DE4217118A1 - Schutzbehälter für Abfallbehältnis - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Schutzbehälter mit Deckel für ein Abfallbehältnis, insbesondere zum Sammeln von kontami­ nierten und infektiösen Abfällen.

Bekannt sind Schutzbehälter oder Abfalltreteimer mit Deckel, die, mit oder ohne Abfallbehältnis, Abfälle aufnehmen und de­ ren Deckel nach oben aufklappbar, siehe NL-P 79 09 100, oder mittels Pendelaufhängung oder sektorenähnlichem Schlitz­ verschluß die Einfüllöffnung freigeben.

Diese Schutzbehälter haben den Nachteil, daß sie bei jedem Öffnen und Schließen des Deckels einen erheblichen Teil des Luftvolumens aus dem Abfallbehältnis mechanisch in das Um­ feld verwirbeln (Leckluftvolumen) und in die Umgebungsluft verteilen. Klappdeckel aktivieren ein großes Verdrängungs­ luftvolumen. Diese Deckel bieten keine ausreichende Abdich­ tung gegen Schadinsekten und Geruchsbelästigungen.

Bekannt sind nach DE-GM 90 01 432 Tretabfalleimer, die einen Verschluß für die Einfüllöffnung um den Zenit in der Kuppel besitzen, bei denen sich die Deckelöffnung parallel zur Kup­ pelkontur abwärts, durch gleichzeitiges spreizen und schwen­ ken zweier Kugel-Achtelabschnitte auftut, so daß die Einwurf­ öffnung etwa einem Kugelviertelabschnitt entspricht.

Derartige Deckelöffnungen besitzen zwar einen geringen Leck­ luftvolumenverlust beim Öffnungs- und Schließvorgang, sie sind auf Grund ihrer parallelen Bewegung der Öffnungs- und Schließmechanik zur Deckelkontur nicht geeignet die Einfüll­ öffnung in der Kuppel abdichtend zu verschließen. In der ge­ schlossenen Stellung sind diese Art Einfüllöffnungen nur un­ genügend abdichtbar.

Bekannt ist nach der US-P 4 450 974 ein Schutzbehälter zur Aufnahme eines Abfallbehälters, der gegen unbefugte Entnahme an einer vertikalen Drehachse gehaltenen wegdrehbare Einfüll­ trichter gesichert ist.

Der Schutzbehälter ist für das Sammeln von Krankenhausabfäl­ len, durch seine Immobilität und ständig offene Einfülltrich­ ter ungeeignet. Er besitzt keinerlei Abdichtung gegen Kran­ kenhausparasiten, Schadinsekten und Geruchsbelästigungen. Von hygienischem Nachteil ist, daß bei der Entnahme des Ab­ füllbehälters dieser Einfülltrichter mittels Hand direkt be­ wegt werden muß.

Der Stand der Gerätetechnik in der Abfallentsorgung aus dem medizinischen Bereich muß als mangelhaft angesehen werden. Hohe Verletzungsgefahren für die Bedienungspersonen durch Stich- und Schnittverletzungen während der Entsorgung und Desinfektion sind gegeben. Solche Gerätschaften berücksich­ tigen Hygienevorschriften und den Infektionsschutz ungenügend.

Die Aufgabe der Erfindung ist es bei jedem Öffnen und Schlie­ ßen des Deckels eine minimale Verdrängungs- und Saugvolumen­ beeinflussung zu gewährleisten, beim Öffnen das Leckvolumen zu minimieren und mit dem Deckel eine allseitige Abdichtung zum Schutzbehälter zu bieten. Weiterhin ist der Schutzbehäl­ ter zum Sammeln von kontaminierten und infektiösen Abfällen in Abfallbehältnissen geeignet zu gestalten, eine Abdichtung gegen Krankenhausparasiten und Schadinsekten und Geruchsbe­ lästigungen zu schaffen, um damit den mindesthygienischen An­ forderungen genügen zu können. Er soll zu seiner gefahrlosen Handhabbarkeit Unterbringungsmöglichkeiten für die sachge­ rechte Handhabung und Aufbewahrung vom Abfallbehältnisver­ schluß, z. B. einen Pappdeckel, Dekontaminationsmitteln, Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, Schutzhandschuhen etc. eine Aufbewahrungsmöglichkeit ermöglichen.

Die Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 und in den nachfolgenden Ansprüchen aufgeführten Merkmale gelöst.

Vorteile der Erfindung sind, daß der abdichtend wirkende Schutzbehälter zum Sammeln von kontaminierten und infektiö­ sen Abfällen geeignet ist und damit wesentliches, z. B. um die Krankenhaushygiene zu verbessern, beitragen kann. Behäl­ terberührungen entfallen durch die Fußbetätigung. Infektions- und Verletzungsgefahren sind ausgeschlossen. Der aus Edel­ stahl bestehende Schutzbehälter ist mobil am Entstehungsort des Abfalls einsetzbar und leicht hygienisch sauberzuhalten.

Die Erfindung soll nachstehend an Hand der Abbildung näher erläutert werden.

Der Schutzbehälter 2 besteht aus einer zweigeteilten Einheit, dem auf Laufrollen 1 stehenden Schutzbehälter 2, der über die Einfüllöffnung 13 das Abfallbehältnis 7 aufnimmt und dem Hohldeckel 3, der zusammen mit seiner Abdeckung 10 einen Kleinbehälter 11 mit seinem Zentrierrand 15 und der Flachdichtung 6, als abdichtenden Deckel für den Schutzbehälter 2, bildet. Der Hohldeckel 3 ist mit einem Hub- Drehmechanismus verbunden. Zum Hub- Drehmechanismus gehören die Teile 4, 5, 8, 9 und 14. Der Hub- Drehmechanismus wird aus einer Hub- Dreh­ achse 5 gebildet, die mit einer Rückholfeder (Drehfeder) 8 zum Rand des Schutzbehälters 2 verbunden ist. Die Hub- Dreh­ achse 5 ist in einer Zylinderführung 9 mittels eingelassenem Führungsstift 14 in einer linear und gewendelt verlaufenden Steuerkurve fixiert.

Der Bedienhebel 4 für den Öffnungs- und Schließvorgang vom Hohldeckel 3 des Schutzbehälters 2 ist bodennah als Pedal ausgeführt oder kann mit der Griffstange 12 zur manuellen Betätigung kombiniert werden. (Diese Kombination zum Bewegen der Hub- und Drehachse erfolgt mit den heute technisch be­ kannten Mitteln und ist zeichnerisch nicht dargestellt).

Die klappbare Griffstange 12 am Schutzbehälter 2 dient als Lenkstange für den fahrbaren Schutzbehälter 2.

Wird der Tretmechanismus des Schutzbehälters 2 über den Be­ dienhebel 4 als Pedal betätigt, so hebt sich der Hohldeckel 3 mit der an ihm befestigten, vertikal im Schutzbehälter 2 angeordneten Hub- Drehachse 5 planparallel aus der Dichtflä­ che am Zentrierrand 15 heraus und schwenkt seitlich, peri­ pherienah dem Rand des Schutzbehälter 2, bei Überwindung der Federkraft einer Rückholfeder 8 so weit auf, daß die Einfüll­ öffnung 13 des Schutzbehälters 2 und damit das Abfallbehält­ nis 7 freigegeben wird. Nach dem Einfüllen der kontaminierten oder infektiösen Abfälle dreht sich der Hohldeckel 3 durch die Rückholfeder 8 in die den Schutzbehälter 2 schließende Ausgangslage durch Entlastung des Tretmechanismus am Pedal zurück und fällt, geführt in der linear und gewendelt verlau­ fenden Steuerkurve der Zylinderführung 9, planparallel in den Rand der Einfüllöffnung 13 des Schutzbehälters 2 und somit in seine Flachdichtung 6.

Der als Kleinbehälter 11 ausgebildete Hohldeckel 3 ist an sei­ nem Boden mit einem Zentrierrand 15 versehen, der die Flach­ dichtung 6 aufnimmt.

Der als Kleinbehälter 11 ausgebildete Hohldeckel 3 des Schutz­ behälters 2 ist geeignet für die Zeitdauer der Befüllung des Abfallbehältnis 7 unter der Abdeckung 10 den Verschluß, z. B. einen Pappdeckel, Dekontaminationsmittel, Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Schutzhandschuhe etc. aufzunehmen. Der auf 5 Laufrollen 1 fahrbare Schutzbehälter 2 mit klappba­ rer Griffstange 12 und dem mechanisch bedienbaren Hohldeckel 3 ist zur Aufnahme eines Abfallbehältnisses 7 für kontaminierte und beispielsweise infektiöse Abfälle aus medizinischen Ein­ richtungen geeignet. Wenn das Abfallbehältnis 7 gefüllt ist, wird dies verschlossen.

Das Abfallbehältnis 7 mit Verschluß ist ein handelsüblicher Einwegbehälter, vorzugsweise aus Recycling-Pappe bzw. ein einhängbarer Plastesack mit Verschluß.

Claims (4)

1. Schutzbehälter für ein Abfallbehältnis auf Laufrollen mit wegdrehbaren und sich zentrierenden Deckel, insbesondere zum Sammeln von kontaminierten und infektiösen Abfällen, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel, als Hohldeckel (3) mit einer Abdeckung (10), einen verschließbaren Kleinbe­ hälter (11) auf der Einfüllöffnung (13) bildet, der am Boden mit einer Flachdichtung (6) und dem Zentrierrand (15) versehen ist und daß der Hohldeckel (3) am Schutzbe­ hälter (2) mit einem Hub- Drehmechanismus verbunden ist, der planparallel, begrenzt anhebend, seitlich wegdrehend, selbstrückdrehend und absenkend ausgebildet ist.

2. Schutzbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hub- Drehmechanismus aus einer Hub- Drehachse (5) besteht, die mittels Führungsstift (14) in einer Zylinder­ führung (9) mit linear und gewendelter Steuerkurve hebend und verdrehend bewegbar ist, die Hub- Drehachse (5) über eine Rückholfeder (8) zur Wand des Schutzbehälters (2) verbunden ist und an einen am Schutzbehälter (2) befestig­ te Bedienhebel (4) gekoppelt ist.

3. Schutzbehälter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der an einen am Schutzbehälter (2) be­ festigte Bedienhebel (4) bodennah mit dem Hub- Drehmecha­ nismus gekoppelt ist.

4. Schutzbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der Bedienhebel (4) gleichzeitig als Griffstange (12) ausgebildet ist.