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Vorrichtung zum Erzeugen von Hochdruck-Acetylen. Die Erfindung bezweckt,
bei Vorrichtungen zur Erzeugung von Hochdruck AcetSTlen die Explosionsgefahr zu
beseitigen und Gasverlust zu verhindern. Es soll nämlich unmöglich gemacht «-erden,
daß Luft in den Gasraum des Entwicklers gelangen kann, und ferner daß Gas ins Freie
entweichen kann.
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Bei bekannten Vorrichtungen ist zum Nachfüllen von Wasser die Wassereinfüllvorrichtung
an den Entwickler angeschlossen. Da die Wassereinfüllvorrichtung das Wasser aus
einem Vorratsbehälter entnehmen muß, kann es vorkommen, daß bei leer gewordenem
Vorratsbehälter die Wassereinfüllv orrichtung (Pumpe) in Tätigkeit gesetzt wird.
Dann wird anstatt Wasser Luft in den Entwickler getrieben, die sich im Gasraum mit
dem Gas vermischt. Die Beimischung einer geringen Menge Luft genügt, um ein höchst
explosibles Gemisch zu erzeugen.
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Bei den bekannten Vorrichtungen kann ein Entweichen von Gas ins Freie
außer beim Nachfüllen von Karbid und Wasser auch noch dann stattfinden, wenn bei
durch plötzliches Aufhören der Gasentnahme entstehendem Ü berdruck das Sicherheitsventil
in Tätigkeit tritt. Wenn auch das Sicherheitsventil an den Wasserraum des Entwicklers
angeschlossen ist, so kann doch nach dem Wasser auch das Gas durch das Sicherheitsventil
austreten.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung macht die Einführung von Luft
in den Gasraum des Entwicklers durch die Wassereinfüllvorrichtung dadurch unmöglich,
daß letztere das Wasser nicht in den Entwickler, sondern in den Gegendruckbehälter
hineindrückt, dessen Wasserraum mit dem des Entwicklers kommuniziert und in dessen
Gegendruckraum bei der Gasentwicklung ein Luftpolster gebildet wird. Falls nun bei
leer gewordenem Vorratsbehälter die Wassereinfüllvorrichtung in Tätigkeit gesetzt
wird, wird Luft in den Gegendruckraum des Gegendruckbehälters getrieben und demnach
dessen Luftraum in unschädlicher Weise vergrößert.
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Damit bei eintretendem Überdruck im Gasraum nach dem Wasser kein Gas
durch das Sicherheitsventil austreten kann, ist mit der Anordnung eines in bekannter
Weise mit dem Wasserraum verbundenen Sicherheitsventils die Anordnung einer aussetzenden
Wasserabführung zu dem Karbidbehälter vereinigt. Die Wasserabführung besteht aus
einem zum Karbidbehälter führenden Rohr, welches mit seinem oberen offenen Ende
bis zur mittleren Höhe des Wasserstandes im Entwickler reicht. Bei zu reichlicher
Gasansammlung wird nun so lange `Vasser durch das Sicherheitsventil herausgetrieben,
bis der M'asserspiegel sich unterhalb der Mündung -des Wasserabführungsrohres befindet.
Dann gelangt kein weiteres Wasser zu dem Karbidbehälter, und infolge der Unterbrechung
der Gasentwicklung sinkt der Druck im Gasraum sehr bald, so daß das Sicherheitsventil
sich wieder schließt, und zwar lange bevor
das Wasser im Entwickler
gänzlich durch das Sicherheitsventil herausgetrieben ist.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung dargestellt,
und zwar in Abb. i schematisch, während Abb. 2 und 3 Einzelheiten zeigen.
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Die Vorrichtung besteht aus einem geschlossenen Behälter, dem Entwickler
a, in den unten eine oder mehrere Retorten b in bekannter Weise eingebaut sind.
Zum erstmaligen Füllen des Entwicklers a dient ein besonderer, entsprechend tief
in letzteren hineinreichender Füllschacht c, der mittels Deckel und Spannbügel geschlossen
werden kann und an den das Gasentnahmerohr s angeschlossen ist.
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Die Wasserzuführung zu den in üblicher Weise mit Schubladen ausgestatteten
Retorten wird durch Rohre d vermittelt, die in den oberen Teil des Entwicklers a
einmünden, während das sich in den Retorten entwickelnde Acetylen durch Rohre e
in den oberen Teil des Füllschachtes c hineingeleitet wird. Damit nun beim Öffnen
der Retorten ein Entweichen von Gas durch die Rohre e wirksam verhindert wird, sind
diese mit einem Rückschlagventil e3 und mit einer in den Wasserraum des Entwicklers
a hineinreichenden Haube e2 ausgestattet. Unten, dicht über dem Boden, ist der Entwickler
a durch ein Rohr f @ mit einem zweiten geschlossenen Behälter g verbunden, der aber
nur im unteren Teil mit Wasser gefüllt ist. Wenn der Entwickler a durch den Füllschacht
c bis zur Wassermarke x gefüllt wird, so läuft auch ein Teil des Wassers in den
Behälter g hinein und steigt in diesem an, jedoch nur so weit, wie es die eingeschlossene
Luft zuläßt.
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Sobald der Hahn d' der Rohrleitung d geöffnet wird, läuft das
Entwicklungswasser in die Retorte; das sich bildende Acetylen gelangt durch das
Rohr e in den Füllschacht c, und wenn es dann nicht gleich verbraucht wird, drückt
es auf den Wasserspiegel, und das Wasser sucht sich nun einen Ausweg nach dem Behälter
g.
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Hierdurch wird die in g eingeschlossene Luft zusammengepreßt und der
gewünschte Druck erzielt. Damit der Wasserzufluß zum Rohr d möglichst schnell eingestellt
wird, mündet das Rohr d in eine besondere kleine Kammer h,
die durch
ein Rohr i mit dem Füllschacht c in Verbindung steht. Beim Gasüberdruck wird demnach
der verhältnismäßig kleine Wasserspiegel in h. sehr schnell gesenkt, dadurch wird
der Wasserzufluß durch das Rohr d zum Entwickler b alsbald unterbrochen, so daß
die Acetylenentwicklung aufhört. Beim normalen Arbeiten des Apparates wird der Wasserstand
ungefähr, wie in Abb. i angegeben, in der Höhe der Mündung des Rohres d sich befinden.
Wenn dann der Druck nicht genügend hoch ist, so kann durch die Flügelpumpe k Wasser
aus einem offenen Nebenbehälter L durch das Rohr in
in den Behälter
g hineingepumpt werden. Auch die regelmäßige Nachfüllung des Entwicklungswassers
erfolgt durch die Pumpe k, die, falls sie bei leer gewordenem Nebenbehälter L Luft
fördert, die Luft nicht in den Entwickler, sondern in den Behälter g treibt.
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Um für alle Fälle eine Sicherheit zu erzielen, ist ein Sicherheitsventil
n vorgesehen, durch welches das in m ansteigende Druckwasser bei einem unzulässigen
Überdruck durch das Rohr o in den offenen Behälter L entweichen kann. Das Entweichen
des Wassers durch das Sicherheitsventil n wird aufhören, sobald der Wasserspiegel
im Entwickler a sich unterhalb der Mündung des Rohres d befindet und dann der Gasdruck
nachläßt. Es kann also kein Gas durch das Sicherheitsventil austreten.
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Um andererseits beim Wassermangel im offenen Behälter l das Einpumpen
von Luft zu vermeiden, kann, wie in Abb: 3 dargestellt, das Saugrohr p der Pumpe
mit einem durch Schwimmer beeinflußten Fußventil r versehen sein, welches das Rohr
P bei zu niedrigem Wasserstand in l absperrt.
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Wenn der ganze Karbidvorrat der Schublade vergast ist, so wird das
Entwicklungswasser durch die in g eingeschlossene Luftsäule in den Füllschacht c
hineingedrückt werden. Um dabei zu vermeiden, daß das Wasser in das Gasentnahmerohr
s gelangt, ist auch an dieser Stelle ein Schwimmerventil t vorgesehen, welches beim
Ansteigen des Wassers im Füllschacht c einen Abschluß des Rohres bewirkt.
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Ein Manometer zt. vervollständigt die Einrichtung.