DE4209283A1 - Oxazolinmodifizierte polymere - Google Patents
Oxazolinmodifizierte polymereInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung sind neue, mit Oxazolingruppen modifizier
te Polymere, ein Verfahren zu deren Herstellung und neue, dafür
besonders geeignete, Oxazolingruppen tragende Monomere.
Es ist bekannt, Polymere mit Oxazolingruppen tragenden Monomeren zu
modifizieren, um auf diese Weise reaktive Gruppen an das Polymere zu
binden, die in der Lage sind, mit anderen Polymeren oder mit Sub
straten, die mit Oxazolinen reaktionsfähige Gruppen tragen, unter
Öffnung des Oxazolinringes und Ausbildung einer -CO-NH-CH2-CH2-O-
Brücke feste Bindungen einzugehen.
Aus US-42 47 671 sind z. B. Oxazolingruppen tragende Monomere und
deren Verwendung als Comonomere zur Herstellung Oxazolingruppen
tragender Additionspolymerisate bekannt, die mit einem weiteren,
Dicarbonsäureanhydridgruppen tragenden Additionspolymerisat zu
wasserhärtbaren, heißvernetzenden Beschichtungsmassen reagieren.
Aus US-48 64 002 war auch bereits die Modifizierung von Polymeren
durch Pfropfung mit reaktionsfähigen Monomeren, darunter auch z. B.
Isopropenyl-oxazol in, bekannt. Die Verwendung dieses flüchtigen und
hochtoxischen Monomeren führt zu erheblichen Problemen bei der
Herstellung, insbesondere bei den hohen Temperaturen, die für die
Pfropfreaktion erforderlich sind.
Es bestand daher die Aufgabe, durch Oxazolingruppen modifizierte
Polymere und dafür geeignete, oxazolinmodifizierte Monomere zu fin
den, die sich ohne die genannten Nachteile auf ein Basispolymer
aufpfropfen lassen und zu oxazolinmodifizierten Polymeren mit vor
teilhaften Anwendungseigenschaften führen. Ein weiteres Ziel be
stand darin, durch Erhöhung des Abstandes zwischen der Basis-Poly
merkette und der Oxazolin-Gruppe deren Zugänglichkeit und Reaktions
fähigkeit zu erhöhen.
Es wurden nunmehr mit Oxazolingruppen modifizierte Polymere gefun
den, die sich durch radikalische Pfropfung von Polymeren oder Co
polymeren mit Oxazolingruppen tragenden Monomeren der Formel I her
stellen lassen,
worin R1 Wasserstoff oder eine Gruppe der Formel II
(II) R2 - CH = CR4 - COO-,
R2 Wasserstoff, eine Methylgruppe oder eine Gruppe -COOR3, R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen oder eine Gruppe der Formel III
(II) R2 - CH = CR4 - COO-,
R2 Wasserstoff, eine Methylgruppe oder eine Gruppe -COOR3, R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen oder eine Gruppe der Formel III
R4 Wasserstoff oder eine Methylgruppe,
R5 eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 19 C-Atomen,
R6 eine Alkylen- oder Alkenylengruppe mit 1 bis 19 C-Atomen, die gegebenenfalls mit Alkoxy- oder Acyloxygruppen substituiert ist, mit der Maßgabe, daß R5 und R6 zusammen 16 bis 20 C-Atome in durch gehender Kette, und, wenn R1 Wasserstoff ist, 1 bis 3 Doppelbindun gen aufweisen und R7 und R8 unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methylgruppen sind.
R5 eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 19 C-Atomen,
R6 eine Alkylen- oder Alkenylengruppe mit 1 bis 19 C-Atomen, die gegebenenfalls mit Alkoxy- oder Acyloxygruppen substituiert ist, mit der Maßgabe, daß R5 und R6 zusammen 16 bis 20 C-Atome in durch gehender Kette, und, wenn R1 Wasserstoff ist, 1 bis 3 Doppelbindun gen aufweisen und R7 und R8 unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methylgruppen sind.
Als Basis-Polymere, die das Rückgrat der neuen, modifizierten Po
lymeren bilden, eignen sich prinzipiell alle Polymeren, die keine
mit Oxazolinen reaktionsfähigen Gruppen tragen, also z. B. Poly
ethylen, Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polypropylen, Polybutadien,
Polyacrylsäureester, Polymethacrylsäureester, Polyacrylnitril,
Polyisobutylen, Poly-dimethylbutadien, Polyvinylidenchlorid, Poly
vinylidenfluorid, Polyoxymethylen und Polyphenylenether. Prinzi
piell sind auch Polyamide und Polyester geeignet, wenn dafür Sorge
getragen wird, daß die darin enthaltenen reaktionsfähigen termina
len Carboxyl-, Hydroxyl- oder Aminogruppen vor der Pfropfung oder
gleichzeitig durch einen entsprechenden Überschuß an Oxazolinen zur
Umsetzung gebracht werden.
Als Basis-Polymere eignen sich auch Copolymere der genannten Mono
meren untereinander oder mit anderen Comonomeren, die keine mit
Oxazolinen reaktionsfähigen Gruppen tragen, insbesondere z. B.
Poly(acrylnitril-co-butadien-co-styrol), ABS
Poly(butadien-co-styrol)
Poly(buten-co-ethylen)
Poly(ethylen-co-propylen), EPR
Poly(ethylen-co-tetrafluorethylen)
Poly(ethylen-co-vinylacetat)
Poly(butadien-co-acrylnitril), NBR
Poly(styrol-co-acrylnitril), SAN
Poly(acrylnitril-co-styrol-co-acrylester), ASA
Poly(isobutylen-co-isopren), PIB
Poly(ethylen-co-propylen-co-dien), EPDM
Poly(styrol-co-butadien), SBR.
Poly(butadien-co-styrol)
Poly(buten-co-ethylen)
Poly(ethylen-co-propylen), EPR
Poly(ethylen-co-tetrafluorethylen)
Poly(ethylen-co-vinylacetat)
Poly(butadien-co-acrylnitril), NBR
Poly(styrol-co-acrylnitril), SAN
Poly(acrylnitril-co-styrol-co-acrylester), ASA
Poly(isobutylen-co-isopren), PIB
Poly(ethylen-co-propylen-co-dien), EPDM
Poly(styrol-co-butadien), SBR.
Bevorzugt geeignete Basis-Polymere sind Polymere mit durchgehender
Kohlenstoffkette, insbesondere Polyethylen, Polyvinylchlorid, Po
lystyrol, Polypropylen, Polybutadien oder deren Copolymere.
Als Oxazolingruppen tragende reaktive Monomere der Formel I eignen
sich z. B. die Alkenyl-2-oxazoline, die gemäß dem in DE 38 24 982
A1 und DE 39 14 159 A1 beschriebenen Verfahren aus ungesättigten
Fettsäureethanolamiden durch Cyclodehydratisierung zugänglich sind.
Geeignete Oxazoline sind z. B. die aus dem Ethanolamid der Ölsäure,
der Linolsäure, der Linolensäure, der Palmitoleinsäure, der Ga
doleinsäure, der Erucasäure oder der Arachidonsäure zugänglichen
Oxazoline. Geeignete Oxazoline lassen sich durch Cyclodehydrati
sierung auch aus den Ethanolamiden technischer Fettsäuregemische
herstellen, wie sie aus pflanzlichen und tierischen Ölen, gege
benenfalls nach Abtrennung der gesättigten Fettsäure, erhältlich
sind und überwiegend aus Gemischen der vorgenannten einfach- und
mehrfach Ungesättigten Fettsäuren bestehen. Auch konjugierte mehr
fach ungesättigte Fettsäuren, die sich durch Doppelbindungsisomeri
sierung aus den natürlichen mehrfach ungesättigten Fettsäuren her
stellen lassen, eignen sich in Form ihrer Ethanolamide zur Cyclo
dehydratisierung unter Bildung von 2-alkenylsubstituierten Oxazo
linen. Die vorbeschriebenen 2-alkenylsubstituierten Oxazoline ent
sprechen der Formel I, wobei R1 Wasserstoff ist und worin dann die
Gruppierung R5 - CH2 - R6 - dem ungesättigten Alkenylrest der ver
wendeten Fettsäure entspricht.
Bevorzugt eignen sich aber solche Oxazolingruppen tragenden Mono
meren der Formel I, in welchen R1 eine Gruppe der Formel II ist.
Solche Verbindungen sind nicht literaturbekannt, sie lassen sich
durch Umesterung eines entsprechenden 2-(Hydroxyalkyl)-Oxazolins
der Formel IV
mit einer Verbindung der Formel V, R2 - CH = CHR4 - COOR9 in Ge
genwart eines Umesterungskatalysators unter Abspaltung von 1 Mol
eines Niedrigalkohols mit 1 bis 4 C-Atomen mit der Formel R9 OH her
stellen. Die Gruppen R1 bis R8 haben in diesen Formeln die gleiche
Bedeutung wie für Formel I angegeben. Als geeignete Verbindungen
der Formel V werden z. B. Acrylsäuremethylester, Methyl-methacrylat
und Dimethylmaleinat eingesetzt.
Als 2-Hydroxyalkyl-oxazoline der Formel IV sind im einfachsten
Falle das aus DE-38 24 982 A1 bekannte 2-Ricinolalkenyl-2-oxazolin
(2-(11-Hydroxy-heptadec-8-en-1-yl)-2-oxazolin) geeignet, das aus
Ricinolsäuremonoethanolamid oder aus dem Ricinolsäuremethylester
und Ethanolamin zugänglich ist. In gleicher Weise eignet sich das
aus dem 12-Hydroxystearinsäure-monoethanolamid zugängliche
2-(11-Hydroxyheptadecyl)-2-oxazolin.
Weitere geeignete Oxazoline der Formel IV sind z. B. aus epoxidier
ten C18-C24-Fettsäuren durch Epoxid-Ringöffnung, mit niederen Alko
holen oder Carbonsäuren mit 1 bis 3 C-Atomen, z. B. Methanol oder
Essigsäure unter Ausbildung einer Hydroxy- und Methoxygruppe bzw.
einer Hydroxy- und Acetoxygruppe an der Fettsäure und Überführung
in das Oxazolin nach dem aus DE-38 24 982 A1 bekannten Verfahren
zugänglich. In diesen Fällen sind die Gruppen R5 oder R6 noch mit
einer Alkoxy- oder Acyloxygruppe substituiert.
Bei Verwendung von Oxazolingruppen tragenden Monomeren der Formel
I, in der R1 eine Gruppe der Formel II und R2 Wasserstoff oder eine
Methylgruppe ist, d. h. von Oxazolingruppen tragenden Acryl- und
Methacrylsäureestern kann es bei der Pfropfreaktion als Nebenreak
tion auch zu einer Oligomerisation dieser Acryl- oder Methacryl
säuremonomeren bzw. zu einer Pfropfung mit solchen Oligomeren
kommen. Diese Nebenreaktion ist aber im allgemeinen nicht nach
teilig für die spätere Verwendung.
Bevorzugt werden aber erfindungsgemäße Polymere, die durch
Pfropfung mit Oxazolingruppen tragenden Monomeren der Formel I her
gestellt wurden, in der R1 eine Gruppe der Formel II ist und R2
eine Gruppe -COOR3 ist, in der R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-
Atomen und R4 Wasserstoff ist. Solche Monomeren werden aus 2-Hy
droxyalkyl-oxazolinen der Formel IV durch Umsetzung (Umesterung)
mit Maleinsäuredialkylestern hergestellt. Dabei kann es, in Abhän
gigkeit vom gewählten Umesterungs-Molverhältnis auch zu einer Um
setzung beider Esterfunktionen des Maleinsäureesters mit dem 2-Hy
droxy-oxazolin der Formel IV kommen, so daß dann R3 in Formel I
eine Gruppe der Formel III ist. Das Umesterungsverhältnis von 2-
Hydroxyoxazolin zu Maleinsäure-diester kann dabei im Bereich von 1
: 0,5 bis 1 : 3 (Molverhältnis) variiert werden (vgl. Beispiel 1
bis 4).
Neben den Maleinsäureestern treten dabei infolge thermischer Iso
merisierung auch die entsprechenden Fumarsäureester im Gemisch auf.
Diese Umlagerung hat aber im allgemeinen keine nachteiligen Wir
kungen auf die damit hergestellten, erfindungsgemäß modifizierten
Polymeren.
Bei der Pfropfreaktion unterbleibt bei den Oxazolingruppen tragen
den Monomeren der Formel I, in der R1 eine Gruppe der Formel II und
R2 eine Gruppe -COOR3 ist, jede Polymerisation dieser Monomeren.
Besonders bevorzugt sind solche erfindungsgemäßen Polymeren, die
durch Pfropfung mit einem Monomeren der Formel I, in der R1 eine
Gruppe der Formel II und R5 eine n-Hexyl- und R6 eine Decylen- oder
Decenylengruppe ist. Solche Monomeren sind aus den Oxazolinen auf
Basis von Ricinolsäure oder 12-Hydroxystearinsäure zugänglich.
Die radikalische Pfropfung der reaktiven Monomeren der Formel I
wird nach ansich bekannten Verfahren in Gegenwart von peroxidischen
Initiatoren, wie z. B.
2,5-Dimethylhexan-2,5-di-tert.-butylperoxid,
tert. Butylcumylperoxid,
Bis-(tert.-butylperoxy-isopropyl)-benzol
p-Menthanhydroperoxid
Cymolhydroperoxid
tert.-Butylhydroperoxid
und bevorzugt von
Di-tert.-butylperoxid
durchgeführt.
2,5-Dimethylhexan-2,5-di-tert.-butylperoxid,
tert. Butylcumylperoxid,
Bis-(tert.-butylperoxy-isopropyl)-benzol
p-Menthanhydroperoxid
Cymolhydroperoxid
tert.-Butylhydroperoxid
und bevorzugt von
Di-tert.-butylperoxid
durchgeführt.
Anwendungsteschnisch bevorzugte erfindungsgemäß modifizierte Poly
mere werden erhalten, wenn 10-1000 Gewichtsteile des Basis-Po
lymeren mit 1 Gewichtsteil des Oxazolingruppen tragenden Monomeren
der Formel I in Gegenwart von 0,02-0,2 Gewichtsteilen des radi
kalbildenden Initiators gepfropft werden. Die Pfropfung kann bei
Temperaturen von 100-300°C, bevorzugt von 130-250°C, durchge
führt werden.
Besonders günstig ist die Pfropfung von ca. 100 Gewichtsteilen des
Basis-Polymeren mit 1 Gewichtsteil des Oxazolingruppen tragenden
Monomeren der Formel 1 in Gegenwart von 0,1 Gewichtsteilen des Initiators.
Die Pfropfung wird zweckmäßigerweise in einem beheizbaren
Schnecken-Kneter durchgeführt, in welchem das Basis-Polymerisat mit
dem Monomeren und dem Initiator auf Pfropftemperatur erhitzt und
unter intensiver Mischung innerhalb einer Zeitspanne von 0,5 bis 10
Minuten intensiv gemischt und dann extrudiert wird.
Die erfindungsgemäß modifizierten Polymerisate sind vielseitig ge
werblich anwendbar. Sie lassen sich z. B. als reaktive Polymerkom
ponenten für Polymerlegierungen (polymer blends) gemeinsam mit co
reaktiven Polymeren, die mit Oxazolin reagierende Seitengruppen, z.
B. Carboxyl-, Amino-, Mercapto-, Epoxy- oder phenolische Hydroxy-
Gruppen tragen, einsetzen oder auch als Verarbeitungshilfsmittel
oder Haftvermittler für polymere Bindemittelkompositionen oder
Druckfarben.
Herstellung eines Monomeren (Gemisches) der Formel I mit
R1 = -OOC - CH = CH - COOOCH3
und teilweise
In einem Rundkolben, ausgerüstet mit einem Rührer, Thermometer und
einem Wasserabscheider, wurden 47,5 g 2-(12-Hydroxyheptadec-9-
enyl)-oxazolin (85%ig) mit 18,0 g Dimethylmaleinat und 0,32 g Di
butylzinndilaurat 2 Stunden auf 180 °C, dann 1 Stunde auf 200°C
und anschließend zur Vervollständigung der Reaktion noch 0,5 Stun
den auf 180°C im Vakuum (5 mbar) erhitzt. Während der Reaktion
wurden 3,5 g Methanol abgeschieden. Der Inhalt des Rundkolbens
wurde 1H-NMR und IR-spektroskopisch analysiert, entsprechend der
analytischen Daten wurden 80% des eingesetzten 2-(12-Hydroxyhepta
dec-9-enyl)-oxazolins verestert.
Durch Isomerisierung des Maleinsäureesters zum Fumarsäureester wer
den ein Gemisch aus den 4 folgenden Isomeren erhalten: 2-(12-Hepta
dec-9-enyl)-oxazolinyl-methylfumarat
Di-2-(12-Heptadec-9-enyl)-oxazolinyl-fumarat
2-(12-Heptadec-9-enyl)-oxazolinyl-methylmaleinat
Di-2-(12-heptadec-9-enyl)-oxazolinyl-maleinat.
Di-2-(12-Heptadec-9-enyl)-oxazolinyl-fumarat
2-(12-Heptadec-9-enyl)-oxazolinyl-methylmaleinat
Di-2-(12-heptadec-9-enyl)-oxazolinyl-maleinat.
Das Verhältnis Fumar- zu Maleinsäureestern beträgt 2 : 1.
In einem Rundkolben, ausgerüstet mit einem Rührer, Thermometer und
einem Wasserabscheider, wurden 47,5 g 2-(12-Hydroxyheptadec-9-
enyl)-oxazolin (85%ig) mit 36 g Dimethylmaleinat und 0,42 g
Swedcat 5* (Firma Swedstab, Schweden) unter Stickstoff 8 Stunden
bei 140°C gerührt. Während der Reaktion wurden 3,6 g Methanol ab
geschieden. Das überschüssige Dimethylmaleinat wurde im Vakuum (1
mbar) bei 80-100 °C entfernt. Der Inhalt des Rundkolbens wurde
1H-NMR-spektroskopisch analysiert, entsprechend den analytischen
Daten wurden 85% des eingesetzten 2-(12-Hydroxyheptadec-9-enyl)-
oxazolins verestert. In Analogie zu Beispiel 1 trat ein Isomeren
gemisch auf. Das Verhältnis Fumar- zu Maleinsäureestern beträgt 1,2:1,0.
* Swedcat 5 ist ein zinnorganischer Umesterungskatalysator.
In einem Rundkolben, ausgerüstet mit einem Rührer, Thermometer und
einem Wasserabscheider, wurden 237,5 g 2-(12-Hydroxyheptadec-9-
enyl)-oxazolin (85%ig) mit 180 g Dimethylmaleat (pH 7) und 4,2 g
Tetraisopropylorthotitanat 20 Stunden bei 80°C gerührt. An
schließend wurde 8 Stunden bei 80°C und einem Druck kleiner 1 mbar
evakuiert. Der Inhalt des Kolbens wurde 1H-NMR-spektroskopisch
analysiert. Entsprechend der analytischen Daten wurden 80% des
eingesetzten 2-(12-Hydroxyheptadec-9-enyl)-oxazolins verestert. Das
erhaltene Isomerengemisch setzte sich wie folgt zusammen:
2-(12-Heptaden-9-enyl)-oxazolinyl-methyl-maleinat (75 %)
2-(12-Heptadec-9-enyl)-oxazolinyl-methylfumarat (12 %)
Di-2-(12-heptadec-9-enyl)-oxazolinyl-maleinat (7%)
Di-2-(12-heptadec-9-enyl)-oxazolinylfumarat (6%).
2-(12-Heptaden-9-enyl)-oxazolinyl-methyl-maleinat (75 %)
2-(12-Heptadec-9-enyl)-oxazolinyl-methylfumarat (12 %)
Di-2-(12-heptadec-9-enyl)-oxazolinyl-maleinat (7%)
Di-2-(12-heptadec-9-enyl)-oxazolinylfumarat (6%).
In einem Rundkolben, ausgerüstet mit einem Rührer, Thermometer und
einem Wasserabscheider wurden 47,5 g 2-(12-Hydroxyheptadec-9-
enyl)-oxazolin (85%ig) mit 9,0 g Dimethylmaleinat und 0,55 g Te
traisopropylorthotifumarat unter Stickstoff 20 Stunden bei 100°C
gerührt. Anschließend wurde im Vakuum (1,0 mbar) bei 85°C die
flüchtigen Anteile entfernt. Entsprechend den 1H-NMR-spektroskopi
schen Daten wurden 70% des eingesetzten Oxazolins verestert. Das
erhaltene Isomerengemisch setzte sich wie folgt zusammen:
Di-2-(12-heptadec-9-enyl)-oxazolinylmaleinat (47 %)
Di-2-(12-heptadec-9-enyl)-oxazolinylfumarat (32 %)
2-(12-Heptadec-9-enyl)-oxazolin-methylmaleinat (21 %).
Di-2-(12-heptadec-9-enyl)-oxazolinylmaleinat (47 %)
Di-2-(12-heptadec-9-enyl)-oxazolinylfumarat (32 %)
2-(12-Heptadec-9-enyl)-oxazolin-methylmaleinat (21 %).
Herstellung eines Monomeren der Formel I mit
R1 = - OOC - CCH3 = CH2 R5 = - (CH2)5 - CH3 R6 = - CH2 - CH = CH - (CH2)7- R7 = R8 = H.
R1 = - OOC - CCH3 = CH2 R5 = - (CH2)5 - CH3 R6 = - CH2 - CH = CH - (CH2)7- R7 = R8 = H.
In einem Rundkolben, ausgerüstet mit einem Rührer, Thermometer und
einem Wasserabscheider, wurden 47,5 g 2-(12-Hydroxyheptadec-9-
enyl)-oxazolin mit 37,5 g Methylmethacrylat in Gegenwart von 0,85 g
Tetraisopropylorthotitanat und 0,24 g Hydrochinonmono-methylether
unter Stickstoff so umgesetzt, daß das überschüssige Methylmeth
acrylat mit dem entstehenden Methanol langsam abdestillierte (100 -
120°C). Nach beendeter Destillation wurde für 15 Minuten evakuiert
bei 80°C. Entsprechend den 1H-NMR-spektroskopischen Daten des Kol
beninhalts wurden 80% des eingesetzten Oxazolins mit Methacryl
säure verestert.
Dieses Beispiel beschreibt die Pfropfcopolymerisation von dem in
Beispiel 3 synthetisierten Monomerengemisch mit Polyethylen. Käuf
liches Polyethylengranulat (Lupolen 1800 H / BASf) wurde mit 1,0
Gew.-% Monomerengemisch Beispiel 3 und 0,1 Gew.-% Di-tert.-butyl
peroxid (Interox) innig vermischt. Mit dieser Polymer Monomer Ini
tiator-Mischung wurde ein Doppelschneckenkneter DSK 42/7 (Brabender
OHG, Duisburg), der einen Schneckendurchmesser von 41,8 mm und eine
Schneckenlänge von 7 D aufweist, bestückt. In allen drei Heizzonen
des Doppelschneckenkneters DSK 42/7 wurde eine Temperatur von 200°C
eingestellt, die Drehzahl der Schnecken betrug 25 U/min. Unter
diesen Verarbeitungsbedingungen bei Benutzung einer Banddüse betrug
das resultierende Drehmoment 90,0 Nm und der Massedruck 103 bar.
Die Pfropfung der Monomermischung wurde wie folgt bestätigt:
In mit Ricinoloxazolinmaleat (Gemisch aus Beispiel 3) gepfropften
Polyethylen verbleibt das Additiv auch nach der Reinigung des Poly
ethylens durch Umfällen aus heißem Dekan in Hexan am Polymer und
kann dort IR-spektroskopisch nachgewiesen werden:
IR (KBr): vC=0 = 1760 cm-1, vC=N = 1670 cm-1
IR (KBr): vC=0 = 1760 cm-1, vC=N = 1670 cm-1
Nur in Polyethylen eingearbeitetes, also nicht chemisch gebundenes
Ricinoloxazolinmaleat (Gemisch aus Beispiel 3) wird durch die
gleiche Reinigungsoperation vollständig entfernt und kann nicht
mehr nachgewiesen werden. Ein weiteres Indiz für eine erfolgreiche
Pfropfung ist das Ausbleiben des "blooming out" Effektes bei ge
pfropftem Ricinoloxazolinmaleat, der bei ungepfropften schon einen
Tag nach der Einarbeitung in LDPE sichtbar ist.
In Analogie zu Beispiel 6 wurde die Substanz aus Beispiel 5 auf PE
gepfropft.
In Analogie zu Beispiel 6 wurde Sojaoxazolin auf PE gepfropft.
Untersuchung des Extrusionsverhaltens von:
- 1) entsprechend dem Beispiel 6 gepfropften Polyethylen im Ver gleich zu
- 2) Polyethylen (Lupolen 1800H/BASF) das ungepfropftes, nur einge arbeitetes Monomer aus Beispiel 3 enthält.
Die Untersuchungen wurden durchgeführt mit einem Plasticorder PL E
651 mit Extrusiograph (Einschneckenmeßextruder, 30×25 D),
Schneckenausführung: kernprogressiv, Kompressionsverhältnis 2:1,
Werkzeug: Rundstrangdüse, Durchmesser: 4 mm (Fa. Brabender OHG,
Duisburg), Zylindertemperatur: 160°C, 165°C, 170°C, 175°C; Werk
zeugtemperatur: 180°C.
Die Unterschiede zwischen Rezeptur 1 und 2 sind nur marginal, durch
den eingesetzten Initiator in Rezeptur 1 kommt es also nur zu
geringer Vernetzung, wodurch die Verarbeitbarkeit des gepfropften
Polymers (Beispiel 6) nicht beeinträchtigt wird.
Claims (9)
1. Mit Oxazolingruppen modifizierte Polymere, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie erhältlich sind durch radikalische Pfropfung
von Polymeren oder Copolymeren mit Oxazolingruppen tragenden
Monomeren der allgemeinen Formel I
in der R1 Wasserstoff oder eine Gruppe der Formel II(II) R2-CH=CR4-COO-ist, worin R2 Wasserstoff, eine Methylgruppe oder eine Gruppe
-COOR3 ist, in der R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen
oder eine Gruppe der Formel III
und R⁴ Wasserstoff oder eine Methylgruppe ist,
R⁵ eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 19 C-Atomen und
R⁶ eine Alkylen- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 19 C-Atomen sind, die gegebenenfalls mit einer Alkoxy- oder Acyloxygruppe substituiert sind, mit der Maßgabe, daß R5 und R6 zusammen 16 bis 20 C-Atome und, falls R1 Wasserstoff ist, 1 bis 3 Doppel bindungen aufweisen, und R7 und R8 unabhängig voneinander Was serstoff oder Methylgruppen sind.
R⁵ eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 19 C-Atomen und
R⁶ eine Alkylen- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 19 C-Atomen sind, die gegebenenfalls mit einer Alkoxy- oder Acyloxygruppe substituiert sind, mit der Maßgabe, daß R5 und R6 zusammen 16 bis 20 C-Atome und, falls R1 Wasserstoff ist, 1 bis 3 Doppel bindungen aufweisen, und R7 und R8 unabhängig voneinander Was serstoff oder Methylgruppen sind.
2. Polymere gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Formel I R1 eine Gruppe der Formel II ist.
3. Polymere gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Formel II R2 eine Gruppe -COOR3 ist, in der R3 eine Alkylgruppe
mit 1 bis 4 C-Atomen und R4 Wasserstoff ist.
4. Polymere gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
R5 eine n-Hexylgruppe und R6 eine Decylen- oder Decenylengruppe
ist.
5. Polymere gemäß Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
sie erhältlich sind durch radikalische Pfropfpolymerisation von
10 bis 1000 Gewichtsteilen des Polymeren oder Copolymeren mit 1
Gewichtsteil des Oxazolingruppen tragenden Monomeren in Gegen
wart von 0,02 bis 0,2 Gewichtsteilen eines radikalbildenden
Initiators bei einer Temperatur von 100 bis 300°C.
6. Polymere nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als
Ausgangs-Polymere solche mit durchgehender Kohlenstoffkette wie
Polyethylen, Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polypropylen, Poly
butadien oder deren Copolymere enthalten sind.
7. Oxazolingruppen tragende Monomere zur Herstellung von modifi
zierten Polymeren gemäß Anspruch 1 bis 6 gekennzeichnet durch
die allgemeine Formel I
in der R¹ eine Gruppe der Formel II
ist, worin R2 Wasserstoff, eine Methylgruppe oder eine Gruppe
- COOR3 ist, in der R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4
C-Atomen
oder eine Gruppe der Formel III
und R4 Wasserstoff oder eine Methylgruppe ist und R7 und R8
Wasserstoff oder Alkylgruppen mit 1 bis 4 C-Atomen sind und R5
eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 19 C-Atomen und R6
eine Alkylen- oder Alkenylengruppe mit 1 bis 19 C-Atomen sind,
die gegebenenfalls mit einer Alkoxy- oder Acyloxygruppe sub
stituiert sind, mit der Maßgabe, daß R5 und R6 zusammen 16 bis
20 C-Atome enthalten.
8. Oxazolingruppen tragende Monomere gemäß Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß R2 eine Gruppe - COOR3 ist, in der R3 eine
Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen ist und R4 Wasserstoff ist.
9. Oxazolingruppen tragende Monomere gemäß Anspruch 7 oder 8, da
durch gekennzeichnet, daß R5 eine n-Hexylgruppe und R6 eine
n-Decylen- oder n-Decenylengruppe ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924209283 DE4209283A1 (de) | 1992-03-21 | 1992-03-21 | Oxazolinmodifizierte polymere |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924209283 DE4209283A1 (de) | 1992-03-21 | 1992-03-21 | Oxazolinmodifizierte polymere |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4209283A1 true DE4209283A1 (de) | 1993-09-23 |
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ID=6454730
Family Applications (1)
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Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997012919A1 (en) * | 1995-10-06 | 1997-04-10 | The Dow Chemical Company | Branched block ethylene polymers, their preparation and compositions comprising the same |
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EP0757062A3 (de) * | 1995-08-01 | 1997-07-02 | Basf Ag | Als Phasenvermittler geeignete, 2-oxazolinylterminierte Polymere und Oligomere |
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EP3296347A1 (de) | 2016-09-20 | 2018-03-21 | Evonik Degussa GmbH | Neuartiger dien-baustein für die verwendung in reversibel vernetzenden (hetero-)diels-alder-polymersystemen |
WO2018054684A1 (de) | 2016-09-20 | 2018-03-29 | Evonik Degussa Gmbh | Neuartiger vernetzer-baustein für die verwendung in reversibel vernetzenden polymersystemen |
-
1992
- 1992-03-21 DE DE19924209283 patent/DE4209283A1/de not_active Withdrawn
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WO2018054684A1 (de) | 2016-09-20 | 2018-03-29 | Evonik Degussa Gmbh | Neuartiger vernetzer-baustein für die verwendung in reversibel vernetzenden polymersystemen |
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