DE4230317A1 - Doppelriemchenstreckwerk für eine Spinnmaschine - Google Patents

Doppelriemchenstreckwerk für eine Spinnmaschine

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Description

Die Erfindung betrifft ein Doppelriemchenstreckwerk für eine Spinnmaschine, insbesondere für eine Ring- oder Düsenspinnma­ schine, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist bereits bekannt, das durch ein Doppelriemchenstreck­ werk hindurchgeführte Faserband vor dem Eintreten in einen Klemmspalt eines Walzenpaares durch einen Kondensor seitlich zusammenzufassen, um die Fasern des Bandes seitlich zu füh­ ren und ein Auseinanderdriften des Faserbandes zu verhindern (EP 0 449 073 A1; EP 0 417 614 A1; DE 38 41 346 A1). Ein Nachteil der bekannten, mit einem oder mehreren Kondensoren arbeitenden Streckwerke ist, daß durch die Anordnung der Kon­ densoren der Verzugsvorgang gestört wird, so daß die durch den Kondensor bedingten vorteilhaften Wirkungen allein auf­ grund seines Vorhandenseins zumindest teilweise wieder aufge­ hoben werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein weiteres Doppelriemchenstreckwerk der eingangs genannten Gattung zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird es möglich, das Faserband am Ende des Vorverzugsfeldes direkt vor dem Klemm­ spalt der Doppelriemchenbandführung seitlich zusammenzufas­ sen, ohne den Vorverzug zu stören. Insbesondere wird die Kraft, mit der die Doppelriemchenwalzen im Bereich des Klemm­ spaltes zusammengedrückt werden, durch den nur an der Riem­ chenunterwalze anliegenden Kondensor praktisch nicht beein­ trächtigt. Dabei ermöglicht der zweiteilig ausgebildete Kon­ densor, daß die Fasern des Faserbandes ausschließlich seit­ lich geführt werden können.
Um das Streckwerk, und insbesondere dessen Kondensor optimal an die unterschiedlichen Anforderungen an ein Streckwerk bei verschiedenen Spinnmaschinen und bei der Verarbeitung ver­ schiedener Faserarten anpassen zu können, ist die Weiterbil­ dung der Erfindung nach Anspruch 2 vorgesehen.
Eine besonders einfache Ausgestaltung der Erfindung ist im Anspruch 3 beschrieben.
Die genaue Ausrichtung der beiden Kondensorteile gegeneinan­ der wird durch die Merkmale des Anspruchs 4 sichergestellt.
Um das seitliche Zusammenfassen des Faserbandes weiter zu verbessern und insbesondere eine Führung des Faserbandes auf seiner Unter- oder Oberseite zu vermeiden, sind die Ausge­ staltungen nach Anspruch 5 und 6 vorgesehen.
Aufgrund der Merkmale des Anspruchs 7 läßt sich der Konden­ sor besonders dicht vor dem Klemmspalt der Doppelriemchen­ bandführung anordnen.
Die Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 8 ermöglicht dabei eine einwandfreie Positionierung des Kondensors dicht vor dem Klemmspalt, ohne daß der Kondensor keilartig in den Einzugszwickel vor der Doppelriemchenbandführung hineingezo­ gen werden würde, und so die Riemchenwalzen auseinanderdrü­ cken könnte.
Damit das Faserband der bei derartigen Streckwerken üblichen seitlichen Changierbewegung folgen kann, sind die Merkmale des Anspruchs 9 zweckmäßig.
Besonders vorteilhafte Befestigungsmöglichkeiten für den Kon­ densor bei dem erfindungsgemäßen Streckwerk sind in den An­ sprüchen 10 bis 14 beschrieben.
Dabei wird durch die Schwenkmöglichkeit des Kondensors um die Achse der Oberwalze und seine drehbare Anordnung am Bü­ gel, die vorzugsweise im Bereich des Einzugstrichters vorge­ sehen ist, erreicht, daß zwischen dem Kondensor und dem unte­ ren Riemchen wirkende Reibungskräfte besonders gering werden und die Anpresskraft für die Riemchen praktisch nicht beein­ flussen. Die Ausführung nach Anspruch 15 ist in der Praxis bevorzugt.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Doppel­ riemchen-Streckwerks und
Fig. 2 eine schematische Ansicht des Streckwerks der Fig. 1 in Richtung der Pfeile II in Fig. 1.
In den beiden Figuren der Zeichnung sind einander entspre­ chende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wie in Fig. 1 gezeigt, wird ein gedrehtes oder ungedrehtes Vorgarn bzw. Faserband 10 einem Einzugswalzenpaar 11, 12 zu­ geführt. Das Faserband 10 durchläuft dann ein Vorverzugsfeld 13, in dessen Endbereich, in Faserbandtransportrichtung dicht vor einem Klemmspalt 14 eines Doppelriemchenwalzenpaa­ res 15, 16 ein Kondensor 17 angeordnet ist, und wird durch den Klemmspalt 14 zwischen aneinanderliegende Trümer 18, 19 der Riemchen 20, 21 eingeführt. Anschließend durchläuft das Faserband 10 ein Hauptverzugsfeld 22 und nachfolgend ein Lie­ ferwalzenpaar 23, 24. Das das Lieferwalzenpaar 23, 24 verlas­ sende, verzogene Faserband 10′ wird dann einer nicht darge­ stellten Spinnstelle zugeführt, wo es zu einem Garn verspon­ nen wird.
Das über die Riemchenoberwalze 16 geführte obere Riemchen 21 wird z. B. von einem nicht dargestellten Riemchenkäfig und das untere, über die Riemchenunterwalze 15 geführte Riemchen 20 wird z. B. von einem Führungselement 25 und gegebenen­ falls von weiteren nicht dargestellten Spannelementen umge­ lenkt.
Entsprechend Fig. 1 und 2 ist an jeder Seite des Kondensors 17 ein Lenker 26 vorgesehen, der jeweils mittels einer Halte­ stange 27 schwenkbar oder verdrehfest an dem Kondensor 17 angebracht ist. Die Lenker 26 sind mit ihren anderen Enden, an denen beispielsweise durchgehende Führungsbohrungen 28 vorgesehen sind, auf von Führungsstangen 29 gebildeten Achs­ lagerstücken schwenkbar und in Axialrichtung entsprechend den Doppelpfeilen 30 gleitend angeordnet. Die Führungsstan­ gen 29 sind dabei koaxial zur Drehachse A der Riemchenober­ walze 16 an dieser befestigt, so daß der Kondensor 17 paral­ lel zur Drehachse A, also quer zur Faserbandtransportrich­ tung eine Changierbewegung ausführen kann.
Auf der dem Doppelriemchenwalzenpaar 15, 16 zugewandten Sei­ te weist der Kondensor eine teilzylinderförmige Auflageflä­ che 30 auf, mit der er auf dem über die Riemchenunterwalze 15 geführten unteren Riemchen 20 vor dem Klemmspalt 14 auf­ liegt. An die Auflagefläche 30 schließt sich über eine Kante 31 eine teilzylindrische Fläche 32 an, die konzentrisch zur Riemchenoberwalze 16 angeordnet ist. Dabei ist zwischen der Fläche 32 und der dieser gegenüberliegenden Außenseite des oberen Riemchens 21 ein kleiner Abstand d vorgesehen, so daß der Kondensor 17 nicht in Berührung mit dem oberen Riemchen 21 kommt.
Nach Fig. 2 weist der Kondensor 17 als Kondensorteile eine erste und eine zweite Kondensorplatte 33 bzw. 34 auf, zwi­ schen denen ein Spalt 35 vorgesehen ist. Die beiden Konden­ sorplatten 33, 34 sind mit durchgehenden Gewindebohrungen 36, 37 versehen, die einander fluchtend gegenüberliegen, und die gegenläufige Gewinde aufweisen. In diese Gewindebohrun­ gen 36, 37 ist eine Stellschraube 38 eingesetzt, die ein Be­ tätigungsglied 39 und zwei Gewindeabschnitte 40, 41 auf­ weist. Die Breite B des Spaltes 35 läßt sich somit durch Be­ tätigen der Stellschraube 38 auf einfache Weise auf einen gewünschten Wert einstellen.
Um gegebenenfalls die Auflageflächen 30 an den beiden Konden­ sorplatten 33, 34 miteinander ausgerichtet zu halten, kann in der ersten Kondensorplatte 33 eine Führungsbohrung 42 vor­ gesehen sein, in die ein Stift 43, der an der zweiten Konden­ sorplatte 34 befestigt ist, gleitend eingreift.
Die beiden Kondensorplatten 33, 34 weisen an ihren einander gegenüberliegenden Seiten jeweils eine Einkerbung 44 bzw. 45 auf, die zusammen einen Führungstrichter 44, 45 bilden, des­ sen schmalste Stelle, die im Kantenbereich 31 zwischen der Anlagefläche 30 und der Fläche 32 liegt, gleich der Breite B des Spaltes 35 ist.
Beim Spinnbetrieb liegt der Kondensor 17 mit seiner Auflage­ fläche 30 auf dem unteren Riemchen 20 auf, wobei er mit sei­ nem Kantenbereich 31, in dem auch die schmalste Stelle des Einzugstrichters 44, 45 liegt, im Einzugszwickel des Doppel­ riemchenwalzenpaares 15, 16 kurz vor dessen Klemmspalt 14 angeordnet ist. Aufgrund dieser Anordnung des Kondensors 17 lassen sich die Fasern des vorverzogenen Faserbandes 10 nahe­ zu unmittelbar vor dem Erreichen des Klemmspalts 14 so dicht zusammenführen, daß das in dem Klemmspalt 14 einlaufende Fa­ serband die gewünschte Breite aufweist. Dabei wird insbeson­ dere verhindert, daß einzelne Randfasern seitlich aus dem Faserband ausweichen können, und daß der Verzugsvorgang gestört wird.
Ein weiterer Vorteil der schwenkbaren Variante der erfin­ dungsgemäßen Anordnung des Kondensors besteht darin, daß der Kondensor 17 nicht weiter in den Einzugszwickels des Doppel­ riemchenwalzenpaares 15, 16 hineingezogen werden kann, da eine infolge der Reibung zwischen der Auflagefläche 30 des Kondensors 17 und dem unteren Riemchen 20 auftretende Kraft­ komponente infolge der doppelt gelenkigen Anordnung des Kon­ densors 17 bewirkt, daß dieser nur mit einer gegenüber sei­ nem Gewicht verringerten Kraft auf dem unteren Riemchen 20 aufliegt. Hierdurch wird zum einen der Reibungseingriff zwi­ schen der Auflagefläche 30 des Kondensors 17 und dem unteren Riemchen 20 verringert, während zum anderen die von der Wel­ le 29 aufzunehmenden Abstützkräfte für den Kondensor 17 ins­ besondere senkrecht zur Richtung des Faserbandtransportes so klein gehalten werden kann, daß die Andruckkraft zwischen der Riemchenoberwalze 16 und der Riemchenunterwalze 15 prak­ tisch nicht beeinflußt wird.
In der Praxis bevorzugt ist eine verdrehfeste Anordnung.

Claims (15)

1. Doppelriemchenstreckwerk für eine Spinnmaschine, insbe­ sondere für eine Ring- oder Düsenspinnmaschine, mit einem Einzugswalzenpaar (11, 12), mit einem daran an­ schließenden Vorverzugsfeld (13), mit einem diesem fol­ genden Doppelriemchenwalzenpaar (15, 16), mit einem an dem Doppelriemchenwalzenpaar (15, 16) angeordneten Riem­ chenpaar (20, 21), dessen aneinanderliegende Trümer (18, 19) eine Doppelriemchenbandführung bilden, die sich von einem zwischen den Riemchenwalzen (15; 16) auf der Ein­ laufseite der Doppelriemchenbandführung gebildeten Klemm­ spalt (14) zu einem Lieferwalzenpaar (23, 24) hin er­ streckt, wobei zwischen dem Doppelriemchenwalzenpaar (15, 16) und den Lieferwalzen (23, 24) ein Hauptverzugs­ feld (22) vorgesehen ist, und mit einem Kondensor (17), der im Vorverzugsfeld (13) vor dem Klemmspalt (14) der Doppelriemchenbandführung angeordnet ist und der an einer der Walzen (15) des Doppelriemchenwalzenpaares (15, 16) abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensor (17) zwei Kondensorteile (33, 34) auf­ weist, die um die Drehachse (A) der anderen Walze (16) des Doppelriemchenwalzenpaares (15, 16) gemeinsam frei­ schwenkbar gelagert sind und zwischen denen ein zur Wal­ zen- und Faserbandtransportrichtung senkrecht angeordne­ ter Spalt (35) vorgesehen ist.
2. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensorteile (33, 34) in Walzenrichtung gegen­ einander verschiebbar aneinander gehalten sind, so daß die Breite (B) des Spaltes (35) zwischen ihnen einstell­ bar ist.
3. Streckwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensorteile (33, 34) durch eine Stellschraube (38) aneinandergehalten sind, die zwei Gewindeabschnitte (40, 41) mit gegenläufigen Gewinden aufweist, wobei je­ der Gewindeabschnitt (40, 41) mit einem der beiden Kon­ densorteile (33, 34) in entsprechenden Gewindebohrungen (36, 37) in Eingriff steht.
4. Streckwerk nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausrichtung der beiden Kondensorteile (33, 34) gegeneinander eine Gleitführung (42, 43) vorgesehen ist, welche vorzugsweise von einem sich in Walzenrichtung er­ streckenden Stift (43) gebildet ist, der an einem der beiden Kondensorteile (34) befestigt ist und in eine ent­ sprechende Bohrung (42) in dem anderen Kondensorteil (33) gleitend eingreift.
5. Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensorteile (33, 34) auf ihren einander gegen­ überliegenden Seiten in Höhe des Klemmspalts (14) zwi­ schen den Riemchenwalzen (15; 16) halbtrichterförmige Ausnehmungen (44, 45) aufweisen, die sich von der Faser­ bandeinlaufseite zur Faserbandauslaufseite hin verjün­ gen.
6. Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt (35) zwischen den Kondensorteilen (33, 34) über seine gesamte Länge senkrecht zur Faserbandtrans­ portrichtung auf der Auslaufseite des Kondensors (17) eine konstante Breite (B) aufweist.
7. Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensorteile (33, 34) mit ihren den Riemchen (20, 21) zugewandten Flächen (30, 32) zumindest im we­ sentlichen komplementär zum gegenüberliegenden Teil der Oberfläche der Riemchen (20, 21) ausgebildet sind.
8. Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kondensorteile (33, 34) im Betrieb auf dem unteren Riemchen (20) aufliegen und von dem oberen Riemchen (21) einen geringen Abstand (d) haben.
9. Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensor (17) in Richtung der Walzenachsen be­ weglich gelagert ist.
10. Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensor (17) durch zumindest einen sich seit­ lich über die Breite der Riemchen (20, 21) hinauser­ streckenden Bügel (26, 27) an einem Achslagerstück (29) an der Riemchenoberwalze (16) gelagert ist.
11. Streckwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügel (26, 27) im wesentlichen L-förmig sind und mit einem vorzugsweise als Haltestange (27) ausgebilde­ ten Schenkel am Kondensor (17) und mit dem anderen, vor­ zugsweise als Lenker (26) ausgebildeten Schenkel am Achs­ lagerstück (29) angeordnet sind.
12. Streckwerk nach den Ansprüchen 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der am Achslagerstück (29) angeordnete Schenkel (26) jedes Bügels um eine parallel zur Walzenachse liegende Achse schwenkbar gegenüber dem Kondensor (17) angeordnet ist.
13. Streckwerk nach den Ansprüchen 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß jedes einen Bügel (26, 27) haltende Achslagerstück (29) als mit der Drehachse (A) der Riemchenoberwalze (16) fluchtende Führungsstange (29) ausgebildet ist, auf der der Bügel (26, 27) in Richtung der Drehachse (A) der Riemchenoberwalze (16) verschiebbar angeordnet ist.
14. Streckwerk nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügel (26, 27) im Bereich eines von den halb­ trichterförmigen Ausnehmungen (44, 45) bildenden Einzugs­ trichter am Kondensor (17) angeordnet sind.
15. Streckwerk nach einem der Ansprüche 11, 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel (26) verdrehfest an dem Kondensor (17) angebracht ist.
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