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Einachsanhänger Die vorliegende Erfindung behandelt einen verbesserten
Einachsanhänger. Bisher wurde in der Praxis allgemein ein zweirädriger Anhänger
von einem Schlepper mit einer starren Zugschiene oder gelegentlich auch mit Hilfe
einer am Anhänger angebrachten Zugstange, die an den Dreipunktkraftheber des Schleppers
angeschlossen wurde, gezogen.
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Mittels einer solchen Hebevorrichtung kann der Zugpunkt höher oder
niedriger gelegt werden, um (las Vorderteil des Anhängers anzuheben oder auf den
Boden abzusenken. Ein Zweck dieser Erfindung besteht in der Schaffung eines Anhängers,
der es gestattet, die Ladung von Hand vom Erdboden auf die Anhängerplattform zu
karren, ohne den Anhänger dabei vom Schlepper abkuppeln zu müssen.
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Zu diesem Zweck ist der erfindungsgemäß ausgeführte Anhänger mit einer
Pritsche versehen, welche aus einer hinteren Plattform, die in der Zugstellung des
Anhängers annähernd horizontal liegt, sowie einer Vorderplattform besteht, welche
nach vorn hin ansteigt, so daß sie nahezu horizonkann
der Zugpunkt
höher oder tiefer gestellt werden. Wahlweise kann ein oder ein Paar von Hand betätigter
Wagenheber, wie bei 25 gezeigt, am Vorderende des Anhängers angebracht werden, um
ihn anheben bzw. senken zu können.
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Wird der Anhänger gesenkt und eine der Klappen geöffnet, so können
schwere Lasten, beispielsweise Getreidesäcke, bis zu einem Gewicht von etwa I dz
von einem Mann auf die Klappe und von dort auf die vordere Plattform des Anhängers
gekarrt werden. Der gleiche Mann kann durch Betätigung des Wagenhebers oder des
Krafthebers am Schlepper, wenn erforderlich auch durch Fernbetätigung, den Anhänger
heben, so daß die hintere Plattform eine ebene Lage einnimmt. Dann kann er die Ladung
von der vorderen zur hinteren Plattform karren und dort beispielsweise mittels Ketten
oder Seile sichern oder stapeln.
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Um die nächste Last aufnehmen zu können, wird der Schlepper gestoppt,
der Wagenheber oder das Dreipunktgestänge gesenkt, eine Klapptür geöffnet und die
nächste Ladung in der oben beschriebenen Weise auf den Anhänger gekarrt.
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Auf diese Art kann ein Mann das vom Mähdrescher eingesackte Getreide
vom Feld abtransportieren, wozu bisher immer zwei oder sogar drei Männer erforderlich
waren, um die schweren Säcke zu heben.
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Der in den Fig. 3 und 4 abgebildete Anhänger ähnelt im großen und
ganzen dem der Fig. I und mit der Ausnahme, daß die vorderen Ecken des Anhängers
abgeschnitten wurden, um mehr Raum für die Räder des Schleppers oder eines anderen
Zugmittels zu gewinnen. Auch diese Ausführungsform des Anhängers besteht aus einer
hinteren und einer vorderen Plattform 112 bzw. 113, wobei auch hier die vordere
Plattform nach vorn hin ansteigt.
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Die dreieckigen Teile der vorderen Plattform werden entfernt, so daß
sie schräge Bodenkanten 114 -und 115 bekommt, an die mittels Scharniere Klappen
116 und 117 befestigt -werden. Angenommen, es ist eine Klappe von etwa I m Breite
erforderlich, um genügend Freigang für den Be- und Entladevorgang zu haben, so kann
die vordere Plattform 113 dieses Anhängers in ihrer Längsrichtung etwas kürzer ausgeführt
werden als die Vorderplattform 13 der Fig. I und 2, da die Breitseiten der Klappen
116 und 117 an den Grundlinien der weggefallenen Dreiecke liegen.
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Wie in Fig. 3 dargestellt ist, wird die Rückwand II8 mittels einer
Kette II9 mit den Seitenwänden verbunden, um sie nach hinten neigen zu können, so
daß die Säcke in dieser Stellung dagegen gelehnt werden können.
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Der Anhänger ist mit einer Zugöse 12o versehen, in die ein Haken 12I
greift. Ferner kann der Anhänger auch mit einem Stützbein 122 ausgerüstet werden,
das sich um den Punkt 123 am Vorderende des Anhängers dreht. In der oberen Stellung
wird das Stützbein in einer Federklemme 124 gehalten. Dadurch wird gleichzeitig
der Zughaken daran gehindert, aus der Zugöse 12o heraustal aufliegt, wenn das Vorderende
des Anhängers auf den Erdboden abgesenkt wird. Eine Klappe im Vorderteil des Anhängers
gestattet direkten Zugang auf die vordere Plattform.
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Nachstehend werden vorzugsweise Ausführungsformen der Erfindung beschrieben
und in den Zeichnungen dargestellt, wobei Fig. I und 2 perspektivische Draufsichten
auf eine einfache erfindungsgemäße Anhängerausführung zeigen; Fig. 3 und 4 sind
eine Seiten- bzw. Draufsicht einer abgeänderten Ausführungsform; Fig. 5 und 6 sind
eine Seiten- bzw. Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform; Fig. 7 und 8 sind
eine Draufsicht bzw. eine Ansicht von unten gemäß den Fig. 3 und 4; Fig. 9 und Io
zeigen schematisch die Kipp- bzw. Beladestellung des Anhängers gemäß Fig. 5 und
8, und Fig. II ist eine perspektivische Ansicht eines Zughakens.
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Die einfache Ausführungsform des Anhängers ist in Fig. I in der für
den Zug notwendigen gehobenen Stellung und in Fig. 2 in der abgesenkten Beladestellung
dargestellt.
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Der Anhänger besteht aus einer Pritsche Io, die in bekannter Weise
auf eine Achse II montiert ist. Die Achse ist weit nach hinten versetzt und bildet
beim Heben und Senken der Pritsche den Drehpunkt.
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Der Boden des Anhängers ist in zwei Teile unterteilt: die hintere
Plattform 12 und die vordere Plattform 13. Die hintere Plattform liegt in der Zugstellung.
des Anhängers nahezu horizontal, und die nach vorn hin ansteigende vordere Plattform
steht in einem Winkel zur hinteren Plattform, so daß sie beim Absenken des Vorderendes
des Anhängers annähernd flach auf dem Erdboden aufliegt.
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Die Vorderwand 14 des Anhängers ist niedriger als die Seitenwände
15 und 16, während die Rückwand 17, wie aus der Abbildung zu ersehen ist, höher
als die Seitenwände und an ihrem unteren Ende mittels Scharnieren an der hinteren
Plattform 12 befestigt ist.
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An den Vorderenden der Seitenwände sind Lücken 18 und I9 vorgesehen,
in die gleichartige Klapptüren 2o und 21 passen. Die Klapptüren sind an ihrem unteren
Ende mittels Scharniere an der in Längsrichtung verlaufenden Kante der vorderen
Plattform 13 angebracht.
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Der Anhänger ist so konstruiert, daß beim Ab= senken des Vorderendes
auf den Erdboden in- die in der Fig. 2 dargestellten Lage die vordere Plattform
und beide Klappen (in geöffnetem Zustand) annähernd flach auf dem Erdboden aufliegen.-Bei
22 ist in den eitzelnen Figuren ein Teil eines Schleppers mit einem Zughaken 23
gezeigt, welcher an die Unterlenker des Dreipunktkräft , hebers befestigt ist. Kraftheber
dieser Art findet man an allen bekannten Schleppertypen.
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Der Zughaken greift in - eine Zugöse s4 -an der Stirnwand 14 des -Anhängers.
Mit seiner Hilfe
z1 springen. Durch Lösen der Federklemme 124 wird
das Stützbein in die durch gestrichelte Linien angedeutete Lage gedreht, so daß
es das Vorderteil des Anhängers in einem Abstand vom Erdboden hält.
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Der in den Fig. 5 bis Io gezeigte Anhänger ist im allgemeinen ähnlich
konstruiert wie der gemäß den Fig. I und 2. Er weist jedoch einen verbesserten Heb-
und Senkmechanismus auf. Eine Pritsche 30 ist auf eine Achse 31 montiert, die mit
zwei Rädern ausgestattet ist, von denen eines bei 32 dargestellt ist.
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Die Pritsche weist eine aufklappbare Rückwand 33 auf, sowie eine Stirnwand
34, die als Ganzes oder teilweise abgenommen werden kann. Ferner sind Seitenwände
35 und 36 und ein zweiteiliger Boden vorgesehen, der von der vorderen und hinteren
Plattform 37 bzw. 38 gebildet wird, und die wie bei der Ausführung gemäß Fig. I
und 2 zueinander geneigt sind.
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Die Seitenflachten 35 und 36 sind mit Klappen 39 und 40 versehen,
die wie bei 41 in Fig. 5 mittels Scharnieren an je einer Längsseite der vorderen
Plattform 37 befestigt sind.
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Der Anhänger kann mittels einer Zugstange 42 <an einen Schlepper
oder eine andere "Zugmaschine gehängt werden. Die Zugstange ist nach unten abgebogen
und an ihrem rückwärtigen Ende auf einem am Anhänger angeordneten Bolzen 43 drehbar
gelagert, wie dies Fig. 8 deutlich erkennen läßt. Die Zugstange wird mittels eines
Kardangelenkes an ein Fahrzeug gekuppelt.
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Die Stirnwand 34 des Anhängers ist mit einem Paar Stahlplatten 44
und 45 versehen, die bei 46 abgestützt werden. Zwischen ihnen ist bei 47 der Rumpf
eines hydraulischen Wagenhebers 48 drehbar angeordnet. Der gezeigte Wagenheber ist
ein zweistufiger Heber, dessen inneres Glied im Punkt 52 drehbar auf der Oberseite
der Zugstange 42 gelagert ist.
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Der Wagenheber wird vorzugsweise durch einen Antrieb auf der Zugmaschine
betätigt. Wird bei Betätigung des Wagenhebers das Druckmittel abgelassen., so bewegt
er sich teleskopartig nach innen in die gemäß Fig. Io gezeigte Lage. Seine Länge
ist somit auf ein Minimum reduziert, und das Vorderteil des Anh. igers wird auf
den Erdboden abgesenkt. Wird etwas Druckmittel in den Heber gepumpt, so streckt
sich dieser etwas und liebt das Anhängervorderteil vom Erdboden ab in die Zugstellung
gemäß Fig. 5.. Bei voller Ausdehnung des Wagenhebers auf seine Gesamtlänge entsprechend
Fig.9 hebt er das Anhängervorderteil auf maximale Höhe, so daß die Ladung aus dem
Hinterteil gekippt oder abgehoben werden kann.
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An Stelle des hydraulisch betätigten kann natürlich auch ein handbetätigter
Heber verwendet werden. In diesem Falle werden Mittel vorgesehen, den Heber in jeder
der drei beschriebenen Stellungen festzusetzen.
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Die Stirnwand 34 des Anhängers ist abnehmbar, so daß ein voller Sack
auf die vordere Plattform gezogen werden kann, wenn diese in Bodenhöhe steht. Dann
wird der Wagenheber betätigt, um die vordere Plattform auf die Höhe zu bringen,
die es gestattet, den Sack in Schulterhöhe abzunehmen.
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Fig. II zeigt einen Zughaken 54, welcher starr mit einem Paar Streben
55 und 56 verbunden ist, die an die Unterlenker 57 bzw. 58 des bei Schleppern allgemein
verwendeten Dreipunktkrafthebers genietet oder geschweißt sind. Der Oberlenker 59
des Dreipunktkrafthebers weist an seinem Ende einen Bolzen 6o auf, der bei Benutzung
durch die Ösen 61 und 62 geführt wird, die auf einer Platte 63 angeordnet sind.
Wird der Oberlenker 59 von der Platte gelöst, so können die Unterlenker 57 und 58
in gewohnter Weise betätigt werden, um den Zughaken und damit den an ihn gekuppelten
Anhänger zu heben und zu senken.' Ist der Oberlenker 59 in den Augen 61 und 62 befestigt,
wird das Dreipunktgestänge starr, und das Hydrauliksystem wird dadurch vom Gewicht
des Anhängers entlastet.
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Wie in den Fig. 5 und 6 dargestellt, ist jede Klappe mit Verstärkungsrippen
64 und 65 ausgestattet, die nach oben hin konisch zulaufen. Dadurch bilden die Klappen,
wenn sie auf dem Erdboden liegen, eine leicht geneigte Rampe.
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Vorzugsweise werden Mittel zur Fernsteuerung vorgesehen, durch die
das Heben und Senken des Anhängers von einem Bedienungsmann vorgenommen werden kann,
der auf oder nahe beim Anhänger steht. Der Schlepper dient dabei als Kraftquelle
für die Fernbetätigung.