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Kondensat-Dampfstrahl-Pumpe Die Entfernung von tropfbar flüssigen
Niederschlägen, sogenannten Kondensaten, aus stark luftverdünnten Räumen bereitet
in der Technik bekanntlich viel größere Schwierigkeiten, als beispielsweise die
Entwässerung aus Behältern oder Leitungen, welche unter geringer Luftverdünnung
oder sogar unter einem gewissen überdruck stehen.
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Die Fördervorrichtungen für Anlagen :der erstgenannten Art sind daher
erfahrungsgemäß viel empfindlicher und erfordern in ihrer Bauart wie im Betrieb
sorgfältigste Beachtung besonderer Umstände, welche man in Fällen geringen Vakuums
oder Überdruckes nicht zu beachten braucht.
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Die größten Schwierigkeiten ergeben sich namentlich bei Eindringen
auch nur geringster Mengen atmosphärischer Luft, da sich dieselbe bei hohem Vakuum
in verhältnismäßig großem Umfange ausdehnt und dadurch die ungestörte Arbeit der
Kondensatfördervorrichtungen und die damit in organischem Zusammenhang stehenden
weiteren Teile der Anlage in empfindlicher Weise stören, letztere sogar vollkommen
zum Stillstand bringen kann.
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Die Kondensatpumpen für Hochvakuumanlagen sind daher stets die Sorgenkinder
des Betriebspersonals. Dies gilt hauptsächlich von den für die genannten Zwecke
vielfach verwendeten Kreiselpumpen, deren Stopfbüchsen aber von Zeit zu Zeit Anlaß
zu Undichtheiten und damit zu Betriebsstörungen geben.
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Man hat aus diesem Grunde versucht, an Stelle solcher Kreiselpumpen
sogenannte Konden.sabscheider, Kondenstöpfe und Strahlapparate für den in Frage
stehenden Sonderzweck zu verwenden, aber bisher ohne durchgreifenden Erfolg, weil
keine der bisher bekannten Bauarten den besonderen Anforderungen des Betriebes bei
hohem Vakuum genügend zu entsprechen vermochte.
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So z. B. ist eine .der ersten Bedingungen, daß der Apparat keinerlei
D-urchdringüng, Stopfbüchsen o. dgl. aufweisen darf, um einem Eindringen von Außenluft
unter allen Umständen vorzubeugen.
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Weiterhin ist die Verwendung von geschlossenen Hohlkörpern im Innern
des Apparates, wie z. B. Schwimmer o. dgl., ausgeschlossen, weil sich in der Praxis
herausgestellt hat, .daß deren Wandungen bei den in Frage kommenden Wandstärken
weder gegen Vakuum noch gegen Wasser genügend dicht halten, um .auf die Dauer eine
genügende Betriebssicherheit zu gewährleisten.
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Man hat auch versucht, -durch Einschalten eines Dampfstrahlers hinter
den Entwässerungsapparat das Kondensat in den Kessel direkt hineinzudrücken, aber
auch dieser Versuch mußte bei Hochvakuumanlagen mißlingen, weil die außerhalb des
Apparates liegenden Teile in der bisherigen bekannten
Bauweise der
Anforderung an absolutes Dichthalten nicht zu genügen vermochte und der Apparat
deshalb auf die Dauer nicht betriebssicher genug arbeitete.
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Das Bestreben der Erfinder erstreckte sich auf Grund der gemachten
Erfahrungen eine Konstruktion für den besagten Sonderzweck zu schaffen, welche -die
erwähnten Nachteile vermeidet und sämtliche bewegten Teile innerhalb des Entwässerungsraumes
in sich, nach außen völlig abgeschlossen, vereinigt.
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Diesen Anforderungen ist in der verliegend beschriebenen Erfindung
Genüge geleistet.
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Das Neue und Kennzeichnende dieser, Er= findung besteht in der eigenartigen
Anwendung eines Strahlapparates zur Ausnützung der kinetischen Energie von Dampf
oder Gas zwecks Förderung des tropfbar flüssigen Kondensates aus hochevakuierten
Räumen, in der Weise, daß .der Einbau des Düsensystema innerhalb eines nach der
Atmosphäre hin allseitig geschlossenen Behälters ohne Verwendung irgendeiner Stopfbüchse
oder anderen Durchdringung erfolgt und dessen bewegliche Teile durch einen offenen,
selbsttätig wirkenden Schwimmerkörper betätigt wird und gleichzeitig die Zufuhr
des Ene bieträgers geregelt, gedrosselt bzw. abgesperrt werden kann.
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Die Pumpe gestattet infolge ihrer eigenartigen Konstruktion je nach
Betriobsexfordernissen entweder einen selbsttätigen interfnittierenden oder einen,
kontinuierlichen Betrieb.
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Die beiliegende Zeichnung zeigt das. Weser der Erfindung in schematischer
D,arstellupg. Das Pumpengehäuse F ist durch den Roh_ranschluß 2 einerseits mit denn
K.ondens4tionsraum direkt oder indirekt verbunden, anderseits mit cdem Rohranschluß
3. durch ein mechanisch,, hydrostatisch oder hydraulisch wirkendes Abschluß,organ
mit der Atmosphäre oder einem andern Raum höheren Druckes, als er demjenigen des
Pumpeninnern entspricht. Ein weiterer Rohranschluß q. verbindet das Pumpeninnere
reit einem Dampf- oder Gasbehälter höheron Druckes, wie z. B. Dampfkessel, Druckwindkessel
o. dgl.
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Der Rohranschluß q. ist nach dem Pumpeninnern zu mit einer Absperrvorgiebtung
ä versehen, welche mit -dem offenen Schwirnmer 6 verbunden ist und -durch diesen
betätigt wird. In den Rohranschfuß 3 mündet nach der Pumpe lein ein Düsensystem
7 und £l, «-elches einesteils durch öffnungen, Kanäle usw. mit dem Rohransohluß
q., andernteils mit dem Rohranschlua 3 und endlich mit dem Rohranschluß 2 und damit
mit denn Kontdensatorraum in Verbindung steht. Der Pumpenraum i ist zwischen seinen
Wandungen 9 und den Schwimmerwandungen fa stets mit Kondensut oder einer andern
Flizasigkeit bis zum oberen, offenen Schwimmerrand gefüllt und wird dadurch ein
Auftrieb -des Schwimmergefäßes und damit ein Abschluß des Dampf- oder Gasabschlußorgans
5 erzielt.
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Tritt nun während des Betriebes Kondensat durch den Rohnanschluß 2
in die Pumpe, so fließt es über den Rand des Schwimmers in die oben offene Schwimmerglocke
6 hinein und bringt dieselbe allmählig zum sinken, wodurch sich -das Absperrorgan
5 öffnet unxd Dampf bzw. Druckgas durch einen Ringschlitz oder durch Einzelstrahlen
in das Düsensystem 7 und 8 eintreten läßt. Durch eine entsprechende Querschnittausbildung
des Düsensystems wird dabei die potentielle Energie ganz oder teilweise in kinetische
Energie. umgewandelt und allenfalls -durch Mischung mit dem Kondensat niedergeschlagen,
wobei letzteres eine genügende Beschleunigung erhält, um den gesamten Widerstand
im Rohranschluß 3 zu überwinden. Im Falle des. Verstopfens desselben würde das Kondensat
in den Kondensator zurückgedrängt und dann das Absperrorgan 5 bei entsprechender
konstruktiver Ausbildung der Pumpe geschlossen, ohne daß erhebliche Mengen Dampf
oder .Qas in den Kondensator überströmen könnten.
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In Fällen, wo der Rohr, nsehluß 2 nicbt hoch genug liegt; uni alle
Dämpfe oder Ga#e dureb i@bn in den Kondensator zurücktreten zu lassen, kann allenfglis
ein weiterer- Rohrstutzen i i, der reit denn Koudensatorraum verbunden werden kann,
angebracht werden.
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Das Wesen der Erfindung, wird durch allenfallsige Farmen- oder Lageveränderungeil
nicht berührt, ebensowenig wenn einzelne Teile starr oder beweglich miteinander
verbunden werden.