Vorrichtung zur Erzeugung von Hochdruckazetylen. Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung zur Erzeugung von Hochdruck azetylen' mit einem geschlossenen Wasser behälter, bei welcher im Wasserbehälter eine unbewegliehe, feste, nach dem Wasserraum des Wasserbehälters hin offene Azetylen glocke eingebaut ist und eine unbewegliche, feste Luftglocke an ihrem untern Teil mit dem Wasserraum des Wasserbehälters in offener Verbindung steht, derart, dass das in der Azetylenglocke sich ansammelnde Azetylen das Wasser aus dem Wasserraum in die Luftglocke verdrängt unter Erhöhung des Druckes des in der Luftglocke einge schlossenen Luftpolsters.
Auf der Zeichnung ist in Fig. 1 ein Schema dargestellt; Fig. 2 zeigt einen nach dem Wasserzulauf- bezw. Verdrängungs system arbeitenden Schubladenapparat, bei dem die Luftglocke im Wasserbehälter der Vorrichtung angeordnet ist, während in Fig. 3 ein Apparat mit besonderer, frei stehender Luftglocke im Schnitt dargestellt ist.
Die Vorrichtung nach Fig. 2 weist einen vollständig geschlossenen Wasserbehälter a auf, in den unten eine Retorte b eingebaut ist, von der das sich entwickelnde Azetylen durch ein Rohr d zur festen Gasglocke e führt. Das Rohr d ist mit einem Rück schlagventil d' versehen, um ein Ausströmen des Azetylens beim Herausziehen der Re torte zu verhindern. Von der Gasglocke e führt ein Rohr g zu einer dem Wasserrohr c vorgelagerten Kammer, um dadurch an die ser Stelle einen Wasserspiegel l von kleine rer Oberfläche zu schaffen als in der Glocke e.
Bei normalem Betrieb, das heisst bei Gaskonsum, wird der Wasserspiegel in f infolge der Saugwirkung der Wassersäule im Abflussrohr c niedriger stehen als in der Kammer e. Der Wasserspiegel wird bei Gaskonsum im Raum f auf einer Höhe stehen, bei welcher die infolge der Differenz der Wasserspiegel in den Räumen e und f in die Kammer feinströmende Wassermenge gleich ist der durch das Rohr c abfliessen den Wassermenge.
Der Durchflussquerschnitt des Rohres c ist so gewählt, :dass der Wasser spiegel im Raum f stets ungefähr in der Höhe des Eintrittes in das Rohr c steht, so dass, wenn der Gaskonsum abnimmt und der Wasserspiegel im Raum e sinkt, dem nach auch die Differenz der Wasserspiegel in den Räumen e und f vermindert wird; es fliesst dann weniger Wasser in den Raum f und in das Abflussrohr c hinein.
Da. die Summe der Wasserspiegelflächen in den Räumen f und e kleiner ist als die ganze Querschnittsfläche des Gefässes n, so wird der Wasserabfluss im Rohr c schneller unterbrochen, als wenn er von einem Wasserspiegel abhängig gemacht wäre, der sich auf die ganze Quersehnittsfläche des Gefässes a erstreckt. Das zur Retorte führende Wasserrohr c ist mit einem Hahn c' versehen, um die Wasserzufuhr auch von aussen jederzeit unterbrechen zu können.
Die Ausführung nach Fig. 2 sieht eine im Wasserbehälter<I>a</I> eingebaute Luftglocke 1r, vor, die unten geschlossen ist und durch ein Rohr & mit dem Wasserraum des Behälters a in Verbindung steht.
Bei der Ausführung mit getrennt vom Wasserbehälter angeordneter Luftglocke nach Fig. 3 ist eine oder mehrere Retorten b in derselben Weise wie bei der Ausführung nach Fig. 2 eingebaut. Das Gasrohr d wird ebenfalls mit einem Rückschlagventil dl versehen; ausserdem ist jedoch eine Haube (1,\ vorgesehen, um das Gas im regulären Be triebe durch das Wasser zu leiten, bezie hungsweise zu waschen.
In das Wasser zulaufrohr c ist eine Rückschlagklappe c' e-'ngebaut, die ein Ansteigen .des Gases in folge des durch die Haube d' entstehenden Gasüberdruckes in der Retorte b durch das Rohr c verhindert, während sie die Wasser zufuhr gestattet. Ein Schwimmerventil t schliesst die Gasleitung 7a ab, sobald das )Nasser bei ausgegastem Apparat bis zur ltTündung des Rohres n ansteigt.
Die freistehende Luftglocke Ir. steht durch ein Rohr 1a' mit dem Wasserraum a in Verbindung und die Wasserzufuhr wäh rend des Betriebes erfolgt durch eine Pumpe <I>p,</I> die durch ein Rohr<I>r</I> mit dem untern Teil des Wasserraumes in Verbindung steht. Hierdurch wird vermieden, dass die Luft bei niedrigem Wasserstand durch ein Rohr austritt, und um anderseits zu verhindern, dass etwa durch die Pumpe Luft gefördert wird, ist ein Scli-,vimmerventil 2 vorgesehen, welches das Pumpensaugrohr abschliesst, wenn der Wasserspiegel im Behälter o tief liegt.
Ferner ist ein Sicherheitsventil in an das Rohr j- angeschlossen, welches bei einem Überdruck im Raume lr, den Durchtritt von Wasser zum Auslaufrohr zc und zum offenen Wasserbehälter o gestattet, aus dein die Pumpe es nach Bedarf wieder in den Apparat hinein befördert.
Auch die Ausführung nach. Fig. 2 könnte mit einer Füllpumpe ausgestattet werden. Der Arbeitsvorgang spielt sich bei der Ausführung nach Fig. 2 folgender massen ab: Beim Füllen des Behälters a mit Was ser dringt auch e:n gewisses Quantum Was ser in die Luftglocke 1a, ein und komprimiert die darin befindliche Luft. Hierauf wird die Retorte mit Karbid beschickt, der Hahn <B>ei</B> geöffnet und die Entnahme des sich jetzt bildenden Azetylens kann ohne weiteres durch ein Rohr ja erfolgen.
Hierbei könnten in beliebiger Weise Wäscher, Reiniger, Was servorlagen und dergleichen zwischengeschal tet werden.
Beim normalen Betrieb stellt sich der Wasserspiegel in der Gasglocke e und in der Kammer f etwa, wie in Fig. 2 an gedeutet, auf ungleicher Höhe ein; aber so bald die Entnahme verringert oder unter brochen wird, drängt das aus dem Rohr d ausströmende Azetylen das Wasser aus der Glocke e und aus der Kammer f heraus und entweicht um die untere Kante dieser Glocke herum in den obern Teil des Behälters a (siehe Stellung de; Wasserstandes in Fig. 3). Hierbei wird das Wasser in die Luft glocke lt verdrängt. wodurch im Behälter a und in der Luftglocke ein Druckausgleich hergestellt wird.
Sobald jedoch der Höchst druck von 1,5 Atmosphären erreicht wird, spricht das Sicherheitsventil in an und das überschüssige Wasser fliesst durch das Rohr 2c in den offenen Behälter o. Sobald die Gas- entnahme jedoch wieder einsetzt, wird nicht nur aus der Glocke e Gas entnommen, son dern auch das im obern Teil des Behälters a befindliche Azetylen strömt durch das Klappventil s in die Glocke e und gelangt dann ebenfalls in die Entnahmeleitung.
In der Zwischenzeit steigt auch das Wasser wieder in der Glocke e und in der Kammer f an und gelangt durch das Rohr e zur Retorte, um frisches Gas zu entwickeln, und die Arbeitsweise spielt sich dann wieder in der selben Weise ab.
Auch der in Fig. 2 dargestellte, klei nere, sogenannte Montageapparat arbeitet in derselben Weise; nur ist hier der Einfach heit halber .das Sicherheitsventil und die Pumpe fortgelassen; denn die Benutzungs weise ist so gedacht, dass eine Retorten füllung bei jeder Arbeit sofort verbraucht wird. Besonders sei aber an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die Innenanordnung der Luftglocke lt selbstverständlich auch bei grösseren Apparaten mit Füllpumpe und Sicherheitsventil vorgenommen werden kann.