DE411035C - Verfahren zum Foerdern und Abfuellen feuergefaehrlicher Fluessigkeiten mit Pumpenbetrieb - Google Patents
Verfahren zum Foerdern und Abfuellen feuergefaehrlicher Fluessigkeiten mit PumpenbetriebInfo
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Description
- Verfahren zum Fördern und Abfüllen feuergefährlicher Flüssigkeiten mit Pumpenbetrieb. Die bekannten Anlagen zum Lagern feuergefährlicher Flüssigkeiten zerfallen in zwei Gruppen. Bei der ersten Gruppe dienen indifferente Gase, wie Kohlensäure oder Stickstoff, zur Ausfüllung der flüssigkeitsfreien Räume im Lagerkessel und in den Rohrleitungen; bei der zweiten Gruppe wird hierzu cin Benzindampf-Luft-Gemisch verwendet, das so stark mit Benzindämpfen gesättigt ist, daß das Mischungsverhältnis oberhalb der oberen Fxplo:sioiisgrerize liegt.
- Dieses Denziadampf-Luft-Gemisch wird in der Anlage selbst mittels einer Sättigertasse erzeugt. Die Flüssigkeitsfüllung dieser Tasse ist bei den bekannten Anlagen nicht immer sichergestellt. Das Auffüllen der jasse kann beispielsweise durch Undichtigkeit oder Verstopfen der Fülleitung, die bei einigen Bauarten vom Druckrohr der Flüssigkeitsförderpumpe zur Sättigertasse abzweigt, in Frage gestellt werden. Den ,gleichen Nachteil haben diejenigen Anordnungen, hei denen das Leerlaufen der Saugleitung nach beendeter Zapfungdazu dient, mittels einer Hilfsleitung die Sättigertasse zu füllen.
- Es entsteht also die Gefahr, daß die der abgezapften Flüssigkeit entsprechende, in den l-agerbehälter eintretende Luftmenge sich infolge der fehlenden Flüssigkeit in der Sättigertasse nicht sättigen kann. Es ,geht cle.nnach die Explosionssicherheit der Anlage erlogen.
- Dieser -\Iangel wird gemäß der Erfindung da furch beseitigt, daß die Pumpe zu Beginn jeder Förder#u:ig durch Saugwirkung die Sättigertasse mit Flüssigkeit füllt, so daß bei crem folgenden Luftansaugen die vollständige Sättigung der einströmenden Frischluft gewährleistet ist. Das Verfahren kann z. B. in der Weise durchgeführt werden, daß die bei geschlossenem Zapfhahn aus dem Lagerbehälter durch die Pumpe angesaugte Flüssigkeit die Sättigereinrichtung anfüllt, bevor sie zu der Pumpe gelangt, von wo sie einem :\1eßbehälter zugeführt wird, dessen Luftinhalt durch ein Überlaufrohr in den Lagerbehälter übertritt, worauf die Flüssigkeit aus dem Meßbehälter bei stillstehender Pumpe abgezapft werden kann, während .gleichzeitig Frischluft durch -die Sättigertasse dem Meßbehälter zugeführt wird.
- Auf der Zeichnung ist beispielsweise eine zur Durchführung des neuen Verfahrens geeignete Vorrichtung schematisch veranschaulicht, und zwar stellen dar: Abb. i einen senkrechten Schnitt durch die Vorrichtung, Abb.2 einen senkrechten Schnitt durch das Zopforgan in vergrößertem Maßstabe und.
- AI-->b. 3 einen senkrechten Schnitt durch eine andere Ausführungsform .der Sättigertasse, ebenfalls in vergrößertem IIaßstrabe.
- Aus dem Lagerbehälter 1i. führt .das Steigrohr i zu dem Oberende der Sättigertasse k. In dieser befindet sich ein Sangtopf g, in den das Saugrohr der Pumpe f mündet. Der obere Rand des Saugtopfes g liegt in gewissem Abstand von dem oberen Rand der Sätti_gertasse k. Der Hohlrauin zwischen dem Saugtopf g und der Tasse k ist mit einer Füllung aus Stahlwolle oder einem ähnlichen, die Luft beim Hindurchstreichen fein verteilenden Stoff ausgefüllt.
- Das Druckrohr 1 der Pumpe f mündet in einen Behälter in, der als Meßbehälter ausgebildet sein kann. Der Behälter besitzt ein LTI-<#rlatifrolir it, (las in rlen Gasraum des Lager tehälters h mündet. Das Oberende der Sättigertasse k steht .durch eine L eitimg o mit dein überlaufrohr n in Verbindung. In die Leitung o ist ein Rückschlagventil p eingeschaltet, (las sieh mach dem 1vIeßhehälter »i hin öffnet.
- Die Sättigertasse lz l:esitzt am Unterende einen Stutzen q, an den .das zur "Zuführung von Frischluft dienernde Rohr e angeschlossen ist. Dieses führt zu einem Absperrorgan a, zu deni auch eine Zweigleitung c der Druckleitung 1 führt. Das Küken des Hahnes a besitzt zwei Bohrungen b und d, von denen die erste zum Öffnen der Leitung c und rlie zweite zum Öffnen der Leitung e dient. Die Bobrungen des Hahnkükens und die Leitur gsanschlüsse des Gehäuses sind derart angeoi-,inet, daß die Leitungen c und c stet gleichzeitig geöffnet und geschlossen werden.
- Zwischen der Leitung c und dem Steigrohr i. ist eine Ver'.)inclungsleitung it mit einem Absperrhahn z" vorgesehen. Das Küken des Hahnes v ist mit der Tür des die Pur!ine und die Rohrleitungen umschließenden Schrankes derart gekuppelt, daß der Hahn. z, beim Schließen der Tür geöffnet wird.
- Auf dem Deckel der Sättigertasse k ist ein \.'entil t zum Füllen des Lagerbehälters angeordnet. Auf dem Meßbehälter in sitzt ein ferlerl-elastetes Ahl:laseveutil s.
- Die Wirkungsweise rler Anlage ist folgende Sind der Lagerbehälter h mit Flüssigkeit und der Meß'-ehälter iii mit gesättigter Luft gefüllt, so setzt man die Pumpe f bei geschlossenem Hahn a in Bewegung. Die Purnl.e f saugt hierbei die Flüssigkeit aus dein Saugkasten g, wodurch die Pumpenventile sofort benetzt werden; ferner saugt die Pumpe weitere Flüssigkeit aus dem L agerhehälter h durch das Steigrohr i nach. Bevor die Flüssigkeit aus dem Steigrohr i in den Sa-tihtopf ; gelangt, muß sie die Sättigerta sse 7z vollständig füllen. Erst dann kann sie durch Überlaufen über den Rand des Saugtopfes g in diesen hineinströmen und zu dein Pumpensaugrohr gelangen. Man hat also volle Gewähr für eine genügende Flüssigkeitsfüllung der Sättigertasse k.
- Von der Pumpe f steigt die Flüssigkeit durch die Leitung 1 in den Meßbehälter in und füllt diesen auf. Arbeitet die Pumpe nach vollständiger Füllung des Meßbehälters weiter, so fließt die überschüssige Flüssigkeit durch das überlaufrohr n in den Lagerbehälter zurück. Da während der Pumpenarbeit die Flüssigkeit nur aus dem Behälter h in den Behäfter m übertritt, so braucht keine Luft angesaugt zu "verden; die in dem Meßbehälter nt. befindliche gesättigte Luft tritt durch (fas Rohr zz in den Lagerbehälter h. Es findet demnach lediglich eine Umlagerung der jev eils geförderten Flüssigkeits- und Gasmenge statt.
- (."m (l,*e Flüssigkeit aus dein Meßbehälter ;il abzuzapfen, wird die Pumpe f stillgesetzt und der Zapfhahn a geöffnet. Die Flüssigkeit tritt durch die Leitung c und die Hahnhohrung b aus. Gleichzeitig tritt Luft durch die Hahnbohrung d, die Leitung e, die Sättigertasse k, die Leitung o, das Ventil p und las Rohr za in den Meßbehälter in ein, Die Luft wird beim Hindurchströmen durch die Tasse k in ausreichendem Maße finit Benzindampf gesättigt.
- Eine weitere Sättigung kann inan gemäß Abb. 3 auch noch in der Leitung ir oberhalb ler Einmündung der Leitung o erzielen, indem man (las Rückschlagventil p derart in der Sättigertasse k unterbringt, daß die untere öffnung des Ventilgehäuses unterhalb #1e5 Flüssigkeitsspiegels liegt. Bein Ansaugen von Luft infolge Entleerens des Meßl,ehälters m wird der Flüssigkeitsspiegel zunächst bis zu dieser Mündung abgesenkt. Die verdrängte Flüssigkeit tritt durch das Rohr o in das Überlaufrohr sa und wird hier infolge der Saugwirkung des Meßbehälters in kleinen Teilmengen emporgerissen. Durch die Saugwirkung des NTeß.:_ehälters in und die Flüssigkeitsschwere wird ein Pendeln der Flüssigkeit im Rohr o und ia hervorgerufen. Die durch die Leitung e, die Sättigertasse k und das Rohr o nachströmende Luft kommt auf ihrem Wege zum Meßbehälter mit dieser pendelnden Flüssigkeit in innige Berührung, wodurch eine weitere Sättigung der Luft erzielt wird.
- Sofern bei offenstehendem Zapfhahn a die Pumpe in Betrieb gesetzt werden sollte, so wird lediglich Luft durch die Leitung e und die Sättigertasse k angesaugt und in den Meßbehälter in .gedrückt, bevor sie durch das Abblaseventil s als gesättigte Luft entweicht.
- Die Auffüllnug des Lagerbehälters 1a geschieht dadurch, daß man Transportfässer mittels eines Schlauches an das Einfüllventil t anschließt. Man ruft alsdann durch Anpumpen bei geschlossenem Zapfventil a eine Heberwirkung hervor. Hierauf läuft die Flüssigkeit selbsttätig in den Lagerbehälter. Die hierbei verdrängte gesättigte Luft gelangt durch -das Ventil s ins Freie.
- Wenn die Vorrichtung nicht gebraucht und die Tür des die Pumpe f nebst den Rohren unigehenden Schrankes geschlossen wird, so öffnet sich hierbei der Hahn v der Leitung u. Die in <lein Meßbehälter na etwa noch vorhandene Flüssigkeit fließt durch die Leitungu und das Steigrohr i in den Lagerbehälter lt. zurück. Die oberhalb,des Lagerbehälters befindlichen Leitungen und der Meßbehälter in der Anlage füllen sich mit Ausnahme des Saugtopfes g und der Sättigertasse k mit gesättigter Luft.
Claims (5)
- PATENT-ANSPRÜCHE: r . Verfahren zum Fördern und Abfüllen feuergefährlicher Flüssigkeiten mit Pumpenbetrieb unter dem Schutz von gesättigter Luft, dadurch gekennzeichnet, (laß die Pumpe zu Beginn jeder Förderung durch Saugwirkt@lig ,die Sättigertasse mit Flüssigkeit füllt, so daß bei dem folgenden Luftansaugen die vollständige Sättigung der einströmenden Frischluft mit Dämpfen der feuergefährlichen Flüssigkeit gewährleistet ist.
- 2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Steigleitung (i) an die finit einem Saugtopf (g) für die Pumpe (f) versehene Sättigertasse (k) angeschlossen ist, während die Pumpendruckleitung (l) in ein Meßgefäß (in) mündet, das ein zum Lagerbehälter (h) führendes Überlaufrohr (ri) und eine Verbindung (o) zur Sättigertasse besitzt.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (o) zwischen der Sättigertasse (k) und dem Meßbehälter (m) in das Überlauf rohr (n..) mündet und mit einem Rückschlagventil (p) versehen ist, das sich durch die Saugwirkung der Pumpe schließt- und während des Zapfens beim Ansaugen der Luft durch die Sättigertasse (k) öffnet. q..
- Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das, Rückschlagventil (p) in die Sätti.gertasse eingebaut ist und mit seiner unteren Gehäuseöffnung unterhalb des Flüssigkeitsspiegels liegt.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zapforgan (a) außer der Durchtrittsöffnung (b) für die Flüssigkeit eine Bohrung (d) für .den Luftdurchtritt erhält, die gleichzeitig mit der Flüssigkeitsdurchtrittsöffnung geöffnet ,und geschlossen wird.
Priority Applications (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DEB112096D DE411035C (de) | 1923-12-20 | 1923-12-20 | Verfahren zum Foerdern und Abfuellen feuergefaehrlicher Fluessigkeiten mit Pumpenbetrieb |
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DEB112096D DE411035C (de) | 1923-12-20 | 1923-12-20 | Verfahren zum Foerdern und Abfuellen feuergefaehrlicher Fluessigkeiten mit Pumpenbetrieb |
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| Publication Number | Publication Date |
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| DE411035C true DE411035C (de) | 1925-03-25 |
Family
ID=6993117
Family Applications (1)
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| DEB112096D Expired DE411035C (de) | 1923-12-20 | 1923-12-20 | Verfahren zum Foerdern und Abfuellen feuergefaehrlicher Fluessigkeiten mit Pumpenbetrieb |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE411035C (de) |
Cited By (1)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE1127812B (de) * | 1955-12-27 | 1962-04-12 | Graviner Manufacturing Co | Verfahren zum Unterdruecken einer Explosion eines entflammbaren Brennstoffdampf-Luft-Gemisches |
-
1923
- 1923-12-20 DE DEB112096D patent/DE411035C/de not_active Expired
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