DE4434234C2 - Vorrichtung zum Bestimmen der Geschwindigkeit eines in Richtung seiner Längsausdehnung bewegten Textilgutes, insbesondere eines Textilfadens - Google Patents
Vorrichtung zum Bestimmen der Geschwindigkeit eines in Richtung seiner Längsausdehnung bewegten Textilgutes, insbesondere eines TextilfadensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bestimmen der
Geschwindigkeit eines in Richtung seiner Längsausdehnung
bewegten Textilgutes mit den Merkmalen des Oberbegriffes des
Anspruches 1.
Textilmaschinen, an denen Textilfäden in Richtung ihrer
Längsachse bewegt und anschließend aufgewickelt werden,
benötigen in vielen Fällen auch eine Überwachungseinrichtung
für die Geschwindigkeit beziehungweise die Länge des
transportierten und dann aufgewickelten Textilfadens. Das
Ergebnis wird beispielsweise verwendet, um Abweichungen der
Geschwindigkeit zu korrigieren oder auch möglichst genaue
Kenntnis über die Länge des bis dahin aufgewickelten Fadens zu
erlangen.
Zum Beispiel an Spulmaschinen, die Kreuzspulen herstellen,
besteht oft die Forderung, daß alle fertiggestellten
Kreuzspulen möglichst exakt die gleiche Fadenlänge aufweisen.
Das ist vor allem dann erforderlich, wenn diese Kreuzspulen
später auf ein Gatter aufgesteckt, gemeinsam abgezogen und
geschärt oder gezettelt werden. Unterschiedliche Fadenlängen
führen in einem solchen Fall zum Verbleib unterschiedlich
großer Fadenreste auf den Kreuzspulhülsen. Das führt bei
hochwertigem Fadenmaterial zu nicht hinnehmbaren Verlusten.
Weit verbreitet zur Bestimmung der Fadenlänge an derartigen
Kreuzspulmaschinen ist es, die Umdrehungen der Kreuzspule oder
auch der Antriebswalze für die Kreuzspule zu zählen und über
den Umfang der Kreuzspule beziehungsweise der Antriebswalze die
aufgespulte Fadenmenge zu bestimmen. Da der Umfang der
Antriebswalze konstant ist, ist die Ermittlung der
Umfangsgeschwindigkeit unproblematisch. Allerdings ist der
auftretende Schlupf zwischen Antriebswalze und Kreuzspule eine
erhebliche Fehlergröße. Da zur Vermeidung von sogenannten
Bildwicklungen während der gesamten Spulenreise, zumindest aber
in sogenannten Bildzonen, in denen Spulendurchmesser und
Durchmesser der Antriebswalze in einem bestimmten Verhältnis
zueinander stehen, ein Schlupf zwischen Antriebswalze und Spule
bewußt erzeugt wird, wird das Ergebnis der Geschwindigkeits
- beziehungweise Fadenlängenbestimmung stark verfälscht.
Die Messung der Spulenumdrehungen ist relativ unproblematisch.
Problematisch jedoch ist die genaue Bestimmung des sich während
der Spulenreise ändernden Durchmessers und damit der Umfang der
Kreuzspule. Wird als Maß für den Spulenradius der Drehwinkel
des Spulenrahmens verwendet, treten durch Abweichungen im
Auflagedruck der Spule auf der Antriebswalze auch dabei
erhebliche Fehler auf.
Es sind auch eine Vielzahl von Verfahren bekannt, die durch
Kontakt mit dem Faden die Fadengeschwindigkeit ermitteln. Ein
solches Verfahren erhöht die Fadenspannung und ist aufgrund der
Trägheit des mitbewegten Teiles für höhere
Umspulgeschwindigkeiten ungeeignet.
Um die genannten Nachteile zu vermeiden, wurde in der
EP 0 000 721 A1 vorgeschlagen, die Fadengeschwindigkeit über
zwei in festem Abstand zueinander angeordnete, berührungslos
arbeitende Sensoren zu ermitteln. Dafür kommen zum Beispiel
optisch oder kapazitiv arbeitende Sensoren in Frage. Diese
Sensoren ermitteln stochastische Fadensignale in Form analoger
Rauschsignale, die sich aus Unregelmäßigkeiten der
Fadenoberfläche oder Fadenmasse in Längsrichtung des Fadens
ergeben. Das stromauf zur Fadenlaufrichtung ermittelte
stochastische Signal wird zeitlich so weit verschoben, bis es
maximale Ähnlichkeit mit dem am stromab angeordneten Sensor
ermittelten stochastischen Signal hat. Die dabei ermittelte
Verzögerung des ersten Signals entspricht der Zeitspanne, die
der Faden vom ersten zum zweiten Sensor benötigt. Da der
Abstand der beiden Sensoren bekannt ist, läßt sich auf diese
Weise ohne weiteres die Fadengeschwindigkeit ermitteln. Jedoch
sind die mathematischen Operationen, die üblicherweise als
Kreuzkorrelationsverfahren bezeichnet werden, mit einem
gewissen Zeitaufwand verbunden. Das ist unproblematisch, wenn
der Faden keine oder nur sehr geringe Beschleunigungen erfährt.
Schnellere Geschwindigkeitsänderungen, wie sie beim Spulprozeß
beispielsweise durch die Bildstörung entstehen, lassen sich
nicht so beherrschen, daß eine genaue Messung erfolgen kann.
Durch das zur Ermittlung des Hauptmaximums der
Kreuzkorrelationsfunktion erforderliche Differenzieren dieser
Funktion erhöht sich die Meßwertstreuung bei einem kleinen
Signal im Verhältnis zum als Störgröße wirkenden Rauschen.
Durch die EP 0 582 112 A1 sind des weiteren ein Meßverfahren
und eine Vorrichtung bekannt, bei dem/der durch
Bereichsvorgabe für eine Modellaufzeit erreicht wird, daß der
Regelkreis eines Laufzeitkorrelators schnell auf das richtige
Totzeitmaximum einer Kreuzkorrelationsfunktion einrastet.
Das heißt, bei dieser bekannten Vorrichtung zum Messen der
Fadenlaufgeschwindigkeit sind an einer Wickeleinrichtung in
Bewegungsrichtung des Fadens hintereinander in festem Abstand
zwei Sensoren angeordnet, deren Meßwerte über einen
Laufzeitkorrelator, dessen Regelkreis sich auf das
Totzeitmaximum einer Modelltotzeit abgleicht, ausgewertet
werden.
Außerdem weist diese Vorrichtung einen weiteren Signalgeber
auf, der Signale annähernd proportional der
Fadenlaufgeschwindigkeit abgibt.
Die Signale dieses Signalgebers sind dem Laufzeitkorrelator
zur Bereichsvorgabe für das Einrasten des Regelkreises des
Laufzeitkorrelators auf das richtige Totzeitmaximum zuleitbar.
An den Regelkreis des Laufzeitkorrelators ist außerdem ein
Dividierglied angeschlossen, das den festen Abstand zwischen
den beiden Sensoren durch den jeweiligen Momentanwert der
Modelltotzeit teilt.
Auch beidem Meßverfahren gemäß EP 0 582 112 A1 ist der
Rechenaufwand aufgrund des Einsatzes eines Dividiergliedes
allerdings relativ hoch.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein derartiges Verfahren
so weiterzuentwickeln, daß eine hohe Meßgenauigkeit für die
Geschwindigkeit des Textilgutes erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Gegenüber dem auf einer Closed-Loop-Korrelation beruhenden
bekannten Laufzeitkorrelator ist durch vorliegende Erfindung
die Differentiation der Kreuzkorrelationsfunktion nicht mehr
erforderlich. Dabei wird der Vorteil der Closed-Loop-
Korrelation gegenüber der Open-Loop-Korrelation ausgenutzt, der
darin besteht, daß für die Ermittlung des Abgleichpunktes eine
(zumindest in der Nähe des Abgleichpunktes) punktsymmetrische
Funktion verwendet wird. Der Abgleichpunkt, der sich bei einer
Zeitverschiebung um eine Modelltotzeit τ, die der tatsächlichen
Laufzeit T eines Fadenabschnittes über den zwischen zwei
Sensoren vorhandenen Abstand L entspricht, ergibt, liegt auf
dem Schnittpunkt der Kreuzkorrelationsfunktion mit der Abzisse.
Durch den Wegfall der Differentiation gegenüber einem
Laufzeitkorrelator auf Basis der bekannten Closed-Loop-
Korrelation verringert sich der Rechenaufwand und die
Meßwertstreuung bei kleinem Signal, bezogen auf die
Rauschverhältnisse beziehungsweise insgesamt die
Empfindlichkeit gegenüber Störsignalen. Außerdem ergibt sich
daraus der Vorteil, daß die Laufzeitschätzung beziehungsweise
die Bestimmung des Abgleichpunktes weitgehend über eine lineare
Mittelung über ein Geschwindigkeitskollektiv erfolgen kann.
Geht man davon aus, daß die zeitliche Kreuzkorrelationsfunktion
Φ(τ) durch Faltung der Sensorkorrelationsfunktion Rg1g2 mit der
örtlichen Autokorrelationsfunktion der Inhomogenitäten des
Meßgutes gebildet wird, ergibt sich, hervorgerufen durch die
Textur des Meßgutes, eine Verrundung der Ecken der
Kreuzkorrelationsfunktion Φ(τ) gegenüber der
Sensorkorrelationsfunktion Rg1g2. Bei zunehmender
Grenzfrequenz der Textur nimmt die Steigung der
Kreuzkorrelationsfunktion insgesamt, jedoch auch im Bereich des
Abgleichpunktes, zu. Diese Abhängigkeit der Steigung der
Kreuzkorrelationsfunktion ist jedoch wesentlich geringer als
bei der bekannten Closed-Loop-Korrelation. Dies wirkt sich sehr
günstig auf die Robustheit des Regelkreises gegenüber
veränderlichen Texturen aus, da Änderungen der Steigung der
Kreuzkorrelationsfunktion direkt eine proportionale Änderung
der Kreisverstärkung des Abgleichregelkreises zur Folge haben.
Die Erfindung ist durch die Merkmale der Ansprüche 2 bis 11
vorteilhaft weitergebildet.
Der Einsatz eines ersten Sensors g1 mit punktsymmetrischer
Kennlinie sowie des zweiten Sensors g2 mit bezüglich seiner
Sensormittelachse symmetrischer Kennlinie ergibt eine
punktsymmetrische Sensorkorrelationsfunktion Rg1g2 sowie in
Folge auch eine punktsymmetrische Kreuzkorrelationsfunktion
F(τ) bezüglich ihres gesamten Verlaufes. Auf diese Weise läßt
sich ein systematischer Fehler auch bei größeren
Geschwindigkeitsschwankungen unterdrücken.
Bei Verwendung von Sensoren mit Kennlinien, die ein
ausgeglichenes Potential besitzen, ergeben sich mittelwertfreie
Sensorsignale S1(t) und S2(t), so daß ein sonst im allgemeinen
im Signalfeld erforderlicher Hochpaß vermieden werden kann.
Dies trifft insbesondere dann zu, wenn das Signal vor der
Weiterverarbeitung geklippt werden soll.
Das Verhalten der Sensorkennlinien als um 90 Grad zueinander
versetzte periodische Funktionen ergibt eine daraus
resultierende Sensorkorrelationsfunktion mit periodischem
Verhalten, die bezogen auf den Abgleichpunkt punktsymmetrisch
ist.
Sensorkennlinien mit sprungförmigem Verlauf können leicht mit
einer Diodenzeile realisiert werden. Außerdem ergeben sich
dadurch Sensorkorrelationsfunktionen mit jeweils zwischen
benachbarten Extrempunkten, mindestens jedoch zwischen den
Schnittpunkten mit der Abzisse und den benachbarten
Extrempunkten, linearem Verlauf. Dadurch vereinfacht sich
zusätzlich die Auswertung.
Die Verwendung eines dritten Sensors g3, dessen Kennlinie mit
der des zweiten Sensors g2 übereinstimmt, reduziert die
Streuung der Laufzeitschätzwerte. So wird das
Reglereingangssignal Null, wenn τ = T. Demzufolge verschwindet
die Streuung der Laufzeitschätzung, wenn keine Störsignale
vorhanden sind.
Um bei größeren Geschwindigkeitsschwankungen zu vermeiden, daß
der Regler auf einen anderen Schnittpunkt mit der Abzisse
einrastet, ist es von Vorteil, den Abstand L zwischen dem
ersten und dem zweiten Sensor g1, g2 so zu bemessen, daß der
benachbarte Extrempunkt der Sensorkorrelationsfunktion Rg1g2
auf der Ordinate liegt. Damit kann zu Beginn ausgehend von
diesem Extrempunkt der Regelkreis direkt an den Schnittpunkt
mit der Abzisse, der dem Abgleichpunkt entspricht,
"herangefahren" werden.
Eine weitere Möglichkeit, auch bei größeren
Geschwindigkeitsschwankungen zu vermeiden, daß der
Laufzeitkorrelator an einem "falschen" Schnittpunkt der
Kreuzkorrelationsfunktion Φ(τ) einrastet, besteht darin, einen
weiteren Signalgeber g4 einzusetzen, durch den der Regler eine
Bereichsvorgabe für den Bereich erhält, in dem der
Abgleichpunkt liegt.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
Fig. 1a bis e verschiedene Sensorkennlinien von Sensoren g1
und g2 mit zugehöriger Sensorkorrelationsfunktion Rg1g2,
Fig. 2a bis e die zugehörigen Sensoren mit Verschaltung der
Diodenzeilen,
Fig. 3a Sensorkennlinien von Sensoren g1 bis g3,
Fig. 3b ein Blockschaltbild für einen Laufzeitkorrelator zur
Verwertung der von den Sensoren g1 bis g3 gemäß Fig. 3a
erzeugten Signale s1(t) bis s3(t),
Fig. 4 ein Blockschaltbild für einen Laufzeitkorrelator mit
zusätzlichem Sensor g4 und
Fig. 5 die Darstellung von Kreuzkorrelationsfunktionen in
Abhängigkeit von der Textur des Fadens.
In den Fig. 1a bis 1e sind einige Beispiele für
Sensorkennlinien mit zugehöriger Sensorkorrelationsfunktion
Rg1g2 dargestellt. Ein besonders einfaches Beispiel zeigt Fig.
1a. Die Sensoren g1 und g2 können hierbei, wie aus der
zugehörigen Fig. 2a ersichtlich ist, durch entsprechendes
Verschalten von lediglich zwei Fotodioden 1 und 2 gebildet
werden. Dabei wird das Signal s2(t) des Sensors g2 direkt von
der Fotodiode 1 abgeleitet, wobei diese, bezogen auf die
Fadenlaufrichtung, stromauf angeordnet ist. Das Signal s1(t)
des Sensors g1 wird über einen Additionspunkt 3 gebildet, wobei
das von der Fotodiode 1 kommende Signal negativ und das von der
Fotodiode 2 kommende Signal positiv gewertet wird, b/2 stellt
lediglich eine Bezugsgröße für die Breite einer Fotodiode dar.
Die Sensorkorrelationsfunktion Rg1g2 wird aus dem Produkt der
Kennlinien der Sensoren g1 und g2 gebildet. Der Abstand der
Sensoren ergibt sich aus dem Abstand der wirksamen
Sensormittelachsen. Bezogen auf die Sensoranordnung in Fig. 2a
liegt diese wirksame Sensormittelachse des Sensors g2 in der
Mitte der Fotodiode 1, während die wirksame Sensormittelachse
des Senors g1 an der Trennlinie zwischen den Fotodioden 1 und 2
liegt. Der Abstand L ist demzufolge b/4.
Im Abstand L von der Ordinate ergibt sich, wie das in Fig. 1a
zu erkennen ist, der Schnittpunkt der
Sensorkorrelationsfunktion Rg1g2 mit der Abzisse. Die Lage
dieses Schnittpunktes stimmt mit dem Schnittpunkt der
Sensorkennlinie des Sensors g1 mit der Abzisse überein. Um eine
solche Sensorkennlinie des Sensors g1 zu erhalten, muß dieser
aus zwei in Fadenlaufrichtung hintereinander angeordneten
Signalaufnehmern, hier den Fotodioden 1 und 2 bestehen.
Da die wirksame Sensormittelachse die Grundlage für die
Definition des Abstandes der Sensoren zueinander bildet, der
seinerseits der Berechnung der Modelltotzeit τ sowie der
Geschwindigkeit zugrundeliegt, ist der Schnittpunkt der
Sensorkennlinie des Sensors g1 mit der Abzisse in der wirksamen
Sensormittelachse Voraussetzung für den Schnittpunkt der
Sensorkorrelationsfunktion Rg1g2 sowie der
Kreuzkorrelationsfunktion Φ(τ) mit der Abzisse. Damit kann
dieser Schnittpunkt unmittelbar, das heißt, ohne vorherige
Differentiation, für die Ermittlung des Abgleichpunktes für die
Modelltotzeit τ dienen.
Durch das punktsymmetrische Verhalten der Kennlinie des Sensors
g1 und den stetigen Kennlinienverlauf des Sensors g2 im Bereich
der jeweiligen wirksamen Sensormittelachse wird erreicht, daß
sich in diesem Bereich auch die Sensorkorrelationsfunktion
Rg1g2 beziehungsweise die Kreuzkorrelationsfunktion Φ(τ)
punktsymmetrisch verhält. Dies ist eine Voraussetzung dafür,
daß bei der Ermittlung des Abgleichpunktes systematische Fehler
aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit des Fadens unterdrückt
werden.
In Fig. 1b ist eine Variante zu Fig. 1a dargestellt, die sich
darin von der ersten Variante unterscheidet, daß der Abstand L
deutlich vergrößert ist. Damit ist jedoch ein Mehraufwand
verbunden, indem hier drei Fotodioden 4 bis 6 eingesetzt werden
müssen.
Bei den in den Fig. 1c und d dargestellten Varianten wurden
ebenfalls gleiche Sensorkennlinien verwendet, wobei jedoch auch
hier ein unterschiedlicher Abstand L der wirksamen
Sensormittelachsen gewählt wurde. Dementsprechend verändert
sich auch die jeweils erforderliche Anzahl von Fotodioden 8 bis
10 und 14 bis 18 in den zugehörigen Fig. 2c und 2d.
Hervorzuheben ist, daß hier auch die Sensorkennlinie des
Sensors g2 ein ausgeglichenes Potential besitzt. Das wird, wie
aus den Fig. 2c und 2d ersichtlich ist, durch Verstärker 12 und
21 bewirkt, die die Signalstärke verdoppeln. Dadurch wird
erreicht, daß auch das Sensorsignal des Sensors g2
mittelwertfrei ist. Dadurch kann auf einen Hochpaß im
Signalpfad verzichtet werden. Ein solcher Hochpaß müßte
insbesondere dann eingesetzt werden, wenn das Signal vor der
Weiterverarbeitung geklippt werden soll.
Abgesehen davon, daß bei der in Fig. 1c respektive Fig. 2c
dargestellten Variante nur eine Diodenzeile mit drei Fotodioden
8 bis 10 erforderlich ist, liegt das dem Schnittpunkt der
Sensorkorrelationsfunktion Rg1g2 mit der Abzisse benachbarte
Minimum derselben auf der Ordinate. Demzufolge kann der
Regelkreis beim Start ausgehend von diesem Minimum bis zu
diesem Schnittpunkt "verfahren" werden, wodurch ein Einrasten
der Kreuzkorrelationsfunktion Φ(τ) am dem Abgleichpunkt
entsprechenden Schnittpunkt mit der Abzisse erfolgt.
Bei der in den Fig. 1e beziehungsweise 2e dargestellten
Variante ergibt sich eine breitere Sensorkorrelationsfunktion
als bei den vorangegangenen Beispielen. Während eine schmalere
Sensorkorrelationsfunktion Rg1g2 hinsichtlich der Streuung der
geschätzten Laufzeit günstiger ist, ist bei der breiteren
Sensorkorrelationsfunktion gemäß Fig. 1e der Einzugsbereich des
Abgleichpunktes größer, was hinsichtlich der Stabilität des
Regelkreises Vorteile hat. Insbesondere ist eine breite
Sensorkorrelationsfunktion von Vorteil, wenn die
Geschwindigkeit während der Meßzeit stark schwankt und die
mittlere Geschwindigkeit von Interesse ist.
Mit der Diodenzeile der Fotodioden 22 bis 28 in Fig. 2e können
die Sensorkennlinien der Sensoren g1 und g2 gemäß Fig. 1e
erzielt werden. Dabei wird lediglich die Fotodiode 25 für beide
Sensoren g1 und g2 genutzt. Es ist jedoch auch möglich, den
Abstand L gleich b/2 zu wählen, wobei für die Diodenzeile
lediglich fünf Fotodioden erforderlich wären, von denen die
vier in Fadenlaufrichtung stromabliegenden Fotodioden jeweils
für beide Sensoren g1 und g2 in analoger Weise Verwendung
finden würden. Im übrigen sind auch hier die Sensorsignale s1
und s2 aufgrund ausgeglichener Potentiale der Sensorkennlinien
mittelwertfrei.
In Fig. 3a ist eine weitere Variante anhand der
Sensorkennlinien von Sensoren g1 bis g3 dargestellt. Fig. 3b
zeigt das zugehörige Blockschaltbild für einen
Laufzeitkorrelator.
Der dritte Sensor g3 ist so angeordnet, daß dessen Kennlinie
mit der des zweiten Sensors g2 übereinstimmt, wobei dieser
Sensor g3 jedoch so angeordnet ist, daß sich seine wirksame
Sensormittelachse mit der des ersten Sensors deckt. Damit ist
die Kennlinie des Sensors g3 um den Betrag L gegenüber der
Kennlinie des Sensors g2 verschoben.
Daraus ergibt sich, daß das um die Modelltotzeit τ = T
verschobene Signal s2(t) des Sensors g2 mit dem nicht
zeitverschobenen Signal s3(t) des Sensors g3 identisch ist.
Durch unterschiedliche Vorzeichenbewertung an einem
Additionspunkt 32 ergibt sich demzufolge im Falle von τ = T der
Ausgangswert Null. Damit wird ein gegebenenfalls mit dem Signal
s1(t) des Sensors g1 zugeführtes Rauschsignal als Eingangsgröße
des Integrators 34 eliminiert. Damit verschwindet die Streuung
der Laufzeitschätzung. Das Ausgangssignal Δτ des Integrators
34, der als Rückkopplungsintegrator wirkt, ist demzufolge
ebenfalls Null. Damit wird in einem Verzögerungsglied 31 bei
konstanter Geschwindigkeit die Verzögerungszeit τ nicht unnötig
verstellt.
Das Reglerausgangssignal Δτ wird auch an einen Dividierer 35
übermittelt, wodurch auch dort der Wert für τ, durch den die
konstante Größe L dividiert wird, erforderlichenfalls
nachgeregelt wird. Am Ausgang des Dividierers 35 liegt der
jeweilige Momentanwert der Geschwindigkeit an.
Im Blockschaltbild der Fig. 4 ist eine Variante der Erfindung
dargestellt, bei der ein Sensor g4 verwendet wird, der Signale
s4(t) erzeugt. Ein Sensor g3 ist hier zwar nicht mit
einbezogen, könnte aber ebenso Anwendung finden. Der Sensor g4
wird im wesentlichen durch einen Impulsaufnehmer 40 gebildet,
der Impulse von einer Antriebstrommel 41 für eine Kreuzspule
43 abgenommen werden. Diese Antriebstrommel 41 kann
beispielsweise ein Polrad besitzen, dem feststehende
Hallsensoren zugeordnet sind, wodurch während einer Umdrehung
der Antriebswalze 41 eine Anzahl von Impulsen erzeugt wird, die
der Polanzahl des Polrades entspricht. Diese Signalfolge s4(t)
wird in einem Counter 44 gezählt. Das zeitabhängige
Zählergebnis wird an einen digitalen Bereichsvergleicher 45
ausgegeben, welcher vom Ausgang des Integrators 46 mit dem
Reglerausgangssignal Δτ versorgt wird. Der Ausgang des
Bereichsvergleichers 45 ist mit dem Integrator 46 verbunden, in
dem eine Bereichsvorgabe für die Lage des Ableichpunktes
erfolgt. Dadurch kann effektiv verhindert werden, daß der
Regelkreis auf einen Schnittpunkt der Kreuzkorrelationsfunktion
Φ(τ) mit der Abzisse einrastet, der nicht dem gesuchten
Abgleichpunkt entspricht. Dieser Bereichsvergleicher 45 kann
zusätzlich mit einer hier nicht dargestellten Offset-
Eingabemöglichkeit versehen sein, durch die die Breite des
Bereiches festgelegt werden kann.
Das Signal des Sensors g4 ist zwar durch den auftretenden
Schlupf zwischen Antriebstrommel 41 und Kreuzspule 43 nicht
sehr genau, jedoch ausreichend für eine Bereichsvorgabe an den
Integrator des Laufzeitkorrelators. Damit wird erreicht, daß
praktisch ohne größeren Rechenaufwand auch bei größeren
Geschwindigkeitsänderungen sofort der richtige Abgleichpunkt
gefunden wird.
Bei dem Beispiel gemäß Fig. 4 werden die analogen Signale s2
und s1 durch Trigger 36 und 38 digitalisiert. Sie werden auf
ein Bit quantisiert. Der Rechenaufwand ist gering, so daß ein
8 Bit-Microcontroller ausreicht, um die Modell-Laufzeit τ
nachzuregeln. Der Integrator 46, der Bereichsvergleicher 45,
das Verzögerungsglied 37 und der Multiplizierer 39 sind
dementsprechend durch auf digitaler Basis arbeitende
Bauelemente ersetzt. Das Verzögerungsglied 37 kann
beispielsweise durch ein Schieberegister ersetzt werden,
während der Multiplizierer 39 durch einen Phasendetektor
gebildet ist. Ebenso arbeiten ein Dividierer 47 sowie ein
weiterer Integrator 48 auf digitaler Basis.
Im Integrator 48 wird kumulativ von Beginn der Bewicklung einer
Kreuzspule an die auf die Spulenhülse aufgewickelte Fadenlänge
auf Basis der Geschwindigkeit und der gespulten Zeit ermittelt.
Dadurch kann die auf die Kreuzspulen aufgewickelte Fadenlänge
sehr genau bestimmt werden.
Fig. 5 zeigt Kreuzkorrelationsfunktionen, die entsprechend der
Sensorkennlinien und Sensoranordnung gemäß vorliegender
Erfindung erzeugt werden. Dabei ist erkennbar, daß sich mit der
Bandbreite der Textur des Fadens (Grenzfrequenz f1 < f2 < f3) die
Steigung der Kreuzkorrelationsfunktion ändert. Diese
Abhängigkeit der Steigung der Kreuzkorrelationsfunktion ist
jedoch wesentlich geringer als bei der Laufzeitkorrelation auf
Basis der differenzierten Korrelationsfunktion. Dies wirkt sich
sehr günstig auf die Robustheit des Regelkreises gegenüber
veränderlichen Texturen aus, da Änderungen der Steigung der
Kreuzkorrelationsfunktion direkt eine proportionale Änderung
der Kreisverstärkung des Abgleichregelkreises zur Folge haben.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Bestimmen der Geschwindigkeit eines in
Richtung seiner Längsausdehnung bewegten Textilgutes,
insbesondere eines Textilfadens (42), bei der zwei Sensoren
g1, g2 in vorgegebenem Abstand L in Bewegungsrichtung des
Textilfadens angeordnet sind, wobei die Meßwerte über einen
Laufzeitkorrelator ausgewertet werden, dessen Regelkreis
sich auf eine Modelltotzeit τ abgleicht, die der
tatsächlichen Laufzeit T eines Fadenabschnittes über die
Strecke L entspricht, und zum Berechnen der Geschwindigkeit
v an den Regelkreis des Laufzeitkorrelators ein
Dividierglied (35; 47) angeschlossen ist, das den
Quotienten aus L und τ bildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Sensor g1 aus zwei in Fadenlaufrichtung hintereinander angeordneten Signalaufnehmern (1, 2; 5, 6; 9, 10; 17, 18; 25 bis 28) besteht, die miteinander verschaltet sind.
daß dieser Sensor g1 eine Sensorkennlinie mit Schnittpunkt der Abzisse in der wirksamen Sensormittelachse besitzt, wobei sich die Kennlinie zumindest in der Nachbarschaft des Schnittpunktes mit der Abzisse punktsymmetrisch verhält,
daß der zweite Sensor g2 im Bereich seiner wirksamen Sensormittelachse einen stetigen Kennlinienverlauf besitzt und
daß der Regelkreis des Laufzeitkorrelators so aufgebaut ist, daß als Reglereingangssignal die undifferenzierte Kreuzkorrelationsfunktion für die Bestimmung und die Nachregelung des Abgleichpunktes für die Modelltotzeit τ dient.
daß mindestens ein Sensor g1 aus zwei in Fadenlaufrichtung hintereinander angeordneten Signalaufnehmern (1, 2; 5, 6; 9, 10; 17, 18; 25 bis 28) besteht, die miteinander verschaltet sind.
daß dieser Sensor g1 eine Sensorkennlinie mit Schnittpunkt der Abzisse in der wirksamen Sensormittelachse besitzt, wobei sich die Kennlinie zumindest in der Nachbarschaft des Schnittpunktes mit der Abzisse punktsymmetrisch verhält,
daß der zweite Sensor g2 im Bereich seiner wirksamen Sensormittelachse einen stetigen Kennlinienverlauf besitzt und
daß der Regelkreis des Laufzeitkorrelators so aufgebaut ist, daß als Reglereingangssignal die undifferenzierte Kreuzkorrelationsfunktion für die Bestimmung und die Nachregelung des Abgleichpunktes für die Modelltotzeit τ dient.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Sensor g1 eine punktsymmetrische Kennlinie
besitzt.
3. Vorrichtung nach Anpruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Sensor g2 eine bezüglich seiner
Sensormittelachse symmetrische Kennlinie besitzt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kennlinie des zweiten Sensors g2
ein ausgeglichenes Potential besitzt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kennlinie des ersten Sensors g1 ein
ausgeglichenes Potential besitzt.
6. Vorrichtung nach einem Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Sensoren g1, g2 so
ausgebildet sind, daß bei einer fiktiven Verschiebung eines
der Sensoren um den Betrag L in Richtung des anderen
Sensors sich deren Sensorkennlinien wie um 90 Grad
zueinander versetzte periodische Funktionen verhalten.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sensoren g1, g2 Kennlinien mit
sprungförmigem Verlauf aufweisen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß ein dritter Sensor g3 verwendet wird,
dessen Kennlinie mit der des zweiten Sensors g2
übereinstimmt und der so angeordnet ist, daß sich seine
wirksame Sensormittelachse mit der des ersten Sensors
deckt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Additionsstelle (32) zum Bilden der Differenz zwischen
dem um die Modelltotzeit τ verschobenen Signal s2 des
zweiten Sensors g2 und dem Signal S3 des dritten Sensors g3
vorgesehen ist, wobei das Differenzsignal gemeinsam mit dem
Signal s1 das erstens Sensors g1 für die Bildung der als
Reglereingangssignal verwendeten Kreuzkorrelationsfunktion
dient.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand L zwischen dem ersten und
dem zweiten Sensor g1, g2 so bemessen ist, daß ein zum
Schnittpunkt der aus dem Produkt der Sensorkennlinien
gebildeten Sensorkorrelationsfunktion Rg1g2 mit der Abzisse
benachbarter Extrempunkt der Sensorkorrelationsfunktion
Rg1g2 auf der Ordinate liegt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß ein weiterer Signalgeber g4 vorhanden
ist, der Signale s4 angenähert proportional der
Fadengeschwindigkeit abgibt, daß die Signale s4 des
Signalgebers g4 dem Laufzeitkorrelator zur Bereichsvorgabe
für das Einrasten des Regelkreises auf dem richtigen
Schnittpunkt der Kreuzkorrelationsfunktion Φ(τ) mit der
Abzisse zuleitbar sind.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4434234A DE4434234C2 (de) | 1994-09-24 | 1994-09-24 | Vorrichtung zum Bestimmen der Geschwindigkeit eines in Richtung seiner Längsausdehnung bewegten Textilgutes, insbesondere eines Textilfadens |
CH02124/95A CH693618A5 (de) | 1994-09-24 | 1995-07-19 | Vorrichtung zum Bestimmen der Geschwindigkeit eines in Richtung seiner Längsausdehnung bewegten Textilgutes, insbesondere eines Textilfadens. |
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