DE2751640C2

DE2751640C2 - Austauschbares Filterelement zur Reinigung von mit toxischen oder radioaktiven Bestandteilen beladenen Luft- oder Gasströmen in kerntechnischen Anlagen und Verfahren zum Austausch und zur Beseitigung von volumenverringerbaren verseuchten Filterelementen in Abfallbehälter

Info

Publication number: DE2751640C2
Application number: DE2751640A
Authority: DE
Inventors: Hans-Henrich 1000 Berlin Stiehl
Original assignee: Delbag-Luftfilter Gmbh, 1000 Berlin
Priority date: 1977-11-17
Filing date: 1977-11-17
Publication date: 1987-04-02
Also published as: DE2751640A1; JPS5481100U; FR2409667A7; US4225328A; JPS5926319Y2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein austauschbares Filterelement nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und auf ein Verfahren zum Austausch und zur Abfallbeseitigung der Filterelemente nach dem Oberbegriff des Anspruches 7. Derartige Filterelemente und Verfahren sind aus dem DE-GM 66 08 707 bereits bekannt.
Bei den heute üblichen kerntechnischen Anlagen muß die Betriebs- oder Prozeßluft von gesundheitsschädlichen toxischen oder radioaktiven Beimengungen gereinigt werden. Dies geschieht in Spezialfilteranlagen, die mit Schwebstoffilterelementen ausgestattet sind, in denen die gesundheitsschädlichen Schwebstoffe abgeschieden werden. Ein besonderes Problem des Umweltschutzes bietet hierbei der erforderliche Austausch verseuchter Filterelemente und ihre Beseitigung, ohne daß eine Kontaminationsgefahr insbesondere für das mit dem Austausch befaßte Personal gegeben ist.
Die bisher verwendeten Schwebstoff-Filterelemente für derartige Zwecke bestehen in der Regel aus einer durch Zickzack-Faltung von geeignetem Papier gebildeten Schwebstoff-Filterschicht, die in einem rechteckigen oder quadratischen Rahmen mittels Vergußmassenabdichtung aufgenommen ist.
Diese aus Rahmen und Filtermedium bestehenden Filterelemente werden in ein Gehäuse eingesetzt, das an einem Lüftungskanal angeschlossen ist, in dem es mit dem umlaufenden Rand des starren Filterelementrahmens durch Anpreßelemente in dichtender Anlage an einer im Gehäuse angeordneten Dichtfläche gehalten wird, so daß die zu reinigende Luft die Filterschicht zwangsläufig ohne Nebenluft passieren muß. Das Filterelement wird hierbei von der Seite her durch eine im Gehäuse angeordnete Öffnung eingeführt, die durch eine Tür oder einen abklappbaren Deckel luftdicht verschließbar ist. Der Austausch der verseuchten Filterelemente erfolgt unter Anwendung der sogenannten Schutzbeuteltechnik, bei der das auszutauschende Filterelement in einen am Gehäuse befestigten Beutel hineingezogen wird. Anschließend wird das Filterelement durch Abschweißen des Schutzbeutels hermetisch eingeschlossen. Zum Einführen eines neuen Filterelementes wird ein zweiter Schutzbeutel an den Gehäusen befestigt und der Rest des ersten Schutzbeutels in den zweiten Schutzbeutel eingezogen, worauf das jeweilig neue Filterelement in das entsprechende Gehäuse eingeführt werden kann (DE-PS 25 45 309).
Die endgültige Beseitigung der im Schutzbeutel eingeschlossenen verseuchten Filterelemente ist wegen der Vorsichtsmaßnahmen für das Bedienungspersonal und für die Umgebung sehr kostenaufwendig und zeitraubend. Die Zerkleinerung der Filterelemente erfolgt durch Prallmühlen, Shredderanlagen und Sägen. Paketpressen sorgen für eine entsprechende Verdichtung oder Pelletisierung. Diese Arbeitsvorgänge erfolgen in geschützter Atmosphäre gegenüber der Atmungsluft. Die stark verseuchten auf diese Weise behandelten Filterelementreste müssen dann in standardisierte tonnenförmige Abfallbehälter aufgenommen werden, in denen sie an unzugänglichen Stellen gelagert werden müssen.
Da die eckigen oder quadratischen bekannten standardisierten Filterelemente nicht in die Abfallbehälter passen oder sich nur teilweise ausfüllen, müssen sie vor Einbringung in die Behälter durch die zuvor geschilderten abgeschirmten Vorrichtungen zerkleinert werden, um das Abfallbehältervolumen ökonomisch optimal auszunutzen. Nach erfolgter Zerkleinerung oder Paketierung mittels mechanischer Verdichtungsmittel werden die Teile oder Reste des verseuchten Filterelementes in den tonnenförmigen Abfallbehälter eingegeben, bis der Behälter annähernd voll ist. Danach werden die Abfallbehälter luftdicht verschlossen und können in die endgültigen Lagerstätten verbracht werden.
Um die durch den starren Filterelementrahmen, insbesondere durch seine Ecken gegebenen Gefahren der Schutzbeutelverletzung zu verringern, ist eine rechteckige oder quadratische an den Kanten abgerundete Filterzelle bekannt (DE-GM 66 08 707), bei der das aus zickzackförmig gefaltetem geeignetem Filterpapier bestehende Filterelement in einem möglicherweise wiederverwendbaren Innenrahmen angeordnet ist, der an der Lufteintritts- und an der Luftaustrittsseite mit dem Außenrahmen durch Kunststoffverguß und mit einem Reißfaden ausgestattete Klebestreifen dicht verbunden ist. Bei einem Austausch des Filterelementes muß der Außenrahmen mit dem Filterelement in einem durch Schweißung verschlossenen Schutzbeutel aufgenommen werden, worauf in dem Schutzbeutel durch Betätigung der Reißfäden das Filterpapierelement von dem starren Außenrahmen gelöst wird. Darauf muß in dem Schutzbeutel das Filterelement aus dem Außenrahmen herausgeschoben oder gezogen und durch Abschweißung der Schutzbeutel von diesem getrennt werden. Hierbei kann der starre Außenrahmen nach erfolgter Dekontaminierung für die Ausstattung mit einem frischen Filterelement wiederverwendet werden. Die erforderliche Dekontaminierung des Außenrahmens bedingt aber einen erheblichen Zeitaufwand, zum anderen muß auch dieses zusammenpreßbare Filterpapierelement, weil es sich nicht ohne weiteres so zusammendrücken läßt, daß es unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten in den Abfallbehälter eingegeben werden kann, vor Eingänge durch Brechen, Schneiden oder Sägen bzw. Pressen zerkleinert und verdichtet werden. Dies macht aber zunächst eine vorherige Lagerung des Filterelementes unter Sicherheitsbedingungen mit dem entsprechenden Aufwand vor der erforderlichen Zerkleinerungs- und Beseitigungsarbeit notwendig. Bei diesem Filterelement ist die vorstehend geschilderte Behandlung kompliziert, kosten- und zeitaufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese bekannte aus einem starren Bordrahmen und einem lösbar im Bordrahmen aufgenommenen zusammendrückbaren Papierfilterelement bestehende Einheit so auszubilden und ein Verfahren zu schaffen, daß das auszutauschende Filterelement, nachdem es in dem Schutzbeutel aufgenommen ist, unmittelbar durch Verbiegung oder Zerteilung in einzelne Filtertaschen so klein verformt werden kann, daß es in seinem äußeren Umfang dem Innenumfang des Abfallbehälters satt angepaßt, in diesen eingegeben und in ihm durch einen vertikalen Preßvorgang in seinem Volumen gefahrlos für die Umwelt direkt am Wechselort der Filter reduziert werden kann, und daß der starre, das Filterelement aufnehmende Aufnahmerahmen ohne die bisher erforderliche Ablagerungszeit und Dekontaminierung im Filtergehäuse verbleibt und wieder verwendbar ist, so daß die erforderliche Wechsel- und Expositionszeit für das Bedienungspersonal auf ein Minimum verringert und die bisherige kostenaufwendige Vorbehandlung für die Filterbeseitigung erheblich eingeschränkt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 und das Verfahren nach Anspruch 7 gelöst.
Zufolge des aus trennbaren V-förmigen Filtertaschen bestehenden Filterelementes läßt sich dieses, nachdem es in einem Schutzbeutel aufgenommen ist, seitlich ohne wesentliche Kraftanstrengung so zusammendrücken, daß die zusammenlaufenden Enden der V-förmigen Filterschicht aneinander zur Anlage kommen; hierdurch ergibt sich in Abhängigkeit von der Zahl der V-förmigen Filtertaschen ein mehr oder wenig großer kreisbogenförmiger Körper, der in den tonnenförmigen Aufnahmebehälter eingesetzt werden kann und sich seinem inneren kreisförmigen Umfang anpaßt. Ist die Zahl der V-förmigen Filtertaschen des Filterelementes so groß, daß sich kein dem inneren Umfang des Abfallbehälters entsprechender Kreiskörper ergibt, können ein oder mehrere Filtertaschen innerhalb des Schutzbeutels abgebrochen und an die Mitte des kreisförmigen Filterkörpers angelegt werden, um eine satt passende Einlage im Abfallbehälter zu ermöglichen. Das auf diese Weise in dem Abfallbehälter aufgenommene Filterelement, z. B. 610 × 610 × 292 mm, wird durch einen Pressendruck in Richtung der Behälterachse von oben nach unten in seinem Volumen etwa 1 : 3 reduziert. Auf diese Weise können mindestens vier Filterelemente übereinander in einen Abfallbehälter von 200 Liter Inhalt eingebracht und nacheinander durch den Preßdruck in ihrem Volumen den Behälter satt ausfüllend reduziert werden, worauf nach erfolgter Füllung der Abfallbehälter auf gewohnte Weise gasdicht verschlossen wird. Der obere mit einer Dichtung versehene Bordrahmen des biegsamen Filterelementes liegt auf der Oberseite des losen, starren Profilaufnahmerahmens auf, worauf das unterhalb des Profilaufnahmerahmens befindliche Anpreßelement des Filtergehäuses den Aufnahmerahmen unter Zwischenhaltung des abdichtenden Bordrahmens des V-förmigen Filterelementes an die Dichtfläche des Gehäuses anpressen kann. Da die toxischen oder radioaktiven Schwebstoffe in den hängenden V-förmigen unten geschlossenen Filtertaschen aufgenommen werden, können sie mit dem Aufnahmerahmen nicht in Berührung kommen, so daß eine Dekontamination dieses Aufnahmerahmens nicht bei jedem Wechsel des Filterelementes, sondern allenfalls bei einer Generalreinigung erforderlich ist.
Durch die Maßnahmen nach Anspruch 2 sind die Ränder der die Seiten der Filtertaschen bildenden Papierfilterschichtlagen auf ihrem gesamten Umfang in Kunststoff eingebettet, so daß sich eine geschlossene, elastisch leicht verformbare Filtertasche ergibt, deren Handhabung auch unter einem durchsichtigen Schutzbeutel keine Schwierigkeiten bereitet.
Die beiderseitigen durchbrochenen Schutzabdeckungen der Filterschichten der Filtertasche nach Anspruch 3 verhindern eine Beschädigung der empfindlichen Papierfilterlagen durch Berührung während der Herstellung und der späteren Handhabung des Filterelementes während des Austausches und dienen außerdem der Erzielung einer ausreichenden Steifigkeit des Filterelementes, ohne die elastische Verformbarkeit und Loslösung voneinander nachteilig zu beeinflussen.
Durch die auf den sich berührenden Rändern der Randflansche der Filtertaschen angeordneten, z. B. mit einem bekannten Reißband versehenen Vergußstreifen lassen sich die einzelnen Filtertaschen nach Einbringung in den Schutzbeutel durch Betätigung der Reißlinien voneinander trennen, so daß auch bei einer größeren Anzahl von Filtertaschen eines zusammenhängenden Filterelementes sich durch Verformung in dem Schutzbeutel ein annähernd kreisförmiger Körper erreichen läßt, der in seinem Umfang dem Innenumfang des tonnenförmigen Aufnahmebehälters annähernd angepaßt ist.
Das gleiche wird erreicht durch die zwischen den einzelnen Filtertaschen angeordneten V-förmigen, mit einer elastischen Vergußmasse ausgefällten Trennfugen oder Rillen.
Die Zeichnungen von Ausführungsformen der Erfindung zeigt
Fig. 1 schematisch drei nebeneinander angeordnete Filtertaschen mit zwischen diesen vorgesehenen Vergußrillen oder Trennfugen,
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein fertiges Filterelement mit einem seine Filtertaschen einschließenden Bordrahmen und mit in die Rillen oder V-förmigen Fugen eingegossenem elastischem Kunststoff,
Fig. 3 ein aus fünf Filtertaschen gebildetes, halb aus dem Aufnahmerahmen herausgezogenes Filterelement und seinen Aufnahmerahmen mit abgeklappter Vorderfront,
Fig. 4 eine Darstellung gemäß Fig. 3 mit einem aus Profilstäben gebildeten Rahmen mit einer oberen seitlich abgeklappten Profilstrebe und einem halb herausgezogenen Filterelement,
Fig. 5 eine Vorderansicht auf den in ein Filtergehäuse eingesetzten, aus dem Ausnahmerahmen und dem Filterelement gebildeten Filterkörper. Dabei ist das Filteraufnahmegehäuse und das unter dem Aufnahmerahmen angeordnete Spannelement des Aufnahmegehäuses strichpunktiert dargestellt,
Fig. 6 das Filterelement mit seinem abdichtenden oberen Bordrahmen und den ausgegossenen Rillen oder V-förmigen Trennfugen zwischen den Filtertaschen,
Fig. 7 eine Filtertasche in teilweise abgebrochener Darstellung zur Verdeutlichung der armierten Kunststoffvergußseitenteile mit Anordnung der Filterschichten in der Taschenform,
Fig. 8a bis 8e das Verfahren des Austausches eines Filterelementes während des Wechselvorganges mittels Schutzbeuteltechnik,
Fig. 9 ein abgewandeltes Verfahren gemäß Fig. 8, jedoch mit im Gehäuse verbleibendem Aufnahmerahmen und ausgeklappter Vorderfront, und
Fig. 10 ein durch vertikalen Preßdruck verformbares und im Abfallbehälter eingebrachtes kreisförmig gebogenes und gebrochenes Filterelement.
Die Fig. 1 zeigt drei nebeneinander angeordnete V-förmige Filtertaschen 2, deren offenen Seiten je mit einem Randflansch 4 umgeben sind, wobei zwischen je zwei benachbarten Taschenfiltern 2 eine V-förmige Rille oder Trennfuge 7 gebildet ist.
Die Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung einen Schnitt durch ein aus den Filtertaschen 2 gebildetes Filterelement, bei dem die Rillen oder Trennfugen 7 mit Kunststoffvergußmasse ausgefüllt sind. Das Filterelement 1 ist von einem selbstabdichtenden Bordrahmen 5 umschlossen, wie später beschrieben wird.
Die Fig. 3 zeigt ein aus fünf Taschenfiltern 2 gebildetes Filterelement 1 mit den Randflanschen 4 und dem diese umschließenden Bordrahmen 5 und dem kastenförmigen Aufnahmerahmen 8, der oben- und unterseitig offen ist und mit Seitenwänden versehen ist, von denen die Seitenwand 9 in abgeklapptem Zustand dargestellt ist, um das Filterelement 1 in den Aufnahmerahmen 8 einzuführen. Der Bordrahmen 5 des Filterelementes 1 liegt auf der oberen umlaufenden Kante des Aufnahmerahmens 8 auf, und nach vollem Einschub des Filterelementes 1 in den Aufnahmerahmen 8 wird die Seitenwand 9 in Pfeilrichtung geschlossen.
Die Fig. 4 entspricht der Fig. 3 mit der Ausnahme, daß ein Aufnahmerahmen 13 aus Profilstäben 14 gebildet ist. Dabei ist der eine obere Profilrahmensteg 15 seitlich ausgeschwenkt, um das Filterelement 1 einzuschieben. Auf den benachbarten Rändern der Randflansche 4 der Filtertaschen 2 sind mit einem Reißfaden ausgestattete Vergußmassestreifen oder Klebebänder 6 aufgebracht, so daß durch Betätigen des Reißfadens die Verbindung zwischen benachbarten Filtertaschen 2 gelöst werden kann. Nach Einschub des Filterelementes 1 wird die Profilstrebe 15 in Pfeilrichtung zurückgeklappt, so daß der Aufnahmerahmen 13 wieder geschlossen ist.
Die Fig. 5 zeigt einen Aufnahmerahmen 8 mit in ihm eingesetztem Filterelement 1 in einem strichpunktiert dargestellten Filterelement und Aufnahmegehäuse 10. Unterhalb des Aufnahmerahmens 8 ist ein Spannelement 11 des Gehäuses 10 angeordnet, bei dessen Betätigung der Aufnahmerahmen 8 und mit ihm der selbstabdichtende Bordrahmen 5 des Filterelementes 1 angehoben und über die Oberkante des Aufnahmerahmens 8 an die Dichtung eines bekannten Prüfrillenrahmens 12 angedrückt wird, durch den die dichtende Anlage des Bordrahmens 5 des taschenförmigen Filterelementes 1 an dem Gehäuse 10 überprüfbar ist.
Die Fig. 6 zeigt eine perspektivische Darstellung des Filterelementes 1. Die Seitenflächen der Filtertaschen 2 nehmen die Filterschichten 3 auf. Die offene Seite jeder Filtertasche ist von einem geschlossenen Randflansch 4 umgeben, wobei zwei nebeneinanderliegende Randflanschen 4 eine Rille oder Trennfuge 7 bilden, die mit Kunststoffvergußmasse ausgegossen ist, so daß die Filtertaschen 2 dichtend und elastisch miteinander verbunden sind. Am Umfang des Filterelementes 1 ist der selbstabdichtende Bordrahmen 5 durch Vergießen mit Kunststoffmasse aufgebracht, der die außenliegenden Seiten der Randflanschen 4 beiderseitig dichtend umgreift.
Die Fig. 7 stellt eine perspektivische, aufgebrochene Darstellung der Filtertasche 2 dar. Die an den beiden V-förmigen sich verjüngenden Seiten der Filtertasche 2 angeordneten, aus zickzackförmig angeordnetem Filterpapier 20 gebildeten Filterschichten 3 sind beiderseitig mit durchbrochenen Schutzabdeckungen 21 versehen, die eine Beschädigung des Filterpapieres 20 durch Berührung verhindern. Die V-förmigen Stirnseiten der Filtertasche 2 sind durch die Träger 17 verschlossen, die mit einem Ausguß 18 aus Kunststoff versehen sind. Die beiden Längsränder der Abdeckungen 21 sind mit senkrechten, in den Verguß 18 des Trägers 17 eingreifenden Abbiegungen 19 versehen, und der obere Querrand der Abdeckungen 21 ist mit einer nach außen gerichteten Abkantung 22 versehen, die in den selbstabdichtenden Bordrahmen 5 eingreift. Auf diese Weise erhält die Filtertasche 2 eine ausreichende, die Deformierbarkeit nicht beeinträchtigende Versteifung.
Die Fig. 8 zeigt den Austausch eines Filterelementes 1. Die dem Austausch dienende Öffnung des Gehäuses 10 ist mit einem mehrrilligen Bordring 26 versehen, auf den ein durchsichtiger Kunststoffschutzbeutel 23 aufgebracht wird. Nach Öffnung des Gehäuses 10 wird das Filterelement mit dem ihn aufnehmenden Aufnahmerahmen 8 aus dem Gehäuse 10 herausgezogen, darauf wird innerhalb des Beutels 23 der Aufnahmerahmen 8 von dem Filterelement 1 getrennt, wie Fig. 8b zeigt, und der das Filterelement 1 einschließende Teil des Beutels 23 abgeschweißt, worauf das verbrauchte Filterelement 1 dem Abfall zugeführt wird. Darauf wird ein weiterer, ein neues Filterelement 1 enthaltender Beutel 24 auf den Bordring 26 aufgebracht. Der den Aufnahmerahmen 8 umschließende Restteil des Beutels 23 wird von dem Bordring in den Beutel 24 hineingezogen und das neue Filterelement 1 in den Aufnahmerahmen 23 eingeführt, wie die Fig. 8d und 8e zeigen, worauf das neue Filterelement 1, 8 in das Filteraufnahmegehäuse 10 eingeführt, die Gehäuseöffnung verschlossen und der Schutzbeutel 24 entfernt werden kann.
Die Fig. 9 zeigt eine andere Methode des Austausches eines Filterelementes 1. Wieder wird auf den Bordring 26 ein Schutzbeutel 25 aufgebracht. Anschließend wird das Filteraufnahmegehäuse 10 geöffnet. Der im Gehäuse verbleibende Aufnahmerahmen 8, der auf dem Anpreßelement des Gehäuses 10 aufliegt, wird ebenfalls geöffnet und das verseuchte Filterelement 1 in einen nicht dargestellten Schutzbeutel 23 gezogen, worauf der Beutel 23 abgeschweißt und getrennt wird. Darauf wird ein weiterer, ein neues Filterelement 1 enthaltender Schutzbeutel 25 auf den Bordring 26 aufgebracht, der verbliebene Rest des nicht dargestellten Beutels abgezogen und das neue Filterelement 1 in den Aufnahmerahmen 8 eingeführt. Anschließend wird dieser und die Wand des Gehäuses 10 verschlossen.
Die Fig. 10 zeigt in Draufsicht auf eine Abfalltonne 27 , in der das vorher in dem Schutzbeutel kreisförmig verformte Filterelement eingesetzt ist. Vor dem Einsatz in den Abfallbehälter 27 ist das Filterelement 1 unter Abtrennung einer Filtertasche 2 durch Druckanwendung von beiden Seiten in der in Fig. 10 gezeigten Weise verformt, wobei die unteren Enden der Filtertasche 2 unter Abknickung des Bordrahmens 5 in gegenseitige Berührung gebracht sind, so daß das Filterelement 1 eine annähernd halbkreisförmige Form annimmt, die dem Innenumfang des Abfallbehälters 27 angepaßt ist. Die abgetrennte Filtertasche 2 kann in die innere kreisbogenförmige Biegung des Filterelementes 1 eingesetzt werden, worauf ein zweites in ähnlicher Weise verformtes Filterelement 1 neben dem ersten Filterelement 1 in den Abfallbehälter 27 eingelegt werden kann. Darauf werden die Filterelemente 1 und die Filtertasche 2 in der Tonne durch vertikalen Druck einer Presse in ihrem Volumen etwa auf 1 : 3 ihres ursprünglichen Volumens reduziert, worauf weitere entsprechend verformte Filterelemente 1 in den Abfallbehälter 27 eingelegt und in ihrem Volumen so reduziert werden, daß etwa vier Standardfilterelemente 610 × 610 × 292 mm in einen 200 Liter Standardabfallbehälter satt hineingepreßt werden können. Ist der Abfallbehälter 27 gefüllt, wird er verschlossen und abgestellt. Auf diese Weise können die Filterelemente 1 ohne die bisher erforderliche Dekontaminationszeit oder umständliche vorherige Bearbeitung durch Zerkleinerung mittels Sägemaschinen, Shredder und Paketierpressen unmittelbar nach Eingabe in den Schutzbeutel in den Abfallbehälter 27 eingegeben und verformt oder verdichtet werden. Eine Dekontamination des im Gehäuse verbleibenden Filteraufnahmerahmens 8 ist aus den vorstehend gegebenen Gründen nicht oder nur bei Generalreinigungen erforderlich, so daß dieser bei dem Austausch gemäß Fig. 9 in dem Gehäuse 10 ständig verbleiben kann.

Claims

1. Austauschbares Filterelement zur Reinigung von mit toxischen oder radioaktiven Bestandteilen beladenen Luft- oder Gasströmen in kerntechnischen Anlagen, bestehend aus einem starren, in ein Filtergehäuse (10) einsetzbaren Bordrahmen (5) und aus einem Schwebstoff-Filterelement (1), das dichtend in dem starren Bordrahmen (5) aufgenommen und nach seiner Entfernung aus diesem durch Druck in seinem Volumen reduzierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwebstoff-Filterelement (1) aus einer Mehrzahl von einzelnen nebeneinander angeordneten, V-förmigen Filtertaschen (2) besteht, deren ihre offenen Seiten umgebenden Randflansche (4) lösbar oder abknickbar miteinander verbunden sind, und daß die Randflansche (4) aller V-förmigen Filtertaschen (2) von einem gemeinsam umlaufenden aus elastischem brechbarem oder ausreißbarem Material bestehenden Bordrahmen (5) gasdicht umschlossen sind, der mit seinem umlaufenden Bordrand dichtend zwischen der Oberseite des Aufnahmerahmens (8) und der Dichtungsanlagefläche des Filtergehäuses (10) einsetzbar ist, wobei die Filtertaschen (2) nach unten frei durchhängen.

2. Filterelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtertaschen (2) zwei aus zick-zack-förmig gefaltetem Filterpapier gebildete Lagen mit einer Stärke von 10 bis 40 mm aufweisen, die mit ihren die offene Seite der Filtertasche (2) bildenden Rändern im Gießwege in die Randflansche eingebettet und mit ihren entgegengesetzten, sich berührenden Rändern durch einen gemeinsamen, durch Verguß gebildeten Randsteg geschlossen sind, und daß die Seitenflächen der Filtertaschen (2) durch einen mit einer Kunststoffmasse ausgegossenen V-förmigen Träger (17) aus einem Blech, einer Pappe oder einer Kunststoffplatte verschlossen sind, der dichtend in den Randflansch (4) der Filtertasche eingebettet ist und die Seitenränder der beiden Filterschichten (3) verschließt.

3. Filterelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterschichten (3) der Filtertaschen (2) außen- und innenseitig mit je einer durchbrochenen Schutzabdeckung (21) aus einem Lochblech versehen sind, deren Ränder durch Abbiegungen in die Vergußmassen der Randflansche und der V-förmigen Träger (17) eingebettet sind.

4. Filterelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die sich berührenden Ränder der Randflansche der V-förmigen Filtertaschen nach innen zurückspringende, V-förmige Rillen oder Trennfugen bilden, die mit einer elastischen Vergußmasse ausgefüllt sind.

5. Filterelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmerahmen (13) des Filterelementes (1) als beiderseitig offener Profilkastenrahmen ausgebildet ist, dessen eine Vorderseite (9) zum Einschub des Filterelementes (1) nach unten abklappbar und einrastbar ausgebildet ist.

6. Filterelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmerahmen (13) aus einem allseitig offenen, kastenförmigen, aus Metallprofilen (14) gebildeten Rahmen besteht, dessen eine obere vordere Profilstrebe (15) zum Einschub des Filterelementes seitlich abklappbar und einrastbar ist.

7. Verfahren zum Austausch und zur Abfallbeseitigung des Filterelementes nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das verbrauchte Filterelement mittels eines an einer Gehäuseöffnung befestigbaren Schutzbeutels aus dem Gehäuse ausgezogen und durch Abschweißen und Abtrennen des Schutzbeutels in diesem eingeschlossen wird, und wobei nach Entfernung des verbrauchten Filterelementes ein frisches Filterelement mittels eines zweiten an der Gehäuseöffnung befestigbaren Schutzbeutels in das Gehäuse eingeschoben und dichtend mit diesem verbunden wird, und wobei das verbrauchte im Schutzbeutel eingeschlossene Filterelement nach Reduzierung seines Volumens unter Druckanwendung in einem üblichen Abfallbehälter der Kerntechnik eingeschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor Einbringen des das verbrauchte Filterelement einschließenden Schutzbeutels in den Abfallbehälter das Filterelement in dem Beutel durch Abknicken oder Abbrechen bzw. durch Abbiegen aller oder einzelner Filtertaschen derart an den Innenumfang des tonnenförmigen Abfallbehältern angepaßt wird, daß es diesen nach der Einbringung der Filterelemente nahezu ausfüllt, und daß anschließend die Reduzierung des Volumens des Filterelementes unmittelbar im Abfallbehälter durch den Vertikaldruck einer Presse erfolgt.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Filterelement mit dem Profilaufnahmerahmen aus dem Gehäuse in einen Schutzbeutel gezogen, das Filterelement in dem Schutzbeutel aus dem Aufnahmerahmen herausgezogen und von diesem durch eine Schweißnaht getrennt und der Abfallbeseitigung zugeführt wird, und daß ein neuer, ein neues Filterelement enthaltender Schutzbeutel an dem Gehäuse befestigt, der den Aufnahmerahmen einschließende Beutelrest von dem Gehäuse abgezogen, das Filterelement in den Profilaufnahmerahmen innerhalb des Schutzbeutels eingesetzt und der Aufnahmerahmen mit dem Filterelement in das Gehäuse eingeschoben wird.

9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der auf dem rahmenförmigen Spannelement des Gehäuses aufliegende lose aufklappbare Profilaufnahmerahmen beim Austausch des Filterelementes im Filteraufnahmegehäuse zur Abstandsfixierung verbleibt und lediglich das biegsame Filterelement unter Verwendung der Schutzbeuteltechnik ausgetauscht wird.