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Verfahren und Vorrichtung zum gleichmäßigen Verteilen von Überzügen
in flüssiger Form. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Auftragen von Überzügen in flüssiger Form.
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Die Bemühungen, die Handarbeit beim Überziehen von Gegenständen mit
Schutzmitteln, wie Anstrichen, Lacken, Emaillen, Glasuren usw., die in flüssiger
Form aufgetragen werden, zu beschränken, haben zu den verschiedenartigsten Lösungen
geführt, von denen das Spritzverfahren und das Tauchverfahren die bekanntesten sind.
Diese Verfahren verfehlen aber in sehr vielen Fällen ihren Zweck, weil sie mit erheblichen
Nachteilen verknüpft sind.
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Das Spritzverfahren eignet sich nur bei Bearbeitung großer Flächen
und bei Verwendung dünnflüssiger Überzugmittel. Ist die Ausdehnung der Arbeitsstü
ke gering oder werden schmale Flächen l;; handelt, so, ist selbst bei geübten Arbeitskräften
der Verlust an überzugmasse durch das unvermeidliche Überspritzen an den Grenzen
der Werkstücke sehr häufig derartig groß, daß die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens
in Frage gestellt wird, zumal die Wiedergewinnung des übergespritzten Werkstoffes
oftmals nicht möglich ist. Bei gegliederten und profilierten Arbeitsstücken sammelt
sich zudem an den Ecken, an den Kanten, in den Überschneidungen usw. ein Überschuß
des Überzuges an, der nicht nur eine Verschwendung der überzugmasse bedeutet, sondern
auch die Feinheiten der Gliederungen und Profilierungen verschwinden läßt, das Aussehen
des Werkstückes beeinträchtigt und dessen Wert vermindert. Sind die Überzugmittel
dickflüssig und erstarren sie leicht, so verstopfen sich die Schläuche und Düsen
der Spritzvorrichtung; die Reinigung und Instandhaltung erfordert beträchtliche
Aufwendungen an Zeit und Lösungsstoff; die Wirtschaftlichkeit des Spritzverfahrens
wird damit ungünstig beeinflußt.
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Beim Tauchverfahren wird zwar der Verlust durch das Verspritzen vermieden,
jedoch bleibt- der Nachteil, daß die überzugmasse sich in den Gliederungen und Profilierungen
der Werkstücke in unerwünschtem überschuß ansammelt, in erhöhtem Maße bestehen.
Dieser # Überschuß läßt sich meistens auch nicht einmal durch Abklopfen und Abschwenken
entfernen. Dieser Nachteil des Tauchers wird um so fühlbarer, je dickflüssiger die
überzugmasse
ist. Beim Tauchen fehlt ferner die Gewähr, daß eine
innige Berührung zwischen dem Arbitsstück und dem überzug wie beim Spritzen oder
Verarb°iten des Überzuges mit dem Pinsel erzielt wird. Verbleiben aber zwischen
dem Arbeitsstück und dem Überzug Luftbläschen, mögen sie auch noch so klein sein,
so wird in vielen Fällen der Zweck, der mit dem Überzug beabsichtigt ist, nicht
erreicht.
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Die geschilderten Nachteile werden bei dem Verfahren gemäß der Erfindung
vermieden; dieses beruht darauf, daß die Arbeitsstücke, nachdem sie durch Eintauchen
mit der üb2rzugmasse versehen worden sind, einem Luftstrom ausgesetzt werden; hierdurch
wird nicht nur der Überschuß der Masse auf den glatten Flächen entfernt, es werden
auch alle Ecken, Winkel usw. von ihm befreit und die Feinheiten der Bearbeitung
des Werkstückes wieder sichtbar gemacht. Gleichzeitig bewirkt der Anprall des Luftstroms
eine Verarbeitung des flüssigen Überzugs ähnlich dem Verstreichen mit dem Pinsel.
Hierdurch wird eine innige Berührung dcs Überzugs mit dem Werkstück erreicht.
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Es ist zwar bekannt, nach dem Tauchverfahren lacki°rte Gegenstände,
die den Lackbehälter eben verlassen haben, von mehreren Seiten mit Preßluft zu behandeln,
doch dient diese nur zum Trocknen, nicht aber zur gleichmäßigen Verteilung der noch
beweglichen überzugsschicht und Entfernung des über-Schusses.
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Die Geschwindigkeit und Stärke des Luftstromes richtet sich nach der
Viskosität der Flüssigkeit. Je dickflüssiger diese ist, um so stärker muß der Luftstrom
sein. Auch ist, wie die angestellten Versuche ergeben, die Möglichkeit vorhanden,
durch Regelung der Stärke und Geschwindigkeit des Luftstromes die Dicke des Überzuges
zu beeinflussen; je größer die ersteren sind, um so dünner wird der überzug.
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Der Luftstrom wird zweckmäßig etwas schräg abwärts gegen das Arbeitsstück
gerichtet, damit die abgeblasene, überschüssige Masse in der natürlichen Richtung
abfließt. Das Arbeitsstück kann dem Luftstrom entgegen bewegt werden oder umgekehrt.
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In den Zeichnungen ist eine Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens
beispielsweise dargestellt.
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Abb. i ist ein Längsschnitt durch die Vorrichtung.
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Abb. z ist eine Draufsicht mit abgenommenen Düseneinrichtungen. ist
ein mit der überzugmasse gefülltes Tauchgefäß, beispielsweise ein Zylinder. b ist
das Werkstück, das nach dem Eintauchen von Handoder mittels einer mechanisch bewegten
Vorrichtung aus dc m Tauchgefäß wieder h--rausgezogen wird. c sind Luftdüsen, die
in einfachen Haltern d auf- und abwärts verstellbar gehalt; n werden und mit einer
Preßluftleitung e in Verbindung stehen. Die Düsen können auch schwingen und dadurch
den überzug von allen Seiten beeinflussen. Die Halter können in radialen Schlitzen
f radial verstellbar angeordnet sein. Man kann eine größere Anzahl derartiger Schlitze
t auf einer Tischplane g anordnen, die den oberen Rand des Tauchgefäßes überdeckt
und mit einer mittleren Öffnung h versehen ist. Die Anzahl der Düsen c richtet sich
je nach den Umständen, insbesondere der Form des Arbeitsstückes. In vielen Fällen
wird man mit zwei Düsen auskommen, die auf entgegengesetzten Enden des Arbeitsstückes
angeordnet sind; in anderen Fällen werden zweckmäßig mehr Düsen verwendet. Auf der
Tischplatte g ist eine genügende Anzahl von Schlitzen f angeordnet, so daß die Düsenhalter
d je nach Wunsch einges°tzt werden können. Statt der einzelnen Düsen können Rohrstücke,
gegebenenfalls von gebogener Form, verwendet werden, die mit Löchern versehen sind,
welche zweckmäßig schräg nach unten gerichtet sind.
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Während des Herausziehens des Arbeitsstückes b aus dem Tauchgefäß
d werden die Luftströme schräg abwärts gegen das Arbeitsstück gerichtet, und die
überschüssige Überzugmasse läuft dann in das Tauchgefäß zurück. An Stelle von Preßluft
können auch andere geeignete Preßgase verwendet werden.