DE4215741A1 - Adsorberpolymere - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Adsorberpolymere mit einer ausgeprägten
Adsorptionskraft gegenüber vielen organischen Stoffen sowie ein
Verfahren zu ihrer Herstellung.
Diese Adsorberpolymere sind im wesentlichen kugelförmig, mit
einem zwischen etwa 5 und 5000 Mikrometer wählbaren Korndurch
messer, der dem jeweiligen Anwendungszweck angepaßt werden kann.
Grundsätzlich werden polymere Adsorbenzien und/oder Aktivkohle
oder auch Molsiebe zur Entfernung von Schad- oder Wertstoffen
organischer Natur aus Fluidströmen (Gasen oder Flüssigkeiten)
bereits eingesetzt. Die Haupteinsatzgebiete sind bei Problemstel
lungen angesiedelt, wo nur relativ geringe Mengen organischer Sub
stanzen aus den Fluidströmen zu entfernen, dafür aber auf sehr
niedrige Restkonzentrationen abzureichern sind. Bei hohen Schad-
und Wertstoffkonzentrationen wendet man üblicherweise Destilla
tions- und Stripverfahren an, oder benutzt Membranmodule. Bei re
lativ niedrigen Konzentrationen dagegen verwendet man Fest- oder
Bewegtbettvorrichtungen mit kontinuierlicher oder diskontinuier
licher Regenerierung der Adsorbenzien. Das Adsorberbett wird dabei
dem Fluidstrom ausgesetzt, welches ein Gas oder eine Flüssigkeit
sein kann. Für solche Adsorptionsprozesse gibt es eine Reihe von
Vorschlägen, die auf die Verwendung von Molsieb, wie in der
DE-PS 35 33 313 oder in der DE-PS 38 43 150 beschrieben, zurückgrei
fen.
Der Einsatz von Aktivkohle oder kohlehaltigen Adsorbenzien wird
beispielsweise in der DD-PS 261 595, in der DE-OS 39 19 124, in der
US-PS 4999330, die gleichzeitige Anwendung von polymeren Adorben
zien und Aktivkohle in der DD-PS 269 069 beschrieben.
Diese Adsorbenzien können sowohl mit einem Gas- als auch mit einem
Flüssigkeitsstrom in Kontakt gebracht werden und unter gewissen
Einschränkungen wirksam sein.
Während Molekularsiebe auf Grund ihrer Struktur nicht annähernd
universell, d. h. bei vielen organischen Stoffen, eingesetzt wer
den können, verfügen sie darüber hinaus nur über ein eingeschränk
tes Aufnahmevermögen, was eine häufige Regenerierung erfordert.
Kohleadsorbenzien zeigen ein besseres Adsorptionsvermögen, haben
aber den Nachteil, daß sie auf Grund ihrer katalytischen Wirksam
keit Reaktionen im Adsorbat auslösen können, was unerwünscht ist.
Darüber hinaus wäre eine höhere Kapazität, eine einfache Regenerier
barkeit und eine verbesserte Universalität, d. h. Selektivität ge
genüber vielen organischen Stoffen, wünschenswert.
Um einige der genannten Nachteile so gut wie möglich zu beseitigen,
wurden polymere Adsorbenzien entwickelt und zur Entfernung von orga
nischen Stoffen aus Fluidströmen eingesetzt. Es hat sich jedoch als
notwendig erwiesen, komplizierte chemische Umsetzungen an der Poly
mermatrix auszuführen, um eine ausreichende Spezifität gegenüber
Adsorbaten herbeizuführen. So wird beispielsweise in der SU-PS
1411024 ein Gasadsorber für Amine vorgeschlagen, der einen Katio
nenaustauscher in einer gemischten Kupfer/Eisen-Form darstellt, um
etwa 7 bis 13% Amin aufnehmen zu können. Die US-PS 3686827 offen
bart einen anderen Adsorber, der lange Alkylketten enthalten muß,
um die gewünschte Adsorptionsfähigkeit zu erreichen.
So muß z. B. Dodecylstyren in die Polymermatrix einpolymerisiert
werden, was auf Grund der Unzugänglichkeit bzw. des hohen Preises
der Verbindung einen besonderen Nachteil darstellt.
Eine weitere Erfindung, dargelegt in der DE-OS 20 27 065, beschreibt
die Herstellung und Anwendung von Adsorbern auf Basis Styren/Divi
nylbenzen, bis zu 80% Divinylbenzen enthaltend.
Zur Verbesserung der Adsorptionsfähigkeit gegenüber organischen
Stoffen werden hier verschiedene funktionelle Gruppen, wie z. B.
Halogen-, Nitro-, Hydroxyl-, Aldehyd-, Ester-, Amid-, Nitrilgrup
pen eingeführt. Trotz des aufwendigen Syntheseverfahrens, bei dem
stets unterschiedliche Reaktionen an Polymeren ausgeführt werden
müssen, ist die Aufnahmefähigkeit relativ gering.
Sie wurde bestimmt für Toluen zu 15%, Aceton zu 10%, Triethyl
amin und Chloroform zu 9%, Methanol zu 3%. Wesentliche Nachteile
der Erfindung liegen demnach in der Kompliziertheit der Synthese
und in der ungenügenden Adsorptionsfähigkeit.
Eine andere Möglichkeit zur Erhöhung der Adsorptionskraft wurde
in der nachträglichen Vernetzung von schwachvernetzten Polysty
renen (meist mit Divinylbenzen) gefunden.
Dies wird bereits im Jahre 1973 in der US-PS 3729457 offenbart.
Zur Nachvernetzung wurden bifunktionelle Vernetzungsagenzien,
wie z. B. Xylylendichlorid eingesetzt und die Produkte z. T. zu
lonenaustauschern weiterverarbeitet. Die Nachvernetzung ist je
doch auch unter Zuhilfenahme von Monochlordimethylether möglich.
Dabei wird das Styren/Divinylbenzen-Copolymer in einem vorgelager
ten Schritt teilchlormethyliert und gleichzeitig oder in einem
getrennten nachgelagerten Schritt "mit sich selbst", d. h. mit an
deren aromatischen Einheiten des Polymers nachvernetzt. Dabei ent
stehen je nach Verfahrensweise mittel- bis hochporöse Produkte mit
einer ausgeprägten Adsorptionskraft gegenüber polaren und unpola
ren organischen Verbindungen.
Die genannten Untersuchungen zur Synthese, Strukturaufklärung,
Adsorptionsfähigkeit etc. sind in der Fachpresse veröffentlicht,
so z. B: in den Zeitschriften "Angewandte Makromolekulare Chemie",
70 (1978) 179-197, 91 (1989) 127-142, "Reactive Polymers"
1 (1983) 175-182, "Vysokomolekularnye Soedinenÿa A" 27 (1985)
339-345, "Advances in Colloid and Interface Science" 25 (1986)
249-266, "Pure and Applied Chemistry" 61 (1989) 1881-1888 und
in anderen.
Bei allen diesen Verfahren ging man von schwachvernetzten Styren/
Divinylbenzen-Copolymeren aus, mit einem Divinylbenzenanteil zwi
schen 0,1 und 2,0 Gew.-%. Diese Vorprodukte gehören zum sogenann
ten echten Geltyp, d. h. sie sind durch Copolymerisation von Styren
mit Divinylbenzen ohne Zuhilfenahme von Lösungsmitteln oder Fäl
lungsmitteln oder Lösungs-/Fällungsmittelgemischen entstanden.
So wird im oben erwähnten Fachartikel in der Zeitschrift "Reactive
Polymers" Bd. 1 (1983) 175-182 ein kommerzielles Produkt des
Geltyps enthaltend 0,7% Divinylbenzen nachvernetzt. In der Zeit
schrift "Advances in Colloid and lnterface Science", Bd. 25
(1986) 249-266 wird das kommerzielle Produkt Styrosorb II vor
gestellt, welches durch Nachvernetzung mittels Monochlordimethyl
ether eines Styren-Divinylbenzen-Copolymers des Geltyps enthal
tend 2% Divinylbenzen, synthetisiert worden ist, ebenso seine
Struktur und seine Adsorptionseigenschaften.
In der DD-PS 292 850 (EP-PS 388 140) wird ebenfalls die Nachver
netzung von echten Geltyppolymeren des Styrens mit Divinylbenzen/
Trivinylbenzen enthaltend 0,2 bis 1,8 Gew.-% des Vernetzers be
schrieben. Dabei wird das mit Monochlordimethylether hergestellte
Zwischenprodukt isoliert und in einer weiteren Reaktionsstufe,
ebenso wie die übrigen oben vorgestellten Produkte, in Gegenwart
eines Friedel-Crafts-Katalysators nachvernetzt.
Die Herstellung von hydrophilen hochporösen Adsorbenzien durch
Chlormethylierung von Styren-Divinylbenzen-Copolymeren des echten
Geltyps enthaltend 2 bis 8 Gew.-% Divinylbenzen mittels Monochlor
dimethylether und eine gleichzeitige oder nachgelagerte Nachver
netzung in Gegenwart von guten Lösungsmitteln und Friedel-Crafts-
Katalysatoren wurde in der DD-PS 249 703 offenbart.
Diese Produkte haben eine ausgeprägte innere Oberfläche und sind
nicht zuletzt auf Grund dessen als Adsorbenzien für organische
Substanzen gut geeignet, wie in den DD-PS 249 274 und DD-PS 249 193
beschrieben. Die in den oben genannten Fachveröffentlichungen be
schriebenen Produkte (Styrosorb II) sowie die nach den DD-PS 249 703
und DD-PS 292 850 (EP-PS 388 140) herstellbaren, gehen von schwach
vernetzten Styren-Divinylbenzen-Copolymeren des echten Geltyps im
Normalkornbereich aus. Unter Normalkornbereich ist dabei der Korn
durchmesserbereich zwischen etwa 300 und etwa 1200 Mikrometer zu
verstehen. Dies sind übliche Korngrößen, die die Produzenten von
polymeren Adsorbenzien anbieten. Nur für spezielle Anwendungen wer
den Korngrößen unter 300 Mikrometer angeboten, während polymere
Adsorbenzien über 1200 Mikrometer nicht kommerziell verfügbar
sind. Schon die Herstellung von Polymeren bis zu 1200 Mikrometer
Korndurchmesser bereitet insofern Schwierigkeiten, weil die osmo
tische und mechanische Stabilität der Polymerkörner mit zunehmen
der Korngröße zwangsläufig abnimmt. Da die Adsorbenzien sowohl
während ihrer Herstellung als auch während ihrer Nachbehandlung,
Reinigung und Anwendung osmotisch und mechanisch stark belastet
werden, neigen grobkörnige Adsorbenzien dazu, während dieser Pro
zesse aufzuplatzen und sogar in Bruchstücke zu zerfallen.
Unter grobkörnigen Absorbenzien sind solche mit Korndurchmessern
von etwa 1200 bis etwa 5000 Mikrometer zu verstehen. Die Herstel
lung von grobkörnigen Adsorbenzien ist indessen erwünscht, weil
sie im Vergleich zu normalkörnigen logischerweise viel höhere
Geschwindigkeiten des Fluidstromes zulassen und außerdem in be
reits bestehenden Adsorptionsanlagen, die für den Betrieb mit
grobkörnigen Adsorbenzien ausgelegt sind, wie z. B. mit Moleku
larsiebgranulat, Aktivkohlegranulat, Aktivkohletabletten und
ähnlichen, ohne Veränderung der Anlagen selbst sowie der Betriebs
weise, Anwendung finden können.
Aus den Gründen der osmotischen und mechanischen Instabilität
grobkörniger Adsorbenzien war es bislang nicht möglich, unter
Verwendung des Prinzips der gleichzeitigen oder nachgelagerten
Chlormethylierung und Nachvernetzung mittels Monochlordimethyl
ether und Friedel-Crafts-Katalysatoren, aus echten Geltyppolymeren
etwa nach den Beschreibungen der DD-PS 249 703 oder DD-PS 292 850
(EP-PS 388 140) diese herzustellen.
Die zuletzt erwähnten Patentschriften offenbaren auch in keiner
Weise diese Möglichkeit.
Weitere Verfahren zur Herstellung von vernetzten Polymeren nach
dem Nachvernetzungsprinzip werden in den US-PS 4191813, 4192920
und 4263407 beschrieben. In den US-PS 4191813 und 4192920 werden
Polymere des Vinylbenzylchlorids (und ggf. Abkömmlinge) herge
stellt und ohne Monochlordimethylether unter Ausnutzung der Reak
tionsfähigkeit der Chlormethylgruppe in Gegenwart von Friedel-
Crafts-Katalysatoren nachvernetzt. Der wesentlichste Nachteil die
ser Verfahren liegt in der Verwendung des teueren Vinylbenzylchlo
rids, was zwangsläufig zu hohen Preisen der Endprodukte führt.
Außerdem wird in den Patentschriften nicht offenbart, ob und wie
eine Herstellung von grobkörnigen Produkten möglich ist. Mit den
prinzipiell gleichen Nachteilen behaftet sind die in der US-PS
4263407 vorgeschlagenen Lösungen, insofern Copolymere des Vinyl
benzylchlorids eingesetzt werden, oder es müssen bifunktionelle
vernetzungswirksame Verbindungen verwendet werden. Ebenso wie bei
den anderen Vorschlägen wird nicht offenbart, ob und wie eine Her
stellung von grobkörnigen Produkten möglich ist.
In der EP-PS 152 780 (JP-PS 59-163903) wird ein Verfahren zur
Erhöhung der Porösität und inneren Oberfläche von zunächst unpo
rösen oder auch porösen Polymeren beschrieben. Einige Abhängig
keiten über die bei diesem Verfahren ablaufenden Prozesse sind
auch im Sammelband "Ion Exchange for Industry", Ellis Horwood
Publishers, Chichester, 1988 veröffentlicht.
Nach diesem Verfahren werden in Gegenwart von Friedel-Crafts-
Katalysatoren Umalkylierungsreaktionen ausgelöst, die zu einer
gewissen Erhöhung der inneren Oberfläche der Polymeren führen.
Es finden dabei drastische Veränderungen der Struktur statt, die
sich z. B. darin äußern, daß schwachvernetzte Polystyrene sich
völlig auflösen. Sinnvoll ist daher nur der Einsatz von starkver
netzten und bereits porösen Polymeren, die einen hohen Anteil an
Vernetzer (z. B. Divinylbenzen, Trivinylbenzen etc.) enthalten.
Nur so kommt man den Beispielen folgend zu Produkten mit einer
inneren Oberfläche von knapp 900 m2/g.
In der letztgenannten Veröffentlichung wird angeführt, daß unter
"optimalen Bedingungen" eine innere Oberfläche von 1340 m2/g
erreichbar sein soll, ohne daß der Weg und die Reaktionsbedingun
gen genannt werden.
Noch weiter gehen die Erfinder in der Beschreibung der EP-PS
152 780, indem mitgeteilt wird, daß sogar Oberflächen von 2000 m2/g
erreichbar sind. Auch hier wird dem Leser nicht mitgeteilt, wie dies
zu geschehen hat. Die beschriebenen Produkte sind sehr hydrophil,
nehmen bis zu 58% Wasser auf und sind nach Angaben etwas bessere
Adsorbenzien für Cephalosporin C aus wäßrigen Lösungen als die
Ausgangsprodukte. Es wird dagegen nicht offenbart, ob die nach die
sem Verfahren hergestellten Produkte auch andere organische Sub
stanzen adsorbieren, was von Interesse ist. Es wird auch nicht offen
bart, ob unter den drastischen Synthesebedingungen grobkörnige Adsor
benzien herstellbar sind.
Aus den Nachteilen der im Stand der Technik beschriebenen Pro
dukte und deren Herstellungsverfahren geht die Aufgabe der vor
liegenden Erfindung hervor. Die Aufgabe besteht darin, polymere
Adsorbenzien mit einer ausgeprägten Adsorptionskraft gegenüber
vielen organischen Stoffen bereitzustellen sowie ein Verfahren
für die Herstellung unter Beseitigung bestehender Nachteile be
kannter Verfahren und Produkte zu entwickeln. Die erfindungsge
mäßen Produkte sollen organische Stoffe aus fluiden Strömen (Gasen
und Flüssigkeiten) adsorbieren und leicht regenerierbar sein.
Sie sollen sich hydrophob verhalten, aber auch grundsätzlich hydro
philierbar sein, damit sie beispielsweise als Adsorbenzien organi
scher Stoffe aus Abwässern eingesetzt werden können. Desweiteren
sollen sie nach dem zu entwickelnden Verfahren sowohl im Feinkorn
bereich ab etwa 5 Mikrometer als auch im Normalkornbereich zwi
schen etwa 300 und etwa 1200 wie auch im Grobkornbereich zwischen
etwa 1200 und etwa 5000 Mikrometer herstellbar und stabil sein.
Ein besonderes Anliegen der Erfindung ist die Bereitstellung von
Produkten im schwer zugänglichen Grobkornbereich, wofür es bislang
keine brauchbaren Vorschläge gibt. Damit soll möglich gemacht wer
den, aus Fluidströmen in großen Bettlängen und bei hohen Arbeits
geschwindigkeiten organische Inhaltsstoffe zu adsorbieren.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das bereits
bekannte Verfahren der Chlormethylierung und gleichzeitigen oder
nachgestellten Nachvernetzung in Gegenwart mindestens einer organi
schen Flüssigkeit und mindestens eines Friedel-Crafts-Katalysators
auf Dispersions- oder Suspensionscopolymere aus hauptsächlich
Styren, Ethylstyren und Divinylbenzen angewendet wird, wobei jedoch
entgegengesetzt allen anderen bekannten Verfahren diese erfindungs
gemäß einzusetzenden Ausgangsprodukte durch radikalische Polymeri
sation der Monomerengemische in Gegenwart von 0,5 bis 50 Gew.-%,
bezogen auf die Gewichtssumme des Gemisches, einer oder mehrerer
organischer Substanzen, wie weiter unten näher erläutert, herge
stellt worden sind.
Das Wesen der Erfindung besteht also darin, daß nicht, wie bereits
beschrieben, Vorprodukte des echten Geltyps mit Divinylbenz engehal
ten zwischen 0,1 und 8,0 Gew.-% eingesetzt werden, sondern haupt
sächlich Styren-Ethylstyren-Divinylbenzen-Copolymere mit Divinyl
benzengehalten zwischen 2 und 17 Gew.-%, hergestellt in Gegenwart
von ausgewählten organischen Substanzen. Nach dem bisherigen Wis
sensstand war davon auszugehen, daß echte Geltyppolymere, herge
stellt ohne zusätzliche Mengen anderer organischer Substanzen,
auf Grund ihrer kompakten inneren Struktur die geeigneten Ausgangs
produkte für die nachfolgenden Reaktionen darstellen würden und zu
Adsorberpolymeren mit guter osmotischer und mechanischer Stabili
tät in allen Korngrößenbereichen führen würden. Umgekehrt konnte
man erwarten, daß Ausgangsprodukte mit mehr aufgelockerter innerer
Struktur, wie sie bei Polymerisationen in Gegenwart organischer
Substanzen entstehen, die schlechteren Ausgangsprodukte für die
nachfolgenden Reaktionen darstellen. Überraschenderweise wurde
genau das Gegenteil gefunden. Dadurch ist es erfindungsgemäß mög
lich, der Beschreibung und den Ausführungsbeispielen folgend, durch
den Einsatz von Polymeren mit anderer Vorgeschichte als aus dem
Stand der Technik bekannt, zu Adsorberpolymeren zu kommen, die aus
geprägte Adsorptionseigenschaften gegenüber vielen organischen Stof
fen haben, eine gute osmotische und mechanische Stabilität aufwei
sen und überhaupt erstmals in der Korngröße 1200 bis 5000 Mikro
meter die notwendige Stabilität besitzen, die beim Einsatz zur Ad
sorption organischer Substanzen aus fluiden Strömen gefordert wird.
Hingegen ist die Herstellung der Ausgangsprodukte selbst kein
Gegenstand der Erfindung. Es ist hinlänglich bekannt, daß Styren
Ethylstyren-Divinylbenzen-Copolymere mit Divinylbenz engehalten
zwischen 2 und 17 Gew.-% sowohl als echte Geltyppolymere ohne den
Zusatz weiterer organischer Stoffe als auch in Gegenwart die Struk
tur auflockernder organischer Substanzen, durch radikalische Dis
persions- und Suspensionspolymerisation hergestellt werden können.
Dies geschieht beispielsweise bei der Herstellung von Ausgangs
produkten für die Synthese von Ionenaustauschern in großtechnischem
Maßstab. Es ist weiterhin bekannt, daß während der Polymerisation
die Korngröße der Polymerisate eingestellt werden kann.
Dispersionspolymerisate entstehen dann, wenn hochtourige Rühr
vorrichtungen für die Vermengung der organischen und wäßrigen
Phase eingesetzt werden, wobei leicht Korngrößen im Feinkornbe
reich von 5 bis 300 Mikrometer eingestellt werden können. Durch
die Verwendung langsamer rotierender Rührvorrichtungen werden
Suspensionspolymerisate im Normal- und Grobkornbereich herge
stellt. Üblicherweise wird anschließend die gewünschte Korn
fraktion durch Sichten oder Sieben abgetrennt. Selbstverständ
lich können die genannten Verfahrensweisen sowohl bei echten
Geltyppolymeren als auch bei solchen Mischungen enthaltend zu
sätzliche organische Stoffe praktiziert werden. Diese sollen
jedoch nicht weiter erläutert werden, da sie keinen Gegenstand
der vorliegenden Erfindung darstellen.
Gegenstand der Erfindung ist dagegen der Befund, daß diese Pro
dukte vorteilhafterweise 2 bis 17 Gew.-% Divinylbenzen enthalten
und in Gegenwart von 0,5 bis 50 Gew.-% organischer Substanzen
hergestellt sein sollen, nun als Vorprodukte für die an ihnen aus
zuführenden Reaktionen der Chlormethylierung und Nachvernetzung
geeignet zu sein. Dabei können diese Vorprodukte diejenige Körnung
aufweisen, aus der nach Ablauf der durchzuführenden Reaktionen er
findungsgemäß Adsorberpolymere mit Korngrößen eines gewünschten
Korngrößenspektrums zwischen 5 und 5000 Mikrometer entstehen.
Die gewünschte Korngröße wird dem jeweiligen Anwendungszweck ange
paßt. Eine mögliche Anwendung feinkörniger Adsorberpolymere ist
beispielsweise die Entfernung von Spuren organisch er Verbindungen
aus wäßrigen Lösungen, wenn diese in einer nachfolgenden analyti
schen Prüfung auf andere Bestandteile störend wirken. Feinkörnige
Adsorberpolymere, gemäß dieser Erfindung hergestellt, können zur
Anreicherung bestimmter gewünschter organischer Substanzen aus
Lösungen verwendet werden, um nach einer Elution aus dem Adsorber
polymer in einer höheren und für die Analytik günstigeren Konzen
tration vorzuliegen. Sie können aber auch als Gasadsorbenzien ein
gesetzt werden, um in geringen Konzentrationen vorliegende und
analytisch zu bestimmende Komponenten aus Gasströmen aufzunehmen
und anschließend beispielsweise durch Erwärmung in nunmehr konzen
trierter Form freigesetzt zu werden.
In allen diesen Fällen wird man Kornfraktionen aus dem Korngrößen
bereich 5 bis etwa 300 Mikrometer auswählen.
Eine Reihe von hauptsächlich technischen Anwendungen ergibt sich
für Adsorberpolymere im Normalkornbereich von etwa 300 bis etwa
1200 Mikrometer.
Hierzu gehört beispielsweise die adsorptive Entfernung von orga
nischen Substanzen aus Wässern bei hydrophilierter Form der
Adsorberpolymere, die Entfernung organischer Substanzen aus Gas
strömen beispielsweise im Wirbelbettverfahren und Fließbettver
fahren oder auch in Festbetten geringer und mittlerer Bettlänge
u. a. Grobkörnige erfindungsgemäße Adsorbenzien können grundsätz
lich für die gleichen Anwendungen eingesetzt werden wie normal
körnige und darüber hinaus auch in Festbetten großer Bettlänge.
Sie haben außerdem gegenüber den normalkörnigen den Vorteil, daß
sie mit starken Fluidströmen bei hohen Geschwindigkeiten beauf
lagt werden können und darüber hinaus ohne technische Veränderun
gen an bestehenden Anlagen andere grobkörnige Adsorbenzien teil
weise oder vollständig ersetzen können.
Gemäß der Erfindung werden Styren-Ethylstyren-Divinylbenzen-
Copolymere mit Divinylbenzengehalten von 2 bis 17 Gew.-%, herge
stellt in Gegenwart von bestimmten organischen Substanzen, zur
Chlormethylierung mittels Monochlordimethylether und einer gleich
zeitigen oder nachgestellten Vernetzung in Gegenwart geeigneter
organischer Substanzen und Friedel-Crafts-Katalysatoren unter Ge
winnung der erfindungsgemäßen Adsorbenzien, eingesetzt.
Die organischen Stoffe, die über die Monomeren hinaus bei der
radikalischen Polymerisation zugegen sein müssen, um das Anliegen
der Erfindung zu erfüllen, können Nichtlösemittel für Polystyren
darstellen. Diese wählt man aus der Gruppe der Normal- und Iso
alkane mit einer Kohlenstoffzahl zwischen 6 und 24 aus. Typische
Vertreter solcher Verbindungen sind Hexan, Heptan, Octan, Nonan,
Decan, Undecan, Dodecan, Tridecan, Tetradecan usw. mit Normal- oder
Isostruktur.
Vorteilhafterweise setzt man nicht die reinen Verbindungen ein, son
dern viel billigere Gemische, wie sie aus der Petrochemie als Frak
tionsschnitte bestimmter Siedegrenzen angeboten werden. So ist es
beispielsweise ohne irgendeinen Nachteil für die erfindungsgemäßen
Adsorbenzien möglich, das Ausgangscopolymer in Gegenwart eines
solchen Gemisches mit den Siedegrenzen etwa 150 bis 170°C einzu
setzen, welches etwa 10% Nonan, 65 bis 95% n-Decan, 5-20%
n-Undecan und bis zu 1% n-Dodecan enthält.
Es ist aber beispielsweise auch möglich, eine etwas niedriger
siedende Fraktion von etwa 140 bis etwa 165°C, enthaltend etwa
51 Komponenten von Nonan bis Tridecan, oder aber eine hochsie
dende Fraktion mit Siedebereich etwa 190° bis etwa 225°C einzu
setzen.
Weiterhin ist es möglich, Gemische einzusetzen, die kleinere oder
größere Siedebereichsgrenzen und auch hohe Naphtenge
halte aufweisen.
Weitere organische Stoffe, die bei der radikalischen Polymerisa
tion zugegen sein können, um das Anliegen der Erfindung zu erfül
len, können selbständig oder zusätzlich zu den oben erläuterten
Substanzen eingesetzt werden. Dies sind Lösemittel für Polystyren,
ausgewählt aus der Gruppe der Aromaten mit 6 bis 24 Kohlenstoff
atomen. Beispielsweise können dies Benzen, Toluen, Xylen, Trime
thylbenzen, Diethylbenzen, Triethylbenzen oder auch Naphtenproduk
te mit Kohlenstoffzahlen bis 24 sein.
Eine weitere Gruppe guter Lösemittel können aus der Gruppe der
Halogenalkane und/oder Halogenalkane ausgewählt werden. Die Koh
lenstoffzahl liegt dabei zwischen 1 und 6 und die Halogenzahl
zwischen 1 und 4.
Typische Vertreter sind beispielsweise Dichlormethan, Dibromme
than, Chloroform, Bromoform, Jodoform, Tetrachlormethan, Tetra
brommethan, Chlorbrommethan, Chlorjodmethan, Dichlorethan, Dibrom
ethan, Chlorbromethan, Trichlorethan, Trichlorethylen, Tetrachlor
ethan, Tetrachlorethylen, Dichlorpropan, Dibrompropan, Dichlor
butan, Dibrombutan, Chlorbrombutan, Dichlorhexan, Dibromhexan und
andere sowie Gemische aus den genannten Substanzen.
Weitere organische Stoffe, die bei der radikalischen Polymerisa
tion zugegen sein können, um das Anliegen der Erfindung zu erfül
len, können ebenfalls selbständig oder zusätzlich zu den oben
erläuterten Substanzen eingesetzt werden. Dies sind an sich schlech
te Lösemittel für Polystyren, ausgewählt aus der Gruppe der Cyclo
alkane mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen und aus der Gruppe der ali
phatischen Alkohole. Typische Vertreter sind beispielsweise Cyclo
hexan, Methylcyclohexan, Ethylcyclohexan, Diethylcyclohexan, Hexa
nol, 2-Methylhexanol, Octanol, Decanol, Dodecanol und andere.
Alle vorstehend beispielhaft genannten Vertreter können selb
ständig oder als Gemische untereinander in einer Menge zwischen
0,5 und 50 Gew.-%, bezogen auf die Gewichtssumme des zu polymeri
sierenden Gemisches, eingesetzt werden, wie dies anhand von Aus
führungsbeispielen weiter unten erläutert wird.
Das erfindungsgemäß einzusetzende Copolymer kann 2 bis 17 Gew.-%
Divinylbenzen enthalten. Gerade dieser Bereich ist von besonderem
Vorteil für die herzustellenden Adsorbenzien.
Im weiteren Herstellungsprozeß wird das Polymer mittels Monochlor
dimethylether zu einem Substitutionsgrad von etwa 0,4 bis etwa
1,0 chlormethyliert. Dies geschieht in Gegenwart von Friedel-
Crafts-Katalysatoren, wie z. B. Aluminiumtrichlorid, Zinkdichlo
rid, Zinntetrachlorid, Schwefelsäure und andere. Das chlormethy
lierte Produkt wird gleichzeitig ggf. unter Zugabe von weiteren
Friedel-Crafts-Katalysatoren zu den erfindungsgemäßen Adsorbenzien
nachvernetzt.
Eine weitere Verfahrensweise ist die Isolierung des chlormethylier
ten Zwischenproduktes und die nachgestellte Nachvernetzung zu den
erfindungsgemäßen Adsorbenzien. Dabei werden Quellungsmittel, wie
z. B. Dichlorethan, Nitropropan, Nitrobenzen, Cyclohexan verwen
det sowie Friedel-Crafts-Katalysatoren, wie vorstehend erläutert.
Danach werden die Adsorbenzien von Reaktionsprodukten und Quell
mitteln befreit, gewaschen und ggf. getrocknet. Beide Verfahrens
weisen sind in der DD-PS 294 703 ausführlich erläutert.
Die erfindungsgemäßen Adsorbenzien zeichnen sich durch eine hohe
Adsorptionsfähigkeit gegenüber vielen organischen Substanzen aus.
Diese können sowohl aus Flüssigkeiten als auch aus Gasen adsorptiv
gebunden und durch geeignete Regenerierung wieder entfernt werden,
wobei sie in den ursprünglichen Zustand zurückgeführt werden.
Als Adsorbate können beispielsweise Vertreter der folgenden Stoff
klassen vorkommen: Aromaten, Aliphaten, Halogenalkane, Halogenal
kene, Ketone, Amine, Ether, Ester, Alkohol, Säuren und andere.
Anhand von Beispielen wird im weiteren die Adsorptionsfähigkeit
der erfindungsgemäßen Produkte erläutert.
Für den Fachmann überraschend ist die Universalität der Adsorp
tionseigenschaften der erfindungsgemäßen Adsorbenzien. Während
viele im Stand der Technik diskutierten Adsorbenzien nur gegen
über bestimmten Verbindungen oder Stoffklassen ein gutes Adsorp
tionsvermögen aufweisen, zeigen die erfindungsgemäßen Adsorben
zien ein höheres Adsorptionsvermögen und/oder eine Selektivität
gegenüber ausgewählten Stoffen und/oder Stoffklassen.
Das erfindungsgemäße Verfahren selbst kann ebenfalls als univer
sell bezeichnet werden, weil es allein durch Variation der Vor
produkte zu Adsorbenzien mit gewünschter Universalität oder Spe
zifität führt. Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens und der
damit hergestellten Produkte liegt in der Möglichkeit der Gewin
nung von Adsorbenzien im breiten Korngrößenbereich zwischen 5
und 5000 Mikrometer; dadurch können diese Produkte für vielfäl
tige Anwendungen geeignet sein. Ein weiterer wichtiger Vorteil
der erfindungsgemäßen Adsorbenzien ist ihre Arbeitsfähigkeit
sowohl in Flüssigkeiten (Hydrophilierbarkeit) als auch in Gasen.
So kann beispielsweise ein und derselbe Schadstoff sowohl aus
einem Abgas als auch aus einem Abwasser durch dasselbe Adsorbens
entfernt werden. Die Regenerierung von mit Schadstoffen schwerbe
lasteten Adsorbenzien kann nach verschiedenen Verfahren vorgenom
men werden. Die erfindungsgemäßen Adsorbenzien lassen auf Grund
ihrer chemischen, mechanischen und osmotischen Stabilität eine
Reihe von Regenerierverfahren zu, wie z. B. Elution mit Säuren,
Laugen, organischen Flüssigkeiten, Salzlösungen, Wasserdampf,
heißen Gasen wie Luft, Stickstoff, Regeneratgasen und anderen.
Dem jeweiligen Betreiber von Adsorptionsanlagen, bestückt mit den
erfindungsgemäßen Adsorbenzien, bleibt es weitgehend überlassen,
das für ihn beste bzw. kostengünstigste Regenerierverfahren anzu
wenden.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Adsorbenzien liegt in
der Tatsache begründet, daß sie bei ihrem Einsatz als Gasadsorber
unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit sind. Die Empfindlichkeit
gegenüber Wasserdampf liegt logischerweise in der Natur aller
hydrophilen Adsorbenzien. Dies wird in einigen Fällen diesen
Gasadsorbenzien als Nachteil angelastet, da manchmal organische
Stoffe aus feuchten Gasen zu entfernen sind. Dabei wird die Auf
nahmefähigkeit gegenüber dem organischen Stoff durch den anwesen
den Wasserdampf gemindert. Diese Tatsache wird beispielsweise in
der DD-PS 292 850 erläutert.
Nun wurde völlig überraschend gefunden, daß die erfindungsgemäßen
Harze diesen Nachteil nicht aufweisen, obwohl sie grundsätzlich
hydrophilierbar sind. So bewirkt ein Kontakt der Adsorbenzien mit
Wasserdampf keine Minderung der Adsorptionsfähigkeit gegenüber
organischen Substanzen, wie man nach dem gegenwärtigen Stand der
Technik erwarten konnte, sondern ggf. umgekehrt, eine Erhöhung der
Adsorptionsfähigkeit gegenüber organischen Stoffen sogar dann, wenn
sie nicht wasserlöslich sind. Diese Tatsache wird in den Ausfüh
rungsbeispielen erläutert.
Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele dienen der Erläuterung der
Erfindung, ohne ihre Ansprüche einzuengen.
Alle Prozentangaben sind Gewichtsprozente, wenn nicht anders
angegeben.
Beispiel 1 ist ein Vergleichsbeispiel. Es dient dazu, die Herstel
lung der Ausgangsprodukte aufzuzeigen, die jedoch keinen Gegenstand
der vorliegenden Erfindung darstellt.
In Beispiel 1 wird ein feinkörniges Polymerisat hergestellt.
Die Polymerisation wird in einem 2-l-Polymerisationsgefäß durch
geführt, ausgestattet mit Rührer, Rückflußkühler, Kontaktthermo
meter und Heizung. In einem Becherglas wird eine Dispersion von
400 g organische Phase in 1,2 l Wasser durch Verrühren mit einem
Ultra Turrax der Firma IKA Labortechnik Staufen hergestellt.
Dem Wasser wurden zuvor 25 g Kochsalz und 3 g Polyvinylalkohol zu
gesetzt. Die Tropfengröße wurde auf etwa 5-60 Mikrometer einge
stellt. Die organische Phase setzte sich aus:
2 g Azobisisobuttersäuredinitril (A IBN) entspr. 0,5%,
2 g Tetrachlorkohlenstoff entspr. 0,5 %,
25,7 g techn. Divinylbenzen, enthaltend 54 % Divinylbenzen,
30% Ethylstyren, 18% Diethylbenzen und 2% andere, entspr. 3,5% reines Divinylbenzen auf das Monomer gemisch bezogen und
370,3 g Styren.
2 g Tetrachlorkohlenstoff entspr. 0,5 %,
25,7 g techn. Divinylbenzen, enthaltend 54 % Divinylbenzen,
30% Ethylstyren, 18% Diethylbenzen und 2% andere, entspr. 3,5% reines Divinylbenzen auf das Monomer gemisch bezogen und
370,3 g Styren.
Die Dispersion wurde in das Polymerisationsgefäß überführt und
bei 70°C bis zum Gelieren der Monomertröpfchen polymerisiert
sowie weitere 3 Stunden danach bei 70°. Dann wurde die Temperatur
innerhalb 2 Stunden auf 95°C erhöht und weitere 6 Stunden poly
merisiert. Das Produkt wurde filtriert, gewaschen, getrocknet und
zwischen 10 und 40 Mikrometer gesichtet.
Beispiel 2 ist ein Vergleichsbeispiel. Es dient dazu, die Herstel
lung der Ausgangsprodukte aufzuzeigen, die jedoch keinen Gegenstand
der vorliegenden Erfindung darstellt. Im Beispiel 2 wird ein nor
malkörniges Polymerisat hergestellt.
Die Polymerisation wird in einem 2-l-Polymerisationsgefäß durchge
führt, ausgestattet mit Rührer, Rückflußkühler, Kontaktthermometer
und Heizung. Vorgelegt wurde 1,2 1 Wasser, enthaltend 1,5 g Carbo
xymethylzellulose und 0,3 g Hydrochinon. Dann wurden 400 g orga
nische Phase zugesetzt, bestehend aus:
2 g AIBN entspr. 0,5%,
40 g Diethylbenzen entspr. 10%,
140 g Aliphatengemisch mit Siedegrenzen zwischen etwa 140 und etwa 160°C, enthaltend etwa 51 Komponenten von Nonan bis Tridecan entspr. 35%,
20,8 g techn. Divinylbenzen, enthaltend 63% Divinylbenzen, 22% Ethylstyren, 12% Diethylbenz en und 3% andere, entspr. 6,0% reines Divinylbenzen auf das Monomerenge misch bezogen und
197,2 g Styren.
40 g Diethylbenzen entspr. 10%,
140 g Aliphatengemisch mit Siedegrenzen zwischen etwa 140 und etwa 160°C, enthaltend etwa 51 Komponenten von Nonan bis Tridecan entspr. 35%,
20,8 g techn. Divinylbenzen, enthaltend 63% Divinylbenzen, 22% Ethylstyren, 12% Diethylbenz en und 3% andere, entspr. 6,0% reines Divinylbenzen auf das Monomerenge misch bezogen und
197,2 g Styren.
Das Gemisch wurde aufgeheizt auf 70°C, zu einer Tröpfchengröße
zwischen etwa 200 und etwa 900 Mikrometer verrührt, bei 70°C
bis zum Gelieren der Monomertröpfchen polymerisiert sowie weite
re 3 Stunden danach bei 70°C. Dann wurde die Temperatur inner
halb 2 Stunden auf 95°C erhöht und weitere 6 Stunden polymeri
siert. Das Produkt wurde filtriert, mit Wasserdampf ausgedämpft,
getrocknet und zwischen 300 und 800 Mikrometer gesiebt.
Beispiel 3 ist ein Vergleichsbeispiel. Es dient dazu, die Her
stellung der Ausgangsprodukte aufzuzeigen, die jedoch keinen Ge
genstand der vorliegenden Erfindung darstellt.
In Beispiel 3 wird ein grobkörniges Polymerisat hergestellt.
Die Polymerisation wird in einem 2-l-Polymerisationsgefäß durch
geführt, ausgestattet mit Rührer, Rückflußkühler, Kontaktthermo
meter und Heizung. Vorgelegt wurde 1,2 l Wasser, enthaltend 1,5 g
Carboxymethylzellulose und 0,3 g Hydrochinon.
Dann wurden 400 g organische Phase zugesetzt, bestehend aus:
1,5 g AIBN entspr. 0,375%,
80 g Toluen entspr. 20%,
80 g Aliphatengemisch mit Siedebereich etwa 190°C bis etwa 225°C entspr. 20%,
64,4 g techn. Divinylbenzen, enthaltend 63% Divinylbenzen, 22% Ethylstyren, 12% Diethylbenzen und 3% andere, entspr. 17% reines Divinylbenzen auf das Monomeren gemisch bezogen und
174,1 g Styren.
80 g Toluen entspr. 20%,
80 g Aliphatengemisch mit Siedebereich etwa 190°C bis etwa 225°C entspr. 20%,
64,4 g techn. Divinylbenzen, enthaltend 63% Divinylbenzen, 22% Ethylstyren, 12% Diethylbenzen und 3% andere, entspr. 17% reines Divinylbenzen auf das Monomeren gemisch bezogen und
174,1 g Styren.
Das Gemisch wurde auf 70°C aufgeheizt, zu einer Tröpfchengröße
zwischen etwa 1600 und 5000 Mikrometer verrührt, bei 70°C
bis zum Gelieren der Monomertröpfchen polymerisiert sowie weitere
3 Stunden danach bei 70°C. Dann wurde die Temperatur innerhalb
1 Stunde auf 85°C erhöht und weitere 6 Stunden polymerisiert.
Das Produkt wurde filtriert, mit Wasserdampf angedämpft, getrock
net und zwischen 1600 und 4000 Mikrometer gesiebt.
Beispiel 4 zeigt den erfindungsgemäßen Einsatz des im Vergleichs
beispiel 1 hergestellten Polymerisats, welches 3,5% Divinylbenzen
enthält und in Gegenwart von etwa 0,5% Halogenalkan und etwa 1,1%
Diethylbenzen gewonnen wurde sowie seine Überführung in ein Adsor
berpolymer.
In einem Kolben, ausgestattet mit Rührer, Rückflußkühler, Kontakt
thermometer und Heizung,werden 250 ml Monochlordimethylether und
62 g des Polymerisats aus Beispiel 1 vorgelegt. Nach 1 Stunde gibt
man 10 ml Zinntetrachlorid dazu und rührt 6 h bei 57°C. Das Pro
dukt wird filtriert, mit Methanol gewaschen und getrocknet. In der
gleichen Apparatur werden 350 ml Dichlorethan und das Produkt vor
gelegt. Nach 2 Stunden werden 12 ml Zinntetrachlorid zugegeben.
Das Gemisch wird 1 Stunde bei 50°C, 1 Stunde bei 60°C, 1 Stunde
bei 70°C und 23 Stunden bei 84°C gerührt. Nach Filtration wird
mit Methanol, Methanol/Wasser 1 : 1 Vol., 5%iger wäßriger Natron
lauge und Wasser gewaschen.
Beispiel 5 zeigt die Adsorptionsfähigkeit des unter Beispiel 4 her
gestellten Adsorbens in einer seiner möglichen Anwendungen, näm
lich zur Entfernung von störenden organischen Substanzen aus zu
analysierenden Wässern.
1 ml des feuchten Adsorbens aus Beispiel 4 wurde in eine Kartusche
mit Innendurchmesser 7,2 mm überführt und mit destilliertem Wasser
bis zur optischen Reinheit gespült. Die optische Reinheit wurde in
einem Spektrometer Spekord M 42 der Fa. Carl-Zeiss Jena bei 260 mm
festgestellt (Extinktion 0).
Es wurde eine Lösung aus 10 mg Cetylpyridiniumbromid als Vertre
ter der kationischen Tenside, 10 mg Octylbenzolsulfonnatrium als
Vertreter der anionischen Tenside und 10 mg Phenol in 1 l destil
liertem Wasser gelöst. Die Extinktion bei 260 mm wurde zu 0,2152
Extinktionseinheiten festgestellt.
Das Adsorbens in der Kartusche wurde mit 10 ml der Lösung beauf
lagt, bei einer Durchflußgeschwindigkeit von 0,8 ml/min. Das
Eluat wurde nunmehr auf die gleiche Weise spektroskopisch unter
sucht wie die Lösung.
Es wurde eine Extinktion bei 260 mm von 0,003 Extinktionseinhei
ten festgestellt. Dies bedeutet, daß etwa 98% der Gesamtheit
organischer Bestandteile entfernt worden ist.
Beispiel 6 zeigt den erfindungsgemäßen Einsatz des im Vergleichs
beispiel 2 hergestellten Polymerisats, welches 6% Divinylbenzen
enthält und in Gegenwart von etwa 10,6% Diethylbenzen und 35%
Aliphaten gewonnen wurde sowie seine Überführung in ein Adsorber
polymer.
In einem Kolben, ausgestattet mit Rührer, Rückflußkühler, Kontakt
thermometer und Heizung werden 300 ml Monochlordimethylether und
50 g des Polymerisats am Beispiel 2 vorgelegt. Nach 1 Stunde gibt
man 10 ml Zinntetrachlorid dazu und rührt 6 Stunden bei 57°C.
Das Produkt wird filtriert, mit Methanol gewaschen und getrocknet.
In der gleichen Apparatur werden 250 ml Dichlorethan und das Pro
dukt vorgelegt. Nach 2 Stunden werden 15 ml Zinntetrachlorid zuge
geben. Das Gemisch wird 1 Stunde bei 50°C, 1 Stunde bei 60°C,
1 Stunde bei 70°C und 10 Stunden bei 84°C gerührt. Nach Filtra
tion wird mit Methanol, Methanol/Wasser 1 : 1 Vol., 5%iger Natron
lauge und abschließend mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Beispiel 7 zeigt den erfindungsgemäßen Einsatz des im Vergleichs
beispiel 3 hergestellten Polymerisats, welches 17% Divinylbenzen
enthält und in Gegenwart von etwa 20% des Aromaten Toluen und
etwa 20% Aliphaten gewonnen wurde sowie seine Überführung in ein
Adsorberpolymer.
In einem Kolben, ausgestattet mit Rührer, Rückflußkühler, Kontakt
thermometer und Heizung werden 300 ml Monochlordimethylether und
50 g des Polymerisats aus Beispiel 3 vorgelegt. Nach 1 Stunde gibt
man 20 ml Zinntetrachlorid dazu und rührt 6 Stunden bei 57°C.
Das Produkt wird filtriert, mit Methanol gewaschen und getrocknet.
In der gleichen Apparatur werden 200 ml Dichlorethan und das Pro
dukt vorgelegt. Nach 2 Stunden werden 15 ml Zinntetrachlorid zuge
geben. Das Gemisch wird 1 Stunde bei 50°C, 1 Stunde bei 60°C,
1 Stunde bei 70°C und 23 Stunden bei 84°C gerührt. Nach Filtra
tion wird mit Methanol, Methanol/Wasser 1 : 1 Vol., 5%iger Natron
lauge und abschließend mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Beispiel 8 zeigt den erfindungsgemäßen Einsatz eines analog Bei
spiel 3 hergestellten grobkörnigen Polymerisats, welches 5%
Divinylbenzen enthält und in Gegenwart von etwa 40% eines Alipha
tengemisches mit Siedebereich etwa 190°C bis etwa 225°C mit
etwa 1,9% Diethylbenzen gewonnen wurde sowie seine Überführung in
ein Adsorberpolymer.
In einem Kolben, ausgestattet mit Rührer, Rückflußkühler, Kontakt
thermometer und Heizung werden 750 ml Monochlordimethylether und
250 g des Polymerisats vorgelegt. Nach 1 Stunde gibt man 45 ml
Zinntetrachlorid dazu und rührt 6 Stunden bei 57°C. Das Produkt
wird filtriert, mit Methanol gewaschen und getrocknet. In der glei
chen Apparatur werden 800 ml Dichlorethan und das Produkt vorgelegt.
Nach 2 Stunden werden 60 ml Zinntetrachlorid zugegeben. Das Gemisch
wird 1 Stunde bei 50°C, 1 Stunde bei 60°C, 1 Stunde bei 70°C
und 15 Stunden bei 84°C gerührt. Nach Filtration wird mit Methanol,
Methanol/Wasser 1 : 1 Vol., 5%iger Natronlauge und abschließend mit
Wasser gewaschen und getrocknet.
Beispiel 9 zeigt den erfindungsgemäßen Einsatz eines analog Bei
spiel 3 hergestellten grobkörnigen Polymerisats, welches 2,5 %
Divinylbenzen enthält und in Gegenwart von etwa 2,6% Dibrommethan,
0,6% Diethylbenzen und etwa 37% Toluen gewonnen wurde sowie seine
Überführung in ein Adsorberpolymer.
In einem Kolben, ausgestattet mit Rührer, Rückflußkühler, Kontakt
thermometer und Heizung, werden 300 ml Monochlordimethylether und
50 g des Polymerisats vorgelegt. Nach 1 Stunde gibt man 15 ml Zinn
tetrachlorid dazu und rührt 6 Stunden bei 57°C. Das Produkt wird
mit Methanol gewaschen und getrocknet. In der gleichen Apparatur
werden 250 ml Dichlorethan und das Produkt vorgelegt. Nach 2 Stun
den werden 20 ml Zinntetrachlorid zugegeben. Das Gemisch wird
1 Stunde bei 50°C, 1 Stunde bei 60°C, 1 Stunde bei 70°C und
10 Stunden bei 84°C gerührt. Nach Filtration wird mit Methanol,
Methanol/Wasser 1 : 1 Vol., 5%iger Natronlauge und abschließend mit
Wasser gewaschen und getrocknet.
Beispiel 10 zeigt den erfindungsgemäßen Einsatz eines analog
Beispiel 3 hergestellten grobkörnigen Polymerisats, welches
5,5% Divinylbenzen enthält und in Gegenwart von etwa 37,4%
Toluen, etwa 1,2 % Diethylbenzen und etwa 2% Tetrachlorkohlen
stoff gewonnen wurde sowie seine Überführung in ein Adsorber
polymer.
In einem Kolben, ausgestattet mit Rührer, Rückflußkühler, Kontakt
thermometer und Heizung, werden 300 ml Monochlordimethylether und
50 g des Polymerisats vorgelegt. Nach 1,5 Stunden gibt man 10 ml
Zinntetrachlorid dazu und rührt 5 Stunden bei 57°C. Das Produkt
wird mit Methanol gewaschen und getrocknet. In der gleichen Appa
ratur werden 300 ml Dichlorethan und das Produkt vorgelegt. Nach
1 Stunde werden 15 ml Zinntetrachlorid zugegeben. Das Gemisch
wird 1 Stunde bei 50°C, 1 Stunde bei 60°C, 1 Stunde bei 70°C
und 23 Stunden bei 84°C gerührt. Nach Filtration wird mit Metha
nol, Methanol/Wasser 1 : 1 Vol., 5%iger Natronlauge und abschlie
ßend mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Beispiel 11 zeigt den erfindungsgemäßen Einsatz eines analog
Beispiel 3 hergestellten grobkörnigen Polymerisats, welches
2,5% Divinylbenzen enthält und in Gegenwart von etwa 30% eines
Aliphatengemisches mit Siedebereich etwa 190°C bis etwa 225°C
und etwa 0,6% Diethylbenzen gewonnen wurde sowie seine Überfüh
rung in ein Adsorberpolymer.
In einem Kolben, ausgestattet mit Rührer, Rückflußkühler, Kontakt
thermometer und Heizung, werden 750 ml Monochlordimethylether und
250 g des Polymerisats vorgelegt. Nach 2 Stunden gibt man 45 ml
Zinntetrachlorid dazu und rührt 6 Stunden bei 57°C. Das Produkt
wird gewaschen und getrocknet. In der gleichen Apparatur werden
800 ml Dichlorethan und das Produkt vorgelegt. Nach 1 Stunde wer
den 60 ml Zinntetrachlorid zugegeben. Das Gemisch wird 1 Stunde
bei 50°C, 1 Stunde bei 60°C, 1 Stunde bei 70° C und 23 Stunden
bei 84°C gerührt. Nach Filtration wird mit Methanol, Methanol/
Wasser gewaschen und getrocknet.
Beispiel 12 zeigt den erfindungsgemäßen Einsatz eines analog
Beispiel 2 hergestellten normalkörnigen Polymerisats, welches
3,5% Divinylbenzen enthält und in Gegenwart von etwa 0,8%
Diethylbenzen, 0,5% Tetrachlormethan und etwa 40% eines Ali
phatengemisches mit Siedebereich etwa 190°C bis etwa 225°C
gewonnen wurde sowie seine Überführung in ein Adsorberpolymer.
In einem Kolben, ausgestattet mit Rührer, Rückflußkühler, Kontakt
thermometer und Heizung, werden 600 ml Monochlordimethylether und
150 g des Polymerisats vorgelegt. Nach 1 Stunde gibt man 35 ml
Zinntetrachlorid dazu und rührt 6 Stunden bei 57°C. Das Produkt
wird filtriert, mit Methanol gewaschen und getrocknet. In der
gleichen Apparatur werden 800 ml Dichlorethan und das Produkt
vorgelegt. Nach 2 Stunden werden 45 ml Zinntetrachlorid zugegeben.
Das Gemisch wird 1 Stunde bei 50°C, 1 Stunde bei 60°C, 1 Stunde
bei 70°C und 23 Stunden bei 84°C gerührt. Nach Filtration wird
mit Methanol, Methanol/Wasser 1 : 1 Vol., 5%iger Natronlauge und
abschließend mit Wasser gewaschen.
Beispiel 13 zeigt die Absorptionsfähigkeit des unter Beispiel 12
hergestellten Adsorbens in einer seiner möglichen Anwendungen,
nämlich zur Entfernung von Spuren an Phenol aus Wasser. 5 ml
des feuchten Adsorbens aus Beispiel 12 wurden in eine Kartusche
mit Innendurchmesser 12 mm überführt und mit destilliertem Wasser
bis zur optischen Reinheit gespült. Die optische Reinheit wurde
mit einem Spektrometer Spekord M 42 der Fa. Carl-Zeiss Jena bei
270 mm festgestellt (Extinktion 0).
Es wurde eine Lösung aus 10 mg Phenol in 1 l destilliertem Wasser
gelöst. Die Extinktion wurde zu 0,144 Extinktionseinheiten fest
gestellt.
Das Adsorbens in der Kartusche wurde innerhalb 1 Stunde mit 180 ml
der Phenollösung beauflagt. Das Eluat wurde nunmehr auf die gleiche
Weise spektroskopisch untersucht wie die phenolische Ausgangslösung.
Es wurde eine Extinktion bei 270 mm von 0,0012 Extinktionseinheiten
festgestellt. Dies bedeutet, daß über 99% des Phenols entfernt
worden sind.
In diesem Beispiel wird die Adsorptionsfähigkeit einiger Adsor
benzien gegenüber Dichlorethan als Vertreter der Halogenkohlen
wasserstoffe demonstriert.
Zu diesem Zweck wird jeweils 1 g des Adsorbens 3 Stunden bei 150°C
getrocknet und dann in einem geschlossenen Gefäß 24 Stunden Dichlor
ethandämpfen bei 20°C ausgesetzt.
Der Dichlorethandampfdruck bei 20°C wurde durch ein Gemisch aus
20 ml Dichlorethan und 80 ml Diethylenglykol erzeugt. Nach 24 Stun
den wurden die Proben gewogen und die adsorbierte Dichlorethanmenge
bestimmt. Das Adsorbens aus Beispiel 10 hat 240 mg/g, das aus Bei
spiel 8 entsprechend 390 mg/g und das aus Beispiel 6 hat ebenfalls
390 mg/g Dichlorethan aufgenommen.
In diesem Beispiel wird gezeigt, daß die Adsorptionsfähigkeit der
Adsorbenzien aus dem vorangegangenen Beispiel durch Wasserdampf
nicht beeinträchtigt wird bzw. noch verbessert wird. Zu diesem
Zweck wird jeweils 1 g des Adsorbens 3 Stunden bei 150°C getrock
net und dann in einem geschlossenen Gefäß 24 Stunden Wasserdampf
bei 20°C ausgesetzt. Die Probe aus Beispiel 10 zeigt eine Wasser
aufnahme von 110 mg/g, die aus Beispiel 8 eine von 20 mg/g und die
aus Beispiel 6 eine von 60 mg/g. Anschließend werden die gleichen
Wasser adsorbierten Proben, wie im vorstehenden Beispiel beschrie
ben, demselben Dichlorethandampfdruck ausgesetzt.
Die Adsorbataufnahmen wurden durch Wiegen bestimmt. Die Probe aus
Beispiel 10 zeigt eine Aufnahme von 440 mg/g, d. h. zusätzlich
zu den 110 mg Wasser hat die Probe 330 mg Dichlorethan aufgenom
men, was eine größere Menge ist als wäre Feuchtigkeit nicht zuge
gen. Die Probe aus Beispiel 8 zeigt eine Aufnahme von 410 mg/g
d. h. zusätzlich zu den 20 mg Wasser hat die Probe 390 mg Dichlor
ethän aufgenommen, was die gleiche Menge ist, als wäre Feuchtig
keit nicht zugegen. Die Probe aus Beispiel 6 zeigt eine Aufnahme
von 560 mg/g, d. h. zusätzlich zu den 60 mg Wasser hat die Probe
500 mg Dichlorethan aufgenommen, was wiederum eine größere Menge
ist als wäre Feuchtigkeit nicht zugegen.
In diesem Beispiel wird die Absorptionsfähigkeit einiger Ador
benzien gegenüber Hexan als Vertreter der Alkane demonstriert.
Zu diesem Zweck wird jeweils 1 g des Adsorbens 3 Stunden bei
150°C getrocknet und dann in einem geschlossenen Gefäß 24
Stunden Hexandampf bei 20°C ausgesetzt. Der Hexandampfdruck
bei 20° wurde durch ein Gemisch aus 20 ml Hexan und 122 ml Diethy
lenglykol erzeugt. Nach 24 Stunden wurden die Proben gewogen
und die adsorbierte Hexanmenge bestimmt. Das Adsorbens aus Bei
spiel 7 hat 400 mg/g, das aus Beispiel 8 entsprechend 680 mg/g,
das aus Beispiel 9 entsprechend 690 mg/g und das aus Beispiel 11
hat 790 mg/g Hexan aufgenommen.
In diesem Beispiel wird die Adsorptionsfähigkeit einiger Adsor
benzien gegenüber 1,1,2-Trichchlorethylen als Vertreter der Halo
genalkene demonstriert.
Zu diesem Zweck wird jeweils 1 g des Adsorbens 3 Stunden bei 150°C
getrockent, wobei bereits zur Adsorptionsmessung benutzte Adsorben
zien erneut eingesetzt wurden. Danach wurden die Proben in einem
geschlossenen Gefäß 24 Stunden Trichlorethylendampf bei 20°C aus
gesetzt. Der Trichlorethylendampfdruck wurde durch ein Gemisch aus
20 ml Trichlorethylen und 52 ml Diethylenglykol erzeugt. Nach 24
Stunden wurden die Proben gewogen und die absorbierte Trichlorethy
lenmenge bestimmt. Das Adsorbens aus Beispiel 7 hat 480 mg/g, das
aus Beispiel 8 entsprechend 650 mg/g, das aus Beispiel 10 entspre
chend 700 mg/g, das aus Beispiel 11 entsprechend 720 mg/g, das aus
Beispiel 6 hat 920 mg/g Trichlorethylen aufgenommen.
In diesem Beispiel wird die Adsorptionsfähigkeit zweier Adsorben
zien gegenüber Aceton als Vertreter der Ketone demonstriert.
Zu diesem Zweck wird jeweils 1 g des Adsorbens 3 Stunden bei 150°C
getrocknet, wobei bereits zur Adsorptionsmessung benutzte Adsorben
zien erneut eingesetzt wurden. Danach wurden die Proben in einem
geschlossenen Gefäß 24 Stunden Acetondampf bei 20°C ausgesetzt.
Der Acetondampfdruck bei 20°C wurde durch ein Gemisch aus 20 ml
Aceton und 344 ml Diethylenglykol erzeugt. Nach 24 Stunden wur
den die Proben gewogen und die adsorbierte Acetonmenge bestimmt.
Das Adsorbens aus Beispiel 7 hat 260 mg/g und das aus Beispiel 9
hat 470 mg/g Aceton aufgenommen.
In diesem Beispiel wird die Adsorptionsfähigkeit einiger Adsor
benzien gegenüber Triethylamin als Vertreter der Amine demon
striert.
Zu diesem Zweck wird jeweils 1 g des Adsorbens 3 Stunden bei
150°C getrocknet, wobei bereits zur Adsorptionsmessung benutzte
Adsorbenzien erneut eingesetzt wurden. Danach wurden die Proben
in einem geschlossenen Gefäß 24 Stunden Triethylamindampf bei
20°C ausgesetzt. Der Triethylamindampfdruck bei 20°C wurde durch
ein Gemisch aus 20 ml Triethylamin und 26 ml Diethylenglykol er
zeugt. Nach 24 Stunden wurden die Proben gewogen und die adsorbier
te Triethylaminmenge bestimmt. Das Adsorbens aus Beispiel 7 hat
320 mg/g, das aus Beispiel 8 entsprechend 440 mg/g, das aus Bei
spiel 11 entsprechend 460 mg/g, das aus Beispiel 10 entsprechend
500 mg/g, das aus Beispiel 9 entsprechend 630 mg/g und das aus
Beispiel 6 hat 680 mg/g Triethylamin aufgenommen.
In diesem Beispiel wird die Adsorptionsfähigkeit einiger Adsor
benzien gegenüber Toluen als einem Vertreter der Aroma
ten demonstriert.
Zu diesem Zweck wird jeweils 1 g des Adsorbens 3 Stunden bei
150°C getrocknet, wobei bereits zur Adsorptionsmessung benutzte
Adsorbenzien erneut eingesetzt werden. Danach wurden die Proben
in einem geschlossenen Gefäß 24 Stunden Toluendampf bei 20°C
ausgesetzt. Der Toluendampfdruck bei 20°C wurde durch ein Gemisch
aus 20 ml Toluen und 11 ml Diethylenglykol erzeugt. Nach 24 Stun
den wurden die Proben gewogen und die adsorbierte Toluenmenge be
stimmt. Das Adsorbens aus Beispiel 7 hat 350 mg/g, das aus Bei
spiel 10 entsprechend 430 mg/g, das aus Beispiel 8 entsprechend
480 mg/g, das aus Beispiel 11 entsprechend 510 mg/g, das aus Bei
spiel 9 entsprechend 540 mg/g und das aus Beispiel 6 hat 700 mg/g
Toluen aufgenommen.
In diesem Beispiel wird die Adsorptionsfähigkeit einiger Adsor
benzien gegenüber Essigsäureethylester als Vertreter der alipha
tischen Ester demonstriert.
Zu diesem Zweck wird jeweils 1 g des Adsorbens 3 Stunden bei
150°C getrocknet, wobei bereits zur Adsorptionsmessung benutzte
Adsorbenzien erneut eingesetzt werden. Danach wurden die Proben
in einem geschlossenen Gefäß 24 Stunden Essigsäureethylesterdampf
bei 20°C ausgesetzt. Der Essigsäureethylesterdampfdruck bei 20°C
wurde durch ein Gemisch aus 20 ml Essigsäureethylester und 89 ml
Diethylenglykol erzeugt. Nach 24 Stunden wurden die Proben gewo
gen und die adsorbierte Essigsäurethylestermenge bestimmt. Das
Adsorbens aus Beispiel 7 hat 390 mg/g, das aus Beispiel 10 ent
sprechend 530 mg/g, das aus Beispiel 8 entsprechend 560 mg/g, das
aus Beispiel 11 entsprechend 580 mg/g, das aus Beispiel 6 entspre
chend 720 mg/g und das aus Beispiel 9 hat 760 mg/g Essisäurethyl
ester aufgenommen.
In diesem Beispiel wird die Adsorptionsfähigkeit einiger Adsorben
zien gegenüber Essigsäure als Vertreter der aliphatischen Säuren
demonstriert.
Zu diesem Zweck wird jeweils 1 g des Adsorbens 3 Stunden bei
150°C getrocknet, wobei bereits zur Adsorptionsmessung benutzte
Adsorbenzien erneut eingesetzt wurden. Danach wurden die Proben
in einem geschlossenen Gefäß 24 Stunden Essigsäuredampf bei 20°C
ausgesetzt. Der Essigsäuredampfdruck bei 20°C wurde durch 30 ml
Essigsäure erzeugt. Nach 24 Stunden wurden die Proben gewogen und
die adsorbierte Essigsäuremenge bestimmt. Das Adsorbens aus Beispiel
7 hat 300 mg/g, das aus Beispiel 10 entsprechend 410 mg/g, das aus
Beispiel 8 ebenso 410 mg/g, das aus Beispiel 11 entsprechend 430 mg/g,
das aus Beispiel 9 entsprechend 520 mg/g und das aus Beispiel 6 hat
530 mg/g Essigsäure aufgenommen.
In diesem Beispiel wird die Adsorptionsfähigkeit des in Beispiel 12
hergestellten Produktes gegenüber Benzen im dynamischen Versuch
getestet.
Eine Stahlsäule mit Innendurchmesser 46 mm, ausgestattet mit
Siebböden, wurde mit 222 ml trockenem Adsorbens gefüllt. Am Kopf
der Säule wurde benzenhaltiger Stickstoff mit einer durchschnitt
lichen Benzenkonzentration von 13 mg/l mit einer Strömungsgeschwin
digkeit von 160 l/h eingeleitet. Die Konzentration des Benzens vor
und nach der Säule wurde gaschromotographisch bestimmt. Der Druck
abfall betrug nur 3 mm Wassersäule. Die Benzenkonzentrationen nach
der Säule wurden zu durchschnittlich 0,15 mg/l bestimmt, d. h. die
Abreicherung betrug über 98%. Nach 300 min Dauerbetrieb begann die
Benzenkonzentration nach der Säule anzusteigen (Durchbruch) und der
Versuch wurde beendet.
Das Adsorbens wurde mit heißem Stickstoff in derselben Versuchsappa
ratur regeneriert und einem erneuten Adsorptionstest unterworfen.
Nun wurden 100 l/h Stickstoff aufgegeben, enthaltend durchschnitt
lich 43 mg/l Benzen. Die Benzenkonzentration nach der Säule wurde
zu durchschnittlich 1,1 mg/l für die Dauer von 170 min bestimmt.
Dies entspricht einer Abreicherung von etwa 97%. Der Druckabfall
betrug ebenfalls nur 3 mm Wassersäule.
Claims (6)
1. Adsorberpolymere, erhältlich durch Chlormethylierung und
gleichzeitige oder nachträgliche Vernetzung von Dispersions-
oder Suspensionspolymerisaten in Gegenwart von mindestens
einer organischen Flüssigkeit und mindestens einem Friedel-
Crafts-Katalysator, wobei das eingesetzte Dispersions- oder
Suspensionspolymerisat 2 bis 17 Gewichtsprozent Divinylbenzen
enthält und durch radikalische Polymerisation eines Gemisches,
bestehend aus hauptsächlich Styren, Ethylstyren, Divinylbenzen
und 0,5 bis 50 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gewichtssumme
des Gemisches, einer oder mehrerer organischer Substanzen, aus
gewählt aus der Gruppe der Nichtlösemittel und/oder der Löse
mittel für Polystyren, hergestellt ist.
2. Adsorberpolymere nach Anspruch 1, erhältlich dadurch, daß das
zur Chlormethylierung und Nachvernetzung eingesetzte Disper
sions- oder Suspensionspolymerisat eine mittlere Korngröße zwi
schen 5 und 5000 Mikrometer besitzt.
3. Adsorberpolymere nach einem der Ansprüche 1 bis 2, erhältlich
dadurch, daß das zur Chlormethylierung und Nachvernetzung einge
setzte Dispersions- oder Suspensionspolymerisat in Gegenwart von
0,5 bis 50 Gewichtsprozent mindestens eines Nichtlösemittels für
Polystyren hergestellt wurde, ausgewählt aus der Gruppe der Nor
mal- und Isoalkane mit einer Kohlenstoffzahl z wischen 6 und 24.
4. Adsorberpolymere nach einem der Ansprüche 1 bis 2, erhältlich
dadurch, daß das zur Chlormethylierung und Nachvernetzung einge
setzte Dispersions- oder Suspensionspolymerisat in Gegenwart
von 0,5 bis 50 Gewichtsprozent mindestens eines Lösemittels für
Polystyren hergestellt wurde, ausgewählt aus der Gruppe der Aro
maten mit 6 bis 24 Kohlenstoffatomen und/oder der Gruppe der
Halogenalkane mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und 1 bis 4 Halogen
atomen.
5. Adsorberpolymere nach einem der Ansprüche 1 bis 2, erhältlich
dadurch, daß das zur Chlormethylierung und Nachvernetzung einge
setzte Dispersions- oder Suspensionspolymerisat in Gegenwart von
0,5 bis 50 Gewichtsprozent mindestens eines schlechten Lösemit
tels für Polystyren hergestellt wurde, ausgewählt aus der Gruppe
der Cycloalkane mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen und/oder der Gruppe
der aliphatischen Alkohole mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen.
6. Adsorberpolymere nach einem der Ansprüche 1 bis 2, erhältlich
dadurch, daß das zur Chlormethylierung und Nachvernetzung einge
setzte Dispersions- oder Suspenstionspolymerisat in Gegenwart
von 0,5 bis 50 Gewichtsprozent Gemischen organischer Substanzen
hergestellt wurde, näher definiert in den Ansprüchen 3 bis 5.
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