Selbstentladender Flachbodengüterwagen. Nach dem Patent 415384, das
als Zusatz zu dem Patent 4o65oo erteilt ist, wird die Bewegung der Seitenwände oder
der Verschlüsse, z. B. der Daumenwelle, dazu benutzt, die Schwenkbolzen des losen
Bodens mit dem festen Untergestell zu verbinden bzw. diese Verbindung zu lösen,
und zwar ist die Einrichtung nach dem genannten Patente so getroffen, daß die zur
Öffnung bewegten Verschlüsse oder geklappten Seitenwände die Schwenkbolzen der gegenüberliegenden
Seite aus dein Untergestell herausziehen, so daß der lose Boden um die auf der Schüttseite
mit dein Untergestell verbundenen Schwenkbolzen aufgekippt werden kann. Es werden
nun die selbstentladenen Flachbodengüterwagen im Falle ihrer Verwendung als Bauwagen
nicht nur zum Transport des Schüttgutes und des Gherbauschotters benutzt, sondern
man hat auch das Bestreben, die bei dem Bau vorhandenen Kippwagen für andere Zwecke,
z. B. als Schienentransportwagen mit aufgesetztem Drehschemel oder als Plattformwagen,
dienstbar zu machen. In solchen Fällen werden die Stirnwände meistenteils abgenommen
und die Seitenwände auf beiden Seiten nach unten heruntergeklappt. Es würden in
diesem Falle bei der Einrichtung nach dem Stammpatente die Schwenkbolzen beider
Seitenkanten ohne Verbindung mit dein Untergestell sein und infolgedessen der Boden
gegen eine seitliche und vor allem gegen eine aufkippende Verschiebung nicht gesichert
sein. Nach der vorliegenden Erfindung wird nun der lose Boden auf beiden Seiten
in Stütz- oder Kipplagern gehalten, so daß seine Lage nach der Seitenrichtung hin
gesichert ist und die Schwenkbolzen leicht in die Augen eingeführt werden können.
Es fehlt hierbei aber noch eine Sicherung gegen ungewolltes Aufkippen des lesen
Bodens,
da bei beiderseits geöffneten Seitenklappen auch die Bolzensysteme beider Seiten
außer Eingriff mit dein Untergestell gebracht sind, wobei die einzelnen Klappen
jedesmal die auf der gegenüberliegenden Wagenseite befindlichen Schwenkbolzen steuern.
Nach der Erfindung wird deshalb Vorsorge getroffen, daß bei dem Lösen der Schwenkbolzen
der einen Wagenseite durch die Klappen der andern Wagenseite gleichzeitig auf der
Seite, auf welcher die Klappen bewegt werden, ein Hilfsbolzen oder ein System von
Hilfsbolzen zur Festlegung des losen Bodens im j_äntergestell zum Eingriff gebracht
wird. Sofern nun ein derart ausgerüsteter Wagen als Seitenkippwagen benutzt wird,
ist somit der lose Boden auf der Schüttseite sowohl durch den Schwenkbolzen als
auch durch den erwähnten Hilfsbolzen mit dem Untergestell verbunden. Werden nun
für den Schienentransport oder bei der Verwendung als Plattformwagen die Seitenklappen
beider Wagen in die Offenstellung gebracht, so sind wohl auf beiden Seiten die Schwenkbolzen
außer Eingriff mit dem Untergestell, dagegen durch die Hilfsbolzen auf beiden Seiten
mit dein Untergestell fest gekuppelt, wobei die Kipplager die Seitenbewegungen und
die Hilfsbolzen das Rufkippen der Plattform verhindern.
Der lose Boden i, der durch die mittleren Längsträger 2 und die äußeren
Längsträger 3 sowie durch Querstreben .I zu einem Plattformrahmen ausgebildet ist,
ruht in Augenzapfen 5 und 6 in Kipplagern 7 des Untergestelles 8 und wird durch
an die Mittelträger 2 angenietete Flacheisen 9 gegen entsprechende Querstreben des
Untergestells gegen Längsverschiebung gesichert, so daß die Augenzapfen 5 und 6
keine Seitenbeanspruchung erhalten. In dem Bodenrahmen sind nun gemäß dein Stammpatente
415384 Bolzen io vorgesehen, «-elche durch nach der gegenüberliegenden Seite geführte
Lenker i i mittels der Schnecke 12 der Seitenklappenachsen 13 längsverschieblich
sind und im eingerückten Zustande, also bei eingestellten Seitenwänden durch die
Augenbohrung 5 des Bodenteiles und durch das Kipplageratige 14 des Kipplagers 7
hindurch in das Gegenauge 6 des Bodens eingreift. Der Hub des Bolzens io ist hierbei
so bemessen, daß er im ausgerück-_ ten Zustande sich aus dem Augenzapfen i-, zurückgezogen
hat und in dem Auge 5 noch eine gewisse Führung behält. Gegenüber dirsein Bolzen
io, und zwar in der gleichen Achslinie, ist ein zweckmäßig schwächerer Bolzen 15
in den Augenzapfen 16 und 17 des Bodens längsv erschieblich geführt, der durch den
Lenker .i i' bei der Klappbewegung der Seitenwände der gleichen Seite durch den
in dem Schlitz -18 des Lenkers geführten Stift i9 mitgenommen wird, also bei dem
Herunterklappen der Wandung derselben Seite rais dem Augenlager 17 heraus durch
das Auge 2o des Untergestells hindurch in das Auge 6 des Bodens eingeführt wird.
Sofern also die Seitenklappen nur auf einer Seite heruntergeklappt werden, ist der
lose Boden an dieser Seite sowohl durch den stärkeren Bolzen io und den schwächeren
Bolzen 15 mit dem Untergestell verbunden, wobei der stärkere Bolzen io als Schwenkbolzen
beim Rufkippen des Bodens dienen soll, während der schwächere Bolzen 15 in dem Auge
2o nur lose geführt wird und lediglich als Sicherung dient. Werden aber auf beiden
Seiten die Seitenklappen umgelegt, so sind auch an beiden Seiten die Schwenkbolzen
io aus dem Untergestell herausgezogen, und es erfolgt die Sicherung des Bodens gegen
Rufkippen durch die schwächeren Bolzen 15, die auf beiden Seiten eingerückt sind.
Die Schnecken 12 auf den Achsen der Seitenklappen sind zum Schutz gegen äußere Einflüsse
durch Klappen 21 abgeschlossen.