-
Elektrischer Antrieb für Wanderroste. Bei Wanderrosten und ähnlichen
Vorrichtungen, die durch einen mit gleichbleibender Drehzahl umlaufenden Elektromotor
angetrieben werden, wird eine den wechselnden Arbeitsbedingungen angepaßte veränderliche
Drehzahl der Arbeitswelle dadurch ermöglicht, daß zwischen die Welle des Motors
und die Antriebswelle des Wanderrostes Stufengetriebe, z. B. Zahnräderwechselgetriebe,
Riemenvorgelege o. dgl., eingeschaltet werden, die je nach Bedarf von Hand oder
selbsttätig auf die gewünschte übersetzung eingestellt werden. Ist hierbei der Antriebsmotor
an ein Netz mit gleichbleibender Spannung angeschlossen und nimmt er eine seiner
Höchstleistung entsprechende Stromstärke auf, so ergeben sich für. die Arbeitswelle
je nach der übersetzung verschiedene Drehmomente, und zwar ist das Drehmoment um
so .größer, je kleiner die Drehzahl der Arbeitswelle ist. Dies hat den Nachteil,
daß bei kleiner Drehzahl der letzteren und beim Auftreten unvorhergesehener Widerstände,
wie sie z. B. bei Wanderrosten häufig vorkommen, Momente übertragen werden müssen,
die für einzelne Teile der Vorrichtung zu groß sind und deshalb einen Bruch im Getriebe
oder in der angetriebenen Vorrichtung herbeiführen.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine Sicherheitsschaltung für derartige
Antriebe, welche das Auftreten von Brüchen infolge zu großer Kräfte mit Sicherheit
vermeiden läßt. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die Stromaufnahmefähigkeit
des Antriebsmotors bei abnehmender Drehzahl der Arbeitswelle selbsttätig begrenzt
und so für jede Umlaufgeschwindigkeit der Arbeitswelle das größte zulässige Kraftmoment
festgelegt wird. Zu diesem Zwecke ist die Geschwindigkeitsschaltvorrichtung zwangläufig
mit einer elektrischen Schaltvorrichtung verbunden, welche für jede Geschwindigkeit
eine bestimmte Sicherung oder einen automatischen Ausschalter in den Stromkreis
zum Motor einschaltet, durch die
bei Überschreitung der für jede
einzelne Geschwindigkeit festgelegten größten Stromstärke der Antrieb ausgeschaltet
wird.
-
Für Elektromotoren, welche betriebsmäßig mit veränderlichen Drehzahlen
und veränderlichen Drehmomenten arbeiten sollen, sind bereits Einrichtungen bekannt,
welche selbsttätig die gegen das Auftreten zu hoher Stromstärken angeordneten Sicherungsvorrichtungen
so beeinflussen, daß sie die entsprechend der Drehzahl veränderliche zulässige Höchststromstärke
jeweils zulassen. Von diesen bekannten Anordnungen unterscheidet sich der Gegenstand
der Erfindung dadurch, daß der Motor hier dauernd mit gleicher Drehzahl und gleicher
Stromstärke läuft und nur das Auftreten zu großer Drehmomente in der Arbeitswelle
entsprechend der mit der Übersetzung veränderlichen Drehzahl der letzteren durch
Beeinflussung der zulässigen Höchststromstärke verhindert werden soll, daß also,
im Gegensatz zu der bekannten Vorrichtung, nicht bei jeder Drehzahl das größtmögliche
Drehmoment zugelassen, vielmehr bei abnehmender Drehzahl die Stromaufnahmefähigkeit
des Antriebsmotors entsprechend den höchstzulässigen Drücken begrenzt werden soll.
-
Die Zeichnungen veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel gemäß der
Erfindung. Abb. r und 2 zeigen in Längsschnitt und Draufsicht die Antriebsvorrichtung
eines Wanderroste:, Abb. 3 und 4. in größerem Maßstabe die Sicherheitsschaltvorricbtung.
Abb. 3, zeigt die Anbringung der Schaltvorrichtung und des Antriebs an einem Wanderroste.
-
Der Motor a treibt über ein Zahnräderpaar und dieWelleb dieSchaltwellec
an, welche fünf Zahnräder mit verschiedenen Durchmessern für die fünf Geschwindigkeitsstufen
trägt. Die auf dieser Welle sitzenden Zahnräder dl bis d, können durch ein Zwischenzahnrad
e jeweils mit entsprechenden Zahnrädern f, bis f s auf der Antriebswelle
g des Wanderrostes in Eingriff gebracht werden. Zu diesem Zwecke ist (las Zahnrad
e läng. der Rast h verschiebbar, und zwar erfclrt @lie Einschaltung der jeweils
gewünschten Übersetzung mit Hilfe des kleinen Handrades i. Durch dessen Drehung
wird mit Hilfe des Zahnrades k und des Segmentbodens i der doppelarmige Hebel in
verstellt und dadurch das Zahnrad e i-1 die gewünschte Stellung gebracht.
-
Wie aus Abb. 3 und q. ersichtlich ist, wird gleichzeitig mit dem Handrad
i ein mit diesem fest verbundener Hebel n gedreht. Auf letzterem ist elektrisch
isoliert eine Feder o befestigt, die je nach ihrer Stellung eine elektrisch leitende
Verbindung zwischen dem Ring p und den Segmenten q1 bis q, herstellt. Dem Ringe
p fließt aus dem Netze durch die Leitung r der Strom für den Motor zu. Je nach der
Lage des Hebels x und der mit ihm verbundenen Feder o geht der Strom zu einem der
fünf Segmente q, bis q, und fließt von hier durch je eine der Sicherungenslbiss,
und die Leitung t zum Motora. Die Sicherungen s1 bis s" sind nun so bemessen, daß
sie jeweils nur diejenige Stromstärke zulassen, die für die entsprechende Drehzahl
der Arbeitswelle g zulässig oder erwünscht ist. Treten größere Widerstände in dem
Wanderrost auf, so daß ein stärkerer Strom als vorgesehen dem Motor zufließen würde,
so schmelzen die Sicherungen durch, und der -Motor bleibt stehen.
-
Es ist ohne weiteres möglich, an Stelle von Schmelzsicherungen selbsttätige
Ausschalter oder ähnliche Vorrichtungen zu setzen, ebenso kann man nach demselben
Grundgedanken Hilfsströme verwenden, um durch diese fernliegende Ausschalter zu
betätigen.
-
Die neue Sicherheitsschaltung ist in allen Fällen anwendbar, in welchen
bei elektrischem Einzelantrieb einer Arbeitsvorrichtung das Auftreten unzulässig
großer Kraftmomente bei wechselnder Drehzahl vermieden werden soll.