäre, da der Kork gleichzeitig
elastisch und an den meisten Stellen luft- und gasdicht ist.
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Die Erfindung hatte sich zum Ziel gesetzt, die in natürlichem Kork
vorhandenen Fehler zu beseitigen. Dies wird dadurch erreicht, daß die Poren und
Risse der Scheibe mit gekörntem Kork, der mit einer Bindemasse vermischt ist, ausgefüllt
werden.
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Ähnliche Verfahren sind bekannt, z. B. in der Holzindustrie, wo Vertiefungen,
Löcher u. dgl. mit einer geeigneten Masse ausgestrichen werden. Diese Verfahren
haben jedoch mit der Wirkungsweise und dem Effekt der vorliegenden Erfindung nichts
gemein. c Die Erfindung kann auf verschiedene Weise ausgeführt werden. Entweder
werden die Löcher und schadhaften Stellen in den fertigen Korkscheiben ausgefüllt
oder verschlossen. Bekanntlich kommt ja Kork in Scheibenform in großen Mengen auf
den Markt und in die Hände der Verbraucher. Ein großer Prozentsatz dieser Korkscheiben
weist Fehler auf und ist für Flaschenverschlüsse nicht geeignet. Sie werden deshalb
entweder von den Herstellern der Verschlüsse oder von dem Scheibenfabrikanten selbst
verworfene Aber auch in letzterem Falle gelangen noch große Mengen fehler- und schadhafter
Scheiben in die Hände derer, die die Verschlüsse herstellen, und müssen von diesen
ausgesucht und von den brauchbaren Scheiben getrennt werden.
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Die Bindemasse, die zur Ausführung der vorliegenden Erfindung benötigt
wird, kann beispielsweise aus Eiweiß und Glyzerin oder Chinarindenöl oder Kornöl
bestehen. Auch andere Bindemittel können zur Verwendung gelangen. Harzartige Binder
jedoch und feingepulverter Kork wird zweckmäßig nicht verwandt. Die Korkkörner sollen
am besten solche Größe besitzen, daß sie in der fertigen
Masse deutlich
unterschieden werden können. Es ist ferner selbstverständlich, daß die zur Herstellung
der Dichtungsmasse verwandten Zutaten in keiner Weise den Inhalt der Flaschen oder
Behälter beeinträchtigen dürfen.
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Wenn also die Dichtungsmasse auf die fertigen Korkscheiben aufgetragen
werden soll, so gelangen die Scheiben zunächst in eine Vorrichtung, um sie voneinander
zu trennen und für die Weiterbehandlung in die richtige Stellung zu bringen. Dann
wird die fertige Mischung auf die Scheiben in solcher Weise aufgestrichen, daß die
Öffnungen und schadhaften Stellen geschlossen werden. Die Scheiben können dann weiter
in eine geeignete Vorrichtung zum Trocknen und Festwerden der Füllung gebracht werden..
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Die Ausführung der Erfindung ist aber auch so möglich, daß die Füllmasse
auf die Korkplatten, aus denen die Scheiben erst ausgestanzt werden sollen, an einer
oder beidenSeitenaufgebracht wird. DiePlatten werden dann gepreßt, die überflüssige
Füllmasse wird abgestrichen, und schließlich werden nach dem Trocknen die Scheiben
auf bekannte Weise aus den Platten ausgestanzt. Auf diese Weise werden tatsächlich
alle schadhaften Stellen ausgefüllt und beseitigt. Die Scheiben sind fast durchweg
für Flaschenverschlüsse brauchbar.
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Es hat sich gezeigt, daß die in der oben beschriebenen Weise hergestellten
Korkscheiben vollständig luft- und gasdicht sind. Das Zwischenbringen einer Lage
Paraffinpapier o. dgl. zwischen der Korkscheibe und der Metallhülse erübrigt sich,
obwohl natürlich auf Wunsch eine solche Papierlage zwischengelegt werden kann.
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Dasselbe Verfahren kann selbstverständlich auch für Ringe o. dgl.,
die Verschlußzwecken dienen, Verwendung finden.
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Selbst bei künstlich aus einer korkhaltigen Masse hergestellten Scheiben,
in denen sich Löcher und andere schadhafte Stellen befinden, ist die vorliegende
Erfindung anwendbar.
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Die Erfindung ist auf den beiliegenden Zeichnungen beispielsweise
veranschaulicht. Abb. i ist ein perspektivischer Schnitt durch einen Flaschenverschluß
von der bekannten Art.
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Abb. z zeigt in perspektivischer Ansicht eine Korkscheibe mit verschiedenen
schadhaften Stellen.
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Abb.3 ist ein Schnitt durch eine Korkscheibe. Die Abbildung läßt deutlich
die vorhandenen schadhaften Stellen erkennen und zeigt, wie diese durch Ausfüllen
der Löcher usw. beseitigt werden. Die Füllmasse ist in Abb.3 gerade von beiden Seiten
auf die Scheibe aufgebracht worden.
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Abb. 4. zeigt im Schnitt und perspektivischer Ansicht das Aussehen
dieser Scheibe, nachdem die überflüssige Masse entfernt worden ist.
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Abb. 5 ist die Ansicht einer Korkplatte, auf welcher die Lage der
späteren Scheiben angedeutet ist.
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Abb.6 ist ein Schnitt durch die Platte der Abb. 5. Diese Abbildung
läßt die Lage der Löcher und schadhaften Stellen deutlich erkennen und zeigt gleichzeitig,
in welcher Weise diese durch Aufstreichen der Füllmasse ausgefüllt und verschlossen
werden können.
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Da die fertigen Scheiben nur aus Kork mit einem sehr geringen Prozentsatz
von Bindemasse bestehen, so können sie praktisch für dasselbe gelten wie ganz aus
Kork bestehende Scheiben, die frei von schadhaften Stellen sind.
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Zweckmäßig gelangt bei der Ausführung der Erfindung der Kork zum Füllen
in gekörnter Form zusammen mit den Teilchen in Verwendung, die gesondert für sich
imprägniert oder mit der Bindemasse überzogen sind. Wenn daher eine Schicht dieser
Masse, auf die Scheiben oder Platten aufgestrichen und in irgendeiner geeigneten
Weise eingepreßt worden ist, werden die Korkteilchen zusammen mit einem geringen
Prozentsatz von Bindemasse in die Löcher und Risse eingedrückt werden.
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Da die Löcher, Sprünge und anderen schadhaften Stellen im Kork meistens
von verschiedener Größe sind, ist es auch von Vorteil, den Kork mit der Füllmasse
stufenweise zu behandeln, derart, daß die größeren Löcher usw. durch verhältnismäßig
große Korkkörner verschlossen werden, während die kleineren Öffnungen durch entsprechend
kleinere Korkkörner ausgefüllt werden.