DE4209283A1 - Oxazolinmodifizierte polymere - Google Patents

Oxazolinmodifizierte polymere

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DE4209283A1 DE19924209283 DE4209283A DE4209283A1 DE 4209283 A1 DE4209283 A1 DE 4209283A1 DE 19924209283 DE19924209283 DE 19924209283 DE 4209283 A DE4209283 A DE 4209283A DE 4209283 A1 DE4209283 A1 DE 4209283A1
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Description

Gegenstand der Erfindung sind neue, mit Oxazolingruppen modifizier­ te Polymere, ein Verfahren zu deren Herstellung und neue, dafür besonders geeignete, Oxazolingruppen tragende Monomere.
Es ist bekannt, Polymere mit Oxazolingruppen tragenden Monomeren zu modifizieren, um auf diese Weise reaktive Gruppen an das Polymere zu binden, die in der Lage sind, mit anderen Polymeren oder mit Sub­ straten, die mit Oxazolinen reaktionsfähige Gruppen tragen, unter Öffnung des Oxazolinringes und Ausbildung einer -CO-NH-CH2-CH2-O- Brücke feste Bindungen einzugehen.
Aus US-42 47 671 sind z. B. Oxazolingruppen tragende Monomere und deren Verwendung als Comonomere zur Herstellung Oxazolingruppen­ tragender Additionspolymerisate bekannt, die mit einem weiteren, Dicarbonsäureanhydridgruppen tragenden Additionspolymerisat zu wasserhärtbaren, heißvernetzenden Beschichtungsmassen reagieren.
Aus US-48 64 002 war auch bereits die Modifizierung von Polymeren durch Pfropfung mit reaktionsfähigen Monomeren, darunter auch z. B. Isopropenyl-oxazol in, bekannt. Die Verwendung dieses flüchtigen und hochtoxischen Monomeren führt zu erheblichen Problemen bei der Herstellung, insbesondere bei den hohen Temperaturen, die für die Pfropfreaktion erforderlich sind.
Es bestand daher die Aufgabe, durch Oxazolingruppen modifizierte Polymere und dafür geeignete, oxazolinmodifizierte Monomere zu fin­ den, die sich ohne die genannten Nachteile auf ein Basispolymer aufpfropfen lassen und zu oxazolinmodifizierten Polymeren mit vor­ teilhaften Anwendungseigenschaften führen. Ein weiteres Ziel be­ stand darin, durch Erhöhung des Abstandes zwischen der Basis-Poly­ merkette und der Oxazolin-Gruppe deren Zugänglichkeit und Reaktions­ fähigkeit zu erhöhen.
Es wurden nunmehr mit Oxazolingruppen modifizierte Polymere gefun­ den, die sich durch radikalische Pfropfung von Polymeren oder Co­ polymeren mit Oxazolingruppen tragenden Monomeren der Formel I her­ stellen lassen,
worin R1 Wasserstoff oder eine Gruppe der Formel II
(II) R2 - CH = CR4 - COO-,
R2 Wasserstoff, eine Methylgruppe oder eine Gruppe -COOR3, R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen oder eine Gruppe der Formel III
R4 Wasserstoff oder eine Methylgruppe,
R5 eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 19 C-Atomen,
R6 eine Alkylen- oder Alkenylengruppe mit 1 bis 19 C-Atomen, die gegebenenfalls mit Alkoxy- oder Acyloxygruppen substituiert ist, mit der Maßgabe, daß R5 und R6 zusammen 16 bis 20 C-Atome in durch­ gehender Kette, und, wenn R1 Wasserstoff ist, 1 bis 3 Doppelbindun­ gen aufweisen und R7 und R8 unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methylgruppen sind.
Als Basis-Polymere, die das Rückgrat der neuen, modifizierten Po­ lymeren bilden, eignen sich prinzipiell alle Polymeren, die keine mit Oxazolinen reaktionsfähigen Gruppen tragen, also z. B. Poly­ ethylen, Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polypropylen, Polybutadien, Polyacrylsäureester, Polymethacrylsäureester, Polyacrylnitril, Polyisobutylen, Poly-dimethylbutadien, Polyvinylidenchlorid, Poly­ vinylidenfluorid, Polyoxymethylen und Polyphenylenether. Prinzi­ piell sind auch Polyamide und Polyester geeignet, wenn dafür Sorge getragen wird, daß die darin enthaltenen reaktionsfähigen termina­ len Carboxyl-, Hydroxyl- oder Aminogruppen vor der Pfropfung oder gleichzeitig durch einen entsprechenden Überschuß an Oxazolinen zur Umsetzung gebracht werden.
Als Basis-Polymere eignen sich auch Copolymere der genannten Mono­ meren untereinander oder mit anderen Comonomeren, die keine mit Oxazolinen reaktionsfähigen Gruppen tragen, insbesondere z. B. Poly(acrylnitril-co-butadien-co-styrol), ABS
Poly(butadien-co-styrol)
Poly(buten-co-ethylen)
Poly(ethylen-co-propylen), EPR
Poly(ethylen-co-tetrafluorethylen)
Poly(ethylen-co-vinylacetat)
Poly(butadien-co-acrylnitril), NBR
Poly(styrol-co-acrylnitril), SAN
Poly(acrylnitril-co-styrol-co-acrylester), ASA
Poly(isobutylen-co-isopren), PIB
Poly(ethylen-co-propylen-co-dien), EPDM
Poly(styrol-co-butadien), SBR.
Bevorzugt geeignete Basis-Polymere sind Polymere mit durchgehender Kohlenstoffkette, insbesondere Polyethylen, Polyvinylchlorid, Po­ lystyrol, Polypropylen, Polybutadien oder deren Copolymere.
Als Oxazolingruppen tragende reaktive Monomere der Formel I eignen sich z. B. die Alkenyl-2-oxazoline, die gemäß dem in DE 38 24 982 A1 und DE 39 14 159 A1 beschriebenen Verfahren aus ungesättigten Fettsäureethanolamiden durch Cyclodehydratisierung zugänglich sind. Geeignete Oxazoline sind z. B. die aus dem Ethanolamid der Ölsäure, der Linolsäure, der Linolensäure, der Palmitoleinsäure, der Ga­ doleinsäure, der Erucasäure oder der Arachidonsäure zugänglichen Oxazoline. Geeignete Oxazoline lassen sich durch Cyclodehydrati­ sierung auch aus den Ethanolamiden technischer Fettsäuregemische herstellen, wie sie aus pflanzlichen und tierischen Ölen, gege­ benenfalls nach Abtrennung der gesättigten Fettsäure, erhältlich sind und überwiegend aus Gemischen der vorgenannten einfach- und mehrfach Ungesättigten Fettsäuren bestehen. Auch konjugierte mehr­ fach ungesättigte Fettsäuren, die sich durch Doppelbindungsisomeri­ sierung aus den natürlichen mehrfach ungesättigten Fettsäuren her­ stellen lassen, eignen sich in Form ihrer Ethanolamide zur Cyclo­ dehydratisierung unter Bildung von 2-alkenylsubstituierten Oxazo­ linen. Die vorbeschriebenen 2-alkenylsubstituierten Oxazoline ent­ sprechen der Formel I, wobei R1 Wasserstoff ist und worin dann die Gruppierung R5 - CH2 - R6 - dem ungesättigten Alkenylrest der ver­ wendeten Fettsäure entspricht.
Bevorzugt eignen sich aber solche Oxazolingruppen tragenden Mono­ meren der Formel I, in welchen R1 eine Gruppe der Formel II ist. Solche Verbindungen sind nicht literaturbekannt, sie lassen sich durch Umesterung eines entsprechenden 2-(Hydroxyalkyl)-Oxazolins der Formel IV
mit einer Verbindung der Formel V, R2 - CH = CHR4 - COOR9 in Ge­ genwart eines Umesterungskatalysators unter Abspaltung von 1 Mol eines Niedrigalkohols mit 1 bis 4 C-Atomen mit der Formel R9 OH her­ stellen. Die Gruppen R1 bis R8 haben in diesen Formeln die gleiche Bedeutung wie für Formel I angegeben. Als geeignete Verbindungen der Formel V werden z. B. Acrylsäuremethylester, Methyl-methacrylat und Dimethylmaleinat eingesetzt.
Als 2-Hydroxyalkyl-oxazoline der Formel IV sind im einfachsten Falle das aus DE-38 24 982 A1 bekannte 2-Ricinolalkenyl-2-oxazolin (2-(11-Hydroxy-heptadec-8-en-1-yl)-2-oxazolin) geeignet, das aus Ricinolsäuremonoethanolamid oder aus dem Ricinolsäuremethylester und Ethanolamin zugänglich ist. In gleicher Weise eignet sich das aus dem 12-Hydroxystearinsäure-monoethanolamid zugängliche 2-(11-Hydroxyheptadecyl)-2-oxazolin.
Weitere geeignete Oxazoline der Formel IV sind z. B. aus epoxidier­ ten C18-C24-Fettsäuren durch Epoxid-Ringöffnung, mit niederen Alko­ holen oder Carbonsäuren mit 1 bis 3 C-Atomen, z. B. Methanol oder Essigsäure unter Ausbildung einer Hydroxy- und Methoxygruppe bzw. einer Hydroxy- und Acetoxygruppe an der Fettsäure und Überführung in das Oxazolin nach dem aus DE-38 24 982 A1 bekannten Verfahren zugänglich. In diesen Fällen sind die Gruppen R5 oder R6 noch mit einer Alkoxy- oder Acyloxygruppe substituiert.
Bei Verwendung von Oxazolingruppen tragenden Monomeren der Formel I, in der R1 eine Gruppe der Formel II und R2 Wasserstoff oder eine Methylgruppe ist, d. h. von Oxazolingruppen tragenden Acryl- und Methacrylsäureestern kann es bei der Pfropfreaktion als Nebenreak­ tion auch zu einer Oligomerisation dieser Acryl- oder Methacryl­ säuremonomeren bzw. zu einer Pfropfung mit solchen Oligomeren kommen. Diese Nebenreaktion ist aber im allgemeinen nicht nach­ teilig für die spätere Verwendung.
Bevorzugt werden aber erfindungsgemäße Polymere, die durch Pfropfung mit Oxazolingruppen tragenden Monomeren der Formel I her­ gestellt wurden, in der R1 eine Gruppe der Formel II ist und R2 eine Gruppe -COOR3 ist, in der R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C- Atomen und R4 Wasserstoff ist. Solche Monomeren werden aus 2-Hy­ droxyalkyl-oxazolinen der Formel IV durch Umsetzung (Umesterung) mit Maleinsäuredialkylestern hergestellt. Dabei kann es, in Abhän­ gigkeit vom gewählten Umesterungs-Molverhältnis auch zu einer Um­ setzung beider Esterfunktionen des Maleinsäureesters mit dem 2-Hy­ droxy-oxazolin der Formel IV kommen, so daß dann R3 in Formel I eine Gruppe der Formel III ist. Das Umesterungsverhältnis von 2- Hydroxyoxazolin zu Maleinsäure-diester kann dabei im Bereich von 1 : 0,5 bis 1 : 3 (Molverhältnis) variiert werden (vgl. Beispiel 1 bis 4).
Neben den Maleinsäureestern treten dabei infolge thermischer Iso­ merisierung auch die entsprechenden Fumarsäureester im Gemisch auf. Diese Umlagerung hat aber im allgemeinen keine nachteiligen Wir­ kungen auf die damit hergestellten, erfindungsgemäß modifizierten Polymeren.
Bei der Pfropfreaktion unterbleibt bei den Oxazolingruppen tragen­ den Monomeren der Formel I, in der R1 eine Gruppe der Formel II und R2 eine Gruppe -COOR3 ist, jede Polymerisation dieser Monomeren.
Besonders bevorzugt sind solche erfindungsgemäßen Polymeren, die durch Pfropfung mit einem Monomeren der Formel I, in der R1 eine Gruppe der Formel II und R5 eine n-Hexyl- und R6 eine Decylen- oder Decenylengruppe ist. Solche Monomeren sind aus den Oxazolinen auf Basis von Ricinolsäure oder 12-Hydroxystearinsäure zugänglich.
Die radikalische Pfropfung der reaktiven Monomeren der Formel I wird nach ansich bekannten Verfahren in Gegenwart von peroxidischen Initiatoren, wie z. B.
2,5-Dimethylhexan-2,5-di-tert.-butylperoxid,
tert. Butylcumylperoxid,
Bis-(tert.-butylperoxy-isopropyl)-benzol
p-Menthanhydroperoxid
Cymolhydroperoxid
tert.-Butylhydroperoxid
und bevorzugt von
Di-tert.-butylperoxid
durchgeführt.
Anwendungsteschnisch bevorzugte erfindungsgemäß modifizierte Poly­ mere werden erhalten, wenn 10-1000 Gewichtsteile des Basis-Po­ lymeren mit 1 Gewichtsteil des Oxazolingruppen tragenden Monomeren der Formel I in Gegenwart von 0,02-0,2 Gewichtsteilen des radi­ kalbildenden Initiators gepfropft werden. Die Pfropfung kann bei Temperaturen von 100-300°C, bevorzugt von 130-250°C, durchge­ führt werden.
Besonders günstig ist die Pfropfung von ca. 100 Gewichtsteilen des Basis-Polymeren mit 1 Gewichtsteil des Oxazolingruppen tragenden Monomeren der Formel 1 in Gegenwart von 0,1 Gewichtsteilen des Initiators.
Die Pfropfung wird zweckmäßigerweise in einem beheizbaren Schnecken-Kneter durchgeführt, in welchem das Basis-Polymerisat mit dem Monomeren und dem Initiator auf Pfropftemperatur erhitzt und unter intensiver Mischung innerhalb einer Zeitspanne von 0,5 bis 10 Minuten intensiv gemischt und dann extrudiert wird.
Die erfindungsgemäß modifizierten Polymerisate sind vielseitig ge­ werblich anwendbar. Sie lassen sich z. B. als reaktive Polymerkom­ ponenten für Polymerlegierungen (polymer blends) gemeinsam mit co­ reaktiven Polymeren, die mit Oxazolin reagierende Seitengruppen, z. B. Carboxyl-, Amino-, Mercapto-, Epoxy- oder phenolische Hydroxy- Gruppen tragen, einsetzen oder auch als Verarbeitungshilfsmittel oder Haftvermittler für polymere Bindemittelkompositionen oder Druckfarben.
Beispiele
Herstellung eines Monomeren (Gemisches) der Formel I mit R1 = -OOC - CH = CH - COOOCH3 und teilweise
Beispiel 1
In einem Rundkolben, ausgerüstet mit einem Rührer, Thermometer und einem Wasserabscheider, wurden 47,5 g 2-(12-Hydroxyheptadec-9- enyl)-oxazolin (85%ig) mit 18,0 g Dimethylmaleinat und 0,32 g Di­ butylzinndilaurat 2 Stunden auf 180 °C, dann 1 Stunde auf 200°C und anschließend zur Vervollständigung der Reaktion noch 0,5 Stun­ den auf 180°C im Vakuum (5 mbar) erhitzt. Während der Reaktion wurden 3,5 g Methanol abgeschieden. Der Inhalt des Rundkolbens wurde 1H-NMR und IR-spektroskopisch analysiert, entsprechend der analytischen Daten wurden 80% des eingesetzten 2-(12-Hydroxyhepta­ dec-9-enyl)-oxazolins verestert.
Durch Isomerisierung des Maleinsäureesters zum Fumarsäureester wer­ den ein Gemisch aus den 4 folgenden Isomeren erhalten: 2-(12-Hepta­ dec-9-enyl)-oxazolinyl-methylfumarat
Di-2-(12-Heptadec-9-enyl)-oxazolinyl-fumarat
2-(12-Heptadec-9-enyl)-oxazolinyl-methylmaleinat
Di-2-(12-heptadec-9-enyl)-oxazolinyl-maleinat.
Das Verhältnis Fumar- zu Maleinsäureestern beträgt 2 : 1.
Beispiel 2
In einem Rundkolben, ausgerüstet mit einem Rührer, Thermometer und einem Wasserabscheider, wurden 47,5 g 2-(12-Hydroxyheptadec-9- enyl)-oxazolin (85%ig) mit 36 g Dimethylmaleinat und 0,42 g Swedcat 5* (Firma Swedstab, Schweden) unter Stickstoff 8 Stunden bei 140°C gerührt. Während der Reaktion wurden 3,6 g Methanol ab­ geschieden. Das überschüssige Dimethylmaleinat wurde im Vakuum (1 mbar) bei 80-100 °C entfernt. Der Inhalt des Rundkolbens wurde 1H-NMR-spektroskopisch analysiert, entsprechend den analytischen Daten wurden 85% des eingesetzten 2-(12-Hydroxyheptadec-9-enyl)- oxazolins verestert. In Analogie zu Beispiel 1 trat ein Isomeren­ gemisch auf. Das Verhältnis Fumar- zu Maleinsäureestern beträgt 1,2:1,0.
* Swedcat 5 ist ein zinnorganischer Umesterungskatalysator.
Beispiel 3
In einem Rundkolben, ausgerüstet mit einem Rührer, Thermometer und einem Wasserabscheider, wurden 237,5 g 2-(12-Hydroxyheptadec-9- enyl)-oxazolin (85%ig) mit 180 g Dimethylmaleat (pH 7) und 4,2 g Tetraisopropylorthotitanat 20 Stunden bei 80°C gerührt. An­ schließend wurde 8 Stunden bei 80°C und einem Druck kleiner 1 mbar evakuiert. Der Inhalt des Kolbens wurde 1H-NMR-spektroskopisch analysiert. Entsprechend der analytischen Daten wurden 80% des eingesetzten 2-(12-Hydroxyheptadec-9-enyl)-oxazolins verestert. Das erhaltene Isomerengemisch setzte sich wie folgt zusammen:
2-(12-Heptaden-9-enyl)-oxazolinyl-methyl-maleinat (75 %)
2-(12-Heptadec-9-enyl)-oxazolinyl-methylfumarat (12 %)
Di-2-(12-heptadec-9-enyl)-oxazolinyl-maleinat (7%)
Di-2-(12-heptadec-9-enyl)-oxazolinylfumarat (6%).
Beispiel 4
In einem Rundkolben, ausgerüstet mit einem Rührer, Thermometer und einem Wasserabscheider wurden 47,5 g 2-(12-Hydroxyheptadec-9- enyl)-oxazolin (85%ig) mit 9,0 g Dimethylmaleinat und 0,55 g Te­ traisopropylorthotifumarat unter Stickstoff 20 Stunden bei 100°C gerührt. Anschließend wurde im Vakuum (1,0 mbar) bei 85°C die flüchtigen Anteile entfernt. Entsprechend den 1H-NMR-spektroskopi­ schen Daten wurden 70% des eingesetzten Oxazolins verestert. Das erhaltene Isomerengemisch setzte sich wie folgt zusammen:
Di-2-(12-heptadec-9-enyl)-oxazolinylmaleinat (47 %)
Di-2-(12-heptadec-9-enyl)-oxazolinylfumarat (32 %)
2-(12-Heptadec-9-enyl)-oxazolin-methylmaleinat (21 %).
Herstellung eines Monomeren der Formel I mit
R1 = - OOC - CCH3 = CH2 R5 = - (CH2)5 - CH3 R6 = - CH2 - CH = CH - (CH2)7- R7 = R8 = H.
Beispiel 5
In einem Rundkolben, ausgerüstet mit einem Rührer, Thermometer und einem Wasserabscheider, wurden 47,5 g 2-(12-Hydroxyheptadec-9- enyl)-oxazolin mit 37,5 g Methylmethacrylat in Gegenwart von 0,85 g Tetraisopropylorthotitanat und 0,24 g Hydrochinonmono-methylether unter Stickstoff so umgesetzt, daß das überschüssige Methylmeth­ acrylat mit dem entstehenden Methanol langsam abdestillierte (100 - 120°C). Nach beendeter Destillation wurde für 15 Minuten evakuiert bei 80°C. Entsprechend den 1H-NMR-spektroskopischen Daten des Kol­ beninhalts wurden 80% des eingesetzten Oxazolins mit Methacryl­ säure verestert.
Oxazolinmodifizierung von Polyethylen (PE) Beispiel 6
Dieses Beispiel beschreibt die Pfropfcopolymerisation von dem in Beispiel 3 synthetisierten Monomerengemisch mit Polyethylen. Käuf­ liches Polyethylengranulat (Lupolen 1800 H / BASf) wurde mit 1,0 Gew.-% Monomerengemisch Beispiel 3 und 0,1 Gew.-% Di-tert.-butyl­ peroxid (Interox) innig vermischt. Mit dieser Polymer Monomer Ini­ tiator-Mischung wurde ein Doppelschneckenkneter DSK 42/7 (Brabender OHG, Duisburg), der einen Schneckendurchmesser von 41,8 mm und eine Schneckenlänge von 7 D aufweist, bestückt. In allen drei Heizzonen des Doppelschneckenkneters DSK 42/7 wurde eine Temperatur von 200°C eingestellt, die Drehzahl der Schnecken betrug 25 U/min. Unter diesen Verarbeitungsbedingungen bei Benutzung einer Banddüse betrug das resultierende Drehmoment 90,0 Nm und der Massedruck 103 bar. Die Pfropfung der Monomermischung wurde wie folgt bestätigt: In mit Ricinoloxazolinmaleat (Gemisch aus Beispiel 3) gepfropften Polyethylen verbleibt das Additiv auch nach der Reinigung des Poly­ ethylens durch Umfällen aus heißem Dekan in Hexan am Polymer und kann dort IR-spektroskopisch nachgewiesen werden:
IR (KBr): vC=0 = 1760 cm-1, vC=N = 1670 cm-1
Nur in Polyethylen eingearbeitetes, also nicht chemisch gebundenes Ricinoloxazolinmaleat (Gemisch aus Beispiel 3) wird durch die gleiche Reinigungsoperation vollständig entfernt und kann nicht mehr nachgewiesen werden. Ein weiteres Indiz für eine erfolgreiche Pfropfung ist das Ausbleiben des "blooming out" Effektes bei ge­ pfropftem Ricinoloxazolinmaleat, der bei ungepfropften schon einen Tag nach der Einarbeitung in LDPE sichtbar ist.
Beispiel 7
In Analogie zu Beispiel 6 wurde die Substanz aus Beispiel 5 auf PE gepfropft.
Beispiel 8
In Analogie zu Beispiel 6 wurde Sojaoxazolin auf PE gepfropft.
Beispiel 9
Untersuchung des Extrusionsverhaltens von:
  • 1) entsprechend dem Beispiel 6 gepfropften Polyethylen im Ver­ gleich zu
  • 2) Polyethylen (Lupolen 1800H/BASF) das ungepfropftes, nur einge­ arbeitetes Monomer aus Beispiel 3 enthält.
Die Untersuchungen wurden durchgeführt mit einem Plasticorder PL E 651 mit Extrusiograph (Einschneckenmeßextruder, 30×25 D), Schneckenausführung: kernprogressiv, Kompressionsverhältnis 2:1, Werkzeug: Rundstrangdüse, Durchmesser: 4 mm (Fa. Brabender OHG, Duisburg), Zylindertemperatur: 160°C, 165°C, 170°C, 175°C; Werk­ zeugtemperatur: 180°C.
Die Unterschiede zwischen Rezeptur 1 und 2 sind nur marginal, durch den eingesetzten Initiator in Rezeptur 1 kommt es also nur zu geringer Vernetzung, wodurch die Verarbeitbarkeit des gepfropften Polymers (Beispiel 6) nicht beeinträchtigt wird.

Claims (9)

1. Mit Oxazolingruppen modifizierte Polymere, dadurch gekenn­ zeichnet, daß sie erhältlich sind durch radikalische Pfropfung von Polymeren oder Copolymeren mit Oxazolingruppen tragenden Monomeren der allgemeinen Formel I in der R1 Wasserstoff oder eine Gruppe der Formel II(II) R2-CH=CR4-COO-ist, worin R2 Wasserstoff, eine Methylgruppe oder eine Gruppe -COOR3 ist, in der R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen oder eine Gruppe der Formel III und R⁴ Wasserstoff oder eine Methylgruppe ist,
R⁵ eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 19 C-Atomen und
R⁶ eine Alkylen- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 19 C-Atomen sind, die gegebenenfalls mit einer Alkoxy- oder Acyloxygruppe substituiert sind, mit der Maßgabe, daß R5 und R6 zusammen 16 bis 20 C-Atome und, falls R1 Wasserstoff ist, 1 bis 3 Doppel­ bindungen aufweisen, und R7 und R8 unabhängig voneinander Was­ serstoff oder Methylgruppen sind.
2. Polymere gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Formel I R1 eine Gruppe der Formel II ist.
3. Polymere gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Formel II R2 eine Gruppe -COOR3 ist, in der R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen und R4 Wasserstoff ist.
4. Polymere gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß R5 eine n-Hexylgruppe und R6 eine Decylen- oder Decenylengruppe ist.
5. Polymere gemäß Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie erhältlich sind durch radikalische Pfropfpolymerisation von 10 bis 1000 Gewichtsteilen des Polymeren oder Copolymeren mit 1 Gewichtsteil des Oxazolingruppen tragenden Monomeren in Gegen­ wart von 0,02 bis 0,2 Gewichtsteilen eines radikalbildenden Initiators bei einer Temperatur von 100 bis 300°C.
6. Polymere nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangs-Polymere solche mit durchgehender Kohlenstoffkette wie Polyethylen, Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polypropylen, Poly­ butadien oder deren Copolymere enthalten sind.
7. Oxazolingruppen tragende Monomere zur Herstellung von modifi­ zierten Polymeren gemäß Anspruch 1 bis 6 gekennzeichnet durch die allgemeine Formel I in der R¹ eine Gruppe der Formel II ist, worin R2 Wasserstoff, eine Methylgruppe oder eine Gruppe - COOR3 ist, in der R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen oder eine Gruppe der Formel III und R4 Wasserstoff oder eine Methylgruppe ist und R7 und R8 Wasserstoff oder Alkylgruppen mit 1 bis 4 C-Atomen sind und R5 eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 19 C-Atomen und R6 eine Alkylen- oder Alkenylengruppe mit 1 bis 19 C-Atomen sind, die gegebenenfalls mit einer Alkoxy- oder Acyloxygruppe sub­ stituiert sind, mit der Maßgabe, daß R5 und R6 zusammen 16 bis 20 C-Atome enthalten.
8. Oxazolingruppen tragende Monomere gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß R2 eine Gruppe - COOR3 ist, in der R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen ist und R4 Wasserstoff ist.
9. Oxazolingruppen tragende Monomere gemäß Anspruch 7 oder 8, da­ durch gekennzeichnet, daß R5 eine n-Hexylgruppe und R6 eine n-Decylen- oder n-Decenylengruppe ist.
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