DE4225838C2 - Schildvortriebseinrichtung - Google Patents
SchildvortriebseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schildvortriebseinrichtung
mit einer einen Abbauraum begrenzenden Tauchwand, mit
einer durch die Tauchwand sowie einer tunnelraumseitig
angeordneten Druckwand gebildeten Ringkammer, mit einer
Abfuhrvorrichtung zum Entfernen von abgebautem Material
aus dem Abbauraum und mit einer im Bereich der Abfuhrvorrichtung
vorgesehenen, den Abbauraum mit der Ringkammer
verbindenden Tauchwandöffnung, deren äußere
Begrenzung von der Innenseite des Schildmantels gebildet
ist.
Derartige Schildvortriebseinrichtungen sind beispielsweise
aus der DE 33 30 635 A1 und der DE 41 13 208 A1
bekannt. Die in diesen Druckschriften beschriebenen
Schildvortriebseinrichtungen weisen im unteren Bereich
einer Tauchwand eine Tauchwandöffnung auf, durch die in
dem Abbauraum anfallender Abraum in den unteren Teil
einer Ringkammer einbringbar ist.
Der sich zwischen der Tauchwandöffnung und der Druckwand
in dem unteren Teil der Ringkammer ansammelnde Abraum
wird über eine Absaugeinrichtung tunnelseitig abgeführt.
Darüber hinaus können in dem unteren Teil der Ringkammer
ein Steinbrecher, Mischflügel o. ä. und Vorrichtungen zum
Zuführen von Bentonit vorgesehen sein.
Es ist daher notwendig, in der Ringkammer, insbesondere
im unteren Teil der Ringkammer, regelmäßig Wartungs- und
Reparaturarbeiten vornehmen zu müssen. Diese haben einen
oftmals langen Vortriebsstillstand zur Folge. Um
derartige Arbeiten, insbesondere im unteren Teil der
Ringkammer, durchführen zu können, muß die zum Stützen
der Ortsbrust verwendete Flüssigkeit aus dem Abbauraum
und der Ringkammer abgepumpt werden. Gleichzeitig wird
im oberen Teil der Ringkammer beginnend und durch die
Tauchwandöffnung mit dem Abbauraum in Verbindung stehend
ein Druckluftpolster aufgebaut, um die Stützung der
Ortsbrust aufrechtzuerhalten. Dazu muß oftmals ein Druck
von bis zu 300 kPa in dem Abbauraum und somit auch in
der Ringkammer aufgebaut werden. Damit Druckluft nicht
über die Ortsbrust in die anstehende Lithologie
entweichen kann, muß die Ortsbrust mit Bentonit oder
Beton abgedichtet werden.
In die unter Druckluft stehende Ringkammer muß das
Wartungs- bzw. Reparaturpersonal ein- und ausgeschleust
werden, wobei insbesondere die beim Ausschleusen be
nötigten Dekompressionszeiten mehrere Stunden in An
spruch nehmen können. Das Arbeiten unter derartig hohen
Druckverhältnissen ist gesundheitlich belastend und kann
nur von hierfür tauglichem Personal durchgeführt werden.
Darüber hinaus stellen plötzliche Grundwassereinbrüche
für das Wartungs- und Reparaturpersonal ein nicht
unerhebliches Gefahrenpotential dar.
Aus der DE 38 31 725 A1 ist eine Schildvortriebseinrichtung
bekannt, bei der mit einem an einem Greifarm
angebrachten Abbauwerkzeug in Form eines Greifers oder
Löffels Material in einem Abbauraum in Richtung von
Absaugrohren beförderbar ist. Die Absaugrohre sind im
unteren Teil der Schildvortriebseinrichtung vorgesehen.
Im unteren Teil des Abbauraumes ist den Absaugrohren ein
Rost vorgelagert, mit dem in dem abgebauten Material
enthaltene große Steine aussiebbar sind. Im
zentrumsnahen Bereich der Schildvortriebseinrichtung ist
in einer den Abbauraum gegen einen Tunnelraum
abschließenden Druckwand eine mit Absperrschiebern
verschließbare Öffnung vorgesehen, durch die die von dem
Rost ausgesiebten Steine aus dem Abbauraum entfernbar
sind. Im Abbaubetrieb sind die Absperrschieber in eine
die Öffnung verschließenden Stellung gebracht und
lediglich zum Bergen von großen Steinen aus dem
Abbauraum in eine die Öffnung freigebende Stellung
verschoben.
Durch das Vorsehen der Öffnung in der Druckwand ist bei
der letztgenannten Schildvortriebseinrichtung zwar ein
Abtransport von großen, den weiteren Abbau behinderten
Steinen möglich, allerdings muß für Wartungsarbeiten,
beispielsweise im Bereich der Absaugrohre, der Abbauraum
zum Stützen der Ortsbrust unter Druckluft gesetzt
werden, so daß sich für das Wartungs- beziehungsweise
Reparaturpersonal die oben genannten Nachteile des
Arbeitens unter Druck ergeben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die es gestattet, daß Wartungs-
und Reparaturarbeiten in der Ringkammer risikolos und
unter atmosphärischen Bedingungen durchgeführt werden
können und die eine ausreichende Stützung der Ortsbrust
mit dem beim Vortrieb verwendeten Stützmedium erlaubt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Tauchwandöffnung durch eine Verschlußvorrichtung
verschließbar ist, die zumindest eine Verschlußplatte
aufweist, an deren der Innenseite des Schildmantels
zugewandten Stirnseite ein Dichtungsstück angebracht
ist, welches an der Innenseite des Schildmantels anlegbar
ist und deren übrige Seiten mit einem am Umriß
der Tauchwandöffnung vorgesehenen Dichtungselement in
Eingriff bringbar sind.
Dadurch, daß die Tauchwandöffnung mit einer Verschluß
vorrichtung gegenüber dem zum Stützen der Ortsbrust
verwendeten Medium dicht verschließbar ist, kann bei
einem flüssigkeitgestützten Vortrieb nach dem Ab
schotten des Abbauraumes die Ringkammer entleert
werden, ohne daß die Ortsbrust durch ein zusätzliches
in die Ringkammer und in den Abbauraum eingebrachtes
Druckluftpolster gesichert werden muß. Somit ist auch
ein Abdichten der Ortsbrust überflüssig. Bei druckluft
gestütztem Vortrieb wird nach dem Abschotten des Abbau
raumes lediglich der Druck in der Ringkammer bis auf
Atmosphärendruck reduziert. Alle Wartungs- und Repara
turarbeiten können in der Ringkammer unter atmosphäri
schen Bedingungen durchgeführt werden.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Ver
schlußvorrichtung als hydraulisch betriebene Verschluß
platte mit der Schildmantelinnenseite zugewandten
Dichtungslippen als Dichtungsstück und einer Vorrichtung
zum Bewegen der Verschlußplatte ausgeführt. Die
Verschlußplatte ist in geöffneter Stellung oberhalb der Tauchwand
öffnung gehalten. Die Verschlußplatte ist in parallel
verlaufenden Nuten geführt, die vorzugsweise an der der
Ringkammer zugewandten Seite der Tauchwand seitlich
neben der Tauchwandöffnung angeordnet sind.
Die stirnseitige Abdichtung der Verschlußplatte mit der
Innenseite des Schildmantels erfolgt mit zwei in
geringem Abstand zueinander parallel verlaufenden
Dichtungslippen. Zwischen den Dichtungslippen sind
Austrittsöffnungen von Kanälen vorgesehen, die mit
Flüssigkeit beaufschlagbar sind, so daß beim Absenken
der Verschlußplatte auf den Schildmantel in dem Auf
setzbereich der Verschlußplatte liegengebliebener
Abraum aufgewirbelt und weggespült wird. Es ist zweck
mäßig, neben diesen Austrittsöffnungen ebenfalls solche
vorzusehen, die vorzugsweise mit einer auspreßbaren,
aushärtbaren Masse beaufschlagbar sind. Nach dem Auf
setzen der Dichtungslippen auf dem Schildmantel kann
zur zusätzlichen stirnseitigen Abdichtung der zwischen
den Dichtungslippen befindliche Hohlraum mit einer
derartigen Masse verfüllt werden. Ebenso können auf
diese Weise Leckstellen, die auf Unregelmäßigkeiten
zwischen den Dichtungslippen und der Innenseite des
Schildmantels zurückzuführen sind, abgedichtet werden.
Zur seitlichen Abdichtung der Verschlußplatte mit der
Tauchwand ist dem Umriß der Tauchwandöffnung im wesent
lichen folgend auf der der Verschlußplatte zugewandten
Seite der Tauchwand eine Seitendichtung als Dichtungselement
angebracht. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
weist die Seitendichtung ein pneumatisch
steuerbares Dichtungselement auf.
Da das seitliche Dichtungselement und die an der Ver
schlußplatte stirnseitig angebrachten Dichtungslippen
bei geschlossener Verschlußplatte im unteren Rand
bereich direkt aneinandergrenzen, ist eine vollständige
Abdichtung der Verschlußplatte mit der Tauchwandöffnung
gewährleistet.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Ver
schlußplatte um die Längsachse der Schildvortriebseinrichtung
drehbar befestigt, so daß die Verschlußplatte
zum Verschließen der Tauchwandöffnung seitlich über die
Tauchwandöffnung eindrehbar ist. Es ist vorteilhaft,
die Verschlußplatte zweiteilig auszuführen, so daß die
beiden Verschlußplattenteile von jeweils gegenüberlie
genden Seiten eingeschiebbar sind. Der Kontaktbereich
der beiden Verschlußplattenteile ist durch Dichtungen
abgedichtet.
Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfol
genden Beschreibung.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht durch den
vorderen Bereich einer Schildvortriebseinrichtung
mit der erfindungsgemäßen Vorrich
tung zum Verschließen einer Tauchwandöffnung,
Fig. 2 eine schematische Schnittansicht des unteren
Teils der Ringkammer mit einer Verschlußvor
richtung zum Verschließen der Tauchwand
öffnung in geschlossener Stellung,
Fig. 3 einen Schnitt durch ein Seitendichtungs
element,
Fig. 4 einen Schnitt durch an der Stirnseite einer
Verschlußplatte angebrachte Dichtungslippen,
Fig. 5 eine schematische Teilansicht der Verschluß
vorrichtung in teiltransparenter Darstel
lung,
Fig. 6 eine schematische Schnittansicht durch den
unteren Teil einer Ringkammer mit geöffneter
Verschlußplatte,
Fig. 7 eine schematische Schnittansicht durch den
unteren Teil einer Ringkammer mit
geschlossener Verschlußplatte.
Fig. 1 zeigt den vorderen Bereich einer Schildvortriebseinrichtung
1. In dem durch eine Ortsbrust 2,
einen Schildmantel 3 und eine Tauchwand 4 gebildeten
Abbauraum 5 ist ein mit Abbauwerkzeugen versehenes Schneid
rad 6 vorgesehen. Tunnelseitig schließt sich an den
Abbauraum 5 eine durch eine Druckwand 7 begrenzte
Ringkammer 8 an. In dem unteren Bereich der Tauchwand 4
befindet sich eine Tauchwandöffnung 9, die den Abbau
raum 5 mit der Ringkammer 8 verbindet. Die Druckwand 7
dichtet die Ringkammer 8 und den Abbauraum 5 tunnel
seitig gegenüber dem zum Stützen der Ortsbrust 2 ver
wendeten Medium ab. Im unteren Teil der Ringkammer 8
befindet sich die Ansaugöffnung einer Saugleitung 10.
Um ein Verstopfen der Saugleitung 10 zu verhindern, ist
vor der Ansaugöffnung der Saugleitung 10 ein aus
mehreren Gitterstäben bestehender Rechen 11 angebracht.
Vor dem Rechen kann zusätzlich ein Steinbrecher vorge
sehen sein, um grobes Material absauggerecht zu zer
kleinern.
Im oberen Teil der Ringkammer 8 befindet sich eine
Personenschleuse 12.
Auf der der Ringkammer 8 zugewandten Seite der Tauch
wand 4 ist eine Verschlußvorrichtung 13 zum Ver
schließen der Tauchwandöffnung 9 befestigt. Die Ver
schlußvorrichtung 13 besteht aus einer Verschlußplatte
14, deren Größe so bemessen ist, daß diese die Tauch
wandöffnung 9 bedeckt. Die Verschlußplatte 14 wird
durch zwei Hydraulikzylinder 15 in die geöffnete oder
in die geschlossene Stellung gebracht. In der in Fig. 1
gezeigten geöffneten Stellung der Verschlußvorrichtung
13 ist die Verschlußplatte 14 oberhalb der Tauchwand
öffnung 9 gehalten.
In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist
die Verschlußplatte 14 in der geöffneten Stellung
seitlich neben der Tauchwandöffnung 9 vorgesehen. Durch
Drehen dieser Verschlußplatte um die Längsachse der
Schildvortriebseinrichtung wird diese in die die Tauch
wandöffnung 9 verschließende Stellung eingedreht. Die
Verschlußplatte kann dann zweigeteilt ausgestaltet
sein, so daß die beiden Teile gegensinnig ein- und
ausdrehbar sind. In der geschlossenen Stellung dichten
die zwei Verschlußplattenteile ebenfalls den Abbauraum
5 gegen die Ringkammer 8 durch in ihrem Kontaktbereich
vorgesehene Dichtungen ab.
Fig. 2 zeigt in schematischer Schnittansicht die zum
Verschließen der Tauchwandöffnung 9 im unteren Teil der
Ringkammer 8 befindliche Verschlußvorrichtung 13 in der
geschlossenen Stellung. An der Stirnseite 16 der Ver
schlußplatte 14 sind zwei Dichtungslippen 17 befestigt,
deren abdichtender Teil im Querschnitt im wesentlichen
rundlich ist und einen der Längserstreckung der Dich
tungslippen 17 folgenden Hohlraum 18 aufweist. Die
Dichtungslippen 17 sind durch eine Klemmleiste 19
voneinander getrennt und durch eine Pratze 20 fest mit
der Stirnseite 16 der Verschlußplatte 14 verbunden.
Dadurch, daß zwei Dichtungslippen 17 vorgesehen sind,
wird die Dichtigkeit zwischen der Verschlußplatte 14
und der Innenseite des Schildmantels 3 erhöht, insbe
sondere wenn im Aufsetzbereich der Dichtungslippen 17
durch liegengebliebenes Abraummaterial eine der beiden
Dichtungslippen 17 nicht vollständig mit dem Schild
mantel 3 abdichtet.
In dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind
solche Dichtungslippen 17 vorgesehen, die üblicherweise
bei Flußschleusen oder Schiffshebewerken Verwendung
finden.
Es kann zur stirnseitigen Abdichtung der Ver
schlußplatte 14 mit dem Schildmantel 3 auch lediglich
ein Dichtprofil 17 vorgesehen sein.
Auf der der Ringkammer 8 zugewandten Seite der Tauch
wand 4 ist zur seitlichen Abdichtung der Verschluß
platte 14 gegenüber der Tauchwand 4 eine Seitendichtung
21 vorgesehen. Die Seitendichtung 21 ist pneumatisch
steuerbar.
Zur Führung der Verschlußplatte 14 sind seitlich neben
der Tauchwandöffnung 9 auf der der Ringkammer 8 zuge
wandten Seite der Tauchwand 4 Nuten 22 vorgesehen. Es
ist zweckmäßig, wie in Fig. 2 durch die dickere Linien
führung angedeutet, die Bereiche der Verschlußplatte
14, die in die Nuten 22 eingreifen, mit nichtrostendem
Stahl zu belegen. Auf diese Weise ist bei einem länge
ren Stillstand der Verschlußvorrichtung 13 ein Fest
rosten der Verschlußplatte 14 in den Nuten 22 ver
hindert.
Des weiteren sind an der der Ringkammer 8 zugewandten
Seite der Verschlußplatte 14 Versteifungselemente 23
sowie eine Vorrichtung 24 zum Befestigen der Kolben
stange des Hydraulikzylinders 15 vorgesehen. Anstelle
der in Fig. 2 gezeigten, im wesentlichen rechteckigen
Versteifungselemente 23 können auch Profile verwendet
werden.
Fig. 3 zeigt einen schematischen Schnitt durch die
pneumatisch steuerbare Seitendichtung 21 der Fig. 2.
Die Seitendichtung 21 besteht im wesentlichen aus einem
einen Hohlraum 25 aufweisenden schlauchförmigen
Dichtungselement 26, welches in eine Ausnehmung in der
Tauchwand 4 eingebracht ist. Das Dichtungselement 26
kann wahlweise auch in einem U-Profil liegen, das mit
der geschlossenen Seite auf der der Ringkammer 8 zuge
wandten Seite der Tauchwand 4 befestigt ist.
Das Dichtungselement 26 ist im deflatierten Zustand
abgebildet. Durch Beaufschlagen des in dem Dichtungs
element befindlichen Hohlraums 25, beispielsweise mit
Druckluft, wölbt sich der der Verschlußplatte 14 zuge
wandte Teil des Dichtungselementes 26, wie in Fig. 3
gestrichelt dargestellt, gegen die der Tauchwand 4
zugewandte Seite der Verschlußplatte 14, so daß eine
Abdichtung erreicht ist. Durch die großflächige Anpres
sung des Dichtungselementes 26 gegen die Verschlußplat
te 14 wird die Verschlußplatte 14 zusätzlich gegen ein
Verrücken gesichert.
Fig. 4 zeigt einen schematischen Schnitt durch den
stirnseitigen Bereich der Verschlußplatte 14 mit den
daran befindlichen Dichtungslippen 17. Diese werden
durch die Pratze 20 gehalten. Die zwischen den
Dichtungslippen 17 vorgesehene Klemmleiste 19 weist
eine Vielzahl in einem bestimmten Abstand nebeneinander
liegender Kanäle 27 auf, die sich in der Ver
schlußplatte 14 fortsetzen. Die Kanäle 27 sind mit
einer Flüssigkeit beaufschlagbar, so daß Abraum, der im
Aufsetzbereich der Dichtungslippen 17 auf der Innen
seite des Schildmantels 3 liegengeblieben ist, auf
gewirbelt und weggespült werden kann. Innerhalb der
Austrittsöffnungen 28 können in den Kanälen 27 zusätz
lich Düsen eingebracht sein, um den austretenden
Strahlen eine höhere erosive Wirkung zu verleihen.
In einer weiteren Modifikation der Klemmleiste 19 sind
neben den Kanälen 27 weitere Kanäle vorgesehen, die mit
einer auspreßbaren, aushärtbaren Masse beaufschlagbar
sind. Diese sind vorzugsweise mit den Kanälen 27 in
alternierender Folge vorgesehen. Nach dem Absenken der
Verschlußplatte 14 bis auf die Innenseite des Schild
mantels 3 kann mit dieser Masse sowohl der zwischen den
Dichtungslippen 17 verbleibende Hohlraum als auch die
durch Unregelmäßigkeiten auf der Innenseite des Schild
mantels 3 verbliebenen Hohlräume zwischen den
Dichtungslippen 17 und dem Schildmantel 3 verfüllt
werden. Für diese Zwecke werden vorteilhafterweise
aufschäumende oder silikonhaltige Massen verwendet.
Ebenso können aushärtende Massen verwendet werden, die
entweder mit der in den Hohlräumen verbliebenen Flüs
sigkeit oder mit einer durch die Kanäle 27 zugeführten
Flüssigkeit reagieren und dann aushärten. Beim erneuten
Öffnen der Verschlußvorrichtung 13 löst sich die Dich
tungsmasse von den Dichtungslippen 17 und dem Schild
mantel 3 und kann durch die Saugleitung 10 abgeführt
werden.
Fig. 5 zeigt in schematischer Teilansicht mit Blick
richtung von der Ringkammer 8 auf die geschlossene
Tauchwandöffnung 9 die Verschlußvorrichtung 13. Die
Verschlußplatte 14 ist transparent dargestellt. Der
Überlappungsbereich 29 der stirnseitig an der Ver
schlußplatte 14 angebrachten Dichtungslippen 17 mit der
den Umriß 30 (strichpunktiert dargestellt) der Tauch
wandöffnung 9 im wesentlichen folgenden Seitendichtung
21 ist kreuzschraffiert dargestellt. Dadurch, daß die
zur Tauchwand 4 weisende Dichtungslippe 17 und das
Dichtungselement 26 der Seitendichtung 21 über einen
bestimmten Bereich 29 aneinandergrenzen, ist ebenfalls
der Übergang zwischen den beiden Dichtungen 17, 21
abgedichtet. Sind dennoch Wegsamkeiten zwischen den
aneinandergrenzenden Dichtungselementen 17, 26 vor
handen, wirkt die nach außen gewölbte Gestalt der
aneinandergrenzenden Dichtungselemente 17, 26 als
Sedimentfalle, so daß sich diese Wegsamkeiten rasch mit
dem in dem einströmenden Medium mitgeführten Abraum
zusetzen.
Weiterhin sind aus Fig. 5 die seitlich neben der Tauch
wandöffnung 9 angeordneten Nuten 22 (gestrichelt dar
gestellt) sowie die über die Tauchwandöffnung 9 hinaus
ragenden Bereiche der Verschlußplatte 14 ersichtlich.
Fig. 6 zeigt die im unteren Teil der Ringkammer 8
vorgesehene Verschlußvorrichtung 13 in geöffneter
Stellung bei einem flüssigkeitgestützten Vortrieb. Der
aus dem Abbauraum 5 durch die Tauchwandöffnung 9 in die
Ringkammer 8 eingebrachte Abraum wird über den Rechen
11 und die Saugleitung 10 durch die Druckwand 7 aus der
Ringkammer 8 entfernt.
Nach einem Einstellen des Vortriebes zur Durchführung
von Wartungs- oder Reparaturarbeiten in der Ringkammer
8 wird zunächst die Verschlußplatte 14 durch Beauf
schlagen des Hydraulikzylinders 15 in die in Fig. 7
dargestellte geschlossene Stellung gebracht. Die Ver
schlußplatte 14 wird bei dem Einfahren in den Nuten 22
geführt. Vor dem Aufsetzen der Dichtungslippen 17 auf
der Innenseite des Schildmantels 3 werden die Kanäle 27
mit Flüssigkeit beaufschlagt, so daß der im Aufsetzbe
reich liegengebliebene Abraum aufgewirbelt und wegge
spült wird. Anschließend kann aus zusätzlichen Kanälen
eine aufschäumende, aushärtende Masse eingepreßt
werden, um die Dichtigkeit des Verschlusses zu erhöhen.
Nach dem Aufsetzen der Verschlußplatte 14 auf dem
Schildmantel 3 wird die Seitendichtung 21 mit Druckluft
beaufschlagt, so daß das Dichtungselement 26 an der
Verschlußplatte 14 anliegt und zudem einen sicheren
Verschluß der Tauchwandöffnung 9 gewährleistet.
Aus der nun von dem Abbauraum 5 abgeschotteten Ring
kammer 8 wird die Stützflüssigkeit durch die Sauglei
tung 10 abgepumt. Gleichzeitig wird im oberen Teil der
Ringkammer 8 beginnend ein Druckluftpolster aufgebaut,
welches im wesentlichen den gleichen Druck aufweist,
den die zum Stützen der Ortsbrust verwendete Flüssig
keit auf die Verschlußplatte 14 ausübt. Nach dem Absau
gen im wesentlichen der gesamten in der Ringkammer 8
befindlichen Stützflüssigkeit wird auch der in der
Ringkammer 8 aufgebaute Luftdruck reduziert. Auf diese
Weise können Leckstellen frühzeitig erkannt werden.
Vorhandene Leckstellen können zumeist durch geringfügi
ges Öffnen und
erneutes Schließen der Verschlußplatte
14 beseitigt werden. Sind im wesentlichen keine Lecks
mehr vorhanden, wird der Druck in der Ringkammer 8 bis
auf Atmosphärendruck reduziert. Es ist zweckmäßig, eine
im unteren Teil der Ringkammer 8 befindliche weitere
Saugleitung (nicht dargestellt) in Betrieb zu belassen,
um dennoch in geringen Mengen eintretende Stützflüssig
keit kontinuierlich absaugen zu können.
Es ist zweckmäßig, in den Abbauraum 5 mündende Rohr
leitungen vorzusehen, durch die die Stützflüssigkeit im
Abbauraum 5 kontrolliert und gegebenenfalls nachgefüllt
werden kann.
Das für die Wartungs- und Reparaturarbeiten benötigte
Personal kann nun über die Personenschleuse 12 in den
Ringraum 8 ohne eine Druckschleusung ein- und austre
ten.
Es ist zweckmäßig, die Verschlußplatte 14 in der ge
schlossenen und in der geöffneten Stellung zusätzlich
durch eine mechanische Arretierung (in der Zeichnung
nicht dargestellt) zu sichern. Auf diese Weise werden
die zur Aufrechterhaltung des Hydraulikdruckes benötig
ten Maschinen entlastet sowie eine ausreichende Sicher
heit des Wartungs- und Reparaturpersonals im Falle
eines Maschinendefekts gewährleistet.
Die Verschlußvorrichtung 13 ist in einer weiteren,
nicht dargestellten Tunnelvortriebsmaschine gemäß der
Erfindung auf der dem Abbauraum 5 zugewandten Seite der
Tauchwand 4 vorgesehen.
In einem weiteren, ebenfalls nicht dargestellten Aus
führungsbeispiel ist die Verschlußvorrichtung 13 zwi
schen einer doppelwandigen Tauchwand angebracht. Die
Dichtungslippen 17 dichten dann mit ihrer Oberseite den
Zwischenraum zwischen der doppelwandigen Tauchwand ab.
Die Seitendichtung 21 ist so ausgelegt, daß sie im
aktivierten Zustand die seitlichen Zwischenräume der
doppelwandigen Tauchwand verschließen kann.
Bei einem druckluftgestütztem Vortrieb der Schildvortriebseinrichtung
1 sind die Dichtungen 17, 21 druck
luftdicht gestaltet.
Claims (12)
1. Schildvortriebseinrichtung mit einer einen Abbauraum
(5) begrenzenden Tauchwand (4), mit einer durch die
Tauchwand (4) sowie einer tunnelraumseitig
angeordneten Druckwand (7) gebildeten Ringkammer
(8), mit einer Abfuhrvorrichtung (10) zum Entfernen
von abgebautem Material aus dem Abbauraum (5) und
mit einer im Bereich der Abfuhrvorrichtung (10)
vorgesehenen, den Abbauraum (5) mit der Ringkammer
(8) verbindenden Tauchwandöffnung (9), deren äußere
Begrenzung von der Innenseite des Schildmantels (3)
gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tauchwandöffnung (9) durch eine Verschlußvorrichtung
(13) verschließbar ist, die zumindest eine
Verschlußplatte (14) aufweist, an deren der
Innenseite des Schildmantels (3) zugewandten
Stirnseite (16) ein Dichtungsstück (17) angebracht
ist, welches an der Innenseite des Schildmantels (3)
anlegbar ist und deren übrige Seiten mit einem am
Umriß (30) der Tauchwandöffnung (9) vorgesehenen
Dichtungselement (26) in Eingriff bringbar sind.
2. Schildvortriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Stirnseite (16) der
Verschlußplatte (14) zwei nebeneinander angeordnete,
parallel verlaufende, einen zentralen Hohlraum (18)
aufweisende, im wesentlichen rundliche
Dichtungslippen (17) als Dichtungsstück angeordnet
sind.
3. Schildvortriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß ein als Seitendichtung (21)
ausgebildetes Dichtungselement (26) im wesentlichen
schlauchförmig ist und einen axialen, mit einem
Medium beaufschlagbaren Hohlraum (25) aufweist.
4. Schildvortriebseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verschlußplatte (14) an der
Stirnseite (16) Austrittsöffnungen (28) von Kanälen
(27) aufweist, die mit einer Spülflüssigkeit beaufschlagbar
sind.
5. Schildvortriebseinrichtung nach Anspruch 2 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen
(28) der Kanäle (27) zwischen den beiden parallel
verlaufenden Dichtungslippen (17) vorgesehen sind.
6. Schildvortriebseinrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu den
Kanälen (27) weitere Kanäle vorgesehen sind, die mit
einer auspreßbaren, aushärtbaren Masse beaufschlagbar
sind.
7. Schildvortriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das an der Stirnseite (16) der
Verschlußplatte (14) angebrachte Dichtungsstück (17)
in der geschlossenen Stellung der Verschlußvorrichtung
(13) mit dem als Seitendichtung (21)
ausgebildeten Dichtungselement (26) über einen
bestimmten Bereich (29) hinweg unmittelbar aneinandergrenzt.
8. Schildvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Tauchwand
(4) im wesentlichen senkrecht verlaufende Nuten
(22) zum Führen der Verschlußplatte (14) angeordnet
sind.
9. Schildvortriebseinrichtung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verschlußplatte (14) in den
Bereichen, mit denen diese in die Nuten (22)
eingreift, beidseitig mit reibungsarmen Materialien,
insbesondere mit nichtrostendem Stahl, belegt ist.
10. Schildvortriebseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Verschlußplatten (14) zum
Verschließen der Tauchwandöffnung (9) vorgesehen
sind.
11. Schildvortriebseinrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Verschlußplatten
gegenläufig von zwei Seiten über die Tauchwandöffnung
(9) eindrehbar sind und in der geschlossenen
Stellung in ihrem Kontaktbereich Dichtungen aufweisen.
12. Schildvortriebseinrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußplatten
(14) in der geschlossenen und in der geöffneten
Stellung jeweils durch eine mechanische
Arretierung gesichert sind.
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1992
- 1992-08-05 DE DE4225838A patent/DE4225838C2/de not_active Expired - Lifetime
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