DE19753926C1 - Trimmklappe - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Trimmklappe für Motor-Boote und -Jachten, die mit einem Gelenkanschluß am Spiegelheck des Bootes oder der Jacht schwenk­ bar gelagert und mit einem im Bereich des Spiegelhecks angeordneten Stell­ trieb verschwenkbar ist.

Derartige Trimmklappen werden insbesondere bei schnellen Motor-Booten oder -Jachten eingesetzt, um die bei schneller Fahrt des Bootes oder der Jacht durch am Bootskörper angreifende Strömungskräfte so zu kompen­ sieren, daß das Boot eine gewünschte Trimmlage einnimmt. Die gewünschte Trimmlage wird durch geeignete Winkeleinstellung der Trimmklappen erreicht. Dadurch werden auch die Propulsionsverhältnisse am Propeller oder an den Propellern verbessert.

Aus der Praxis sind Trimmklappen in verschiedenen Ausführungen bekannt. Sie bestehen in der Regel aus metallischen Platten, an denen jeweils ein oder mehrere Stelltriebe angreifen. Gegebenenfalls können die Platten oberseitig Verstärkungsrippen oder Abkantungen aufweisen.

Bei schnellen Motor-Booten oder -Jachten mit einem oder mehreren Motoren werden die Abgase des Motors oder der Motoren durch im Spiegelheck angeordnete Abgasaustritte ins Freie geleitet. Das ist mit erheblichen Geräuschen verbunden. Zwar gibt es Motor-Boote oder -Jachten, die zwischen dem Motor oder den Motoren und dem Abgasaustritt einen Schalldämpfer aufweisen, das erfordert jedoch einen erheblichen kon­ struktiven Aufwand.

Aufgabe der Erfindung ist es, bei Motor-Booten oder -Jachten, die mit wenig­ stens einer Trimmklappe ausgerüstet sind, die am Abgasaustritt ent­ stehenden Geräusche zu reduzieren.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Trimmklappe wenigstens einen von der dem Spiegelheck zugewandten Seite ausgehenden Kanal aufweist, der spiegelheckseitig an einen dort aus dem Spiegelheck austretenden Abgas- und/oder Kühlwasseraustritt anschließbar ist. Da Trimmklappen auch während der Fahrt zumindest bereichsweise getaucht sein können, werden die am Abgasaustritt der Trimmklappe auftretenden Geräusche ganz erheblich gedämpft. Die Geräuschdämpfung kann noch verbessert werden, wenn das freie Ende des Kanals, also der Abgasaustritt an der Trimmklappe, mit einer flexiblen Lippe, z. B. aus Gummi, oder mit einer schwenkbaren Klappe abgedeckt ist, die vom Abgasstrom verschwenkt wird und die Geräusche in Richtung auf das Wasser ablenkt. Die bekannten Vorteile der Trimmklappe im Hinblick auf Einstellung der Trimmlage und die damit verbun­ dene Verbesserung der Propulsionsverhältnisse am Propeller oder an den Propellern bleiben erhalten.

Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die Trimmklappe als kastenförmiges, kanalbildendes Hohlprofil ausgebildet, das an der dem Spie­ gelheck zugewandten Seite und der zu dieser parallelen, freien Seite offen ist. Vorzugsweise kann das Hohlprofil eine im wesentlichen ebene Oberseite aufweisen. Zwischen der Oberseite und der Unterseite des Hohlprofils kann wenigstens eine Versteifungsrippe angeordnet sein, die die Stabilität des Hohlprofils gegenüber den am Hohlprofil angreifenden Strömungskräften verbessert. Die Versteifungsrippe kann sich im wesentlichen senkrecht zu der durch den Gelenkanschluß definierten Schwenkachse erstrecken.

Die Trimmklappe übernimmt damit eine weitere Funktion, nämlich die Weiter­ leitung der Abgase bis zu einem Abgasaustritt, der sich unter der Wasser­ oberfläche befindet. Weil dadurch am Motor oder an den Motoren ein höherer Abgasgegendruck erzeugt wird, ist es vorteilhaft, wenn die Trimm­ klappe nach unten bis in den Bereich üblicher Trimmeinstellungen und nach oben so weit verschwenkbar ist, daß ihre freie Seite, also der Abgasaustritt der Trimmklappe, sich über der Wasseroberfläche befindet. Dadurch kann der Abgasgegendruck reduziert werden und der Motor oder die Motoren geben eine höhere Leistung ab.

Das ästhetische Aussehen der Trimmklappe wird durch das kastenförmige Hohlprofil mit im wesentlichen ebener Oberseite bestimmt. Der am Kasten­ profil angreifende Stelltrieb kann ebenfalls abgedeckt werden, wenn eine flexible Abdeckung für den Stelltrieb vorgesehen wird, die sich zwischen der Oberseite des Hohlprofils und dem Spiegelheck erstreckt.

Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert; es zeigen:

Fig. 1 schematisch und in perspektivischer Darstellung eine Trimm­ klappe,

Fig. 2 schematisch und teilweise einen Längsschnitt durch ein Motor- Boot mit zumindest einer Trimmklappe,

Fig. 3 teilweise der Gegenstand nach Fig. 1 in einer anderen Funktionsstellung.

Die in Fig. 1 dargestellte Trimmklappe 1 besteht aus einem kastenartigen Hohlprofil mit Oberseite 2, dazu paralleler Unterseife 3 und Seitenteilen 4, 5, die die Oberseite 2 und die Unterseite 3 miteinander verbinden, so daß das Hohlprofil einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt besitzt. Im Inneren der Trimmklappe 1 erstreckt sich zwischen Oberseite 2 und Unterseite 3 wenigstens eine Versteifungsrippe 6. Die Trimmklappe 1 weist außerdem ein Anschlußelement 7 für einen Stelltrieb 8 auf. Der Stelltrieb 8 ist bei der dargestellten Ausführung ein hydraulischer Hubzylinder. Es kann sich aber auch um einen elektromotorischen Stelltrieb handeln.

In Fig. 2 ist teilweise ein schnelles Motorboot 9 mit Spiegelheck 10 wieder­ gegeben. Am Spiegelheck 10 ist sowohl auf der Backbordseite als auch auf der Steuerbordseite jeweils eine Trimmklappe in einem üblichen Gelenk­ anschluß 11 schwenkbar gelagert. Der Stelltrieb 8 greift einerseits an der Trimmklappe 1 und andererseits am Bootskörper im Bereich des Spiegel­ hecks 10 an. Zwischen der ebenen Oberseite 2 der Trimmklappe 1 und dem Spiegelheck 10 erstreckt sich eine flexible Abdeckung 12 für den Stelltrieb 8.

Im Motor-Boot 9 sind ein oder mehrere Motoren 13 angeordnet, die auf zuge­ ordnete, nicht dargestellte Propeller arbeiten. Nur ein Motor 13 ist dargestellt. Von dem Motor 13 geht eine Abgasleitang 14 aus, die mit einem Krümmer 15 bis über die Wasseroberfläche 16 (im Ruhezustand des Bootes) verläuft und sich bis in den unteren Bereich des Spiegelhecks 10 erstreckt, so daß ihre Mündung 17 der offenen, dem Spiegelheck 10 zugewandten Seite der als Hohlprofil ausgebildeten Trimmklappe 1 gegenüber liegt. Zwischen der Mün­ dung 17 und der offenen Seite des Hohlprofils sind nicht dargestellte Dich­ tungen oder dergleichen angeordnet.

Bei laufendem Motor 13 werden die Abgase über die Abgasleitung 14 und durch die als Hohlprofil ausgebildete Trimmklappe 1 hindurch bis zur freien Seite der Trimmklappe 1 geleitet, wo sie austreten. Das ist durch einen Pfeil 18 angedeutet. Die Geräuschentwicklung wird dadurch erheblich reduziert, zumindest solange, wie sich die Trimmklappe 1 bzw. ihre freie Seite unter Wasser befindet. Im übrigen kann die Trimmklappe 1 in üblicher Weise mit Hilfe des Stelltriebs 8 zur Einstellung gewünschter Trimmlagen des Motor-Bootes 9 verschwenkt werden.

In Fig. 3 ist dargestellt, daß die Trimmklappe 1 auch soweit nach oben ver­ schwenkt werden kann, daß ihre freie Seite sich oberhalb der Wasserober­ fläche 16 befindet. Dadurch wird der Abgasgegendruck am Motor 13 reduziert und der Motor kann seine maximale Leistung abgeben.

Claims (8)

1. Trimmklappe für Motor-Boote und -Jachten, die mit einem Gelenkanschluß am Spiegelheck des Bootes oder der Jacht schwenkbar gelagert und mit einem im Bereich des Spiegelhecks angeordneten Stelltrieb verschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Trimmklappe (1) wenigstens einen von der dem Spiegelheck (10) zugewandten Seite ausgehenden Kanal aufweist, der spiegel­ heckseitig an einen dort aus dem Spiegelheck austretenden Abgas- und/oder Kühl­ wasseraustritt (17) anschließbar ist.

2. Trimmklappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trimmklappe (1) als kastenförmiges, kanalbildendes Hohlprofil ausgebildet ist, daß an der dem Spiegelheck (10) zugewandten Seite und an der zu dieser parallelen, freien Seite offen ist.

3. Trimmklappe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil eine im wesentlichen ebene Oberseite (2) aufweist.

4. Trimmklappe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil zwischen Oberseite (2) und Unterseite (3) wenigstens eine Verstei­ fungsrippe (6) aufweist.

5. Trimmklappe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungsrippe (6) sich senkrecht zu der durch den Gelenkanschluß (11) defi­ nierte Schwenkachse erstreckt.

6. Trimmklappe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß sie nach unten bis in den Bereich üblicher Trimmstellungen und nach oben soweit verschwenkbar ist, daß ihre freie Seite sich über der Wasseroberfläche (16) befindet.

7. Trimmklappe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine flexible Abdeckung (12) für den Stelltrieb (8), die sich zwischen der Oberseite (2) des Hohlprofils und dem Spiegelheck (10) erstreckt.

8. Trimmklappe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das freie Ende des Kanals mit einer flexiblen Lippe oder einer schwenkbaren Klappe abgedeckt ist.