DE4230497A1 - Außenborder - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Außenborder mit Spiegel,
an welchem ein Motor mit Propeller befestigbar ist.
Auf Binnenseen, die häufig in landschaftlich reizvoller
Umgebung liegen, ist oft das Fahren von Booten mit
Außenbordmotor wegen der damit verbundenen
Beeinträchtigung der Umwelt nicht mehr erlaubt. Diese
Beeinträchtigung hat in den Abgasen der Motoren eine
wesentliche Ursache.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
Außenborder zu schaffen, der die Umwelt praktisch nicht
beeinträchtigt und daher auch in den genannten
Sperrgebieten gefahren werden kann.
Dazu ist an dem eingangs genannten Außenborder
erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Motor ein
Elektromotor ist. Damit werden die Emission von Abgasen
und in vielen Fällen auch der erhebliche Geräuschpegel
von Benzin- oder Dieselmotoren vermieden.
Eine Weiterbildung der Erfindung strebt an, durch eine
günstigere Führung der Wasserströmung um das Heck den
Strömungswiderstand des Bootes insgesamt zu verringern,
wodurch Elektromotore mit geringerer Leistungsaufnahme
und damit geringerem Gewicht und Volumen eingesetzt
werden können. Dazu sieht die Ausführungsform der
Erfindung vor, daß der Elektromotor in einer am Spiegel
befestigbaren Wanne beherbergt ist, deren Seitenborde
die Bootsborde strömungsmäßig glatt fortsetzen und zu
einer Heckpartie der Wanne zusammenlaufen, wobei der
Boden der Wanne eine Öffnung für die Propellerwelle und
zweckmäßig eine weitere Öffnung für die Ruderachse
aufweist. Mit dieser Ausführungsform der Erfindung läßt
sich ein 4m-Boot mit einem ca. 8-900 W Elektromotor
8-10 km/h schnell fahren. Die Reichweite hängt von der
Zahl der im Boot unterzubringenden Batterien ab und
kann bis zu sechs Stunden betragen. Damit ermöglicht
die Erfindung nicht nur ein umweltverträgliches,
sondern auch ein sehr energiesparendes Betreiben des
Außenborders.
In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist der
Propeller direkt auf die Abtriebswelle des
Elektromotors gesetzt, die durch die Öffnung im
Wannenboden hindurchgeführt ist.
Die Umströmung des Bootes wird weiter verbessert, wenn
der Wannenboden den Bootsboden strömungsmäßig glatt
fortsetzt und nach hinten und oben ansteigt. Ferner
sind am Wannenboden zweckmäßig zwei parallele, starke
Stege ausgebildet, die unter dem Wannenboden einen
halbkreisförmigen, etwa mit der Heckpartie nach hinten
endenden Kanal bilden, in welchem der Propeller
angeordnet ist. Mit besonderem Vorteil wird der Kanal
durch ein halbrundes, an den Stegen außen befestigtes
Leitblech vervollständigt. Das Rudersegment befindet
sich zweckmäßig in dem Kanal hinter dem Propeller,
wobei die Achse des Ruderblattes durch eine obere,
weitere Öffnung im Wannenboden hindurchgeführt ist. Die
Lenkfähigkeit des Bootes wird verbessert, wenn das
Rudersegment mit einem wesentlichen Teil, etwa 1/3,
seiner axialen Länge über den Kanal nach hinten
vorsteht.
Weiterhin kann vorgesehen sein, die Heckwanne mit zwei
parallelen Elektroantrieben auszurüsten, die
symmetrisch zur Bootslängenachse nebeneinander
angeordnet sind.
Die Erfindung wird nachstehend anhand des in der
beigefügten Zeichnung im einzelnen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Heckpartie eines Bootes,
bei welchem statt des üblichen Außenbordmotors
die erfindungsgemäße Heckwanne mit
Elektroantrieb am Spiegel befestigt ist;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Heckwanne mit
Elektromotor nach Abnahme des
Heckwannendeckels;
Fig. 3 eine Ansicht der Heckwanne mit Propeller und
Ruder von hinten; und
Fig. 4 eine Ansicht der Heckwanne von unten nach
abgenommenem Leitblech.
Das Boot, von dem in Fig. 1 der hintere Teil
schematisch dargestellt ist, ist herstellerseitig zur
Anbringung eines üblichen, nicht dargestellten
Außenbordmotors am Spiegel 2 des Bootes ausgerüstet.
Demzufolge begrenzt der obere Teil des Spiegels 2 eine
Leckwanne 4 des Bootes, in welcher der Kopf des Motors
in seiner Kippstellung Platz finden kann.
Das erfindungsgemäße Boot wird dagegen von einem
Elektromotor angetrieben, der in einer separaten
Heckwanne 10 in noch zu beschreibender Weise außerhalb
des Bootes untergebracht ist. Demzufolge wird die
Leckwanne 4 für den Antrieb nicht weiter benötigt und
kann daher mit einer Platte 5 abgedeckt werden, die
etwa in Höhe des oberen Randes des Spiegels 2
angeordnet ist. Die Platte 5 bietet damit eine
willkommene Sitzgelegenheit bei dümpelndem Boot.
Die Heckwanne 10 ist zweckmäßig ein einteiliges
Kunststofformteil, das nach oben über eine Mittellinie
3 des Bootsrumpfes nicht vorsteht. Lediglich an der
Stirnseite ist an die Heckwanne 10 eine
aufrechtstehende Wand 12 angeformt, die die Oberkante
des Spiegels 2 übergreift und dort in nicht näher
dargestellter Weise an dem Spiegel 2 befestigt ist. Die
Breite der Wand 12 entspricht der Breite der Leckwanne
4. Die Heckwanne 10 ist oben mit einer Klappe 14
abgedeckt, die quer zur Längsrichtung des Bootes um ein
der Platte 12 benachbartes Scharniergelenk 16 nach oben
abgeschwenkt werden kann. Die Platte 14 ist begehbar
und bildet eine günstige Plattform für das Baden in See
vom Boot aus.
Die Steuerbordseite 20 der Heckwanne 10 setzt die
Krümmung der Steuerbordseite des Bootes nach hinten zur
Bootslängsachse hin fort und schließt strömungsmäßig
glatt, das heißt ohne Absatz, an die Steuerbordseite
des Bootes an. Entsprechend verläuft die Backbordseite
22 der Heckwanne 10 als Fortsetzung der Form der
Backbordseite des Bootes nach hinten zur
Bootslängsachse hin und setzt die Backbordseite des
Bootes strömungsmäßig glatt, das heißt ohne Absatz
fort. Der Heckwannenboden 26 schließt strömungsmäßig
glatt an den Heckteil des Bootsbodens an und steigt
nach hinten an. In der Bootslängsachse ist in den
Heckwannenboden 26 eine kielwärts reichende Mulde 28
ausgeformt, welche von der Stirnseite der Heckwanne 10
ausgeht und dazu dient, einen Elektromotor 30
aufzunehmen. Der Elektromotor 30, der im Inneren der
Heckwanne 10 durch einen massiven, den Motor
übergreifenden und auf dem Heckwannenboden 26
befestigten Bügel 34 gehalten ist, ist hinsichtlich
seiner Achse auf die Längsachse des Bootes
ausgerichtet, so daß die Abtriebswelle 32 des Motors 30
parellel zur Bootslängsachse sich erstreckt.
Aus dem Heckwannenboden 26 sind ferner zwei Stege 40,
42 ausgeformt, die sich symmetrisch zur Bootslängsachse
aus dem hinteren Teil des Heckwannenbodens 26 sowohl
kielseitig erstrecken wie auch heckseitig über eine
Heckpartie 25 geringfügig vorstehen. Die Heckpartie 25
verbindet die heckseitigen Enden der Steuerbordseite 20
und der Backbordseite 22 der Heckwanne 10 miteinander.
Der Abstand der Stege 40, 42 ist größer als die Breite
der Mulde 28. Die Stege 40, 42 beginnen etwa in dem
Bereich des Heckwannenbodens 26, in welchen die Mulde
28 endet. Wie insbesondere Fig. 3 erkennen läßt, ist
der Heckwannenboden 26 zwischen den beiden Stegen 40,
42 leicht konkav geformt, so daß zwischen den beiden
Stegen 40, 42 auf der Unterseite des Heckwannenbodens
26 ein zunächst halbrunder Kanal 45 ausgebildet ist.
Dieser Kanal 45 wird begrenzt durch den mittleren Teil
des konkav geformten Heckwannenbodens 26 sowie durch
die aufeinander zuweisenden Seitenflanken der Stege
40, 42. Da die Unterseiten 41, 43 der Stege 40, 42
eben, das heißt im wesentlichen parallel zur
gemeinsamen Oberkante 21 der Steuerbordseite 20,
Backbordseite 22 und Heckpartie 25 verlaufen, ist an
den Unterseiten 41, 43 ein halbzylindrisches Leitblech
46 befestigt, welches die untere Hälfte des Kanals 45
umschließt. Der Kanal 45 ist selbstverständlich vorne
wie hinten offen.
In den Kanal 45 erstreckt sich durch eine im einzelnen
nicht dargestellte Öffnung im Heckwannenboden 26 die
Abtriebswelle 32 des Motors 30, auf welche ein
Propeller 50 drehfest aufgekeilt ist. Wie insbesondere
Fig. 4 erkennen läßt, befindet sich der Propeller 50
etwa in der Mitte des Kanals 45. Zur Verdeutlichung ist
das Leitblech 46 bei der Darstellung in Fig. 4
weggelassen worden.
In dem Kanal 45 ist ferner das Ruder 52 hinter dem
Propeller 50 angeordnet, welches im dargestellten
Ausführungsbeispiel der Erfindung die Form eines sich
über etwa 270° erstreckenden Zylindermantels besitzt,
der mittels einer eine weitere Öffnung im
Heckwannenboden 26 durchdringenden Ruderachse 54 an der
Heckwanne schwenkbar befestigt ist. Auf die Ruderachse
54 ist ein Hebel 56 drehfest aufgesetzt, dessen freies
Ende mit einem nicht dargestellten, zum Cockpit des
Bootes führenden Seilzug verbunden ist. Nicht gezeigt
ist, daß die Ruderachse 54 soweit nach hinten versetzt
ist, daß das Rudersegment 52 um etwa 1/3 seiner axialen
Länge aus dem Kanal 45 nach hinten vorsteht. Dadurch
wird die Lenkfähigkeit des Bootes verbessert.
Ferner nicht dargestellt sind die elektrischen
Versorgungsleitungen für den Elektromotor 30 und die zu
dessen Betrieb erforderlichen Batterien, die
beispielsweise unter Platte 5 in der Leckwanne 4 Platz
finden können. Selbstverständlich können die Batterien
auch an anderer Stelle des Bootes, beispielsweise unter
den Sitzen untergebracht sein.
Für größere Boote kann die Erfindung auch in der Weise
ausgestattet sein, daß in der Heckwanne 10
nebeneinander zwei gleich dimensionierte Elektromotoren
parallel angeordnet sind, deren Abtriebswellen, jeweils
mit einem eigenen Propeller bestückt, in den
entsprechend verbreiterten Kanal 45 reichen.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung
zeigt zunächst, in welcher Weise ein für einen
herkömmlichen, mit Kraftstoff betriebenen
Außenbordmotor ausgerüstetes Boot statt dessen mit einem
Elektroantrieb bestückt werden kann. Darüber hinaus
zeigt das dargestellte Ausführungsbeispiel eine
entscheidende Verbesserung der Umströmung des Hecks des
Bootes durch die besondere Formgestaltung der
Heckwanne, die vermeidet, daß ein wesentlicher Teil der
Antriebsenergie lediglich in aufbrausende Wellenbildung
verschwendet wird. Dadurch wird es möglich, mit relativ
geringem Energieaufwand und damit einem wenig Raum
beanspruchenden Elektromotor Fahrleistungen und
Reichweiten zu erzielen, die für einen Elektroantrieb
bisher für nicht erreichbar gehalten
wurden.
Claims (13)
1. Außenborder mit Spiegel, an welchem ein Motor mit
Propeller befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Motor ein außen am Spiegel (2) befestigter
Elektromotor (30) ist.
2. Boot nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Elektromotor (30) in einer am Spiegel (2)
befestigbaren Wanne (10) beherbergt ist, deren
Seitenborde (20, 22) die Bootsborde strömungsmäßig
glatt fortsetzen und zu einer Heckpartie (25)
zusammenlaufen.
3. Boot nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wannenboden (26) den Bootsboden strömungsmäßig
glatt fortsetzt und nach hinten und oben ansteigt.
4. Boot nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß am Wannenboden (26) zwei
parallele starke Stege (40, 42) ausgebildet sind,
die unter dem Wannenboden (26) einen
halbkreisförmigen Kanal (45) bilden, in welchem der
Propeller (50) angeordnet ist.
5. Boot nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ruder (52) in dem Kanal (45) angeordnet ist.
6. Boot nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ruder die Form eines Zylindermantelabschnitts
hat.
7. Boot nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wanne oben durch eine
schwenkbare Klappe (14) abgedeckt ist.
8. Boot nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wanne (10) niedriger ist
als die Oberkante des Spiegels (2).
9. Boot nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Propeller (50) auf der
Abtriebswelle des Elektromotors (30) sitzt.
10. Boot nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß auf den Unterseiten der Stege
(40, 42) ein halbzylindrisches Leitblech (46)
befestigt ist.
11. Boot nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Elektromotor (30) in einer
im Wannenboden (26) ausgebildeten Mulde (28)
befestigt ist.
12. Boot nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ruder (52) über einen Teil,
etwa 1/3, seiner axialen Länge aus dem Kanal (45)
nach hinten vorsteht.
13. Boot nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß parallel zu und neben dem
Elektromotor (30) ein weiterer Elektromotor
angeordnet ist, wobei die Abtriebswellen beider
Elektromotoren mit je einem Propeller versehen
sind.
Priority Applications (2)
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Publications (1)
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