DE3231221A1 - Verfahren und vorrichtung zum verpacken kontaminierter abfallstoffe - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum verpacken kontaminierter abfallstoffeInfo
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Description
HANS TRAPPENß'ERü · p'atlntingenieur · Karlsruhe
EUROPÄISCHER PATENTVERTRETER
-ε-
19.08.1982 TR/nl RS 704
Firma RADIUM TRANS SERVICES
Tews und Jacob oHG
Albert-Einstein-Str. 11, 7515 Linkenheim-Hochstetten
Verfahren und Vorrichtung zum Verpacken kontaminierter Abfallstoffe
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken kontaminierter
Abfallstoffe, insbesondere offener radioaktiver
Abfallstoffe, in manuell handhabbare Kunststoffbeutel,
wobei die Kunststoffbeutel zum Füllen in einen Treteimer
eingefügt sind und nach dem Füllen in geeigneter Weise verschlossen werden sowie eine Vorrichtung zum Durchführen
des Verfahrens.
Unter Kontamination versteht man in der Medizin und Umweltbiologie
die Verschmutzung von Lebensmitteln, Gegenständen
und Räumen sowie von Luft, Wasser und Boden durch Mikroorganismen, Industr i erstaub, Abgase nd radioaktive Stoffe.
Die Kontmination durch Mikroorganismen, Industriestaub und Abgase ist schon längere Zeit bekannt und erforscht. Hierfür
konnten bereits Gegenmaßnahmen gefunden und Vorrich-
tungen zur Vermeidung dieser Kontamination entwickelt werden. Die Kontamination durch radioktive Stoffe hingegen
tritt erst in jüngster Zeit in verstärktem Maße auf, nachdem radioaktive Stoffe mehr und mehr sowohl in der Industrie,
wie auch in der Medizin eingesetzt werden. Genügte beispielsweise früher ein üblicher Treteimer, in den ein
Papier- oder Folienbeutel eingelegt wurde, zur Aunahme kontaminierter Stoffe, so ist dies heute, insbesondere bei
offenen radioaktiven Abfallstoffen nicht mehr möglich.
Diese Stoffe verbreiten sich nicht nur über Schweb teilchen und Aerosole beziehungsweise üben ihre Wirkung durch
solche Kleinstteilchen aus, sondern es ist bei den radioaktiven Abfallstoffen auch die Strahlung zu beachten. Bei
diesen von den radioaktiven Stoffen abgegebenen Strahlen handelt es sich um Alpha-Beta- und Gamma-Strahlen. Während
die Alpha- und Beta-Strahlen verhältnismäßig einfach
wirkungsvoll abgeschirmt oder doch so abgeschwächt werden können, daß eine ernsthafte Gefährdung von Personen nicht
mehr zu erwarten ist, müssen insbesondere hinsichtlich der Gamma-Strahlen besondere Vorkehrungen getroffen werden, um
die Einwirkungsdosis auf Personen so gering wie möglich zu halten.
In aller Regel genügen daher die bisherigen Vorkehrungen
und Vorrichtungen, die getroffen wurden, um industrielle,
chemische Abfallstoffe und dergleichen zu lagern und zu beseitigen, nicht mehr für die Lagerung und Beseitigung
von offenen radioaktiven Abfallstoffen.
Schwach radioaktive Abfälle entstehen in erster Linie bei der medizinischen Anwendung von radioaktiven Stoffen, bei
der medizinisch-biologischen Forschung und bei sonstigen wissenschaftlichen Untersuchungen.
- 3 —
Sie bestehen im wesentlichen aus Feststoffabfällen, wie
zum Beispiel Schalen, Reagenzgläser, Pipetten etc. und
flüssigen Abfällen, wie Lösungsmittel, Fäkalien, Abwasser
und ähnlichem. Einen beachtenswerten Anteil an diesen
Abfallstoffen bilden auch Faulstoffe, also faull- und gärfähige
Reststoffe, wie beispielsweise kontaminierte Tierkadaver oder auch getränkte Verbandstoffe.
Nach der geltenden Strahlenschutzverordnung sind radioaktive Abfälle zur Beseitigung behördlich zuzgelassenen
Einrichtungen abzuliefern. Vor diesr Ablieferung werden diese Abälle vom Abfallerzeuger gesammelt, verpackt und
bis zum Abtransport zwischengelagert. Bei kurzen Halbwertszeiten der radioaktiven Abfallstoffe klingt die
Radioaktivität während der Zwischenlagerung schon soweit ab, daß diese Stoffe bereits als nicht radioaktiv kontaminiert
gelten können. Vorbedingung ist jedoch auf alle Fälle das Abfüllen der kontaminierten Stoffe in gasdichte
Kunststoff beutel, um die Strahleneinvjirkungen zu vermindern
und ein Entweichen von Mikroorganismen (Bakterien, Viren) sowie radioaktiver Schwebeteilchen und Aerosolen zu
verhindern.
Die bisherige Praxis geht sehr leichtfertig mit diesen kontaminierten Abfallstoffen um. So werden bei einem
Großteil der Anwender immer noch die üblichen Treteimer verwendet, in die ein Folienbeutcl eingestellt ist, der
nach dem Füllen durch Zudrehen geschlossen und mittels
eines Bindedrahtes in dieser Lage gehalten wird. Es ist zu beachten, daß dieser in den Treteimer eingestellte Folienbeutel
nach oben zum Einfüllen der Abfallstoffe vollkommen offen ist, also bei jedem einzelnen Füllvorgang Mikroorganismen,
sonstige Scheweteilchen und Aerosole ungehindert entweichen kennen. Selbstverständlich besteht hierbei auch
die Möglichkeit der Strahlengefährdunq, wenn offene radioaktive
Abfallstoffe in den Folienboutel eingefüllt wurden. Beim Schließen dieses Folienbeutels ist die Gefahr einer
-4-
Kontaminierung der Bedienperson besonders groß, da bei
diesem Schließvorganq Luft aus dem Folienbeutel herausgepreßt wird und mit diesem Luftschwall erhebliche Mengen
von kontaminierten Schwebeteilchen oder Mikroorganismen
der Bedienperson entgegengetragen werden. Es besteht damit nicht nur die Gefahr einer oberflächigen Kontamination,
sondern einer Inkorporation dieser gefährlichen Stoffe.
Eine erste Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Bedienperson von einer solchen Kontamination freizuhalten.
Es wurde ausgeführt, daß die kontaminierten Abfallstoffe einem Zwischenlager zur Sammlung dieser Stoffe beziehungsweise
zum Abklingen der Radioaktivität zuzuführen sind. Diese Zwischenlagerung muß selbstverständlich in speziell
dafür geeigneten Räumen erfolgen, deren spezielle Ausstattung
verhlätnismäßig teuer ist. Die Zwischenlagerung
sollte daher möglichst wenig Raum einnehmen.
Nach den bisherigen Gepflogenheiten wird jedoch beim
Schließen der Kunststoffbeutel bis zu 80 % Luft mit verpackt
beziehungsweise können diese teuren Spezialräume nur zu etwa 20 % tatsächlich mit kontaminierten Abfallstoffen
gefüllt werden.
Die zweite Aufgabe der Erfindung ist damit, das verpackte Volumen der Abfallstoffe möglichst klein zu halten
beziehungsweise Lufteinschlüsse in den Kunststoffbeuteln zu vermeiden.
Dem Stande der Technik zuzuzählen sind Anlagen, die derartige Abfallstoffe direkt in 200-Liter Rollreifenfässer
führen, die ohne menschlisches Zutun verschlossen werden können. Zwar ist hierbei im allgemeinen keine Kontamiation
der Bedienperson zu befürchten, jedoch wird auch in diese Großbehälter sehr viel Luft mit eingeschlossen. Um dies zu
vermeiden, wird bei manchen derartign Anlagen, die jedoch
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wiederum mit Großbehältern arbeiten, der Abfall zuvor
entweder geshredert oder unter einer Presse im Volumen
vermindert. Derartige Anlagen sind selbstverständlich nicht im Labor einzusetzen, sondern bedingen im allgemeinen
auch wiederum die vorherige Abpackung in Kleinbehälter. Diese Kleinbehälter wiederum müssen manuell handhabbar
sein, um sie ohne aufwendige Vorrichtungen zum Zwischenlagerort beziehungsweise zum Ort der Dekontamination
beziehungsweisee Unschädlichmachung verbringen zu
können.
Die Lösung dieser Aufgaben beim Verpacken derart kontaminierter Stoffe in einem Kunstsioffbeute1 wird nach der
Erfindung dadurch erreicht, daß während des Füllvorganges die Luft über der Öffnung des Kunststoffbeuteis über eine
Absaugeinrichtung abgesaugt und ninem Absolut filter zugeleitet wird und daß der gefüllte Beutel mit der gleichen
Absaugeinrichtung praktisch luftleer gesaugt und mittels einer auf die Beutelöffnung aufschweißbaren Deckelfolie
verschlossn wird.
Die erste oben genannte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß während des Einfüllens der Abfallstoffe in den Kunststoffbeutel
die Luft über der Öffnung des Kunststoffbeuteis abgesaqugt wird, so daß keine Schwebeteilchen an die
Bedienperson gelangen können, sondern diese kontaminierten Teilchen beziehungsweise Mikroorganismen sich in dem angeführten
Absolutfiiter fangen. Die zweite Aufgabe ist
dadurch gelöst, daß die Luft aus den Kunststoffbeuteln abgesaugt wird, so daß nicht nur die Luft aus diesem Verpackungsbehälter
entfernt ist, sondern auch ein Druck auf die verpackten Stoffe ausgeübt wird, der ihr Volumen
wesentlich verminert. Nach wie vor werden für diesen Vorgang Kunststoffbeutel als Verpackungsmaterial verwendet,
die eine handliche Größe aufweisen mit einem Volumen bis etwa 30 Liter. Waren vorher diese Beute prall gefüllt und.
verhältnismäßig unhandlich, so ist bei der Anwendung des
Ml I
erfindungsgemäöen Verfahrens dm; Volumen der gefüllten
Kunststoffbeutel sehr stark, bis Π0 1^ gegenüber den nicht
nach der Erfindung behandelten Beutel, zurückgegangen. Sie
lassen sich daher sehr einfach und damit auch gefahrlos handhaben.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gegeben, daG der Treteimer als ein den Ausmaßen des Kunststoffbeutels angepaßter, bodenseitig
verschlossener Zylinder ausgebildet und in die Deckplatte eines umgebenden Gehäuses luftdicht eingefügt ist, daß auf
der Deckplatte ein luftdicht abdichtender, wegschwenkbarer Deckel angebracht ist, der oberhalb des Zylinders einen
ebenfalls luftdicht abschließenden, wiederum wegschwenkbaren
Einfülldeckel aufweist, daß in die Deckplatte eine
Absaugleitung eingefügt ist, die zu einer im Gehäuse angeordneten Vakuumpumpe führt, deren Ausgang mit einem
Absolutfiltcr verbunden ist, daß auf der Deckplatte ein
Aufnahmebehälter für Deckelfolien sowie eine Vorrichtung
zum Überschieben der Deckel folien über die Beutelöffnung angeordnet ist, daß am Zylinderrand mindestens ein in
Längsrichtung des Zylinders verschiebbarer, beheizbarer Ring vorgesehen und im Deckel eine entsprechende Anpreßfläche
zum Verschweißen der Deckelfolie mit dem Kunststoffbeutel angebracht ist und daß eine elektrische Steuerung
zum Ein- und Ausschalten der Vakuumpumpe sowie zur Steuerung des Verschweißvorganges im Gehäuse angeordnet
ist. Ist der Kunststoffbeutel selbst verschweißbar, so
kann er selbstverständlich auch direkt, also ohne die Verwendung
einer Deckelfolie durch Verschweißen verschlossen werden.
Bei einer derartinen Vorrichtung ist Gewähr dafür gegeben,
daß über die elektrische Steuerung beim Öffnen des Einfülldeckels die Luft oberhalb dieser Öffnung abgesaugt und
dem Absolutfilter zugeführt wird, daß also durch in den Kunststoffbeutel bereits eingefüllte Abfallstoffe
-7-
keineKontaminierung der Bedienpcrscn zu befürchten ist.
Weiter wird auch der Kunststoffbeutel, nachdem er gefüllt
ist, ohne manuelle Bearbeitung evakuiert und gasdicht verschlossen, so daß er nunmehr, wiederum ohne daß
irgendeine Kontaminierung zu befürchten ist, der Vorrichtung entnommen und zur Zwischenlagerung
beziehungsweise Unschädlichmachung transportiert werden kann. Nach dem Einfügen eines neuen Kunststoffbeutels ist
die Vorrichtung nach der Erfindung wieder gebrauchsfertig.
Um Leckagen der Kunststoffbeutel feststellen zu können,
kann in den Zylinderboden ein Feuchte fühler angeordnet werden, der sich dort sammelnde Feuchtigkeit meldet. In
diesem Falle muß durch eine speziell ausgebildete Person der in der Vorrichtung eingefügte Kunststoffbeutel in
einen weiteren intakten Kunststoffbeutel eingesetzt werden. Leckagen, die sich nicht durch Austreten von
Flüssigkeit feststellen lassen, werden spätestens dann erkannt, wenn der Kunststoffbeutel der Vorrichtung entnommen
werden soll, da durch das Leck im Kunststoffbeutel Luft in diesen eindringt, er also nicht das gewohnte
evakuierte Aussehen hat. Auch in diesem Falle genügt das
Überziehen eines weiteren Kunststoffbeutels und nochmaliges
Evakuieren, um den gewünschten ungefährlichen und leicht handzuhabenden Zustand der Kunststoffbeutel herzustellen.
Um den Füllgrad des Kunststoffbeutels feststellen zu
können empfiehlt es sich, daß der Einfülldeckel aus durchsichtigem
Kunststoff gefertigt ist.
Der Deckel und/oder der Einfülldeckel können statt wie
üblich durch ein Pedal, durch elektrische Verriegelungsmechaismen verriegelt und entriegelt werden. Dadurch ist
nicht nur eine weitere Bedienunqsvercinfachung gegeben,
sondern auch Gewähr dafür, daß bei Ausfall des elektrischen
Stromes ein Öffnen der Vorrietung nicht möglich ist
-8-
Ein Schwerpunkt dos erfindungsqemußen Verfahrens liegt
darin, daß während des Füllvorganges die Luft über der öffnung des Kunststoffbeutels abgesaugt wird. Zuverlässig
wird dies dadurch erreicht, daß in der Anpreßfläche und/-
oder zwischen der Anpreßfläche und dem Deckel radial nach oben weisende Lutansaugbohrungen oder Schlitze angebracht
sind, deren Verlängerung praktisch einen Schirm über der Kunststoffbeutel-Öffnung bilden und auf jeden Fall innerhalb
dieses Schirmes die möglicherweise kontaminierte Luft
absaugen.
Statt einzelne Deckelfolien zu verwenden, kann zweckmäßigerweise
auch ein Folienband eingesetzt werden, das nach dem Überschieben (Überziehen) mittels einer auf der Deckfläche
angeordneten Schneidvorrichtung abschneidbar ist. Hierbei kann die Vorrichtung zum Überschieben der Deckelfolie
(des Folienbandes) gebildet sein aus zwei beidseits des Zylinders angeordneten, mit Mitnahmedornen versehenen,
endlosen Zugketten, die über eine gemeinsame Achse mittels eines Elektro-Getriebemotors antreibbar sind.
Urr ein Ausweiten des in den Zylinder eingesetzten Kunststoffbeutels
zu vermeiden empfiehlt es sich, daß Kunststoffbeutel mit einem Rundboden verwendet werden. Gleichfalls
können die Kunststoffbeutel oberseitig einen nach außen abstehenden Ver3chweiQkragon aufweisen, der das
sichere Verschweißen des Beutels mit der Deckelfolie gewährleistet.
Vorteilhafterweise wird als Material für die Kunststoffbeutel
Mehrschichtmaterial verwendet, das nicht nur äußerst stabil, sondern auch gasdicht ist.
-9-
Da die Vorrichtung nach der Erfindung verhältnismäßig klein und handlich und daher an verschiedenen Orten einsetzbar
ist, werden vorteilhafterweise bodenseitig am
Gehäuse Rollen zum leichten Transport der Vorrichtung vorgesehen .
Auf den Zeichnungen ist schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt, und
zwar zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung und
Fig. 2 einen weiteren Längsschnitt in einer um 090° gedrehten Stellung.
In einem Gehäuse 1, das bodenseitig mit Rollen 2 und Stützen 3 versehen ist, ist in eine Deckplatte 4 ein bodenseitig
geschlossener Zylinder 5 luftdicht eingefügt. Am Boden dieses Zylinders 5 befindet sich ein Feuchtemesser
6. Eingefügt in den Zylinder 5 ist ein Kunststoffbeutel 7 zur Aufnahme der kontaminierten Abfallstoffe. In Fortsetzung
des Zylinders 5 ist ein beheizbarer Ring 8 vorgesehen, der auf Zylindern 9, mittels derer er auf- und
abbei'jegt werden kann, angeordnet ist. Den Stirnflächen
dieses beheizbaren Rings 8 gegenüber befindet sich eine aus Silikon material bestehende A ti preßfläche 10, die am
Deckel 11 angeordnet ist. An der Unterseite des Deckels sind noch weitere Dichtflächen 12 vorgesehen, die bei geschlossenem
Deckel auf einem mit der Deckplatte 4 verbundenen Dichtrahmen 13 aufliegen. In seiner geschlossenen
Stellung wird der Deckel 11 durch einen elektrischen Verschlußmechanismus 14 gehalten. Oberhalb des Zylinders 5
ist im Deckel eine Einfüllöffnung 15 vorgesehen, die durch
einen Einfülldeckel 16 mit lippendichtungen 17 verschließbar
ist. Der Einfülldeckel 16, wie auch der Deckel 11, sind über ein Gestänge 18 am Gehäuse 1 gelagert (19). Am
Boden des Gehäuses 1 ist eine Vakuumpumpe 20 angeordnet, die über eine Verbindungsleitung 21 mit einem Absolutfilter
22 verbunden ist. Ansauqseitig ist die Vakuumpumpe 20 über ein Ansaugrohr 23 mit de.-n Raum oberhal der Deck-
platte 4 verbunden.
Seitlich des Zylinders 5 sind zwei endlose, über einen
Elektro-Getriebemotor antreibbare Zugketten 24, die mit Dornen 25 besetzt sind, angebracht. Diese Mitnahmedorne
nehmen ein Folienband 26 mit und schieben es über die Öffnung des Zylinders 5, zwischen den beheizbaren Ring 8 und
die Anpreßfläche 10. Gelagert wird das Folienband 26 als Rolle 27 in einer Einstülpung 28 der Deckplatte 4.
Zum Einfüllen von kontaminierten Abfallstoffen in den
Kunststoffbeutel 7 wird ein elektrischer Verschlußmec
nanism us für den Einfüll deckt:-! 16 entriegelt, so daß
dieser Einfülldeckel aufspringt. Gleichzeitig läuft die Vakuumpumpe 2G an und saugt über das Ansaugrohr 23 die
Luft oberhalb des Zylinders 7, durch den Einfülltrichter
15 hindurchgreifend, ab. Dadurch wird mit Sicherheit das
Austreten von Schwebstoffteilchen oder Mikroorganismen aus dem möglicherweise schon teilgefüllten Kunststoffbeutel 7
und damit die Kontamination der Bedienperson verhindert.
Nach Beendigung des Füllvorganges kann der Einfülldeckel
16 durch leichten Druck auf den Deckel beziehungsweise den Hebel 18 geschlossen werden.
Ist der Kunststoffbeutel 7 gefüllt, was durch den durchsichtigen Einfülldeckel 16 her beobachtet werden
kann, so ist er gasdicht zu verschließn. Vor dem eigentlichen VerschluOvorgang läuft wiederum die Vakuumpumpe
an und saugt den Raum oberhalb der Deckplatte 4 und damit
selbstverständlich auch den Innenraura des Kunststoffbeutels
7 praktisch luftleer, wie praktische Versuche gezeigt
haben, auf einen Innendruck von etwa 3 Torr. Danach wird
mittels der Zugketten 24 das Folienband 26 soweit über die Zylinderöffnung geführt, bis mit Sicherheit das Folienband
die gesamte Öffnung des Kunststoffbeuteis 7 abdeckt.
Sodann wird mittels der Zylinder 9 der beheizbare Ring 8, auf dem ein nach außen stehender Kragen des Kunststoff-
-11-
beuteis 7 aufliegt und auf diesem wiederum das Folienband
26, an die Anpreßflnche 10 anqepreßt und der beheizbare
Ring 8 solange beheizt, bis diese Folienschichten miteinander verschweißt sind. Nach Abschluß des Verschweißvorganges und Entlüften des Raumes oberhalb der Deckplatte 4 kann der elektrische Verschlußmechanismus 14 betätigt
werden, so daß sich der Deckel 11 aufschwenken läßt. Beim Entlüften des Raumes oberhalb der Deckplatte 4 knüllt sich der Kunststoffbeutel 7 und mit ihm auch die in ihm enthaltenen Abfallstoffe, durch den äußeren Luftdruck bedingt,
sehr stark zusammen, so daß sich dessen Volumen ebenso
stark, bis etwa 20 % des vorherigen Volumens, verringert. Es kann nun der Kunststoffbeutel aus dem Zylinder 5
entnommen und ein neuer Kunststo ffbeutel 7 eingefügt
werden. Nach Schließen des Deckels 11 (und gegebenenfalls 16) ist die erfindungsgemäße Vorrichtung wieder betriebsbereit .d
Ring 8 solange beheizt, bis diese Folienschichten miteinander verschweißt sind. Nach Abschluß des Verschweißvorganges und Entlüften des Raumes oberhalb der Deckplatte 4 kann der elektrische Verschlußmechanismus 14 betätigt
werden, so daß sich der Deckel 11 aufschwenken läßt. Beim Entlüften des Raumes oberhalb der Deckplatte 4 knüllt sich der Kunststoffbeutel 7 und mit ihm auch die in ihm enthaltenen Abfallstoffe, durch den äußeren Luftdruck bedingt,
sehr stark zusammen, so daß sich dessen Volumen ebenso
stark, bis etwa 20 % des vorherigen Volumens, verringert. Es kann nun der Kunststoffbeutel aus dem Zylinder 5
entnommen und ein neuer Kunststo ffbeutel 7 eingefügt
werden. Nach Schließen des Deckels 11 (und gegebenenfalls 16) ist die erfindungsgemäße Vorrichtung wieder betriebsbereit .d
Claims (12)
1. Verfahren zum Verpacken kontaminierter Abfallstoffe,
insbesondere offener radioaktiver Abfallstoffe, in manuell
handhabbare Kunststoffbeutel, wobei die Kunststoffbeutel
zum Füllen in einen Treteimer eingefügt sind und nach dem Füllen in geeigneter Weise verschlossen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß während des Füllvorgangs die Luft über der Öffnung des Kunststoffbeuteis (7) über eine Absaugeinrichtung abgesaugt
und einem Absolut filter (22) zugleitet wird und daß der gefüllte Beutel mit der gleichen Absaugeinrichtung
praktisch luftleer gesaugt und mittels einer auf die Beutelöffnung aufschweißbaren
Deckelfolie verschlossen wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Treteimer als ein den Ausmaßen des Kunststoffbeutels
(7) angepaßter, bodonseitig verschlossener Zylinder (5) ausgebildet und in die Deckplatte (4) eines umgebenden
Gehäuses (1) luftdicht eingefügt ist, daß auf der Deckplatte (4) ein luftdicht abdichtender, wegschwenkbarer
Deckel (11) angebracht ist, der oberhalb des Zylinders (5) einen ebenfalls luftdicht abschließenden,
wiederum wegschwenkbaren Einfülldeckel (16) aufweist,
daß in die Deckplatte eine Absaugleitung (23) eingefügt ist, die zu einer im Gehäuse (1) angeodneten Vakuumpumpe
(20) führt, deren Ausgang mit einem Absolutfilter(22) verbunden
ist,
daß auf der Deckplatte (4) ein Aufnahmebehälter (Einstülpung 28) für Deckelfolien sowe eine Vorrichtung zm
Überschieben der Deckelfolien über de Beutel-Öffnung
angeordnet ist,
daß am Zylinderrand mindestens ein in Längsrichtung des
Zylinders (5) verschiebbarer, beheizbarer Ring (8) vorgesehen und im Deckel (11) eine entsprechende Anpreßfläche
(10) zum Verschweißen der Deckelfolie mit dem Kunststoffbeutel (7) angebracht ist, und daß eine elektrische
Steuerung zum Ein- und Ausschalten der Vakuumpumpe (20) sowie zur Steuerung des Verschweißvorganges im
Gehäuse (1) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Zylinderboden ein Feuchtefühler (6) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Einfülldeckel (16) aus durchsichtigem Kunststoff
ist.
-3-
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (11) und/oder der Einfülldeckel (16) durch
ein elektrisches SchaltschloQ (14) ver- und entriegelbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Anpreßfläche (10) und/oder zwischen der Anpreßfläche
(10) und dem Deckel (11) radial nach oben weisende Luft-Ansaugbohrungen oder Schlitze angebracht sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckelfolien gebildet sind durch ein Folienband
(26), das nach dem Überschieben (Überziehen) mittels einer auf der Deckplatte (4) angeordneten Schneidvorrichtung
abschneidbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zum Überschieben der Deckelfolie (des Folienbandes 26) gebildet ist aus zwei, beidseitig des
Zylinders (5) angeordneten, mit Mitnahmedornen (25) versehenen,
endlosen Zugketten (24), die über eine gemeinsame Achse mittels eines Elektro-Getriebemotors antreibbar
sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffbeutel (7) einen Rundboden aufweisen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffbeutel (7) oberseitig einen nach außen
abstehenden Verschweißkragen aufweisen.
11. Vorrichtung ach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffbeutel (7) aus Mehrschichtmaterial sind,
12. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (1) mit bodenseitigen Rollen (2) versehen ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823231221 DE3231221A1 (de) | 1982-08-21 | 1982-08-21 | Verfahren und vorrichtung zum verpacken kontaminierter abfallstoffe |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19823231221 DE3231221A1 (de) | 1982-08-21 | 1982-08-21 | Verfahren und vorrichtung zum verpacken kontaminierter abfallstoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3231221A1 true DE3231221A1 (de) | 1984-03-01 |
Family
ID=6171456
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823231221 Withdrawn DE3231221A1 (de) | 1982-08-21 | 1982-08-21 | Verfahren und vorrichtung zum verpacken kontaminierter abfallstoffe |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4592192A (de) |
CA (1) | CA1211087A (de) |
DE (1) | DE3231221A1 (de) |
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