DE4225842A1 - Vorrichtung zum Messen der Geschwindigkeit von Textilfäden an einer Wickeleinrichtung - Google Patents
Vorrichtung zum Messen der Geschwindigkeit von Textilfäden an einer WickeleinrichtungInfo
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Description
Vorrichtung zum Messen der Geschwindigkeit von Textilfäden an
einer Wickeleinrichtung.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Messen der
Geschwindigkeit von Textilfäden an einer Wickeleinrichtung mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des ersten Anspruches.
Textilmaschinen, an denen Textilfäden in Richtung ihrer
Längsachse bewegt und anschließend aufgewickelt werden,
benötigen in vielen Fällen auch eine Überwachungseinrichtung
für die Geschwindigkeit beziehungsweise die Länge des
transportierten und dann aufgewickelten Textilfadens. Das
Ergebnis wird beispielsweise verwendet, um Abweichungen der
Geschwindigkeit zu korrigieren oder auch möglichst genaue
Kenntnis über die Länge des aufgewickelten Fadens zu erlangen.
Zum Beispiel an Spulmaschinen, die Kreuzspulen herstellen,
besteht oft die Forderung, daß alle fertiggestellten
Kreuzspulen möglichst exakt die gleiche Fadenlänge aufweisen.
Das ist vor allem dann erforderlich, wenn diese Kreuzspulen
später auf ein Gatter aufgesteckt, gemeinsam abgezogen und
geschärt oder gezettelt werden. Unterschiedliche Fadenlängen
führen in einem solchen Fall zum Verbleib unterschiedlich
großer Fadenreste auf den Kreuzspulhülsen. Das führt bei
hochwertigem Fadenmaterial zu nicht hinnehmbaren Verlusten.
Weit verbreitet zur Bestimmung der Fadenlänge an derartigen
Kreuzspulmaschinen ist es, die Umdrehungen der Kreuzspule oder
auch der Antriebswalze für die Kreuzspule zu zählen und über
den Umfang der Kreuzspule beziehungsweise der Antriebswalze die
aufgespulte Fadenlänge zu bestimmen. Da der Umfang der
Antriebswalze konstant ist, ist die Ermittlung der
Umfangsgeschwindigkeit unproblematisch. Allerdings ist der
auftretende Schlupf zwischen Antriebswalze und Kreuzspule eine
erhebliche Fehlergröße. Diese kann zwar reduziert werden, indem
ein Korrekturfaktor eingeführt wird, jedoch ist auch der
verbleibende Fehler noch relativ groß.
Die Messung der Spulenumdrehungen ist ebenfalls
unproblematisch. Problematisch jedoch ist die genaue Bestimmung
des sich während der Spulenreise ändernden Durchmessers und
damit Umfang der Kreuzspule. Wird als Maß für den Spulenradius
der Drehwinkel des Spulenrahmens verwendet, treten durch
Abweichungen im Auflagedruck der Spule auf der Antriebswalze
auch dabei erhebliche Fehler auf.
Es sind auch eine Vielzahl von Verfahren bekannt, die durch
Kontakt mit dem Faden die Fadengeschwindigkeit ermitteln. Ein
solches Verfahren erhöht die Fadenspannung und ist aufgrund der
Trägheit des mitbewegten Teiles für höhere
Umspulgeschwindigkeiten ungeeignet.
Um die genannten Nachteile zu vermeiden, wurde in der
EP 0 000 721 A1 vorgeschlagen, die Fadengeschwindigkeit über
zwei in festem Abstand zueinander angeordnete, berührungslos
arbeitende Sensoren zu ermitteln. Dafür kommen zum Beispiel
optisch oder kapazitiv arbeitende Sensoren in Frage. Diese
Sensoren ermitteln stochastische Fadensignale in Form analoger
Rauschsignale, die sich aus Unregelmäßigkeiten der
Fadenoberfläche oder Fadenmasse in Längsrichtung des Fadens
ergeben. Das stromauf zur Fadenlaufrichtung ermittelte
stochastische Signal wird zeitlich so weit verschoben, bis es
maximale Ähnlichkeit mit dem am stromab angeordneten Sensor
ermittelten stochastischen Signal hat. Die dabei ermittelte
Verzögerung des ersten Signals entspricht der Zeitspanne, die
der Faden vom ersten zum zweiten Sensor benötigt. Da der
Abstand der beiden Sensoren bekannt ist, läßt sich auf diese
Weise ohne weiteres die Fadengeschwindigkeit ermitteln. Jedoch
sind die mathematischen Operationen, die üblicherweise als
Kreuzkorrelationsverfahren bezeichnet werden, mit einem
gewissen Zeitaufwand verbunden. Das ist unproblematisch, wenn
der Faden keine oder nur sehr geringe Beschleunigungen erfährt.
Schnelle Geschwindigkeitsänderungen, wie sie beim Spulprozeß
zum Beispiel nach Fadenbruch oder Kopswechsel auftreten, lassen
sich auf diese Weise nicht mehr so beherrschen, daß eine genaue
Messung erfolgen kann.
Die Kreuzkorrelationsfunktion besitzt neben dem Hauptmaximum
jedoch noch weitere Maxima. Steht nun nicht genügend
Auswertungszeit zur Verfügung, kann als Wert für die
Zeitverzögerung aufgrund des Einrastens in einem Nebenmaximum
ein falscher Wert ermittelt werden. Das ließe sich nur
vermeiden, wenn eine längere Auswertungszeit zur Verfügung
stehen würde, was jedoch bei sich derart ändernden
Fadengeschwindigkeiten nicht der Fall ist.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein derartiges Verfahren
so weiterzuentwickeln, daß eine hohe Meßgenauigkeit auch bei
Geschwindigkeitsänderungen des Fadens erhalten bleibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des ersten Anspruches gelöst.
Durch die Erfindung werden die Vorteile von zwei verschiedenen
Verfahren zur Ermittlung der Geschwindigkeit insbesondere eines
Textilfadens vereinigt, wobei im wesentlichen deren Nachteile
eliminiert werden. Während die Verwendung eines Signalgebers,
der der Fadengeschwindigkeit angenähert proportionale Signale
abgibt und zum Beispiel die Drehzahl der Antriebstrommel oder
der Kreuzspule erfaßt, den eingangs bereits erläuterten
Nachteil unzureichender Meßgenauigkeit besitzt, haben
Korrelationsverfahren den Nachteil, daß sie nicht flexibel auf
Geschwindigkeitsänderungen, das heißt, insbesondere nicht
schnell genug, reagieren können. Die Erfindung macht sich nun
die Meßgenauigkeit eines Korrelationsverfahrens mit Hilfe eines
Laufzeitkorrelators in vollem Umfang zunutze. Durch die
Bereichsvorgabe für eine Modellaufzeit mit Hilfe der vom
Signalgeber kommenden Signale wird erreicht, daß der Regelkreis
des Laufzeitkorrelators sehr schnell auf das richtige
Totzeitmaximum der Kreuzkorrelationsfunktion einrastet. Es ist
demzufolge kein hoher Rechenaufwand mit daraus folgender hoher
Rechenzeit erforderlich, um das richtige Maximum der
Kreuzkorrelationsfunktion und damit die der tatsächlichen
Laufzeit T entsprechende Modellaufzeit zu ermitteln.
Geschwindigkeitsabweichungen, die bei Spulunterbrechung oder
auch schon im Rahmen der sogenannten Bildstörung auftreten,
führen zur sofortigen und exakten Nachregelung der
Modellaufzeit oder sogenannten Modelltotzeit τ und damit dem
exakten Erfassen der Momentangeschwindigkeit zu jedem
Zeitpunkt. Die Ermittlung der Geschwindigkeit erfolgt dabei mit
Hilfe eines Dividiergliedes, in dem der feste Abstand L
zwischen den beiden Sensoren gespeichert beziehungsweise
eingestellt ist.
Die Erfindung ist durch die Merkmale der Ansprüche 2 bis 10
vorteilhaft weitergebildet.
Als Signalgeber zur Erzeugung von der Fadengeschwindigkeit
angenähert proportionalen Signalen kann ein üblicherweise an
zum Beispiel modernen Kreuzspulmaschinen vorhandener
Impulsaufnehmer dienen, der magnetische Impulse eines mit der
Antriebstrommel fest verbundenen Polrades aufnimmt. Ebenso ist
ein entsprechender Drehimpulsaufnehmer direkt an der Kreuzspule
denkbar, dessen Impulse beispielsweise mit der Winkelstellung
des Spulenrahmens gekoppelt werden, um den die
Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule im Verhältnis zu deren
Drehzahl beeinflussenden Durchmesser derselben berücksichtigen
zu können. In beiden Fällen wird eine flexible Anpassung der
Meßergebnisse an sich ändernde Spulgeschwindigkeiten erreicht.
Die unzureichende Meßgenauigkeit ist ohne Einfluß, da die dem
Laufzeitkorrelator zugeführten Signale, wie bereits erläutert,
nur der Bereichsvorgabe dienen.
Vorteilhaft ist der Impulsaufnehmer ausgangsseitig mit einem
Frequenz-/Spannungsumwandler verbunden, mit dessen
Ausgangssignalen die Bereichsvorgabe für das Einrasten des
Regelkreises des Laufzeitkorrelators erfolgt. Er ist dazu mit
einem Rückkopplungsintegrator des Regelkreises des
Laufzeitkorrelators verbunden.
Statt der Verarbeitung analoger Signale kann auch eine digitale
Signalverarbeitung vorgesehen werden, die mit geringerem
Aufwand und hoher Genauigkeit realisiert werden kann. Dazu sind
den Sensoren Trigger nachgeschaltet und ist das analoge
Verzögerungsglied für die Zeitverzögerung um die Modelltotzeit
τ durch ein Schieberegister ersetzt.
Zur Verbesserung der Signalausbeute können den Triggern
Differenzierer vorgeschaltet werden. Auf diese Weise werden
nicht nur die Null-Durchgänge der Signale, sondern alle
Extremwerte erfaßt.
Für die Ermittlung der Lauflänge des Textilfadens ist dem
Dividierglied, welches die Momentanwerte der
Fadengeschwindigkeit ermittelt, ein Integrator nachgeschaltet,
der die Lauflänge des Textilfadens kumulativ ermittelt. Das
Ergebnis kann dann angezeigt werden und bei Erreichen eines
Grenzwertes, inbesondere der SOLL-Fadenlänge der Kreuzspule,
kann die Spulstelle für den Kreuzspulenwechsel angehalten
werden. Dabei ist gewährleistet, daß die SOLL-Fadenlänge sehr
exakt erreicht ist.
Der Regelkreis des Laufzeitkorrelators kann auf
unterschiedliche Weise gestaltet werden. Dem
Rückkopplungsintegrator, der ein Verzögerungsglied
beziehungsweise ein Schieberegister verstellt, kann
eingangsseitig mit einem Multiplikator oder mit einem
Phasendetektor verbunden sein. In beiden Fällen werden dem
Rückkopplungsintegrator Signale zugeführt, die der Abweichung
vom Abgleichpunkt des Regelkreises proportional sind. Bei
Verwendung eines Phasendetektors läßt sich die Schaltung mit
relativ einfachen Mitteln realisieren, wobei die daraus
resultierende Messgenauigkeit des Laufzeitkorrelators gleich
ist.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Schaltung zur
Bestimmung der Fadengeschwindigkeit beziehungsweise
Lauflänge mit Analogbauteilen,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung, jedoch mit
digitaler Signalverarbeitung,
Fig. 3a die Analogdarstellung des zeitlichen Verlaufes
stochastischer Fadensignale,
Fig. 3b die Signumfunktion zu Fig. 3a,
Fig. 3c die Signumfunktion nach vorheriger Differentiation der
Signale und
Fig. 4 eine im wesentlichen der Fig. 2 entsprechende
Darstellung, jedoch mit in den Regelkreis des
Laufzeitkorrelators eingebautem Phasendetektor.
Zunächst soll an dieser Stelle nochmals festgestellt werden,
daß es sich bei vorliegendem Verfahren in erster Linie um die
Ermittlung der Geschwindigkeit eines Textilfadens auf Basis der
Korrelationsrechnung handelt. Der dafür eingesetzte
Laufzeitkorrelator 7 (Fig. 1) beziehungsweise 18 (Fig. 2) ist
ein in wesentlichen Merkmalen bekannter Closed-Loop-Korrelator,
bei dem mit Hilfe des Regelkreises eine Zeitverzögerung des
Signals eines ersten Sensors 6 beziehungsweise 17 so
eingestellt wird, daß eine maximale Korrelation des
zeitverzögerten ersten Signales mit dem Signal des zweiten
Sensors 6′ beziehungsweise 17′ erreicht wird. Dazu muß der
Regelkreis auf dem Nulldurchgang der differenzierten
Kreuzkorrelationsfunktion einrasten. Für das richtige Einrasten
wird einem Rückkopplungsintegrator 11 beziehungsweise 25 ein
Bereich vorgegeben, in dem das zutreffende Maximum der
Modelltotzeit τ liegt.
Im Zusammenhang mit Fig. 1 sollen ganz kurz zusammengefaßt auch
die an sich bekannten mathematischen Zusammenhänge erläutert
werden.
Ein Textilfaden 1 wird auf eine als Auflaufspule dienende
Kreuzspule 2 aufgewunden, die in einer Spulenhalterung 3
drehbar gelagert ist. Diese Kreuzspule 2 wird mit Hilfe einer
Antriebswalze 4 an ihrem Umfang angetrieben, während der Faden
dabei mit Hilfe einer in der Antriebswalze 4 vorhandenen
Kehrgewindenut changiert wird. Auf die übrigen Details einer
Spulmaschine wurde verzichtet, da sie bekannt sind und im
Rahmen vorliegender Erfindung keine weitere Bedeutung haben.
In einem Meßkopf 5 sind mit einem gegenseitigen Abstand L zwei
Sensoren 6 und 6′ in Fadenlaufrichtung hintereinander
angeordnet. Bei diesen Sensoren 6 beziehungsweise 6′ handelt es
sich um berührungsfrei arbeitende Sensoren, die zum Beispiel
auf optischer oder kapazitiver Basis arbeiten. Sie erfassen
eine stochastische Funktion des Textilfadens 1, die
insbesondere durch Masse- beziehungsweise Volumenschwankungen
des Textilfadens 1 gebildet wird.
Da davon ausgegangen werden kann, daß die genannten
Charakteristika des Textilfadens 1 sich zwischen den beiden
berührungsfrei arbeitenden Sensoren 6, 6′ nicht ändern, kann
darauf geschlossen werden, daß die vom Sensor 6 ermittelten
Charakteristika um eine Laufzeit T verzögert auch am Sensor 6′
meßbar sind. Damit ergibt sich eine sehr gute Korrelation der
beiden Signale. Grob gesagt muß die Modelltotzeit τ so lange
verändert werden, bis sich maximale Korrelation ergibt. In
diesem Fall ist die Modelltotzeit τ gleich der tatsächlichen
Laufzeit T.
Werden die vom Sensor 6 ermittelten Signale mit der Funktion
x(t) bezeichnet und die Signale vom Sensor 6′ mit y(t) ist im
Idealfall davon auszugehen, das y(t) = x(t-T). Um nun T zu
ermitteln, muß x(t) künstlich so lange um die Modelltotzeit τ
verzögert werden, bis die Abweichungen e(t) im quadratischen
Sinne minimal werden, das heißt, daß der mathematische
Erwartungswert E gegen O geht. Daraus ergibt sich nachfolgende
Bedingung für den Erwartungswert E:
E{[y(t)-(t-τ)]·x(t-τ)}0.
Da der Erwartungswert E, der ein Mittelwert ist, rechts und
links vom Abgleichpunkt τ = T verschiedene Vorzeichen hat,
ergibt sich eine Regelabweichung eines normalen Regelkreises.
Mathematisch handelt es sich dabei um ein Gradientenverfahren.
Zur Realisierung dieser Regelfunktion beziehungsweise Erfüllung
der oben genannten Gleichung ist der Laufzeitkorrelator 7 in
Fig. 1 gut geeignet. Die Signalfolge x(t) wird einem
Verzögerungsglied 12 zugeführt, welches diese Signalfolge um
die Modelltotzeit τ verschiebt. Daraus ergibt sich eine
Signalfolge des Modells yM = x(t-τ), die zum einen einem
Differenzierer 13 und zum anderen einem Abgleichpunkt 12′
zugeführt werden. Dem Abgleichpunkt 12′ wird aber auch die
nicht zeitverzögerte Signalfolge y(t) des Sensors 6′ zugeführt.
Die Abweichung e(t), die demzufolge der Differenz
y(t)-x(t-τ) entspricht, wird einem Multiplizierer 14 als
ein Faktor zugeführt. Der andere Faktor gemäß obiger Gleichung
wird im Differenzierer 13 durch Differentiation der
zeitverzögerten Signalfolge x(t-τ) gebildet. Das im
Multiplizierer 14 gebildete Produkt wird dann in den
Rückkopplungsintegrator 11 eingespeist, der seinerseits eine
Verbindung zum Verzögerungsglied 12 besitzt und dort bei
Abweichungen zwischen τ und T die Modelltotzeit nachregelt.
Ist die Abweichung e(t) null, was dem stabilen Zustand des
Systemes entspricht, gibt auch der Rückkopplungsintegrator 11
keine Impulse an das Verzögerungsglied 12, so daß am Modell,
das heißt, der Einstellung-der Modelltotzeit τ keine Änderung
vorgenommen wird. Die Modelltotzeit τ ist dann identisch mit
der Fadenlaufzeit im Sensor, was dem Korrelationsmaximum
entspricht.
Wie bereits erläutert, besteht bei diesem Verfahren die Gefahr,
daß zunächst der Laufzeitkorrelator auf einem Nebenmaximum, das
heißt, einem falschen Abgleichpunkt, einrastet, wodurch, je
nach Dauer bis zum Einrasten im richtigen Maximum über eine
bestimmte Zeit eine von der tatsächlichen Laufzeit T
abweichende Größe der Geschwindigkeitsermittlung zugrundegelegt
wird.
Um das zu vermeiden, werden von einem Sensor beziehungsweise
Impulsaufnehmer 8, zum Beispiel einem Hallsensor, magnetische
Impulse von einem mit der Antriebstrommel 4 verbundenen Polrad
aufgenommen. Die Dichte der Impulsfolge ist dabei ein Maß für
die Umfangsgeschwindigkeit der in ihrem Durchmesser bekannten
Antriebstrommel und damit auch annähernd für die
Geschwindigkeit des laufenden Textilfadens 1. Der
Impulsaufnehmer 8 dient demzufolge als Signalgeber von der
Fadengeschwindigkeit proportionalen Signalen im Sinne
vorliegender Erfindung. Die Signalfolge von Rechtecksignalen
wird über einen in Fig. 1 allerdings geöffneten Schalter 9
einem Frequenz-/Spannungswandler 10 zugeführt. Dieser
Frequenz-/Spannungswandler 11 ist ausgangsseitig mit dem
Rückkopplungsintegrator 11 verbunden. Die Spannungssignale, die
der Fadengeschwindigkeit proportional sind, geben dem
Rückkopplungsintegrator 11 den Bereich vor, in dem das richtige
Totzeitmaximum der Modelltotzeit τ liegt. Dabei kommt es
lediglich darauf an, daß der Bereich so eng gewählt ist, daß
Nebenmaxima außerhalb dieses Bereiches liegen. Die Breite des
Bereiches wird über ein Offset, in Fig. 1 durch den Pfeil 10′
symbolisiert, fest vorgegeben. Demzufolge wird der in der
Breite festgelegte Bereich mittels der Spannungssignale, die
ausgangsseitig am Frequenz-/Spannungswandler anliegen,
lediglich verschoben.
Der Rückkopplungsintegrator 11 enthält, was hier jedoch nicht
im einzelnen dargestellt ist, noch einen Bereichsvergleicher,
dem neben der zugeführten Bereichsbreite und der Lage des
Bereiches aufgrund der Signale des Frequenz-/Spannungswandlers
10 auch die ausgangsseitig am eigentlichen Integrator
anliegenden Regelsignale zugeführt werden. Dieser
Bereichsvergleicher korrigiert bei Über- oder Unterschreiten
der Bereichsgrenzen am Ausgang des Integrators den
Abgleichpunkt im Integrator. Dadurch wird auf extreme
Geschwindigkeitsänderungen reagiert und gleichzeitig
verhindert, daß das Hauptmaximum in Richtung auf ein
Nebenmaximum verlassen wird, auf dem ohne Korrektur der
Regelkreis gegebenenfalls sogar für längere Zeit einrasten
könnte.
Derart extreme Geschwindigkeitsänderungen treten normalerweise
nur auf, wenn nach der Unterbrechung des Wickelprozesses
innerhalb sehr kurzer Zeit die Fadengeschwindigkeit von null
auf die Betriebsgeschwindigkeit gebracht wird. Wird jedoch
während des normalen Wickelvorganges eine Korrektur aufgrund
des Überschreitens der Bereichsgrenzen erforderlich, deutet das
auf eine Betriebsstörung. Diese kann beispielsweise darin
bestehen, daß zwischen Antriebstrommel und Kreuzspule ein
extrem hoher Schlupfauftritt. Wird also während des normalen
Fadenlaufes eine derartige Korrektur vorgenommen, was vom
Spulstellenrechner registriert wird, besteht die Möglichkeit,
ein entsprechendes Störsignal auszugeben, um zum Beispiel die
Bedienperson herbeizurufen.
Um zu dieser zusätzlichen Aussage zu kommen, muß die Schaltung
für die Störmeldung für die Zeit blockiert werden, in der die
Wickeleinrichtung "hochläuft".
Im Normalbetrieb, das heißt, während des Wickelvorganges mit
geringfügigen Geschwindigkeitsschwankungen, werden sich die
Bereichsgrenzen in etwa genauso verschieben wie das
Totzeitmaximum, so daß sich während dieser Zeit ohne Vorliegen
einer Störung keine Korrekturen erforderlich machen.
Der Ausgang des Rückkopplungsintegrators 11 ist neben der
bereits beschriebenen Verbindung mit dem Verzögerungsglied 12
noch mit einem Dividierglied 15 verbunden. In diesem
Dividierglied 15 ist der feststehende Abstand L zwischen den
Sensoren 6 und 6′ gespeichert, der zur Bildung des jeweiligen
Momentanwertes der Geschwindigkeit durch die vom
Rückkopplungsintegrator 11 ausgegebenen Werte von τ, die der
tatsächlichen Laufzeit T entsprechen, geteilt wird. Die
Geschwindigkeit kann angezeigt, aufgezeichnet und/oder zur
Weiterverarbeitung an einen Integrator 16 gegeben werden. Im
Integrator 16 wird kumulativ von Beginn der Bewicklung einer
Kreuzspule an die auf die Spulenhülse aufgewickelte Fadenlänge
ermittelt.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Realisierungsform der Erfindung
wird eine digitale Signalverarbeitung vorgenommen. Der
Fadenlauf des Textilfadens 1 entspricht dem in Fig. 1. Des
weiteren sind Sensoren 17 und 17′ ebenfalls in einem Abstand L
innerhalb eines Meßkopfes 5′ untergebracht und erzeugen
Signalfolgen x(t) und y(t).
In den im Laufzeitkorrelator 18 angeordneten Triggern 21 und 30
wird die jeweilige Signumfunktion durch Quantisierung auf 1 Bit
(Vorzeichenbewertung) der stetigen Funktion (Signalfolgen x(t)
und y(t)) gebildet.
In Fig. 3a ist die stetige Funktion x (t) für einen laufenden
Textilfaden 1 beispielhaft dargestellt. In Fig. 3b ist die
entsprechende Signumfunktion FS1 dargestellt, die sich bei
einem direkt nachgeschalteten Trigger ergibt. Diese
Signumfunktion besitzt ganz offensichtlich gegenüber der
stetigen Funktion einen wesentlich geringeren
Informationsgehalt. Das resultiert daraus, daß der Trigger
jeweils nur den Durchgang durch einen Grenzwert, hier den
Null-Durchgang, erfassen kann.
Aus diesem Grunde wurden zwischen die Sensoren 17 und 17′ und
die Trigger 21 und 30 Differenzierer 19 und 20 geschaltet.
Durch die Differentiation der stetigen Funktion (Fig. 3a)
werden sämtliche Extrempunkte (Minima und Maxima) als
Null-Durchgänge dargestellt. Diese Null-Durchgänge werden von
den nachgeschalteten Triggern erfaßt und ergeben eine
wesentlich aussagefähigere Signumfunktion FS2, die in Fig. 3c
dargestellt ist.
Abweichend vom Aufbau des Laufzeitkorrelators 7 nach Fig. 1 ist
zusätzlich im Laufzeitkorrelator 18 hinter dem Differenzierer
22 ein weiterer Trigger 23 zur Digitalisierung nachgeschaltet.
Multiplizierer 24 und Rückkopplungsintegrator 25 arbeiten statt
auf analoger auf digitaler Basis. Das Verzögerungsglied 12 in
Fig. 1 ist hier durch ein Schieberegister 29 ersetzt. Dieses
Schieberegister besitzt eine konstante Länge n und wird mit
einer variablen Frequenz f getaktet. Die Taktfrequenzvorgabe
kann durch einen Oszillator 33 oder einen Mikrorechner
erfolgen. Die Modelltotzeit kann durch das Schieberegister 29
mit der Länge n dargestellt werden, wobei dessen Laufzeit von
der Taktfrequenz f abhängt das heißt τ = n/f.
Die Signalfolge des Impulsaufnehmers 8 wird mit hoher
Taktfrequenz abgefragt und von einem Counter 26 erfaßt. Dabei
wird die jeweilige Periodenlänge der Rechtecksignale durch
Abzählen erfaßt, wobei, in Abhängigkeit von der Taktfrequenz,
eine hohe Genauigkeit erzielt wird. Die der Periodenlänge
entsprechende Taktzahl wird über eine Leitung 26′ einem
digitalen Bereichsvergleicher 27 zugeführt. Über ein durch
Pfeil 29 symbolisiertes Offset wird auch hier die Breite des
Bereiches fest vorgegeben. Mit 28 ist eine Rückkopplung vom
Ausgang des Rückkopplungsintegrators 25 in den digitalen
Bereichsvergleicher 27 dargestellt. Wie bereits im Zusammenhang
mit Fig. 1 erläutert, wird hier, jedoch auf digitaler Basis,
über eine Leitung 27′ die Korrektur des Abgleichpunktes im
Rückkopplungsintegrator 25 vorgenommen, was einem Verschieben
des Bereiches, in dem der Abgleichpunkt liegen muß, gleich
kommt. Die ausgangsseitig vom Rückkopplungsintegrator 25
abgehenden Signale werden über eine Leitung 25′ einem
Oszillator 33 zugeführt, der die Taktfrequenz des
Schieberegisters 29 beeinflußt. Auf diese Weise wird im
Schieberegister die Modelltotzeit verändert und letztlich der
Regelkreis ständig wieder angeglichen.
Ausgangsseitig an den Rückkopplungsintegrator 25 sind auch hier
ein auf digitaler Basis arbeitendes Dividierglied 31 und ein
Integrierer 32 nachgeschaltet, um die Momentanwerte der
Fadengeschwindigkeit und der kumulativ ermittelten Lauflänge zu
erfassen.
Eine weitere Variante der Erfindung ist in Fig. 4 dargestellt.
Während auch hier in einem Meßkopf 5′ zwei Sensoren 17 und 17′
in festem Abstand L zur Erfassung stochastischer Signale des
laufenden Fadens 1 angeordnet sind, der mittels der
Antriebstrommel 4 auf eine Kreuzspule 2 aufgewunden wird, ist
der Regelkreis des Laufzeitkorrelators 18′ gegenüber der
Darstellung in Fig. 2 verändert.
Die von den Sensoren 17 und 17′ aufgenommenen analogen
Signalfunktionen x(t) und y(t) werden zur Digitalisierung
Triggern 34 und 35 zugeleitet. Die ausgangsseitig des Triggers
35 anliegende Signumfunktion wird direkt in einen
Phasendetektor 37 eingespeist. Die ausgangsseitig am Trigger 34
anliegende Signumfunktion wird über das Schieberegister 36
geleitet, wodurch die bereits beschriebene Verzögerung um die
Modelltotzeit τ erfolgt. Das zeitverzögerte Signal wird
ebenfalls dem Phasendetektor 37 zugeführt. Dieser
Phasendetektor 37 liefert dann ein von der Phasenlage der
Eingangssignale abhängiges Ausgangssignal ei. Dieses Signal ei
wird dem Rückkopplungsintegrator 38 zugeführt, um
erforderlichenfalls die Modelltotzeit τ nachzuregeln. Stimmt
die Phasenlage der Eingangsspannungen am Phasendetektor maximal
überein, so ist ei null und die Zeitverzögerung des Modells
wird nicht weiter geändert. Die Modellaufzeit ist dann
identisch mit der Fadenlaufzeit im Meßkopf.
Die Bereichsvorgabe erfolgt im wesentlichen analog dem anhand
der Fig. 2 bereits erläuterten Beispiel. So ist dem
Impulsaufnehmer 8 ein Counter 39 nachgeordnet, der an einen
digitalen Bereichsvergleicher 40 angeschlossen ist. Der Pfeil
41 symbolisiert wieder die Offset-Eingabe der Breite des
Bereiches. 40′ symbolisiert die Korrektur des Abgleichpunktes
und damit Lage des vorgegebenen Bereiches, in dem dieser
Abgleichpunkt liegt. 42′ steht für die Rückkopplung der Signale
am Ausgang des Rückkopplungsintegrators 38, die im digitalen
Bereichsvergleicher 40 mit den vom Counter 39 einspeisten
Informationen verglichen werden.
Die in Fig. 4 dargestellte Schaltung eines Laufzeitkorrelators
18′ ist gegenüber der in Fig. 2 dargestellten des
Laufzeitkorrelators 18 vereinfacht. Darüber hinaus ist
gegenüber dem vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiel auf
die den Triggern 34 und 35 vorschaltbaren Differenzierer
verzichtet worden. Damit soll lediglich demonstriert werden,
daß auch auf diese Weise die Funktionsfähigkeit des
Laufzeitkorrelators gegeben ist. So besteht selbstverständlich
auch bei diesem Beispiel die Möglichkeit der Vorschaltung von
Differenzierern.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Messen der Geschwindigkeit von Textilfäden
(1) an einer Wickeleinrichtung, bei der zwei Sensoren (6,
6′; 17, 17′) in festem Abstand L in Bewegungsrichtung des
Textilfadens hintereinander angeordnet sind und die
Meßwerte über einen Laufzeitkorrelator (7; 18) ausgewertet
werden, dessen Regelkreis sich auf das Totzeitmaximum einer
Modelltotzeit τ abgleicht, wobei τ = T die tatsächliche
Laufzeit zwischen den beiden Sensoren (6, 6′; 17, 17′) und
die Geschwindigkeit v der Quotient von L und τ ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Signalgeber (8), der Signale angenähert
proportional der Fadengeschwindigkeit abgibt, vorhanden
ist, daß die Signale dem Laufzeitkorrelator (7; 18) zur
Bereichsvorgabe für das Einrasten des Regelkreises des
Laufzeitkorrelators auf das richtige Totzeitmaximum der
Modelltotzeit τ zuleitbar sind, und daß an den Regelkreis
des Laufzeitkorrelators ein Dividierglied (15; 31)
angeschlossen ist, das den festen Abstand L zwischen den
beiden Sensoren durch den jeweiligen Momentanwert der
Modelltotzeit τ teilt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Signalgeber einen Sensor (8) für die Aufnahme der
Umfangsgeschwindigkeit einer Antriebstrommel (4) für eine
Auflaufspule (2) besitzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensor (8) ein Impulsaufnehmer für magnetische Impulse
eines mit der Antriebstrommel (4) fest verbundenen Polrades
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensor (8) ausgangsseitig mit einem
Frequenz-/Spannungsumwandler (10; 26) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Signalgeber mit einem
Rückkopplungsintegrator (11; 25) des Regelkreises des
Laufzeitkorrelators (7; 18) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zur digitalen Signalverarbeitung den
Sensoren (17, 17′), Trigger (21, 30) nachgeschaltet sind
und daß das Verzögerungsglied des Regelkreises als
Schieberegister (29) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen die Sensoren und die Trigger Differenzierer (19, 20)
geschaltet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Dividierglied (15, 31) ein
Integrator (16, 32) nachgeschaltet ist, der die Lauflänge
des Textilfadens (1) kumulativ ermittelt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß im Regelkreis des Laufzeitkorrelators
(7; 18) zur Speisung des Rückkopplungsintegrators (11; 25)
ein Multiplizierer (14; 24) vorgesehen ist, dem das um die
Modelltotzeit verschobene und differenzierte Signal des
ersten Sensors (6; 17) und das Differenzsignal zwischen dem
um die Modelltotzeit τ verschobenen Signal des ersten
Sensors und dem Signal des zweiten Sensors zur Bildung des
Produktes zuführbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß im Regelkreis des Laufzeitkorrelators
(18′) zur Speisung des Rückkopplungsintegrators (38) ein
Phasendetektor (37) vorgesehen ist, dem das um die
Modelltotzeit τ verschobene Signal des ersten Sensors (6;
17) und das Signal des zweiten Sensors (6′; 17′) zum
Vergleich und zur Ausgabe eines durch eine unterschiedliche
Phasenlage der Eingangssignale gebildeten Differenzsignales
zuführbar sind.
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