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Reibräderspindelpresse. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage
vom z. Juni 191i die Priorität auf Grund der Anmeldung in Belgien vorn i. April
192a beansprucht. Die Erfindung betrifft eine Reibräderspindelpresse, die beispielsweise
als Ballenpresse dienen soll. Der Erfindung gemäß wird die Welle des treibenden
Reibrades schräg zur Fläche der getriebenen Reibscheibe angeordnet, so daß die Entfernung
zwischen beiden von außen--nach innen zunimmt. Beim Angehen der Presse wird sich
das auf der Welle verschiebbare treibende Reibrad in der Nähe des Mittelpunktes
der angetriebenen Reib-
Scheibe befinden, wodurch die Presse mit
verhältnismäßig großer Geschwindigkeit angetrieben werden wird. Infolge der Schräglage
der Welle gleitet nun das treibende Reibrad beim Wachsen des Preßwiderstandes und
damit bei der erhöhten Reibung an der getriebenen Reibscheibe nach außen, wodurch
das Übersetzungsverhältnis zwischen dem Reibrad und der Reibscheibe geändert und
infolgedessen die Bewegung des Preßdeckels verlangsamt wird. Durch diese selbsttätige
Geschwindigkeitsregelung kann also die Presse, solange sie keinen Druck auszuüben
braucht, mit großer Geschwindigkeit angetrieben werden, ohne befürchten zu müssen,
daß beim Wachsen des Preßwiderstandes ein Bruch irgendeines Maschinenteiles erfolgt.
Hierdurch wird aber eine große Zeitersparnis und dadurch eine größere Leistungsfähigkeit
der Presse erzielt.
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Auf der beiliegenden Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar ist Abb. i eine - Vorderansicht,
Abb. 2 eine Seitenansicht und Abb. 3 eine Oberansicht der Steuervorrichtung.
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In diesen Abbildungen ist die eigentliche Presse nur teilweise durch
den Pressenrahmen und durch den Schraubenantrieb des Preßdeckels dargestellt.
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In den Abbildungen bezeichnet i den Rahinen der Presse, der eine beliebige
Bauart hat und auf seinem oberen Teil mit Querträgern :2 versehen ist, welche die
Mutter 3 der Schraubenspindel 4 tragen. Diese ist an ihrem unteren Ende mit dem
Preßkolben oder -deckel versehen. Die Mutter 3 wird mittels eines Zahnrades 5 in
Drehung versetzt, das seine Bewegung von einem Zahnrad 6 auf dem unteren Ende einer
senkrechten Welle 7 erhält. Ein Kegelrad 8 auf deren oberem Ende steht mit den Kegelrädern
9 und io im Eingriff, welche auf einer in den Lagern 12 wagerecht angeordneten Welle
i i sitzen.
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Auf dieser Welle i i befinden sich zwischen den beiden Kegelrädern
9 und io achsial verschiebbar eine Kupplungsmuffe 13, welche das Kuppeln eines der
Kegelräder 9 oder i o mit der Welle i i ermöglicht, derart, daß die Drehbewegung
der Schraubenspindel 4 umkehrbar ist. Die Kupplungsmuffe 13 wird durch einen Hebel
16 auf einer in Lagern 15 drehbaren Welle 14 bewegt. Die Welle i i trägt auf ihrem
freien Ende eine Reibscheibe 17, an welche ein Reibrad 18 gepreßt werden kann. Dieses
ist auf einer Welle i9 so angeordnet, daß es auf ihr in der Längsrichtung verschoben
werden kann, wenn es während ihrer Drehung mitgenommen wird. Die Verschiebung erfolgt
mittels einer Gabe12o, welche durch eine Stange 21 mit einem Hebel 22 verbunden
und auf der Leitstange 20a geführt ist. Der Hebel 22 ist in 23 auf einem Hebel 24
drehbar angeordnet. Der Hebel 24 lagert auf einem Zapfen 25, welcher am Rahmen der
Maschine befestigt ist, und endigt in seinem oberen Teil in eine Gabe126, welche
mittels Bolzen 27 das Lager 28 der Welle 19 trägt. Das andere Lager der Welle i9,
das sich an der Riemenscheibenseite befindet, ist drehbar, so daß die Welle i9 um
dieses Lager schwenkbar ist. Der Hebel 24 steht unter der Wirkung einer Feder 29,
welche bei 3o am Maschinenrahmen befestigt und bestrebt ist, das Reibrad i8 von
seiner Scheibe 17 entfernt zu halten, indem sie den Hebel 24 um den Zapfen
25 schwingt. Das Reibrad 18 kann jedoch gegen die Wirkung der Feder mittels eines
dreiarmigen Hebels 31 an seine Reibscheibe 17 angepreßt gehalten werden.
Der Hebel 3 i ist mittels der Welle 32 am Maschinenrahmen drehbar, und er wird in
der in Abb.2 dargestellten Lage durch eine Feder 33 gehalten.
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Die Welle 32, auf welcher der Hebel 3 i angeordnet ist, erstreckt
sich quer durch den Pressenrahmen und trägt einen Hebel 34, dessen Ende 35 zwischen
zwei Anschlägen 36 und 37 auf einer Stange 38 angeordnet ist. Die Stange 38 wird
von einem Arm 39 gehalten, der auf der Schraubenspindel 4 befestigt ist. Die Anschläge
36, 37 sind vorzugsweise je mit einer federnden Nase 40 versehen, durch welche sie
auf das Ende 35 des Hebels 34 einwirken. Diese ausschwenkbaren Nasen 4o können mit
der Hand aus ihrer gewöhnlichen Lage entfernt werden, derart, daß sie dem Ende 35
des Hebels 34 den Weg freigeben, wie weiter unten aus der Beschreibung ersichtlich
wird.
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Nimmt man an, daß die Schraubenspindel 4 sich in ihrer oberen Lage
befindet, so daß der untere Anschlag 37 auf den Hebel 34 zur Einwirkung kommt, so
kuppelt man zwecks Ingangsetzens der Presse mittels des Hebels 16 die Welle ii mit
dem Kegelrad i o. Der Hebel 31, welcher durch sein Ende 41 auf einen einstellbaren
Anschlag 42 des Hebels 24 einwirkt, drückt diesen Hebel 24 in Richtung des Pfeiles
43, wobei er die Wirkung der Feder 29 überwindet und das Reibrad 18 mit der Reibscheibe
17 in Berührung hält. Wenn darauf das Reibrad 18 zunächst mittels des Hebels 22
in die in Abb. i durch die strichpunktierte Linie 44 angezeigte Lage gebracht worden
ist und dem Mittelpunkt der Reibscheibe 17 verhältnismäßig naheliegt, setzt es die
Welle i i in Drehbewegung, und zwar mit einer bestimmten und verhältnismäßig großen
Geschwindigkeit. Das Kegelrad 1o, das mit dem Rad 8 kämmt, verursacht alsdann mittels
der Zahnräder 6 und 5 die schnelle Abwärtsbewegung der Schraubenspindel 4.. Der
Preßkolben
an der Schraubenspindel preßt das Arbeitsgut zusammen. Wächst jedoch der Preßwiderstand
zu sehr an oder überschreitet er eine bestimmte Grenze, so verschiebt sich (-las
Reibrad 18, da die Welle i9 mittels der Schrauben 27 derartig schräg zur Reibscheibe
17 eingestellt ist, daß ihr Abstand von der Reibscheibe 17 vom Mittelpunkt dieser
Reibscheibe nach außen abnimmt, selbsttätig längs der Welle i9, so daß es sich vom
Mittelpunkt der Scheibe 17 entfernt, wodurch die Geschwindigkeit der Welle i i vermindert
wird.
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Trifft bei der Abwärtsbewegung der Schraubenspindel die von dem Anschlag
36 getragene Nase 4o auf das Ende 35 des Hebels 34, so dreht dieser Anschlag den
Hebel 34 in die in Abb. 2 durch die strichpunktierte Linie 45 dargestellte Lage.
Infolgedessen verläßt das Ende 41 des Hebels 31 den Anschlag 4a, so daß der Hebel
24 durch die Feder 29 zurückgezogen wird. Er schwingt also um den Bolzen 25 und
entfernt das Reibrad 18 von seiner Scheibe 17, wodurch das selbsttätige Stillsetzen
der Maschine herbeigeführt wird.
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Steht die Maschine still, so genügt es, die Nase 4o des Anschlags
36 auszuklinken und gegebenenfalls den Hebel 24 zu lüften, um den Hebel 3d. freizugeben,
welcher sofort durch die Feder 33 in die in der Abb. 2 dargestellte Lage zurückgeholt
wird. In dieser Stellung wirkt das Ende 41 des Hebels 31 von neuem auf den Anschlag
42 und bringt das Reibrad 18 wieder mit der Scheibe 17 in Berührung. Verschiebt
man dann den -Hebel 16 derart, daß er die in Abb.2 durch die strichpunktierte Linie
46 angedeutete Lage einnimmt, so kommt die Kupplungsmuffe 13 mit dem Kegelrad 9
in Eingriff, das darauf mittels der übrigen Getrieberäder die Schraubenspindel in
eine der vorigen Drehrichtung entgegengesetzte Drehbewegung versetzt und somit die
Aufwärtsbewegung bewirkt. Diese erfolgt bis zu dein Augenblick, in welchem der Anschlag
37 das Ende 35 des Hebels 34 trifft und eine Drehbewegung des Hebels 31 in der der
ersten Bewegung entgegengesetzten Richtung hervorruft, so daß er die in der Abb.
2 -lurch die strichpunktierte Linie 47 ange-;leutete Lage einnimmt. Jetzt verläßt
der Anschlag 41 von neuem den Anschlag 42, der Hebel z4 entfernt von neuem, unter
Wirkung der Feder 29, das Reibrad 18 von der Scheibe 17 und verursacht somit den
abermaligen selbsttätigen Stillstand der Maschine.
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Will man die Maschine wieder in Gang setzen, so genügt es, den Hebel
34 freizugeben, indem man die von dem Anschlag 3; getragene ausschwenkbare Nase
4o ausklinkt und den Hebel 2,4 lüftet. Nun nimmt der Hebel 31, unter Wirkung der
Feder 33, wie-Z> die in Abb. 2 dargestellte Lage ein und c-eranlaßt das Wiederingangsetzen
der Welle i i durch die Berührung des Reibrades 18 mit der Scheibe 17. Die Abwärtsbewegung
vollzieht sich dann wiederum mit großer Geschwindigkeit, wenn man durch die Bewegung
des Hebels a2 dafür gesorgt hat, daß (las Rad 18 in seine dem Mittelpunkt der Scheibe
17 zunächst gelegene Lage gebracht wird.