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Drucklufthupe, bei der die Druckluft die Membran von einer ihr gegenüberstehenden
Öffnung entfernt und auf beide Seiten der Membran wirkt. Für diese Anmeldung ist
gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igi i die Priorität auf Grund der Anmeldungen
in Frankreich vom B. Februar 1924 und 15. Januar 1925 beansprucht. Die Erfindung
betrifft Drucklufthupen und besonders die Anordnung der Membran.
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Bei den bekannten Drucklufthupen wirkt die Druckluft derart auf die
Membran, daß sie entweder gegen eine ihr gegenüberstehende Üffnung angedrückt wird
oder von ihr entfernt wird. Im ersten Fall kann durch allzu starken Druck die Membran
die gegenüberliegende Offnung verschließen, während im zweiten Fall dieser fibelstand
nicht auftreten kann.
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Zu dieser zweiten Art von Drucklufthupen gehört die nach der vorliegenden
Erfindung. Bei den bekannten Hupen dieser Art wirkt die Luft entweder nur auf eine
Seite der Membran oder auf beide. Im zweiten Falle verschafft man der Druckluft
durch eine feine öffnung oder durch Offnungen, die auf einer Ringfläche angeordnet
sind, Zutritt zu der anderen Seite der Membran.
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Bei der vorliegenden Hupe wirkt die Luft auf beide Seiten der Membran,
und zwar tritt die Druckluft unmittelbar um die Ränder d,-r Membran selbst herum
auf ihre Rückseite. Dabei muh trotzdem die innere :Zündung io des Schalltrichters
ganz überdeckt sein, und da die Membran nicht mehr auf ihrem ganzen Umfang aufliegen.
kann, muß sie besonders eingespannt werden, damit sie die für die Schallerzeugung
erforderliche Eigenschwingungszahl bekommt. Es ist zweckmäßig, diese Einspannung
einstellbar zu machen. Die Erfindung besteht also darin, daß die Membran nur auf
einem Teil ihres Umfangs mit einstellbarer Spannung zwischen zwei gegeneinander
verstellbaren kreisförmigen Auflag@-flächen von verschiedenem Durchmesser cingeklemmt
ist.
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Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform der Erfindung.
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Abb. i ist ein Längsschnitt durch die Hupe, Abb. 2 ein Schnitt nach
x-x der Abb. i, Abb. ,; ein Schnitt durch die Membran, Abb. .l und 5 die Darstellung
einer anderen Ausführungsform.
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In Abb. i ist ein Druckball P (aus Kautschuk oder aus Leder oder irgendein
Kolben) vorgesehen, der von Hand durch einen Druck oder durch Betätigung eines Hebels
oder durch ein Pedal betätigt wird, wie es bei vielen Systemen bekannt ist.
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Der Druckball P ist auf ein Rohr i aufgeschraubt, das in eine Dose
2 mündet, welche den Deckel zu einer andern Fassung 3 bildet, auf die sie durch
ein inneres Gewinde 4. aufgeschraubt ist. Die Fassung 3 ist der Hauptbestandteil
der Hupe. Sie besteht aus einem Rohr 6, das außen Gewinde trägt, mittels dessen
es in bekannter Weise in der Karosserie oder an dazu bestimmten Stellen mit Platten
und einer Gegenmutter gehalten wird. In dem Rohr 6 ist durch ein inneres Gewinde
ein langes Rohr ; befestigt. An seinem äußeren Ende trägt es den Schalltricht--r
8, mit dem es zusammen den Schallkörper bildet. Die Einsteilbarkeit des Rohres ;
in dem Rohr 6 ermöglicht es, die Mündung i o mehr oder weniger nah an die Membran
15 heranzubringen. Eine Mutter 9 gestattet, das Rohr in dem Rohr 6 in der
eingestellten Lage festzuhalten.
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Die Fassung 3 weist in ihrem Innern eine Auflage i i auf, auf der
durch drei oder vier Laschen 12 ein Ring 13 aufliegt (Abb. 2, ¢ und 5). Dieser
Ring selbst bildet wider eine schräge Auflage 1¢. Auf dieser Auflage 14 liegt die
schwingende Membran 15 auf. Auf dem Ring 13 liegt mit drei oder vier Laschen 16
eine Kappe 17 auf. Die Luft tritt frei über den äußeren Rand der Kapp 17
und zwischen dem Ring 13 und der Wand der Fassung 3 auf die dem Schalltrichter
zugekehrte Seite der Membran. Von da gelangt sie zwischen den nicht eingespannten
Stellen des Membranrandes und der Auflage 14 hindurch auch auf die andere Seite
der ':Membran 15.
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Der Auflagerand der Kappe bei 18 ist eine kegelige Fläche, deren Neigungswinkel
größer ist als der der kegeligen Endfläche des Auflageringes 14. Sie ist versenkt,
wenn die kegelige Endfläche des Auflageringes i ¢ hervorsteht. Wenn die Membran
15 eingelegt und die Kappe 17 aufgesetzt ist, wird der Deckel 2 durch seine
Auflage bei 5 einen
Druck auf die Laschen 16 und damit eine Krümmung
der Membranränder zwischen den schiefen Auflagen-- bei 14 und 18 hervorrufen.
Dadurch wird die Membran 15 auf einem Teil ihres Umfanges ebensogut gespannt wie
bei ebener Einspannung auf ihrem ganzen Umfang. Die Einspannung erfolgt durch diese
kegeligen Endflächen auf zwei Kreisen von verschiedenem Durchmesser. Das gleiche
Ergebnis erzielt man durch die geometrische Umkehrung, indem man die Auflageflächen
bei i a und 18 eben macht und die Ränder der Membran stark krümmt. Beide
Mittel können auch gemeinsam angewendet werden. Die Membran 15 hat vorzugsweise
die Form eines Streifens, der aus einem Kreis entsteht, wenn man zwei gleich große
Kreisabschnitte mit parallelen Szhnittlinien abtrennt (Abb. 2), sonst aber auch
jede beliebige andere Form, die geeignet ist, die Mündung io vollständig zu überdecken,
ohne die Kappe 17 vollständig zu verschließen, so daß die Räume auf beidn
Seiten der Membran unmittelbar in Verbindung bleiben.
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Man stellt versuchsweise das Rohr 7 in dem Rohr 6 so ein, daß die
erreichte Schallstärke ein Maximum wird. In dieser Stellung wird das Rohr 7 durch
die Gegenmutterg festgestellt. So ist der Apparat gebrauchsfertig.
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Es ist zu bemerken, daß bei dieser Einstellung die Mündung io die
Membran 15
nicht berührt, so daß sich der Druckball P nach Betätigung der
Hupe wieder leicht auffüllt, da die Luft bequem unter der Membran 15 hindurchtreten
kann. Die Mündung i o übt also keinen Druck und keine Spannung auf die Membran
15 aus.
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Die Abb. ¢ und 5 zeigen eine Ausführungsart, bei der eine Einstellbarkeit
überflüssig ist und deswegen das Rohr 7 mit dem Rohr 6 fest verbunden ist. Der Rauminhalt
ig der Fassung 3 ist stark vermindert, desgleichen die Abmessung der Kappe
17, die ein einfacher flacher Deckel ist, wie die Abb. q. zeigt.
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Die Wirkungsweise der Hupe nach der Erfindung ist folgende: Die Luft
tritt durch das Rohr i ein, geht über die Kappe 17 und zwischen den Außenwänden
des Ringes 13 und der Innenwand der Fassung 3 hindurch, strömt gegen die Membran
15 und findet auch um ihre Ränder herum unter geringem Druckabfall Zutritt
zu ihrer Rückseite. Durch diesen Druckunterschied wird die Membran 15 angehoben,
d. h. von der inneren Schall@richtermündung entfernt, obwohl die Flächen, auf die
der Druck wirkt, verschieden groß sind (auf der einen Seite die Fläche der Membran
abzüglich der Kreisfläche der entgegenstehenden Mündung, auf der Rückseite der :Membran
ihre ganze Oberfläche). Infolge der Druckminderung durch das Übertreten der Luft
in das Schalltrichterrohr federt dann die Membran von selbst wieder zurück und gerät
so in Schwingung. Auf diese Weise ist ein unerwünschtes selbsttätiges Schließen
der Mündung io unterbunden. Ferner kann die Lautstärke in weiten Grenzen geregelt
werden, so daß die Hupe in der Stadt zugelassen wird und auf dem Lande noch ausreicht.
Wenn man in den Raum 2 Luft aus irgendeinem Gebläse (Druckluftbehälter, Pumpe usw.)
eintreten läßt, wird die Hupe infolge des gleichmäßi2en Luftstromes einen gleichmäßigen
Ton geben, wie alle bekannten Hupen, aber es ist nur eine geringe Kraftquelle erforderlich,
denn es braucht nicht der Verschluß der Mündung io durch die Spannung der Membran
oder irgendeiner Feder überwunden zu werden.
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Die beiden Betätigungsarten (durch Druckball oder Druckluftgebläse
oder -behälter) können gleichzeitig angewendet werden, indem die Dose 2 oder die
Fassung 3 noch einen Ansatz für eine Druckluftleitung außer dem für einen Druckball
aufweist. Dann muß die Druckluftleitung ein Rü-kschlagventil aufweisen, welches
das Entweichen der Druckluft aus dem Druckball in die Druckluftleitung verhindert.
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Die Dicke und die Abmessungen (und damit auch das Gewicht) der Membran
müssen dem Schallkörper angepaßt werden.
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Die Vorzüge einer Hupe nach der vorliegenden Erfindung bestehen in
der Anwendung sehr schwacher Druckluft, in der Einstellbarkeit der Lautstärke sowie
in der leichten Auswechselbarkeit der Membran, in den geringen Abmessungen der Düse
2 und in den großen Drucktrittsquerschnitten für die Luft zur Vermeidung von Verstopfungen.