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Brennkraftanlage mit Abwärmeverwertung. Die Erfindung betrifft eine
Kraftanlage, bei welcher der in den Kühlmänteln einer Anzahl von Zylindern erzeugte
Dampf einen Luftverdichter treibt, der die Druckluft in Behältern aufspeichert,
von «-elchen sie Zylindern zu deren Betrieb zugeführt wird.
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Die Erfindung besteht zunächst darin, daß die Anlage mit einem Kondensator
mit Ventilator, einer Kondensatorpumpe und einem Elektromotor versehen und so eingerichtet
ist, daß die Kondensatorpumpe und der Ventilator entweder von der Maschinenwelle
oder dem Elektromotor angetrieben wird, so daß die Anlage nach Stillsetzen des Motors
noch weiter arbeiten kann.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß auf der Maschinenwelle
eine mit der Kondensatorpumpe und dem Ventilator in Verbindung stehende Kupplungshülse
dreh- und verschiebbar aufgesetzt ist, welche entweder mit der Maschinenwelle oder
mit dem Elektromotor gekuppelt werden kann.
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Gemäß der Erfindung erfolgt die Kupplung der Kupplungshülse mit der
Maschinenwelle oder dem Elektromotor durch ein Hebelgestänge, welches bei Kupplung
-der Hülse mit dem Motor einen Schalter in dein Motorstromkreis schließt, so daß
dieser gleichzeitig angelassen wird.
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In dem Stromkreis des Elektromotors ist erfindungsgemäß noch ein zweiter
Schalter angeordnet, welcher für gewöhnlich durch einen Kolben, welcher in einem
an einem Wassermantel angeordneten Zylinder sitzt und unter der Einwirkung des Dampfdruckes
in dem Wassermantel sowie einer diesem entgegenwirkenden- Feder steht, geschlossen
gehalten wird, während bei Sinken des Dampfdruckes in den Wassermänteln unter den
Betriebsdruck der Kolben durch seine Rückwärtsbewegung-unter dein Einfluß der auf
ilin wirkenden Feder den Schalter öffnet, so daß der Stromkreis unterbrochen wird.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Es zeigt: Abb. i einen Grundriß der Kraftanlage ohne die Kondensatoranlage,
Abb. 2 eine Endansicht derselben, Abb. 3 eine Seitenansicht der Kondensatoranlage.
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Die Kraftanlage hat zwei Reihen von Zylindern io. Die Zylinder jeder
Reihe sind als ein Block gegossen. Die Zylinder sind in V-Form zueinander angeordnet
und haben einen gemeinsamen Kurbelkasten 12. Die in den Zylindern arbeitenden Kolben
13 sind durch Pleuelstangen i¢ mit einer gemeinsamen Kurbelwelle 15 verbunden. Sie
sind von Wassermänteln i 6 umgeben, die in einer geeigneten Weise in den Zylinderblöcken
vorgesehen sind. Um das Wasser in den Mänteln zu heizen, können von einer Stromquelle
17 I;cspeiste Heizspiralen vorgesehen sein.
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In der von den beiden Zylinderreihen gebildeten Gabel ist in horizontaler
Lage ein mit Dampf getriebener Luftverdichter mit einem Dampfzylinder 18 und einem
Verdichterzylinder i9 angeordnet. Diese beiden Zylinder sind mit Ventilkästen 2o,
2i zum Regeln des Zuflusses und des Abflusses versehen.
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Von dein Ventilkasten 21 des Verdichterzyiinders führt eine Rohrleitung
22 zu Speicherbehältern 23. Diese sind durch ein Rohr 24 unter sich verbunden. Von
dem einen der Behälter 23 führen Rohre 25, 26 zu den Ventilkästen 27. In dem gezeigten
Ausführungsbeispiel sind Reihen mit fünf Zylindern vorhanden. Der mittlere Zylinder
io' jeder Reihe ist so eingerichtet, daß er durch die Druckluft der Behälter 23
betrieben wird, während die anderen Zylinder durch die Druckluft oder durch Brennkraft
in Tätigkeit gesetzt werden können.
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Der Ventilkasten 2o des Dampfzylinders 18 ist mit den Wassermänteln
i6 durch Rohrleitungen 29 verbunden. In diesen sind Ventile 30 vorgesehen,
auf welche Federn 31 einwirken, welche das Bestreben haben, die Ventile entgegen
dem Dampfdruck in Schließstellung zu bewegen. Der Abdampf des Zylinders 18 wird
zu einem Kondensator 32 mit Ventilator 33 geleitet.
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Die Kraftanlage ist so eingerichtet, daß, nachdem sie benutzt worden
ist und eine gewisse Zeit stillsteht, der in den Wassermänteln 16 enthaltene Dampf
weiter zum Betriebe des Verdichters verwendet wird, bis er erschöpft ist, da der
Ventilator 33 und die Kondensatorpumpe- 3 so angeordnet sind, daß sie voll der Kurbelwelle
15 der Maschine, wenn diese läuft, oder durch einen kleinen, durch eine Batterie
gespeisten Elektromotor angetrieben «erden können. Von den Wassermänteln ? 6 führt
eine Rohrleitung 37 zu dem Kondensator 32, eine Rohrleitung 38 von diesem zu der
Kondensatorpumpe 3.4 und eine Rohrleitung 39 von dieser zurück zu den Wassermänteln.
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Auf der Maschinenwelle 15 ist frei dreh-und verschiebbar eine Kupplungshülse
4.o
aufgesetzt, welche mit einem fest auf der Welle 15 sitzenden
Kupplungsglied -.i oder mit einem Kupplungsglied 42 in Eingriff gebracht werden
kann. Das Kupplungsglied 42 sitzt frei drehbar, jedoch nicht verschiebbar, auf der
Welle 15. Es besteht mit einer Riemenscheibe i 5 aus einem Stück,
welche durch einen Riemen 44 von dem Motor 35 angetrieben werden kann.
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Auf der Kupplungshülse 4.o sind eine Riemenscheibe .45 und ein Zahnrad
.46 befestigt. Die Riemenscheibe 4.5 treibt mittels eines Riemens 4.7' den Ventilator
33. Das Zahnrad .46 steht mit einem auf dem einen Ende einer Welle ..8 sitzenden
Zahnrad 4.7 in Eingriff. Die Welle .48 trägt an ihrem unteren Ende eine Schnecke
4.9, welche ' mit den Schneckenzähnen einer Kurbelscheibe 5o in Eingriff steht.
Diese Kurbelscheibe ist durch eine Pleuelstange 5 i mit der Kolbenstange 52 der
Kondensatorpumpe 34 verbunden. Wenn die Kupplungshülse d.o mit dem Kupplungsglied
41 in Eingriff steht. so werden die Kondensatorpumpe und der Ventilator von der
Maschinenwelle 15 getrieben und, wenn die Kupplungshülse 40 mit dem Kupplungsglied
42 in Eingriff steht, von dem Motor 35. Die Hülse .1.o wird durch einen Hebel 54.
verschoben, welcher durch eine Schubstange 55 mit einem Handhebel 56 mit Feststellvor-Tichtung
57 verbunden ist. Um den Elektroinotor selbsttätig mit der Bewegung des Hebels in
Gang zu setzen, ist ein Schalter vorgesehen. Zu diesem Zwecke ist an der Schubstange
55 ein isolierter Finger 59 befestigt, welcher die für gewöhnlich offenen Federkontakte
6o schließt. Diese Kontakte stehen in Verbindung mit der Batterie und dem Motor.
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Wenn die Maschine aufhört zu laufen, so lädt der Verdichter die Behälter
23 weiter, bis der Dampfdruck in den Wassermänteln unter den Betriebsdruck gesunken
ist. Sobald dieses eintritt, wird der Dampfzufluß zum Zylinder 189 durch selbsttätiges
Schließen der Ventile 3o unter der '\Virkting ihrer Federn, welche entsprechend
eingestellt sind, abgesperrt. Uni den Motor 35 ebenfalls beim Fallen des Dampfdruckes
in den Wasserin:iiiteln unter den Betriebsdruck stillzusetzen, ist an einem der
Wassermäntel ein Zylinder 65 mit Kolben 66 und Kolbenstange 67 vorgesehen. Dieser
Kolben wird durch den Dampfdruck für gewöhnlich in einer solchen Stellung gehalten,
daß ein an der Kolbenstange angeordneter Kopf zwei Federkontakte 68 schließt, während
der Kolben und die Kolbenstange beim Fallen des Dampfdruckes in den Wassermänteln
unter dein Betriebsdruck durch die Wirkung einer Feder 69 so nach innen bewegt werden,
daß die Kontakte sich öffnen. Wenn die Maschine läuft, so wird die Druckluft der
Behälter 23 den Zylindern 1o' zugeführt.