DE503741C

DE503741C - Einrichtung zum Umsteuern von aus einem Einphasennetz gespeisten Mehrphaseninduktionsmotoren, deren Staenderwicklung aus zwei oder drei Wicklungsteilen besteht, von denen die Enden zweier Wicklungsteile ueber einen Kondensator miteinander verbunden sind

Info

Publication number: DE503741C
Application number: DES87676D
Authority: DE
Inventors: Ferdinand Blanc
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1928-09-27
Filing date: 1928-09-27
Publication date: 1930-07-26

Description

Einrichtung zum Umsteuern von aus einem Einphasennetz gespeisten Mehrphaseninduktionsmotoren, deren Ständerwicklung aus zwei oder drei Wicklungsteilen besteht, von denen die Enden zweier Wicklungsteile über einen Kondensator miteinander verbunden sind Die Erfindung betrifft einen aus einem Einphasennetz gespeisten Mehrphaseninduktionsmotor mit einer aus mehreren elektrisch gegeneinander verschobenen Teilen bestehenden Ständerwicklung, bei dem zur Erzielung einer hohen Ausnutzung und eines guten Wirkungsgrades die Enden von zwei Wicklungteilen über einen Kondensator miteinander verbunden sind. Derartige Motoren sind für verschiedene Zwecke vielfach verwendet worden. Um die Drehrichtung eines derartigen Motors zu verändern; mußte bisher ein Umschalter mit mindestens vier Kontakten vorgesehen werden. Bei der gemäß der Erfindung ausgebildeten Einrichtung, bei der die beiden durch den Kondensator miteinander verbundenen Enden der Ständerwicklung an die beiden Klemmen des Umschalters gelegt werden, an den die eine Netzphase angeschlossen ist, während der Knotenpunkt der beiden Wicklungsteile an der zweiten Netzphase liegt, genügt zum Umsteuern eines derartigen Motors ein einpoliger Umschalter mit nur zwei Kontakten.
In der Abb. I ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Die Ständerwicklung des Induktionsmotors besteht aus den beiden um 9o° wie bei einem Zweiphasenmotor gegeneinander verschobenen, im Punkt X, Y verketteten Wicklungsteilen U-X und V-Y, deren freie Enden U und L' über einen Kondensator C miteinander verbunden sind. An den Knotenpunkt X, Y ist die eine Phase T des Netzes angeschlossen, während die zweite Phase R an dem Umschalter a liegt, dessen einer Kontakt I mit dem Ende U und dessen zweiter Kontakte mit dem Ende V der Ständerwicklung verbunden ist. Der Läufer K des Motors ist in bekannter Weise mit einer Kurzschlußwicklung versehen.
Hat der Umschalter die punktiert gezeichnete Stellung, so wird der Punkt U an die Leitung I? angeschlossen, und der Strom 1 fließt in der durch Pfeile angegebenen Richtung durch die Feldwicklung. Hierbei hat der durch den Wicklungsteil V-Y fließende Strom I, infolge des mit ihm in Reihe geschalteten Kondensators C eine Voreilung gegen den Strom Il des Wicklungsteiles U -X, so daß sich in dem Motor ein in bestimmtem Richtungssinn tonlaufendes Drehfeld ausbildet, das eine bestimmte Drehrichtung des Motors ergibt. Wird der Umschalter auf den Kontakt 2 gelegt, so erhält nun der Strom l1 eine Voreilung gegen den Strom I2, so daß sich die Drehrichtung des Feldes und damit die Drehrichtung des Motors umkehrt.
Infolge der Verwendung eines Umschalters mit nur zwei Kontakten kann das Umsteuern des Motors in überaus einfacher Weise erfolgen, so daß sich der Motor besonders gut für Fernsteuerung eignet, da der Umschalter unmittelbar durch ein Relais gesteuert werden kann. Dies kommt besonders dann in Frage, wenn der Motor beispielsweise als Servomotor dient und infolgedessen nur geringe Leistung hat. Die Erfindung ist auch besonders für Schaltanlagen vorteilhaft, in denen zum Antrieb eines Spannungsreglers o. dgl. ein leicht umsteuerbarer Motor erforderlich. ist, da das Umsteuern des gemäß der Erfindung ausgebildeten Motors durch ein einziges Relais erfolgen kann, so daß die Steuerschaltung einfach und übersichtlich wird.
Der Ständer des Motors kann an Stelle einer Zweiphasenwicklung auch eine Dreiphasenwicklung tragen, in welchem Falle die drei Wicklungsteile zweckmäßig in Stern geschaltet werden. Hierbei werden die in bekannter Weise über einen Kondensator miteinander verbundenen freien Enden von zwei Wicklungsteilen an die Klemmen des Umschalters geführt, während der dritte Wicklungsteil unmittelbar an die eine Netzphase angeschlossen wird.
Ein Ausführungsbeispiel dieser Schaltung zeigt Abb. 2. Die Wicklung besteht aus den drei Wicklungszweigen U-X, V-Y und W-Z, die in Stern geschaltet sind. Die Enden U, V von zwei Wicklungsteilen sind in gleicher Weise wie bei Abb. I durch den Kondensator C miteinander verbunden und an die Klemmen I und 2 des Umschalters a angeschlossen, während das Ende W des dritten Wicklungsteiles unmittelbar an der zweiten Netzphase T liegt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Einrichtung zum Umsteuern von aus einem Einphasennetz gespeisten Mehrphaseninduktionsmotoren, deren Ständerwicklung aus zwei oder drei Wicklungsteilen besteht, von denen die Enden zweier Wicklungsteile über einen Kondensator miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die durch den Kondensator miteinander verbundenen Enden der Wicklungsteile an je einen Kontakt eines an der einen Netzphase liegenden Umschalters angeschlossen sind, während das andere Ende der Ständerwicklung an der zweiten Netzphase liegt.
2. Einrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Umschalter unmittelbar durch ein Relais gesteuert wird.
3. Einrichtung nach Anspruch I mit drei in Stern geschalteten Ständerwicklttngsteilen, bei der die Enden zweier Wicklungsteile über einen Kondensator miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die über den Kondensator miteinander verbundenen Wicklungsenden an die Klemmen des Umschalters geführt sind, während das Ende des dritten Wicklungsteiles unmittelbar an einer Netzpliase liegt.